weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

DAS ZEHNTE GEBOT [DES LEBENS]

DAS ZEHNTE GEBOT [DES LEBENS]
[Das zehnte Gebot des Dekalogs lautet:] "Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten! Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch irgendetwas, das dein Nächster hat!" [2. MO. 20,17] [SLT]

Wir kommen nun zum letzten Teil der [Artikel]serie [über die 10 Gebote] Wir haben den Kreis geschlossen und enden genau [wieder] dort, wo wir begonnen haben. Wir sagen, dass wir genau dort enden, wo wir angefangen haben [deshalb], weil das erste Gebot sagt: "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben." [2. MO. 20,3] und wir im Kolosserbrief über Habsucht lesen, dass diese "Götzendienst ist" [KOL. 3,5] [SLT]


DER UNENDLICHE KREIS DES GESETZES

Das Gesetz Gottes ist ein vollständiger Kreis, der in GOTT beginnt und endet, oder besser gesagt, weder Anfang noch Ende hat. GOTT existiert in der Ewigkeit, und der Wirkungskreis SEINES Gesetzes umfasst das ganze Universum. Es gibt nichts im Himmel oder auf der Erde, was nicht in diesen fällt. Seine Reichweite ist unbegrenzt. [Paulus schreibt:]
"Wir wissen aber, dass alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft wird und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen ist." [RÖ. 3,19] [ELB] Der Ausdruck "unter dem Gesetz" bedeutet im eigentlichen Sinne "im Gesetz", oder "innerhalb des Bereichs, der Sphäre oder der Gerichtsbarkeit des Gesetzes."


AUSSERHALB DES GESETZES GEHEN

Was ist Sünde? [Johannes bezeugt:] 
"Ein jeder, der Sünde tut, übertritt das Gesetz, und die Sünde ist die Gesetzesübertretung." [1. JOH. 3,4] [SLT 1954]

Was bedeutet "Übertretung"? Es bedeutet "zu übertreten". Sünde ist also die Übertretung von Gottes Gesetz.

Aber wenn jemand die Grenzen des Gesetzes Gottes überschreitet, wohin könnte er dann gehen? Ah, das ist eine einschlägige, relevante Frage. Es gibt keine Möglichkeit, den Wirkungsbereich von Gottes Gesetz zu verlassen, außer aus dem Universum zu verschwinden, oder nicht mehr zu sein. [Diesbezüglich steht geschrieben:] "der Lohn der Sünde ist der Tod" [RÖ. 6,23] [SLT] und "die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod." [JAK. 1,15]

Dies kann auf eine andere Weise deutlich gemacht werden. Das Gesetz Gottes ist SEIN Leben, welches in einem endlosen Strom von SEINEM Thron fließt. Wo nun das Wort Gottes freien Lauf hat, da ist vollkommenes Leben. Wenn wir uns selbst gestatten, einfach Kanäle für den Strom des Lebens zu sein, wie wir dazu bestimmt sind, wird das Leben, das uns durchfließt, am Leben erhalten. Aber was geschieht, wenn wir uns quer zum Strom stellen? Jeder kennt das Ergebnis, wenn man einem Wasserstrom irgendein Hindernis in den Weg stellt. Als erstes wird der Strom aufgestaut, und wenn Wasser aufgestaut wird und stagniert, bringt es den Tod, bis die Kraft des ankommenden Stroms alle Hindernisse wegfegt und das Wasser wieder ungehindert weiterfließt. Aber das bedeutet die Zerstörung dessen, das sich quer zum Strom gestellt hat. Es ist [also] unendlich besser, in Linie mit dem Leben, in Harmonie mit ihm und Kanäle für den Strom des Lebens zu sein, als Hindernissen zu entsprechen, die weggefegt werden.


GOTTES BARMHERZIGKEIT GEGENÜBER ÜBERTRETERN

[Nun] Du magst sagen, dass es viele Menschen gibt, die Gottes Gesetz übertreten und trotzdem leben. Ja, die gibt es, und das ist eines der größten Wunder der Gnade Gottes. Ungläubige beschimpfen Gott und werfen IHM Ungerechtigkeit vor, weil über die Gottlosen das Todesurteil verhängt wird, aber sie vergessen, dass sich die unendliche Barmherzigkeit Gottes jeden Augenblick darin zeigt, dass ER sie am Leben lässt, um ihnen Gelegenheit zu geben, mit IHM in Einklang zu kommen, so dass sie nicht zu sterben brauchen.


