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Sollen Christen der Obrigkeit gehorchen?

Sollen Christen der Obrigkeit gehorchen?
Ein User vertritt die folgende Meinung:

Die meißten Bibelgläubigen schaffen es ja nicht mal eine einfache biblische Anweisung zu befolgen:

"Röm 13,1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, ist sie von Gott angeordnet. "

Und suchen so lange in ihrer Bibel bis sie Gegenargumente gefunden haben um gegen den lebendigen Gott zu rebellieren und sich sich und ihre eigene Wunschwelt ins Zentrum zu stellen.
----------------------------------------------------------   

Ist das so, wie User X es darstellt?

Wie passt dann die Aussage Apg 5,29  „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ zu Römer 13,1?

Meine Meinung:
Es gibt 3 Faktoren, die dazu dienen sollen, dem Bösen Einhalt zu gebieten:

1) Gottes Wort, Gottes Hilfe - und unser Gehorsam

2) unser Gewissen

3) die jeweilige Rechtsordnung eines Staates

Zu 3) Auch der Staat verfolgt i.d.R. kriminelle Taten und begrenzt durch die Polizei kriminelle Taten. Ausnahmen bilden reine Unrechtsstaaten, wie wir sie vor ca. 80-90 Jahren in Deutschland erlebten. Sofern es sich also nicht um einen reinen Unrechtsstaat handelt, dient auch die jeweilige Gesetzgebung einem guten Zweck. Und daher haben sich auch Christen an entsprechende Gesetze zu halten. 

Die Anweisung aus dem Römerbrief befreit uns nicht
a) Gott und Seinen Geboten zu gehorchen
b) unser Gewissen zu schärfen und uns entsprechend dem Gewissen zu verhalten.

Dies kann zu einem Widerspruch staatlicher Anordnungen führen. Ein solcher Widerspruch führt nicht zu einer Rebellion gegen Gott, sondern zu einer Rebellion gegen Unrecht, welches gegen Gottes Gebote auch durch staatliche Anordnungen passieren kann.  

Hätte der leider oberflächlich schreibende User Recht, dann müsste man als Christ auch allen menschenverachtenden und gegen Gottes Gebote verstoßenden Anweisungen eines Staates kritiklos Folge leisten. 
    

Kommentare

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Marion5000 01.07.2021 00:29
🙂Sie beten, denn beten, dass es dem anderen
    gut geht, ist ein höherer Aspekt.
                  Dies gilt für ALLE.
                  BITTE, DANKE und SORRY,

                  ALLES wird gut werden.☀🗺
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 00:41
Wenn ich es recht in Erinnerung habe, geht es bei der von Dir zitierten Stelle aus dem NT Römerbrief darum, dass Gott direkt zu Paulus spricht, der zu dieser Zeit im Gefängnis saß. Sein Ausspruch, dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen, gilt hier lediglich als Sebstrechtfertigung von Paulus der an ihn direkt gesprochenen Anweisung Gottes zu folgen. 

Irre ich mich?
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 00:43
Apostelgeschichte ist gemeint, sorry. 
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 01:37
Moin BlueHorse,

das ist eine der schwierigsten fragen, die wir in unserer Rechtskultur kennen.

Eine Antwort darauf war, so weit ich weiss, die Französische Revolution von 1789 und die Aufklärung.

"Das Volk hat kein Brot"
"dann gebt ihnen Kuchen"

deutet sicher darauf hin, dass "die Obrigkeit" vom "Volk" völlig abgehoben war
(wie es heute die Manager-/ Vorstands-/ Führungsgehälter von den Fachkräftegehältern sind?!).

Aber wenn Paulus sich auch das Recht bescheinigt, von "der Gemeinde" leben zu können, so ist es ihm doch seine Ehre, als Zeltmacher weiterhin sein Geld zu verdienen.

Von abgehobener Obrigkeit keine Spur.
Von blindem Obrigkeitsgehorsam auch nicht.

Der Obrigkeit untertan zu sein, war wohl auch ein mahnendes Wort an die Gemeinde, sich weltlich nicht alles zu verscherzen, indem man zu sehr den Aufstand gegen die Obrigkeit betrieb, indem Christen einen "Kamikaze-Glauben" betrieben. Das ist llerdings derzeit von mir eine Spekulation.

