weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

Andacht vom 19. Juli 2021

Andacht vom 19. Juli 2021
Ihr seid unser Brief, in unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen von allen Menschen!

2. Korinther 3,2


Die meisten Briefe, die in unseren Briefkästen landen, sind mittlerweile Werbebriefe.
Generationen vor uns schrieben persönliche Briefe, viel mehr als wir heute.

Vor mir liegen zwei dicke Bücher, die nur Briefe enthalten.
Das eine trägt den Titel Dein treuer Vater.
Der Vater ist der Maler Ludwig Richter, der seinem zur Schwermut neigenden Sohn Heinrich ermutigende Briefe schrieb, so am 30 Juni 1874:
"Herzlich leid ist mir´s, dass Du immer wieder mit Anfechtungen beladen und geplagt bist, mit Melancholie und Zweifel."
Und der Brief schließt mit dem Wunsch und Gruß:
"Gott segne dich!
Dein treuer Vater."

Das andere Buch enthält die 172 Briefe des Ehepaares Helmuth und Freya Moltke, geschrieben 1944 bis 1945.
Helmuth Moltke war nicht an dem Attentat auf Hitler beteiligt, aber er hatte davon gewusst und das genügte, ihn zum Tode zu verurteilen.
Während er im Gefängnis in Berlin-Tegel auf seine Hinrichtung wartete, schrieb er seiner Frau fast täglich einen Brief, den sie meist auch täglich beantwortete.
Der Gefängnispfarrer schmuggelte diese Briefe an der Zensur vorbei.
Am 10. Januar, wenige Tage vor der Hinrichtung durch den Strang, schrieb Helmuth an seine Frau Freya:
"Mein liebes Herz, möge Gott Dir gnädig sein … Mein Leben ist vollendet … Die Gnade unseres Herrn Jesus Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit Euch allen.
Amen."
Helmuth Moltke starb mit 37 Jahren am 23. Januar 1945.

Ein Erlebnis beim Bahnfahren hat mich an unseren Korinthertext erinnert.
Ich sitze in einem kleinen Zugabteil und lese.
Die Frau mir gegenüber macht sich zum Aussteigen fertig.
Ich stehe auf, um ihr in den Mantel zu helfen.
Um beide Hände dafür frei zu haben, klappe ich mein Buch zu und lege es auf die kleine Ablage am Fenster.
Die Frau greift nach dem Buch, schlägt es auf und sagt leise:
"Das habe ich gewusst."
Ich las ein Buch über das Gebet.
Meinte sie erkannt zu haben, dass ich Christ bin?
Woran hat sie das gemerkt, obwohl ich kein Wort mit ihr geredet hatte?

"Ihr seid ein Brief, erkannt und gelesen von allen Menschen."
Lasst uns solche Briefe Gottes sein, die den Nächsten im Blick haben und dadurch auf seine Liebe hinweisen!


(Lothar Reiche)

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
(Nutzer gelöscht) 19.07.2021 08:45
@einSm

Danke für Deinen wunderschönen Blog  ,    eine Inspiration für einen neu geschenkten Tag von Gott   .    

sonnige und lg  ,   😊
 
Rosenlied 19.07.2021 13:02
⛪Danke @EinSMILE... für die gute Seite. 
Ja, lieber Gott, lass uns immer gute Worte
haben, wie in einem schönen Brief, und 
lass uns erkennen, wo unsere guten Taten 
nötig sind. 
Hilf besonders den Menschen in den 
Katastrophengebieten...
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren