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Andacht vom 1. Juni 2021

Andacht vom 1. Juni 2021
Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast!
Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!

Psalm 139,14 (Hoffnung für alle)


Reinhard Mey, der Liedermacher, erzählte bei einem seiner Livekonzerte, dass sein damals zwölfjähriger Sohn Max in der Klasse herumgealbert und eine Torte gemalt habe, die schwarz war statt bunt.
Die Strafe dafür war eine Versetzung in eine andere Klasse.
Der Vater Mey kommentierte das im Konzert so: "Kinder müssen manchmal Riesen sein, um an so viel Pädagogik nicht zu zerbrechen."
Das Lied "Du bist ein Riese, Max!" hat er daraufhin für seinen Sohn geschrieben.

Manchmal tun sich Erwachsene schwer damit, ein Kind als eine individuelle Persönlichkeit anzusehen, vor allem dann, wenn seine Fähigkeiten nicht zum gerade angesagten Leistungsniveau passen.
Reinhard Mey sieht mit dem Blick der Vaterliebe die besonderen Fähigkeiten seines Kindes und gibt ihm zu verstehen: "In dir steckt etwas ganz Großes!"
Kinder brauchen diese positive Bestärkung und viel Liebe.
"Liebe macht dich unverletzbar wie ein Bad in Drachenblut", singt Mey.
Liebe ist keine Garantie, aber trotzdem die einzige Chance, sich gegen den Vorurteilsmief zu wappnen – und gegen die Gräben, Mauern und Schubladen in unseren Köpfen.
Wenn ich mich geliebt weiß, kann ich mich annehmen, wie ich bin.
Diese Möglichkeit steckt für mich im Glauben.
In Psalm 139 heißt es: "Danke, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast", oder anders gesagt: einfach "riesig gut".
Und von Jesus ist bekannt, dass er die Erwachsenen dazu ermutigte, so riesig unbeschwert zu werden wie die Kinder.

Reinhard Mey wollte seinem Sohn all diese Sicherheit auf seinem Lebensweg mitgeben.
Max erkrankte 2009 an einer Lungenentzündung und fiel in ein Wachkoma, aus dem er nie mehr erwachte.
2014 starb er im Alter von 32 Jahren.
"Du bist ein Riese, Max!" ist eine Liebeserklärung Reinhard Meys an seinen Sohn, auch über den Tod hinaus.

Ein Riese bin ich, wenn ich als der Mensch lebe, als der ich von Gott gedacht und gewollt bin.
Mich ermutigt es, mich nicht kleinkriegen zu lasen, sondern groß von mir zu denken und auf meine gottgeschenkten Möglichkeiten zu vertrauen.
Ich muss keine Heldentaten vollbringen.
Ich kam als Riese auf die Welt.
Als was will ich gehen?


(Beate Strobel)

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 01.06.2021 08:13
O weh! Sein Kind beerdigen müssen - ich weiß nicht, ob es etwas schlimmeres als Vater, als Mutter gibt! 😔

>Ich muss keine Heldentaten vollbringen.

Das ist tröstend!

Danke für den Impuls, Smile.
 
(Nutzer gelöscht) 01.06.2021 08:38
Danke für`s Teilen liebe @einSmile 🙂 !!!!!
 
einSMILEkommtwieder 01.06.2021 14:08
Heute am 1. Juni ist Internationale Kindertag 2021; zu dem und der Andacht finde ich das folgende Zitat passend:

"Einer der größten Akte des Vertrauens auf Gott besteht darin, unsere Kinder eigene Entscheidungen treffen und sie ihren eigenen Weg gehen zu lassen."
(Henri Jozef Machiel Nouwen, 1932-1996)
 
Rosenlied 01.06.2021 15:24
⛪Danke @einSMILE... für die ergreifende 
Geschichte über Reinhard Mey und seinen
Sohn. Ja, das ist bestimmt das Schlimmste,
was Eltern "treffen" kann!

 
Rosenlied 01.06.2021 15:28
🎼Wie gut, dass Reinhard Mey seinem Sohn 
mit einem ihm gewidmeten Lied seine Misere
in der Schule erleichtert hat..🎸
 
einSMILEkommtwieder 02.06.2021 07:20
"Begrenze deine Kinder nicht durch dein eigenes Wissen, denn sie sind in einer anderen Zeit geboren."

(aus "Eine Minute Unsinn" von Anthony de Mello)
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