BlueHorse, lassen Sie mich nachfragen:
Worauf wollen Sie mit dem Blog hin aus?

Was mag User X wohl genau gemeint haben?
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 01:39
llderdings -> allerdings
 
hansfeuerstein 01.07.2021 01:48
Wir sollten doch alle wissen, dass schon die Juden wiederholt unter Fremdherrschern unterjocht wurden, u.a. als sie nach Babylon ins Exil mussten, und sie trotzdem ihren Gott gegebenen Glauben, Sitten und Gebräuchen  nicht abschwörten. Daraus ergibt sich unzweideutig, dass es nicht eine Situation des Paulus im Gefängnis war, wo es galt Gott mehr zu gehorchen als dem Staat.
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 01:50
Und es war Petrus der die Worte sprach, sorry nochmal. 
 
hansfeuerstein 01.07.2021 01:59
Es ist schon aus dem Kontext dieser beiden Bibelstellen ersichtlich, dass es eben nicht um unbedingten Gehorsam geht, sondern expliziten Gehorsam:   So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.

Und da kommt in den folgenden Textstellen dann Gott und seine Rechte ins Spiel.

(siehe dazu auch)
Lukas 20,25
Er aber sprach: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
 
hansfeuerstein 01.07.2021 02:24
Röm13.1-14 durchgelesen kommt man zu dem Schluß dass die Einschätzung von Bluehorse ziemlich genau zutrifft:

Röm 13,5 Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen.


Röm 13.3
Denn vor denen, die Gewalt haben, muß man sich nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes; so wirst du Lob von ihr erhalten.
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 07:08
Bestes Beispiel zu dem richtigen Umgang zwischen Gott und Staat ist Daniel. Er ist Gott und seinem Gewissen gefolgt, obwohl er in einem babylonischen Staat leben musste. Selbst als dies sein Todesurteil bedeutete. Und darum lässt Gott es zu, daß Staaten die gegen Gott ausgerichtet sind, seine Gläubigen bedrohen. Damit seine Leute sich innerhalb dieser Staaten mit  bewähren können. Und auch eventuell, um einen Einfluß von innen auf diese Staaten auszuüben. Wenn jemand unreflektiert die Meinung vertritt, man müsse dem Staat kritiklos glauben und ihm blind gehorchen, hat weder Gott und die Bibel verstanden, noch aus den vielen grausamen historischen Beispielen gelernt. Nein mehr noch, er läuft Gefahr, sich mit Unrechtsstaaten gemein zu machen. Ein blinder Eiferer gegenüber menschlicher Autorität. Unfähig zu Kritik, Reflektion und selbstständigen Denken. Wohin dies führt, wenn Menschen kritiklos menschlicher Autorität folgen, haben wir schmerzlich in unserer Geschichte erfahren. Wir müssen uns fragen, was würden solche Leute in Nordkorea tun? Was in China? Und in anderen Ländern in denen Christen verfolgt werden? Oder, wie es die letzten Jahre geschieht, daß gute Gesetzgebung durch Lobbyarbeit von Konzernen pervertiert und vom Sinn ins Gegenteil verdreht werden? Auch im Hinblick auf den Schutz des ungeborene Lebens, Biopatente, usw. 
Die Aussage von Paulus zur Unterordnung gegenüber dem Staat kann sich nur allein auf ein Verbot von Unruhen und gewalttätigen Revolutionen beziehen. Nicht aber auf Kritik und biblisch fundierten Einsprüchen bei gefährlichen Fehlentwicklungen. 
 
Shira 01.07.2021 07:14
Bluehorse,

Du hättest es doch bei der Titelfrage belassen können: "Sollen Christen der Obrigkeit gehorchen?"

Warum wird User X hier in deinem Blog erwähnen? Wenn du das Thema diskutieren möchtest, ist es absolut unnötig User X zu wiederholen. Denn diese Satz befindet sich in der Bibel.

