Gedenktag 13. Juni: Antonius von Padua
13.06.2021 07:33
Gedenktag 13. Juni: Antonius von Padua
13.06.2021 07:33
Gedenktag 13. Juni: Antonius von Padua
Antonius von Padua: Der Prediger
Seine Statue fehlt in kaum einer Kirche und wohl jeder hat ihn schon einmal um Hilfe angerufen: Der Franziskaner Antonius von Padua gehört zu den beliebtesten Heiligen. Der 13. Juni ist sein Gedenktag.
Eines ist klar: Heilige sind außergewöhnliche Personen. Aber unter den Heiligen ist Antonius von Padua besonders herausragend. Der Franziskaner wurde zeitweise sogar mehr verehrt als etwa der Gründer seines eigenen Ordens, Franz von Assisi. Schon elf Monate nach seinem Tod wurde Antonius nach dem schnellsten Heiligsprechungsprozess der Geschichte zur Ehren der Altäre erhoben. Und er gehört zu den Kirchenlehrern obwohl es kaum zusammenhängende Schriften von ihm gibt. Aber der Reihe nach:
Als Fernandez Martins de Bulhoes wurde Antonius von Padua in Lissabon geboren, wahrscheinlich um das Jahr 1195. Er stammte aus einer reichen Adelsfamilie und bekam eine gute religiöse Ausbildung bevor er 1212 den Augustiner-Chorherren beitrat. Als junger Priester in Coimbra war er im Jahr 1220 tief beeindruckt von dem Glaubenszeugnis von fünf in Marokko ermordeten Franziskanermissionaren. Noch im selben Jahr wurde er Franziskaner, nahm den Namen Antonius an – nach dem Wüstenvater und Einsiedler – und brach nach Marokko auf. In Afrika erkranke er jedoch so schwer, dass er monatelang ans Bett gefesselt war und schließlich unverrichteter Dinge nach Europa zurückkehren musste.
Bild: © picture alliance/akg-images/André Held
Das Gemälde "Der heilige Antonius" von Franciso Zurbaran zeigt den Bußprediger (1195-1231) mit dem strahlenden Jesuskind im Arm.
Auf dem Weg nach Portugal verschlug es Antonius durch einen Sturm nach Sizilien. So gelangte er nach Assisi, wo gerade das zweite Generalkapitel seines Ordens tagte. Hier konnte er endlich Franziskus (1181/82-1226) persönlich kennenlernte. Den Brüdern fiel die außergewöhnliche Redebegabung des Antonius auf und er wurde Prediger in Norditalien. Bald war er so beliebt, dass die Kirchen überfüllt waren und er auf Wiesen und großen Plätzen predigen musste. Mit seiner scharfen Zunge sollte er gegen die Irrlehren der Katharer, Albigenser und Waldenser anpredigen. Das tat Antonius wohl auf ganz eigene Weise: Auffällig ist in den erhaltenen Entwürfen zu seinen Predigten ("Sermones", dass sich dort keine Argumentationen oder Polemiken gegen Ketzer finden. Vielmehr nutze er anschauliche Bilder, um die Glaubenswahrheiten zu erklären und sprach in seinen hinreißenden Predigten allgemeine Mahnungen aus.
Studienleiter und Bußprediger
Franz von Assisi ernannte Antonius 1224 zum theologischen Lehrer der Franziskaner, wodurch es ihn für ein Jahr an die Universität von Bologna verschlug. Dann brach er zur Predigtreise nach Südfrankreich auf, wo er bis 1227 blieb. Nach seiner Rückkehr nach Oberitalien wirkte Antonius noch drei Jahre als Ordensprovinzial in Padua, Bußprediger und Studienleiter. Geschwächt und ausgezehrt ob seiner Aufgaben und Reisen zog er sich 1230 auf ein Landgut bei Padua zurück. In der Krone eines Nussbaumes ließ er sich einen luftigen Sitz zimmern, Klarissen pflegten ihn. Bei den Klosterfrauen von Arcella starb er auch am 13. Juni 1231 – gerade einmal 36 Jahre alt.