Unser Leben währt nur eine Spanne, ein Moment und wie es kurzsichtigen Menschen scheint entspricht es nur einem Augenzwinkern für GOTT. Wir sehen nicht sofort die Folgen der Übertretung von Gottes Gesetz, und so meinen Menschen, dass sie ungestraft sündigen könnten, weil das Urteil aufgrund eines böses Werkes zeitlich betrachtet aus ihrer Sicht nicht schnell vollstreckt wird. [Aber in den Sprüchen lesen wir diesbezüglich:] "Wer gegen alle Warnung halsstarrig ist, der wird plötzlich verderben ohne alle Hilfe." [SPR. 29,1] [LUT2017]


GOTT RECHNET IHNEN IHRE ÜBERTRETUNGEN NICHT ZU

Der Grund, warum Menschen, welche das Gesetz übertreten, nicht sofort sterben, liegt darin, dass GOTT immer noch in CHRISTUS ist und die Welt mit SICH SELBST versöhnt. [Es gilt noch immer das, was Paulus wie folgt bezeugte:]
"Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu." [2. KOR. 5,19] [Der Psalmist bezeugt in gleicher Weise:] "Wenn du, o HERR, Sünden anrechnest, Herr, wer kann bestehen? Aber bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte." [PS. 130,3-4] [SLT] Zur Zeit rechnet GOTT den Menschen die Sünde nicht zu, sondern nimmt sie ganz auf SICH. ER weiß, dass die Menschen töricht und unwissend sind, und ER "kann mitfühlen mit denen, die unwissend sind und irren." [HEBR. 5,2] [LUT2012] Da ER ihre Unwissenheit kennt, nimmt ER sie nicht beim Wort, wenn sie sagen, dass sie nicht in den Grenzen SEINES Lebens gehalten werden und sie frei sein wollen von SEINEN "Fesseln", wie sie es nennen, und ihr eigenes Leben leben möchten, unabhängig von IHM. Aufgrund SEINER Langmut hat ER noch immer Geduld, wie in den Tagen Noahs, aber nach und nach wird ein Tag kommen, an dem genügend Licht geschienen haben wird, um jeden zu befähigen, eine endgültige Wahl zu treffen, und dann werden diejenigen, die sich bewusst dafür entscheiden, außerhalb des Gesetzes Gottes zu gehen, beim Wort genommen werden und gehen dürfen. Wohin? [Nun] wohin können sie gehen, wenn das Gesetz Gottes das Universum erfüllt und sie außerhalb gehen [wollen]? Für sie wird es keine Zukunft geben, sie werden "sein, als wären sie nie gewesen." [OB. 1,16]

Im zehnten Gebot ist, mehr als in jedem anderen, die Einheit des gesamten Gesetzes zu erkennen. Es fasst alle Gebote zusammen, so wie es auch das erste Gebot tut. Es umfasst die ganze Pflicht des Menschen. "Du sollst nicht begehren." Dieses Gebot liegt jedem Gebot zugrunde und ist der Kern davon. In Römerbrief lesen wir [dazu:] "... ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren!" [RÖ. 7,7] [SLT]

Jemand mag sagen: "Ich dachte, Lust hätte mit dem siebten Gebot zu tun." Hat es auch, und ebenso mit jedem anderen. Lust bedeutet einfach nur Verlangen und da bezüglich Sünde das Verlangen des Menschen nur zum Bösen geht, ist damit Lust zum bösen Verlangen entartet, egal nach was. [Solche] Lust entspricht einem Verlangen nach allem, was verboten ist, und widerspricht dem ganzen Gesetz Gottes. [Jakobus schreibt diesbezüglich:] "wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde." [JAK. 1,15]

Wir sehen also, dass das zehnte Gebot die Wurzel aller Sünden angreift. Der Apostel Paulus nimmt Bezug darauf und macht es zur Zusammenfassung des ganzen Gesetzes. Wer das zehnte Gebot hält, kann [somit] nicht einmal daran denken, irgendein anderes zu brechen, er kann nicht die geringste Idee haben, zu sündigen.