Ich frage mich auch: Worauf willst du hin aus?
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 07:38
Leider bin ich auf dem Handy und kann nicht viel schreiben, aber gedenken wir an die Männer Gottes, die Bibel nach Rumänien schmuggelten ...David H.ein Mann Gottes mit über 80 Jahren noch immer für den Herrn unterwegs der dafür ein Jahr ins Gefängnis landete.
Arnold Rose schmuggelte viele Jahre Bibeln in den Ost Block/eisernen Vorhang und lernte dort noch Richard Wurmbrand kennen.HMK/Hilfsaktion Märtyrer Kirche.sie haben gefastet und gebetet,dass man sie nicht erwischt,sonst hätte man sie aufgehängt.
Auch gehorchen Christen nicht der Obrigkeit die in solchen Ländern über Audio, Handy mittlerweile Bibeln lesen?!
Denken wir an China,oder Nordkorea,Iran, Nordafrika- Somalia ist 98Prozent muslimisch,heute schmuggelt man digital...USB Sticker oder SD-Karten...wird man in Al-Sahbaab mit ner Bibel erwischt,bedeudet dies das Todesurtei!
Dank vielen Christen due mutig und vertrauen in Gott haben, gibt es Christen die ihren Auftrag wahrnehmen,sich in Gefahr begeben, und gegen die Obrigkeit Bibeln in irgendeine Weise schmuggeln und dadurch viele zum Glauben gekommen sind.

Richard Wurmbrand saß insgesamt  dafür 14Jahre im Gefängnis, mit Folterung, wer das Buch lesen möchte...Christen im Untergrund.
 
calando 01.07.2021 07:46
Ich schreib mal einfach auf die Frage hin ohne sonst was gelesen zu haben.
Nein, sollen sie nicht
bei soviel Korruption usw.
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 09:05
Gelten nicht ausschließlich die Gesetze des Bundestages?
Der liebe Gott straft ja nicht unmittelbar.
Schade, daß das Fastengebot kein weltliches Gesetz ist?

Zeitlos
lachendes Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 10:16
😥
Offtopic:

Moin Steve,

das war ein echt interessanter Beitrag.

Ich freute mich sehr, wenn Sie mir den einen oder anderen Absatz spendierten, so dass es leichter zu lesen wäre - ich werde alt und meinen Augen tun zu viele Zeichen auf einen Haufen nicht gut. Deshalb hätte ich Ihren guten Beitrag fast nicht gelesen.

🤔
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 11:22
@Hallo Picus,
Habe dank für den Hinweis. Ich werde versuchen es in Zukunft umzusetzen. 
 
Bluehorse 01.07.2021 12:42
Picus
Du und andere User fragen: 
"BlueHorse, lassen Sie mich nachfragen:
Worauf wollen Sie mit dem Blog hin aus? Was mag User X wohl genau gemeint haben?"
-------------------------------------------- 
1) Vorweg: Ich diskutiere nicht (direkt) mit User X, da ich Diskutanten ablehne, die auch nach wiederholter Erinnerung an Höflichkeitsformen respektlos bzw. beleidigend schreiben. Da dies auf User X zutrifft, ist er bei mir gesperrt. Uneinsichtigkeit sowie Sturheit sind in diesem Fall für mich keine positiven Qualitätsmerkmale.

2) Worauf will User X hinaus? 
Nun, er führt in einem neuen Blog aus: "Die „Obrigkeit“ in meinem realen Leben, sind die Eltern, die Lehrer (in der Schulzeit) die Vorgesetzten in meiner beruflichen Entwicklung, die Behörden die das Rechtssystem verwalten in dem ich leben (usw) - immer Menschen die auf Grund ihrer Position über mein Leben bestimmen können und dürfen. Muss ich diese akzeptieren, oder darf ich mich dagegen „wehren“? Offensichtlich verneint er seine Frage und begründet dies mit Römer 13, 1 ff. "Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten (staatlichen) Mächten....(Elberfelder)"
Was hier beschrieben wird, ist die Lebenssituation des "realen" Lebens. Es gibt Autoritäten (Hausvater, Arbeitgeber, Eigentümer (beim Sklaven der damaligen Zeit) Ehemann (der Frau) usw. Und Paulus meint - dies alles ist von Gott.