Schon zu Antonius Lebzeiten entwickelten sich Legenden um ihn, etwa um seine Predigttätigkeit in Rimini an der Adriaküste. Dort wollten die Einwohner dem Prediger nicht zuhören, bis sie merkten, dass dieser den Fischen im Meer predigte und die seinen Worten lauschten. Ein Kaufmann, der keine Argumente für die Realpräsenz von Christus in Brot und Wein hören wollte, fütterte während einer Prozession demonstrativ seinen Esel. Als das Tier vor dem Allerheiligsten niederkniete und den Kopf neigte, wurde auch dieser Bürger bekehrt. Die Fischpredigt wurde ein beliebtes Bild in der Kunst, bis es ab dem 16. Jahrhundert durch Darstellungen des Heiligen mit dem Jesuskind oder einer Lilie (als Zeichen der Reinheit) etwas verdrängt wurde. Auch die Darstellungen mit Jesus gehen auf eine Legende zurück: Ein gastgebender Graf soll den Heiligen des Nachts mit dem strahlenden Jesuskind im Arm vorgefunden haben.
Antoniusstatuen stehen bis heute in fast jedem Gotteshaus. In Italien war er jahrhundertelang der beliebteste Heilige – und bekommt erst seit den 1960er Jahren Konkurrenz von Padre Pio, dessen Grab jährlich noch mehr Menschen besuchen. In Padua wird die Basilica di Sant’Antonio schlicht "il santo" ("der Heilige" genannt, schließlich kann es sich nur um den wichtigsten Heiligen des Landes handeln. Dort können die sterblichen Überreste des Antonius aus nächster Nähe besichtigt werden: In einem riesigen goldenen Reliquiar aus dem Jahr 1436 wird in der Reliquien-Kapelle der Basilika die unversehrte Zunge des Bußpredigers verwahrt. Im Jahr 1946 nahm Papst Pius XII. den Heiligen in den Kreis der Kirchenlehrer auf.
In vielen Ländern wird der heilige Antonius zum Wiederfinden verlorener Sachen angerufen. Die Legende dazu besagt, dass ein Novize, der den Orden verlassen wollte, als "Erinnerungsstück" den Psalter des Antonius stahl. Auf dem Weg aus Padua habe er eine schreckliche Erscheinung gesehen und daraufhin das Buch zurückgebracht. In Bayern hat sich wegen des Patrons der verlorenen Dinge der Name "Schlampertoni" entwickelt. Im spanischen Sprachraum wird Antonius eher angerufen, um einen Ehepartner zu finden. Seit einigen Jahren werden zu diesem Zweck sogar Singlewallfahrten nach Padua angeboten.
Von A.Lukassek
Ein fester Termin für Verehrer des Antonius von Padua
Das große Fest für den großen Heiligen in ihrer Stadt lassen sich die Menschen in Padua nicht nehmen: Auch während der Corona-Pandemie kommen am 13. Juni Antonius-Verehrer aus nah und fern zusammen – mit ganz unterschiedlichen Anliegen.
Den 13. Juni haben sich Verehrer des heiligen Antonius von Padua fest in ihren Kalender geschrieben. Jedes Jahr wird die Universitätsstadt bei dem großen Fest zu Ehren des Heiligen regelrecht von Pilgern überrannt; sie kommen mit dem Bus, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Kein Wunder, dass sich die Gläubigen auch in Zeiten von Corona dieses Gedenken und stärkende Gebet an seinem Sterbeort nicht nehmen lassen wollen – mit Mundschutz und unter Einhaltung der Hygieneauflagen.
