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Andacht vom 6. Juli 2021

Andacht vom 6. Juli 2021
Lass uns erkennen, wie kurz unser Leben ist, damit wir zur Einsicht kommen.

Psalm 90,12 (Gute Nachricht Bibel)



Ich gehe gerne auf Friedhöfen spazieren und schaue mir die Gräbergestaltung an.
Manche haben eine Steinplatte, auf anderen Gräbern stehen kleine oder große Engelsfiguren, manchmal ist ein Bild des Verstorbenen auf dem Grabstein zu sehen.
Einmal im Frühsommer kam ich an ein Grab, das mit Erdbeeren bepflanzt war.
Eine junge Frau stand daneben und erklärte auf meinen fragenden Blick, dass ihr Großvater hier beerdigt sei, mit dem sie früher als Kind Erdbeeren geerntet hatte.
Wenn sie im Frühjahr sein Grab besucht, nascht sie immer ein paar Beeren, wie damals in ihrer Kindheit.
Dann sieht sie ihn bis heute vor sich.

Je älter ich werde, desto öfter denke ich an den Tod.
Der Tod gehört ja zum Leben dazu und ich kann mich nicht vor ihm verstecken.
Ich frage mich zum Beispiel: Wie möchte ich in Erinnerung bleiben?
Im Geschmack einer Erdbeere?
Das wäre nicht schlecht.
Aber ich glaube, da geht noch mehr.

Es ist wichtig, Erinnerungen an Menschen wachzuhalten, die nicht mehr bei uns sind.
Erinnern heißt: die Toten in unserem Herzen weiterleben zu lassen.
Erinnern kann ich mich immer und überall und auf unterschiedliche Weise.
Manche richten sich in ihrer Wohnung eine Erinnerungsecke an den geliebten Menschen ein und stellen Fotos auf; manchmal liegen dort auch kleine persönliche Gegenstände.
Aber warum sollen Erinnerungen eigentlich immer nur zurück in die Vergangenheit gehen zu den Toten?
Warum erinnern wir uns nicht ganz bewusst auch an die, die das Leben mit uns teilen?

Den Toten kann ich nur noch in Gedanken begegnen, aber die Menschen um mich herum, sie sind da.
Wie wäre es, wenn ich mir bewusst vor Augen führe: Klar, irgendwann muss ich auch sterben.
Aber noch ist es nicht so weit.
Noch habe ich Zeit.
Und die will ich nutzen.
Jeden Tag gibt es so viel, was mich mit den Menschen um mich herum verbindet.
Es wäre schön, wenn ich es öfter aussprechen würde.
Habe ich meinem Mann heute schon gesagt, was er für mich ist?
Oder habe ich meiner Freundin gedankt für ihre offenen Ohren, ihre Loyalität, ihre unbeschwerte Leichtigkeit?
Viel zu oft bleibe ich stumm.
Weil anderes gerade wichtiger erscheint.
Heute möchte ich Folgendes in den Tag mitnehmen: Meine Zeit ist begrenzt, aber ich darf sie nutzen.
Mit Gottes Hilfe.


(Beate Strobel)

Kommentare

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einSMILEkommtwieder 06.07.2021 09:22
Beim Abschreiben dieser Andacht musste ich an meine Freundin und ihren Mann denken, die ich durch einen CsC-Kontakt kennen lernen durfte und die seit dem hier im Forum "von außen" mitliest … so schicke ich auf diesem Weg herzenswarme Grüße mit schönen Erinnerungen an unsere Begegnung in 2010 und wünsche - natürlich auch allen weiteren Lesern - einen gesegneten Tag mit "klug genutzter Zeit"
dazu kommen noch meine SMILE-Grüße mit warmer Berliner-Sommerluft
Vera
 
(Nutzer gelöscht) 06.07.2021 09:35
 
(Nutzer gelöscht) 06.07.2021 09:39
Gerade in diesen Tagen,treibt mich immer wieder dieses alte Lied um !
Falls es nicht passt,bitte löschen,liebe einsmilekommtwieder.

Vvielen Dank Dir und einen sonnig,hellen Tag Dir und Allen
 
(Nutzer gelöscht) 06.07.2021 10:01
Ich habe einmal Sonnenblumensamen auf das Grab meines Mannes gepflanzt.Letztendlich wurden viele kräftige Sonnenblumen daraus.Natürlich habe ich diese Pracht fotografiert.
Nun zu den lebendigen.
Lieben und geliebt zu werden,dass ist das grösste hier auf Erden.
Loben zieht nach oben.
Kleine Freuden in Form von Mails oder Whatsis kommen immer gut an.
Machen wir in unserem Frauenkreis Whatsis täglich.
Wunderschöne Zitate,lebensaufbauende irische Sprüche,Psalme und vieles mehr.
Wenn wir uns dann treffen,freuen wir uns von Herzen.
 
Engelslhaar 06.07.2021 10:16
Ein sehr tiefgründiger ermutigender Blog, der Kraft geben kann, die Auseinandersetzung mit dem Unvermeidlichen nicht zu scheuen
so gewinnen wir Kraft für das Leben
 
Bluehorse 06.07.2021 10:31
Glück ist die Erkenntnis von wichtigen Zusammenhängen. Ursache und Wirkung sowie der Zusammenhang zwischen meiner Vergangenheit und meiner Gegenwart. Eine möglichst tiefe und weitreichende Erkenntnis der Zusammenhänge ermöglicht mir, gute Entscheidungen für mein Morgen zu treffen. 
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