Soweit die Meinung des Users X. 
Sicherlich sind die Autoritätsstrukturen ein Teil des realen Lebens. Jedoch propagiert der User X mit seiner Meinung blinden Kadavergehorsam. Wo bleiben Gebote Gottes und das Gewissen? (Siehe auch Antwort/Beitrag von Hansfeuerstein 2:24 Uhr und die Beiträge von Pearl sowie von Steve2112). Sowohl die Aufgabe des Gewissens als auch der Bezug zu den Geboten Gottes sowie insbesondere der Bezug zum höchsten Gebot lt. Jesus werden vom User X nicht hergestellt. 

User X meint: "Aber ich weiß dass Gott auch da ist, wo es mir nicht gefällt. Dass Gott die Welt benutzt um seine Kinder zu erziehen." 
Ja, das mag auch der Fall sein - aber ich bestreite, dass es eine Erziehung zum Kadavergehorsam gegenüber weltlichen Autoritäten ist. 

User X führt aus: "Warum habe ich Lehrer in der Schule? Warum gibt es in einem Betrieb, oder in einem Krankenhaus eine Struktur von „oben“ nach „unten“? Kann jeder alles? Sind alle für alles geeignet? Meine Wahrnehmung ist: Umso strukturierter der Ablauf geregelt ist, und jeder sich seinem Vorgesetzten unterordnet - läuft der Laden. Nur wenn ich mich auf die verlassen kann, die meinen Anordnungen folgen, kann ich auch selber den Anordnungen meiner Vorgesetzten folgen." 

Ich meine dazu: Ganz sicher sind strukturierte Abläufe wichtig. Da jedoch Strukturen keine Garantie für guten Erfolg sind, 
- können auch strukturierte "Läden" in die Pleite laufen
- können auch (christliche wie nicht-christliche) Eltern bei ihren Kindern große Schäden anrichten
- können weltliche Autoritäten großes Unheil anrichten. 
Ich behaupte: Die Geschichte gibt mir Recht! 

Das Befolgen von Anweisungen ist sicherlich situativ wichtig und richtig. Wer jedoch als Anweisungsempfänger sowohl Gewissen als auch Verstand ausschaltet, trägt ggf. dazu bei, dass Menschen unwürdig behandelt, geschädigt und ermordet sowie Unternehmen in den wirtschaftlichen Ruin geführt werden. Wer das mit seinem (christlichen) Glauben vereinbaren kann .... Ich kann es nicht!  

Es geht mir nicht darum, Anweisungen etwaiger Autoritäten zu widersprechen, nur um ein Ego zu befriedigen. Das mag sicher im realen Leben, je nach Typ, auch vorkommen. Das wäre ggf. das eine Extrem. Das andere Extrem jedoch ist der Kadavergehorsam, den ich kategorisch ausschließe. 

Es gibt Regeln im Straßenverkehr, die wir uns unterordnen müssen - am unfallfreiesten läuft alles, wenn sich alle diesen unterordnen. 
 
Bluehorse 01.07.2021 12:48
Ergänzung zum letzten Absatz (in Grün), der eigentlich ein Zitat von User X ist:
Selbst im Straßenverkehr gibt es Ausnahmen, die aus ethischen Gründen einen Autofahrer veranlassen können, die Regeln des Straßenverkehrs zu missachten. 

Prinzip: Die Verkehrsregeln, die Gesetze des Staates .... dienen den Menschen und nicht umgekehrt !!!
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 13:12
 Christen haben es überall in dieser Welt schwer .   Diktatoren die gut und nicht dumm sind lassen Christen in Ruhe . Da können sie sich drauf verlassen das alles gut läuft auch mit den staatsfinanzen . Und wenn er noch gescheiter wie Gescheid , dann Schaft er Christen ein sicheres wie gutes Umfeld . 
Bei bösen dummen Diktatoren geschieht das gegenteilige .
Europa das böse Reich hat natürlich die Guten Diktatoren betrieben . Ich glaube mit Absicht . So dumm und böse können nur Teufel sein . Nirgends können Christen mehr ruhig dadurch leben .!
 
KaeptnHaddock 01.07.2021 13:21
Es gibt keine "guten“ Diktatoren. In einer Diktatur wird immer irgendeine Gruppe unterdrückt und verfolgt.
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 15:46
Moin BlueHorse,

der ausführlichen Antwort bedankt.

Es stellt sich für mich die Frage nach dem "Abbruchkriterium".
-Theoretisch
-praktisch
.