In normalen Jahren besuchen über das Jahr verteilt rund 3,5 Millionen Pilger die Antonius-Basilika in Padua. Sie ist eine der größten und bekanntesten Wallfahrtskirchen Italiens; von den Einheimischen wird sie nur "il santo" genannt. Denn Antonius (1195-1231) war lange Zeit gemeinsam mit seinem Mitbruder Franziskus von Assisi (1181/1182-1226) der beliebteste Heilige in Italien. In nahezu jedem Gotteshaus steht eine Statue von ihm, meist mit einem Jesuskind im Arm. Wie wichtig der heilige Antonius für die Menschen ist, lässt sich auch daran ablesen, dass die ihm geweihte Basilika selbst in der Hochphase der Pandemie für das persönliche Gebet einzelner Gläubiger geöffnet blieb.
Rund ein Dutzend Messen in der Basilika
Besonders im Juni aber gibt es einen regelrechten Run auf Padua. Schon Anfang des Monats kommen die ersten Gruppen aus den benachbarten Bistümern nach Padua. Ihren Höhepunkt erreicht die Verehrung jeweils rund um den 13. Juni, dem Todestag von Antonius. Viele Zehntausende Besucher werden dann in der Stadt gezählt. Nicht jeder – schon gar nicht in Corona-Zeiten – bekommt einen der begehrten Plätze bei einer der rund ein Dutzend Messen zwischen sechs und 21 Uhr in der Antonius-Basilika.
Dort befindet sich auch das Grab des Heiligen und Kirchenlehrers. Für die Pilger, die nach Padua kommen, gehört es bei ihrem Besuch dazu, die Marmoroberfläche seiner letzten Ruhestätte zu berühren und dort ein Gebet zu sprechen. Damit das auch trotz Corona möglich ist, wird die Fläche gleich im Anschluss von fleißigen Helfern desinfiziert.
Wer noch etwas mehr auf Tuchfühlung mit dem heiligen Antonius gehen will, kann in der Reliquien-Kapelle der Basilika auch seine sterblichen Überreste besichtigen: In einem goldenen Reliquiar aus dem Jahr 1436 wird die unversehrte Zunge des als außergewöhnlich redebegabt geltenden Bußpredigers und Kirchenlehrers verwahrt. Nebenan schweben in einer trüben Flüssigkeit die erst 1981 bei der letzten Untersuchung der Gebeine aufgefundenen Knorpel seiner Stimmbänder. Ein Anblick, den nicht jeder erträgt und pietätvoll findet. Viel stimmungsvoller und würdiger ist da für viele die Prozession mit den Reliquien des Heiligen, die am späten Nachmittag durch die Stadt zieht.
Not lehrt beten, heißt es. Und in der Corona-Zeit – die vielen Erkrankten oder Verstorbenen sowie die wirtschaftliche Not vieler Menschen vor Augen – ist die Hoffnung auf Beistand von ganz oben besonders groß. Die Überlieferung berichtet, dass Antonius einen ertrunkenen Jungen ins Leben zurückholte und einen Säugling zum Sprechen brachte; und auch heute sehen viele in dem Heiligen einen verlässlichen Helfer.
Ansprechpartner für Singles
Die Anliegen, mit denen sich Menschen an ihn wenden, sind vielfältig: Da wird gebetet für das baldige Ende der Arbeitslosigkeit, um Gesundheit für die Lieben, die Genesung von Corona und anderen schweren Erkrankungen, das Auffinden verlorener Gegenstände oder – vor allem im spanischen Sprachraum – um einen guten Partner.
Der Großteil der Fotos und Dankesbotschaften, die rund um das Grabmal hängen, zeigen Babys und Paare. Seit einigen Jahren fahren auch aus Deutschland und Österreich immer wieder Busse mit Singles zum heiligen Antonius. Wenn es klappt mit dem Partner für's Leben, lohnt sich auch eine Dankeswallfahrt zu zweit in die Gegend: Das romantische Venedig liegt nicht einmal 40 Kilometer östlich von Padua. Und 80 Kilometer westlich ist Verona, der Schauplatz von Shakespeares Romeo und Julia.