DIE GEISTLICHKEIT DES GESETZES

[Der Apostel Paulus schreibt:]
"Wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist." [RÖ. 7,14] und dieses [das zehnte] Gebot offenbart seine Geistlichkeit deutlicher als jedes andere. Die Menschen reden davon, das Gesetz Gottes durchsetzen, und davon, das göttliche Gesetz in die menschlichen Gesetze integrieren zu wollen. Sie bilden sich ein, dass sie, weil die menschlichen Gesetze denjenigen bestrafen, der einen anderen tötet, das sechste Gebot in Kraft setzten. Sie bilden sich ein, dass sie das siebte Gebot [dadurch] bewahren, weil es Gesetze gegen Ehebruch gibt. Es ist eine sehr häufige Sache, dass Menschen [auch] denken, das vierte Gebot durchsetzen zu können. Aber wie sähe ein solcher Versuch bezüglich des zehnten aus. Wie würde man da Erfolg haben?

Nun, die Menschen waren tatsächlich so blindwütig anmaßend, das zehnte Gebot durchsetzen zu wollen. Es gab nur einen Weg und zwar durch die Inquisition, die vom Papsttum erfunden wurde, das sich selbst an die Stelle Gottes setzte, ja sich sogar über IHN erhob. So wurden Menschen gefoltert, um ihnen die Geheimnisse ihres Herzens zu entlocken, und sie selbst für Gedanken zu bestrafen, die sie aufgrund ihrer  Eingeständnisse gehegt hatten. Aber niemand außer Gott kann die Geheimnisse der Menschenherzen herausfinden, und ER muss sie auch nicht herausfinden, denn "alles ist enthüllt und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben." [HEBR. 4,13] [SLT] Aber keine menschliche Macht oder Weisheit kann jemals [in Wahrheit] feststellen, wann das zehnte Gebot gebrochen wurde. Wenn der Gedanke an die Sünde, welche durch das zehnte Gebot verboten ist, so weit geht, dass er sich manifestiert, wird das Resultat durch einige der anderen Gebote verurteilt. Seinem Nachbarn die Frau wegzunehmen ist ein Verstoß gegen das siebte Gebot, sich seines Hauses oder seiner Güter zu bemächtigen, ein Verstoß gegen das achte.

Wir sehen also, dass das zehnte Gebot sich mit all dem befasst, was sich im eigenen Geist befindet, und dass es diesbezüglich die Zusammenfassung der gesamten zehn Gebote darstellt. Es zeigt die Weite und Geistigkeit des gesamten Gesetzes Gottes, denn wie wir bereits gelernt haben: "Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen." [MATTH. 5,28] Es ist nicht notwendig, dass man sein falsches Verlangen in die Tat umgesetzt hat, um eines der Gebote zu übertreten. [So wie auch geschrieben steht:] "Dummheiten ersinnen ist Sünde." [SPR. 24,9] [SLT]

Das zehnte Gebot ist nicht geistiger als irgendein anderes, aber es macht die Geistlichkeit des Gesetzes offensichtlicher als die anderen, da die Übertretung ganz im eigenen Herzen liegt, außer Sichtweite aller menschlichen Augen. In der Tat kann man keines der ersten neun Gebote übertreten, ohne zuerst das zehnte zu brechen und sobald man das zehnte gebrochen hat, sind alle anderen [auch] gebrochen.

Wir sehen also die völlige Vergeblichkeit aller menschlichen Versuche, das Gesetz Gottes umzusetzen oder seine Übertretung zu bestrafen. Solche Versuche können nur von denen unternommen werden, die keinerlei Verständnis für das Gesetz und seine Natur haben und deshalb führt jeder Versuch, Gottes Gesetz durchzusetzen oder auszuführen, zu einer Perversion des Gesetzes. Es ist nur eine verdrehte Ansicht des Gesetzes, welche die Menschen haben, die meinen, es in ihre eigenen Hände zu nehmen, und so ist das, was sie erzwingen, nicht Gottes Gesetz, sondern etwas, das diesem direkt entgegengesetzt ist.