Ab wann ist es für einen Christen geraten/ "legitim", sich gegen "die Obrigkeit" bzw. deren Teile und deren Vertreter zu stellen?

Da Ihre Antwort recht ausführlich war, werde ich sie nochmals lesen (meine Konzentration ist derzeit immer noch nicht die Beste, wissen Sie), vielleicht habe ich eine darin enthaltene Antwort auf diese Frage - zumindest als Teil-Antwort zum Abbruchkriterium - überlesen.
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 16:07
" Umso strukturierter der Ablauf geregelt ist, und jeder sich seinem Vorgesetzten unterordnet - läuft der Laden. "

Auch auf die Gefahr hin, ein Totschlag-Argument zu bringen:
Der NS-Staat war super strukturiert.
Aber seine Ergebnisse waren moralisch wie faktisch unhaltbar.

Das erinnert mich an einen Spruche eines Philosophen, kurz vor seiner Promotion:
(mal sehen, ob ich es noch zusammen kriege):
"Moral ist nicht vernünftig."

Soll heissen: Vernunft gebiert nicht "automatisch" moralisch guten Taten.

Das ist in unserer Alltagssprache zunächst unverständlich, da gilt als "gut", wenn etwas "vernünftig" ist. Sobald man darüber nachdenkt, merkt man, dass Vernunft und Moral zwei voneinander trennbare Dinge sind.

Dabei lege ich folgende Wortbedeutungen zu Grunde:
Vernunft -> richtiger Gebrauch der Logik,
Moral -> Bewertung der Dinge nach gut und Böse.

Noch etwas menschliches:

Dass Sie einen bestimmten User als User X bezeichnen - und es um einen konkreten, wiedererkennbaren User geht, stimmt mich traurig. Insbesondere, weil es darum zu gehen scheint, eine meta-Auseinandersetzung zu führen.
 
Bluehorse 01.07.2021 16:13
Picus
Deine Antwort kann ich nur aus meiner Sicht beantworten - ohne Allgemeingültigkeit zu behaupten oder gar zu fordern.

Sich gegen die Obrigkeit zu stellen, sollte n.m.M. immer dann geschehen, wenn die Obrigkeit 
- Menschen unwürdig behandelt oder misshandelt
- die Meinungsfreiheit zu einem Thema beschneidet
- offensichtlich Gottes Gebote missachtet, z.B. lügt, dass sich die Balken biegen 
- dumme Entscheidungen trifft
 
Und hüten sollte man sich vor Menschen, die sich nicht scheuen, pauschal gegen Christen zu hetzen, wie wir es lesen: "Die meißten Bibelgläubigen schaffen es ja nicht mal eine einfache biblische Anweisung zu befolgen." 

Abgesehen von der Rechtschreibschwäche fällt auf, 

- dass es offensichtlich in deren Augen falsch ist, seine eigene Meinung anhand der Bibel zu bilden

- dass der Unrecht-Schreiber versucht den Eindruck zu wecken, er würde die meisten Christen (Bibelgläubige) ganz genau kennen 

Wer so offensichtlich Unwahrheit und Hetze gegen Christen verbindet, ist auch zu anderen schlechten Taten fähig. 
 
Bluehorse 01.07.2021 16:15
Picus
"Auch auf die Gefahr hin, ein Totschlag-Argument zu bringen:
Der NS-Staat war super strukturiert.
Aber seine Ergebnisse waren moralisch wie faktisch unhaltbar." 


Ganz genau! 👍
 
Bluehorse 01.07.2021 16:18
Picus: Sie oder Du oder egal? 🤔
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 16:41
Ehrlich gesagt ist mir das "Sie" zunächst lieber.

Aber eigentlich ist es mir egal.

( Es ist immer leichter zu sagen "Sie Pappkopf" alls "Du Pappkopf" - und bei dem was, mir hier im Diskussionsforum so begegnet ist an Seltsamheiten, z.T. sogar Unflätigkeiten, Sieze ich hier jeden, dann kann ich mich nicht vertun.)
 
(Nutzer gelöscht) 01.07.2021 16:46
@ BlueHorse,

der Antworten so weit bedankt.

muss (darf) jetzt telefonieren, muss jetzt raus.

Wäre für eine weiter gehende Antwort bzgl Abbruchkriterium dankbar.

Ciao!
 