Von M. Rossi
Seine Statue fehlt in kaum einer Kirche und wohl jeder hat ihn schon einmal um Hilfe angerufen: Der Franziskaner Antonius von Padua gehört zu den beliebtesten Heiligen. Der 13. Juni ist sein Gedenktag.
Eines ist klar: Heilige sind außergewöhnliche Personen. Aber unter den Heiligen ist Antonius von Padua besonders herausragend. Der Franziskaner wurde zeitweise sogar mehr verehrt als etwa der Gründer seines eigenen Ordens, Franz von Assisi. Schon elf Monate nach seinem Tod wurde Antonius nach dem schnellsten Heiligsprechungsprozess der Geschichte zur Ehren der Altäre erhoben. Und er gehört zu den Kirchenlehrern obwohl es kaum zusammenhängende Schriften von ihm gibt. Aber der Reihe nach:
Als Fernandez Martins de Bulhoes wurde Antonius von Padua in Lissabon geboren, wahrscheinlich um das Jahr 1195. Er stammte aus einer reichen Adelsfamilie und bekam eine gute religiöse Ausbildung bevor er 1212 den Augustiner-Chorherren beitrat. Als junger Priester in Coimbra war er im Jahr 1220 tief beeindruckt von dem Glaubenszeugnis von fünf in Marokko ermordeten Franziskanermissionaren. Noch im selben Jahr wurde er Franziskaner, nahm den Namen Antonius an – nach dem Wüstenvater und Einsiedler – und brach nach Marokko auf. In Afrika erkranke er jedoch so schwer, dass er monatelang ans Bett gefesselt war und schließlich unverrichteter Dinge nach Europa zurückkehren musste.
Bild: © picture alliance/akg-images/André Held
Das Gemälde "Der heilige Antonius" von Franciso Zurbaran zeigt den Bußprediger (1195-1231) mit dem strahlenden Jesuskind im Arm.
Auf dem Weg nach Portugal verschlug es Antonius durch einen Sturm nach Sizilien. So gelangte er nach Assisi, wo gerade das zweite Generalkapitel seines Ordens tagte. Hier konnte er endlich Franziskus (1181/82-1226) persönlich kennenlernte. Den Brüdern fiel die außergewöhnliche Redebegabung des Antonius auf und er wurde Prediger in Norditalien. Bald war er so beliebt, dass die Kirchen überfüllt waren und er auf Wiesen und großen Plätzen predigen musste. Mit seiner scharfen Zunge sollte er gegen die Irrlehren der Katharer, Albigenser und Waldenser anpredigen. Das tat Antonius wohl auf ganz eigene Weise: Auffällig ist in den erhaltenen Entwürfen zu seinen Predigten ("Sermones", dass sich dort keine Argumentationen oder Polemiken gegen Ketzer finden. Vielmehr nutze er anschauliche Bilder, um die Glaubenswahrheiten zu erklären und sprach in seinen hinreißenden Predigten allgemeine Mahnungen aus.
Studienleiter und Bußprediger
Franz von Assisi ernannte Antonius 1224 zum theologischen Lehrer der Franziskaner, wodurch es ihn für ein Jahr an die Universität von Bologna verschlug. Dann brach er zur Predigtreise nach Südfrankreich auf, wo er bis 1227 blieb. Nach seiner Rückkehr nach Oberitalien wirkte Antonius noch drei Jahre als Ordensprovinzial in Padua, Bußprediger und Studienleiter. Geschwächt und ausgezehrt ob seiner Aufgaben und Reisen zog er sich 1230 auf ein Landgut bei Padua zurück. In der Krone eines Nussbaumes ließ er sich einen luftigen Sitz zimmern, Klarissen pflegten ihn. Bei den Klosterfrauen von Arcella starb er auch am 13. Juni 1231 – gerade einmal 36 Jahre alt.