Das zeigt sich [insbesondere], wenn wir alle sogenannten "Sabbatgesetze" betrachten. Sie sind natürlich Sonntagsgesetze. Die Menschen werden im gleichen Atemzug über die Heiligkeit des vierten Gebots sprechen, über die Notwendigkeit der Ruhe für den Körper an einem Tag von sieben, und darüber dies durch Gesetzgebung zugunsten des Sonntags zu sichern. Aber das vierte Gebot enthält keinen Hinweis auf den Sonntag, außer dass es allen Menschen sagt, dass sie an ihm arbeiten und ihre eigene Arbeit tun dürfen. Und außerdem ist der Sabbat des Herrn nicht mehr körperliche, sondern geistige Ruhe - Gottes Ruhe - denn GOTT ist Geist.


Das zehnte Gebot schließt also den Kreis des Gesetzes und vereinigt die beiden Enden, und dann umschließt es den Kreis selbst, indem es jedem gebietet, seine Hände davon fernzuhalten und GOTT es zu überlassen die Angelegenheiten jedes Teils SEINES universellen Reiches zu regeln, sogar bis hin zum Einpflanzen der Wünsche, die wir hegen sollten, in uns.


BEGEHRLICHKEIT IST GÖTZENDIENST

Dies wird im 1. Timotheusbrief angedeutet [wo zu lesen ist:]
"Den Reichen von dieser Welt gebiete, daß sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen;" [1. TIM. 6,17] Wenn Du das liest denke [bitte] an die Worte CHRISTI: "Sehet zu und hütet euch vor dem Geiz; denn niemand lebt davon, daß er viele Güter hat." [LUK. 12,15] Und auf diese Worte folgt die Geschichte von dem Mann, dessen Acker reichlich Frucht brachte und dessen Scheunen überquollen, und der zu seiner Seele sagen wollte: "Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iß, trink und habe guten Mut!" [LUK. 12,19] Dieser Mann vertraute auf unsicheren Reichtum, statt auf den lebendigen GOTT, DER IHM seinen Überfluss gegeben hatte. Anstatt auf GOTT zu vertrauen, DEN ER nicht sehen konnte, machte er einen Gott aus dem, was er sehen und mit seinen Händen anfassen konnte.


DIE LIEBE ZUM GELD

[Im ersten Timotheusbrief schreibt Paulus:]
"die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen. Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen; etliche, die sich ihr hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht." [1. TIM.6,9-10]
[SLT]

Bitte beachte, der Text sagt nicht, dass Geld ein Übel oder die Wurzel des Übels ist. Es ist die Liebe zum Geld, die Unheil anrichtet. Es hat sehr reiche Männer gegeben, die auch Vorbilder des Guten waren. Hiob hatte das Zeugnis von GOTT SELBST, dass er ein guter Mann war, und doch war er der reichste Mann im Land. Aber er vertraute nicht auf seinen Reichtum. Er war bereit, [auch] zu geben, und suchte die Ursachen [von Dingen die er nicht kannte] herauszufinden.  Als ihm sein Reichtum an einem Tag genommen wurde, war er nicht im Geringsten darüber bestürzt. Er vertraute immer noch auf GOTT, DER [ihm] Reichtum gegeben hatte und der auch ohne diesen für ihn sorgen konnte.


HORTEN BEDEUTET ARMUT

[In den Sprüchen ist zu lesen:]
"Einer teilt aus und wird doch reicher; ein anderer spart mehr, als recht ist, und wird nur ärmer." [SPR. 11,24] [SLT] Es ist ein Gesetz des göttlichen Universums, dass das, was gehortet wird, verdorrt, und das, was ausgestreut wird, zunimmt. Nicht das Geld ist das Übel, sondern die Liebe zum Geld, die dazu führt, dass man es nur zum Anschauen hortet oder als eingebildete Sicherheit gegen zukünftige Not. Das Anhäufen von Reichtum führt nicht nur zur Armut, sondern ist ein Zeichen dafür. Der Geizige hat ein ständiges Gefühl des Mangels. Die alte Grabinschrift über einen Geizhals, der Tausende angehäuft hatte, endete so: "Doch dieser arme Mann, mit all seinen Vorräten, starb in großer Not, in der Not von mehr."

Ein Mann mit geringen Mitteln, der das, was er hat, großzügig mit anderen teilt, ist [im Gegensatz dazu] der wirklich reiche Mann. Sein Handeln zeigt, dass er sich der Tatsache bewusst ist, dass er mit einem grenzenlosen Vorrat an Reichtum in Verbindung steht. Ein kleines Bächlein Wasser, das ständig fließt, ist weitaus besser als Tausende von Fässern, die in einer Zisterne aufgestaut sind.