Alberlix 01.07.2021 18:32
Nun ja, in einem demokratischen Staat habe ich keine Probleme.

Bei einem Adolf Hitler hätte ich da aber meine Probleme damit.

Es gab etliche Christen die damals Juden versteckt haben und somit gegen den Staat gearbeitet haben
 
Bluehorse 01.07.2021 20:14
Lieber Picus,
Sie wünschen sich von mir: "Wäre für eine weiter gehende Antwort bzgl Abbruchkriterium dankbar." 
Ich denke schon, dass ich umfassend genug geantwortet habe. Aber möglicherweise schwebt Ihnen eine bestimmte Situation vor oder ein spezieller Bereich?

Solche konkreten Fälle können wir gerne besprechen, wenn Sie einen Fall oder mehrere vorschlagen wollen? Das Konkrete finde ich auch spannend und es ist tatsächlich oft schwierig, eine gute Entscheidung zu treffen. Siehe Diskussionen im Forum zu den Themen Politik oder Corona. 
 
(Nutzer gelöscht) 14.07.2021 09:20
Moin moin Bluehorse,

ich wollte Ihnen an diesem Thema nicht ein weiteres Eingehen schuldig bleiben.

Sie sagten oben - ohne "Vollständigkeit " :
"Sich gegen die Obrigkeit zu stellen, sollte n.m.M. immer dann geschehen, wenn die Obrigkeit
- Menschen unwürdig behandelt oder misshandelt
- die Meinungsfreiheit zu einem Thema beschneidet
- offensichtlich Gottes Gebote missachtet, z.B. lügt, dass sich die Balken biegen
- dumme Entscheidungen trifft" .


Das alles sind Abstrakta.
Kann man da Konkreteres machen oder gelangt man als bald in den Bereich der (beispielhaften) Konkretionen.
Beispiel: Weisse Rose, Geschwister Scholl.

Sie hat gegen die Gesetze ihres  Regimes "verstoßen"
(ob die Scholls nun Christen waren oder nicht, sei dahingestellt,
im Beispiel unterstelle ich, sie seien Christen und
stünden unter dem Gebot des Obrigkeitsgehorsams).

Bei ihnen treffen sicher Punkte 1 & 2 zu, auch 3 & 4 kann man zutreffend sehen.

Das sieht also ziemlich eindeutug aus, dass sie zu Recht gegen ihre Obrigkeit vorgingen.

Wie aber ist es etwa mit Atomkraftgegnern, die gegen den Bau von Atomkraftwerken vorgingen?

Was ist mit der Verweigerung der Volkszählung zu Kohls Zeiten?

Wie ist es mit den Freitags-Demos der Schüler 2019?

Was ist mit den Kämpfen der Palästinenser gegen die besetzten Gebiete?
...

Kommt man aus den Beispielen nicht hinaus?
Nach welchen Kriterien bewertet man die jeweilige Obrigkeitsungehorsamkeit?

Bleibt nur ein persönliches "Aus dem Bauch 'raus" -Entscheiden?
Eine persönliche Gewissensentscheidung?
 
Bluehorse 14.07.2021 11:14
Guten Morgen, lieber Carsten,

danke für Deine Fragestellung. Ich bin mehr für das Kriterium "persönliche Verantwortung" als für Verallgemeinerungen. Das ist wie in der Liebe. Wenn ich mich für eine Frau entscheide, dann entscheide ich mich gegen alle anderen Frauen. Liebe ohne Verantwortung gibt es ebenso wenig, wie Liebe ohne Freiheit.

Als Christ ist mir die Hingabe an Gott wichtig - und nicht die Hingabe an z.B. politische Ideen, Parteien etc.
Das Christsein hat mit Hingabe und damit mit Leidenschaft zu tun. Jesus gab sich hin....
Man kann natürlich auch Christ sein, ohne Hingabe und ohne Leidenschaft. Aber ein solches Christsein hat keinen Ansteckungseffekt. Ich kann bei anderen Menschen nur dann ein Feuer entzünden, wenn ich selbst Feuer (Hingabe u. Leidenschaft) in mir habe.