Schon zu Antonius Lebzeiten entwickelten sich Legenden um ihn, etwa um seine Predigttätigkeit in Rimini an der Adriaküste. Dort wollten die Einwohner dem Prediger nicht zuhören, bis sie merkten, dass dieser den Fischen im Meer predigte und die seinen Worten lauschten. Ein Kaufmann, der keine Argumente für die Realpräsenz von Christus in Brot und Wein hören wollte, fütterte während einer Prozession demonstrativ seinen Esel. Als das Tier vor dem Allerheiligsten niederkniete und den Kopf neigte, wurde auch dieser Bürger bekehrt. Die Fischpredigt wurde ein beliebtes Bild in der Kunst, bis es ab dem 16. Jahrhundert durch Darstellungen des Heiligen mit dem Jesuskind oder einer Lilie (als Zeichen der Reinheit) etwas verdrängt wurde. Auch die Darstellungen mit Jesus gehen auf eine Legende zurück: Ein gastgebender Graf soll den Heiligen des Nachts mit dem strahlenden Jesuskind im Arm vorgefunden haben.
Antoniusstatuen stehen bis heute in fast jedem Gotteshaus. In Italien war er jahrhundertelang der beliebteste Heilige – und bekommt erst seit den 1960er Jahren Konkurrenz von Padre Pio, dessen Grab jährlich noch mehr Menschen besuchen. In Padua wird die Basilica di Sant’Antonio schlicht "il santo" ("der Heilige" genannt, schließlich kann es sich nur um den wichtigsten Heiligen des Landes handeln. Dort können die sterblichen Überreste des Antonius aus nächster Nähe besichtigt werden: In einem riesigen goldenen Reliquiar aus dem Jahr 1436 wird in der Reliquien-Kapelle der Basilika die unversehrte Zunge des Bußpredigers verwahrt. Im Jahr 1946 nahm Papst Pius XII. den Heiligen in den Kreis der Kirchenlehrer auf.
In vielen Ländern wird der heilige Antonius zum Wiederfinden verlorener Sachen angerufen. Die Legende dazu besagt, dass ein Novize, der den Orden verlassen wollte, als "Erinnerungsstück" den Psalter des Antonius stahl. Auf dem Weg aus Padua habe er eine schreckliche Erscheinung gesehen und daraufhin das Buch zurückgebracht. In Bayern hat sich wegen des Patrons der verlorenen Dinge der Name "Schlampertoni" entwickelt. Im spanischen Sprachraum wird Antonius eher angerufen, um einen Ehepartner zu finden. Seit einigen Jahren werden zu diesem Zweck sogar Singlewallfahrten nach Padua angeboten.
Von A.Lukassek
Ein fester Termin für Verehrer des Antonius von Padua
Das große Fest für den großen Heiligen in ihrer Stadt lassen sich die Menschen in Padua nicht nehmen: Auch während der Corona-Pandemie kommen am 13. Juni Antonius-Verehrer aus nah und fern zusammen – mit ganz unterschiedlichen Anliegen.
Den 13. Juni haben sich Verehrer des heiligen Antonius von Padua fest in ihren Kalender geschrieben. Jedes Jahr wird die Universitätsstadt bei dem großen Fest zu Ehren des Heiligen regelrecht von Pilgern überrannt; sie kommen mit dem Bus, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Kein Wunder, dass sich die Gläubigen auch in Zeiten von Corona dieses Gedenken und stärkende Gebet an seinem Sterbeort nicht nehmen lassen wollen – mit Mundschutz und unter Einhaltung der Hygieneauflagen.