REICHTUM BEDEUTET NICHT RAUBÜBERFALL

Es scheint in diesem Zeitalter besondere Angriffe gegen reiche Männer zu geben, als ob reich zu sein gleichbedeutend damit wäre, ein Räuber zu sein. Korrupte Praktiken sollten [natürlich] nicht verteidigt werden, aber wir sind nicht berechtigt, alles Böse den reichen Männern zuzuschreiben. Es gibt genauso viel Begehrlichkeit unter den Armen wie unter den Reichen. Der Mann, der Reichtum begehrt und es schafft, ihn zu erlangen, ist sicherlich nicht schlimmer als der, der ihn begehrt, aber es nicht schafft, ihn zu ergreifen. Es ist das Begehren, nicht der Besitz von Reichtum, der Götzendienst ist. Nicht wie viel [Besitz] man hat, sondern wie man diesen benutzt, bestimmt den Charakter.



ZUFRIEDENHEIT MIT KLEIDUNG UND NAHRUNG

Das Begriff "Begehrlichkeit" wird mit verschiedenen Wörtern übersetzt, aber so wie er in unserem Studium verwendet wird, bedeutet er, mehr zu begehren, als man braucht. Wenn ein Mann keinen Mantel hat, ist es keine Sünde für ihn, einen Mantel angemessen zu begehren, um die Anstrengung zu unternehmen, ihn zu bekommen und das ist [auch] mit vollkommener Zufriedenheit vereinbar, denn Zufriedenheit bedeutet nicht faule Gleichgültigkeit.


[Paulus verwies auf das Folgende:] "Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen!" [1. TIM. 6,8-10] [SLT] Übles erwächst daraus, dass Menschen meinen, sie müssten genau festlegen, wie viel und welche Art von Nahrung und Kleidung sie haben sollen. Die Hauptsache für uns ist Zufriedenheit. GOTT hat es SICH zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass wir Nahrung und Kleidung haben, die für unsere Bedürfnisse ausreichen. ER hat die erste Kleidung gemacht, die der Mensch je getragen hat, [diesbezüglich lesen wir:] "Gott der HERR machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und kleidete sie." [1. MO. 3,21] Diese [von GOTT gegebene erste] Kleidung erfüllte alle Anforderungen, sie gab  Bedeckung und Wärme. GOTT ist eifrig an der Ausführung SEINER eigenen Gesetze interessiert und da ER angeordnet hat, dass jedes Geschöpf eine seinem Zustand entsprechende Bedeckung haben soll, können wir sicher sein, dass ER die Geschöpfe nicht vernachlässigen wird, deren Bedürfnis am größten und offensichtlichsten ist.

Noch ein Wort zur Kleidung. Vergiss [bitte] nicht, dass ihr wahrer Zweck Bequemlichkeit und Anstand und nicht Zierde ist. Sie sollte einfach das sein, was passend ist, und dann braucht man [auch] keine Angst zu haben, dass es geschmacklos ist. Wenn man durch das, was man anhat, besonders auffällt, ist das genauso geschmacklos, wie wenn man durch fehlende Kleidung auffällt. Man sollte, wenn man überhaupt auffällt, für das wahrgenommen werden, was man ist, und nicht für das, was man hat oder nicht hat. Die Kleidung, die kein Teil des Individuums darstellt, ist völlig zweitrangig gegenüber der Kleidung, die einem als Ergebnis des Geistes im Innern zuteil wird. Das Wissen um den relativen Wert der Dinge und darum, dass GOTT SELBST, DER uns das Leben schenkt, und damit zeigt, dass es SEINE Sache ist, die Dinge zu liefern, die für den richtigen Unterhalt notwendig sind, und dass ER allein es tun kann, wird ständige und vollkommene Zufriedenheit bringen.


ZUFRIEDENHEIT ENTSPRICHT KEINER FAULHEIT

Jemand mag sagen: "Diese Lehre wird, indem der Anreiz der Notwendigkeit, den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, weggenommen wird, zur Faulheit führen. Wenn Menschen die Idee bekommen, dass GOTT alles für sie bereitstellen wird, werden sie nicht arbeiten." [Aber dem] ist nicht so. Der Mensch, welcher dem lebendigen GOTT dient, wird niemals faul sein. Wir haben [bereits] betrachtet, dass der Mensch nicht für Geld arbeiten soll, sondern weil er der Welt seinen besten Dienst schuldet. Der Mensch, der den HERRN kennt und seine Beziehung zu IHM versteht, wird ohne Aussicht auf Lohn genauso hart und fleißig arbeiten wie für ein großes Gehalt, weil er weiß, dass es seine Aufgabe ist im Dienste CHRISTI, seine Kraft der der Welt zu geben, und die Aufgabe des HERRN, sein Leben zu erhalten.