Eine psychologische Erkenntnis heißt: Der Mensch braucht eine Instanz, die größer ist als er selbst. Bei Kommunisten ist es die Ideologie, bei Humanisten die Idee der Freiheit für alle, bei Buddhisten ist es Buddha, bei Muslimen ist es Allah und bei Christen ist es Jesus/Gott.

Wenn der Mensch keine Instanz hat, die größer ist als er selbst, dann sind zwangsläufig die eigenen Bedürfnisse seine höchste Instanz. Sind die eigenen Bedürfnisse die höchste Instanz eines Menschen, dann droht er in hohem Maße seelisch-psychisch zu erkranken.

Diese Gedanken schicke ich voraus, bevor ich nachstehend in Grün meine Meinung zu Deinen Beispielen zwischen Deinen Zeilen mitteile.

--------------------------------------- 

Sie sagten oben - ohne "Vollständigkeit " :

"Sich gegen die Obrigkeit zu stellen, sollte n.m.M. immer dann geschehen, wenn die Obrigkeit
- Menschen unwürdig behandelt oder misshandelt
- die Meinungsfreiheit zu einem Thema beschneidet
- offensichtlich Gottes Gebote missachtet, z.B. lügt, dass sich die Balken biegen
- dumme Entscheidungen trifft" .


Das alles sind Abstrakta.

Kann man da Konkreteres machen oder gelangt man als bald in den Bereich der (beispielhaften) Konkretionen.

Beispiel: Weisse Rose, Geschwister Scholl. Sie hat gegen die Gesetze ihres  Regimes "verstoßen" (ob die Scholls nun Christen waren oder nicht, sei dahingestellt, im Beispiel unterstelle ich, sie seien Christen und stünden unter dem Gebot des Obrigkeitsgehorsams).
Bei ihnen treffen sicher Punkte 1 & 2 zu, auch 3 & 4 kann man zutreffend sehen.
Das sieht also ziemlich eindeutug aus, dass sie zu Recht gegen ihre Obrigkeit vorgingen.

Gerade wenn es sich bei diesen Menschen um Christen handelt, ist das Leiden an der von der SS bewirkten Not der Menschen ein wichtiger Anhaltspunkt. Der einzelne Christ ist berufen, den Willen Gottes zu suchen und demgemäß das Leiden zu ertragen oder sich dem Leiden zu widersetzen.
So kann ich es leichter ertragen, wenn ich beleidigt werde - werde aber aktiv, wenn andere Menschen beleidigt werden. Jesus holte Lazarus vom Tod zurück, er selbst aber ging in den Tod. Ich selbst neige eher zur Mitgliedschaft in einer Gruppe wie Weisse Rose (NS-Staat vorausgesetzt), als zum passiven Zuschauen, wie viele Menschen ermordet werden.

Wie aber ist es etwa mit Atomkraftgegnern, die gegen den Bau von Atomkraftwerken vorgingen? 
Pro oder Contra drücken sich in einem demokratischen Prozess auch durch öffentliche Aktivitäten aus. Insofern halte ich Protest-Maßnahmen für eine ganz übliche demokratische Aktivität. Man sollte als Protestler nur das GG beachten. 


Was ist mit der Verweigerung der Volkszählung zu Kohls Zeiten?
Siehe Protest gegen Atomkraft

Wie ist es mit den Freitags-Demos der Schüler 2019?
Siehe Protest gegen Atomkraft

Was ist mit den Kämpfen der Palästinenser gegen die besetzten Gebiete?
Diese Kämpfe werden in Form kriegerischer Aktivitäten ausgeführt. Ohne dass wir jetzt über den Einsatz von Waffen Ja/Nein diskutieren, spielt hier im Hintergrund die grundsätzliche Vorstellung mit, das Lebensrecht der Israeliten in Frage zu stellen. Das kann ich mit Ideologien vereinbaren, aber nicht mit Gott als Instanz, der das Leben jedem Menschen gab. 
...


Kommt man aus den Beispielen/ konkreten Fällen nicht hinaus?

Nach welchen Kriterien bewertet man die jeweilige Obrigkeitsungehorsamkeit?
Das tut jeder immer gemäß seiner eigenen höchsten Instanz.
 
Alberlix 14.07.2021 17:24
Schaut euch einmal diesen Film an

 
 
Alberlix 14.07.2021 22:27
Das wollte ich mit diesem Film klarstellen Demi 66
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