In normalen Jahren besuchen über das Jahr verteilt rund 3,5 Millionen Pilger die Antonius-Basilika in Padua. Sie ist eine der größten und bekanntesten Wallfahrtskirchen Italiens; von den Einheimischen wird sie nur "il santo" genannt. Denn Antonius (1195-1231) war lange Zeit gemeinsam mit seinem Mitbruder Franziskus von Assisi (1181/1182-1226) der beliebteste Heilige in Italien. In nahezu jedem Gotteshaus steht eine Statue von ihm, meist mit einem Jesuskind im Arm. Wie wichtig der heilige Antonius für die Menschen ist, lässt sich auch daran ablesen, dass die ihm geweihte Basilika selbst in der Hochphase der Pandemie für das persönliche Gebet einzelner Gläubiger geöffnet blieb.
Rund ein Dutzend Messen in der Basilika
Besonders im Juni aber gibt es einen regelrechten Run auf Padua. Schon Anfang des Monats kommen die ersten Gruppen aus den benachbarten Bistümern nach Padua. Ihren Höhepunkt erreicht die Verehrung jeweils rund um den 13. Juni, dem Todestag von Antonius. Viele Zehntausende Besucher werden dann in der Stadt gezählt. Nicht jeder – schon gar nicht in Corona-Zeiten – bekommt einen der begehrten Plätze bei einer der rund ein Dutzend Messen zwischen sechs und 21 Uhr in der Antonius-Basilika.
Dort befindet sich auch das Grab des Heiligen und Kirchenlehrers. Für die Pilger, die nach Padua kommen, gehört es bei ihrem Besuch dazu, die Marmoroberfläche seiner letzten Ruhestätte zu berühren und dort ein Gebet zu sprechen. Damit das auch trotz Corona möglich ist, wird die Fläche gleich im Anschluss von fleißigen Helfern desinfiziert.
Wer noch etwas mehr auf Tuchfühlung mit dem heiligen Antonius gehen will, kann in der Reliquien-Kapelle der Basilika auch seine sterblichen Überreste besichtigen: In einem goldenen Reliquiar aus dem Jahr 1436 wird die unversehrte Zunge des als außergewöhnlich redebegabt geltenden Bußpredigers und Kirchenlehrers verwahrt. Nebenan schweben in einer trüben Flüssigkeit die erst 1981 bei der letzten Untersuchung der Gebeine aufgefundenen Knorpel seiner Stimmbänder. Ein Anblick, den nicht jeder erträgt und pietätvoll findet. Viel stimmungsvoller und würdiger ist da für viele die Prozession mit den Reliquien des Heiligen, die am späten Nachmittag durch die Stadt zieht.
Not lehrt beten, heißt es. Und in der Corona-Zeit – die vielen Erkrankten oder Verstorbenen sowie die wirtschaftliche Not vieler Menschen vor Augen – ist die Hoffnung auf Beistand von ganz oben besonders groß. Die Überlieferung berichtet, dass Antonius einen ertrunkenen Jungen ins Leben zurückholte und einen Säugling zum Sprechen brachte; und auch heute sehen viele in dem Heiligen einen verlässlichen Helfer.
Ansprechpartner für Singles
Die Anliegen, mit denen sich Menschen an ihn wenden, sind vielfältig: Da wird gebetet für das baldige Ende der Arbeitslosigkeit, um Gesundheit für die Lieben, die Genesung von Corona und anderen schweren Erkrankungen, das Auffinden verlorener Gegenstände oder – vor allem im spanischen Sprachraum – um einen guten Partner.
Der Großteil der Fotos und Dankesbotschaften, die rund um das Grabmal hängen, zeigen Babys und Paare. Seit einigen Jahren fahren auch aus Deutschland und Österreich immer wieder Busse mit Singles zum heiligen Antonius. Wenn es klappt mit dem Partner für's Leben, lohnt sich auch eine Dankeswallfahrt zu zweit in die Gegend: Das romantische Venedig liegt nicht einmal 40 Kilometer östlich von Padua. Und 80 Kilometer westlich ist Verona, der Schauplatz von Shakespeares Romeo und Julia.
Von M. Rossi
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 13.06.2021 08:52
Toll
war zum 60. unten
🚂🚃🚃🚃🚃 und 🚴🚴
war zum 60. unten
🚂🚃🚃🚃🚃 und 🚴🚴
(Nutzer gelöscht) 13.06.2021 09:35
Saint Antoine de Padoue
tu trouves tout
même dans le tout petit trou
aidez nous!
Dieses spaßig klingende Gebet habe ich in Frankreich gelernt. Vielleicht hilft es auch bei der Partnersuche?
tu trouves tout
même dans le tout petit trou
aidez nous!
Dieses spaßig klingende Gebet habe ich in Frankreich gelernt. Vielleicht hilft es auch bei der Partnersuche?
Shira 13.06.2021 09:42
Ich kenne es so:
Saint Antoine de Padoue qui trouve tout dans tous les coins, dans tous les trous, aide moi à trouver.......
Das funktioniert auch....😀
Saint Antoine de Padoue qui trouve tout dans tous les coins, dans tous les trous, aide moi à trouver.......
Das funktioniert auch....😀
(Nutzer gelöscht) 13.06.2021 09:52
Shira, das ist wahrscheinlich die "seriöse" Variante. Aber mit der anderen konnte man schon die kleineren Kinder zum Mitsprechen bringen, und meine liebe Schwiegermutter, deren Lieblingsheiliger Antonius war, hatte auch ihre Freude daran.
Martin123 13.06.2021 10:54
Antonius wird von meiner Familie sehr verehrt, sozusagen unser Hausheiliger
Shira 13.06.2021 12:45
Dieumerci,
Deine Variante ist genau so seriös 😀....halt ein bisschen anders. Ich habe schon viele Variationen gehört....egal ..hauptsache er hilft😀
Ich habe mich oft darüber gewundert was alles wieder gefunden wurde...😧
Zum Beispiel eine kleine Schraube...aber wirklich klein in einer 200 m² Wiese....😧
Er war der Lieblingsheiliger meiner Mutter.
Deine Variante ist genau so seriös 😀....halt ein bisschen anders. Ich habe schon viele Variationen gehört....egal ..hauptsache er hilft😀
Ich habe mich oft darüber gewundert was alles wieder gefunden wurde...😧
Zum Beispiel eine kleine Schraube...aber wirklich klein in einer 200 m² Wiese....😧
Er war der Lieblingsheiliger meiner Mutter.
Shira 13.06.2021 12:52
Bei uns auf dem Kamin war (ist immer noch, obwohl meine Mutter gestorben ist) Jesus in der Mitte erhöht, dann Maria rechts und Antonius links...😀
Martin123 13.06.2021 12:53
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Engelslhaar 13.06.2021 13:07
Der Heilige Antonius hilft wirklich ganz konkret, so meine Erfahrung
Kürzlich traf ich auf der Straße, die ganz verzweifelt war, sie hatte beim Spaziergang mit dem Hund ihren Hausschlüssel verloren. Da meinte ich zu ihr, lass uns schnell zum Heiligen Antonius beten und ihn anrufen, das haben wir gemacht, da hatte ich ein ganz deutliches Gefühl in eine Richtung und sagte zu ihr, geh da lang, da meinte sie, da war ich schon, sie hat es dann doch gemacht und da lag der Schlüssel!
Kürzlich traf ich auf der Straße, die ganz verzweifelt war, sie hatte beim Spaziergang mit dem Hund ihren Hausschlüssel verloren. Da meinte ich zu ihr, lass uns schnell zum Heiligen Antonius beten und ihn anrufen, das haben wir gemacht, da hatte ich ein ganz deutliches Gefühl in eine Richtung und sagte zu ihr, geh da lang, da meinte sie, da war ich schon, sie hat es dann doch gemacht und da lag der Schlüssel!
Guten Morgen
Patron der SchlamperL