UNZUFRIEDENHEIT UND SORGE IST BEGEHRLICHKEIT UND GÖTZENDIENST

Überdenke [bitte] noch einmal an, was Begehrlichkeit ausmacht. Wir haben alle gedacht, dass sie [nur] darin besteht, den Besitz eines reichen Mannes nicht zu begehren, aber wir werden sehen, dass sie uns weit mehr betrifft als [nur] diesbezüglich. Jesus sagt:
"So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen?Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden?Nach solchem allem trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürfet. Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen." [MATTH. 6,30-33]

Aus dieser Aussage ist erkennbar, dass die Sorge um Essen, Trinken und Kleidung das Merkmal der Heiden und daher Götzendienst ist. Erneut werden wir [so] wieder der mit der Wahrheit konfrontiert, dass Begehrlichkeit Götzendienst ist: [CHRISTUS sagte:] "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon." [MATTH. 6,24] Wir können uns nicht um das sorgen, was wir nicht haben, oder um den Verlust von etwas, das wir hatten, und gleichzeitig Gott dienen. Alles in dieser Welt gehört jemandem, wenn wir also etwas begehren, das wir nicht haben, dann begehren wir das, was jemandem gehört, und wollen einer anderen Person etwas vorenthalten, damit wir zufrieden sein können. Das aber ist keine Nächstenliebe und damit ein Verstoß gegen das ganze Gesetz. Oder wenn behauptet wird, dass es vieles gibt, das niemandem gehört und das deshalb allen offensteht, so müssen wir doch zugeben, dass es dem HERRN gehört, DER uns den Weg ebnen wird, es zu bekommen, wenn es für uns richtig ist, es zu haben und wenn wir uns beklagen, weil wir es nicht haben, zeigen wir einen Mangel an Vertrauen in Gottes liebende Fürsorge für uns.


ABSOLUTES VERTRAUEN IN UNSEREN HIMMLISCHEN VATER

Schau bitte, wie dieses Gebot uns absolutes Vertrauen in GOTT lehrt, was der Vollkommenheit des Christentums entspricht. Der HERR weiß, was wir brauchen, bevor wir IHN bitten, und ER stellt es [bereits] bereit, bevor wir uns unserer Not bewusst werden, einfach weil ER unser Vater ist. Wir haben viel von der Beziehung zwischen Eltern und Kind zu lernen. Wir sollen das Reich Gottes wie kleine Kinder empfangen und das Kind ist das perfekte Beispiel für Vertrauen und Zufriedenheit, und doch ist es nicht faul. Das unverdorbene Kind oder das welches noch zu jung ist, um irgendetwas von jener weltlichen Weisheit gelernt zu haben, die darin besteht, sich zu sorgen (was mit dem Titel "GUTER ZUKUNFTSVORSORGER" gewürdigt wird), erwartet wie selbstverständlich, dass seine Bedürfnisse befriedigt werden, und es ist [auch] zufrieden mit dem, was es erhält. Es denkt erst dann an Essen, wenn es hungrig ist, und dann bekommt es den nötigen Nachschub, weil die Eltern die Bedürfnisse des Kleinen vorausgesehen haben. Warum können diese Eltern nicht eine Lektion von sich selbst lernen? Warum sollten sie denken, dass sie besser sind als ihr [himmlischer] Vater?


VERTRAUEN BEDEUTET NICHT MÜSSIGGANG

Ein [normales] Kind ist auch nicht müßig, weit gefehlt. Es gibt nichts Aktiveres als ein gesundes Kind. Ein Vater arbeitet nicht so viele Stunden am Tag und strengt sich nicht so ausdauernd an wie sein Kind. Es wird den ganzen Tag umsonst arbeiten. Umsonst, sagen Sie? Oh nein, es befolgt das Gebot der Schrift: "Alles, was deine Hand zu tun vorfindet, das tue mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt keine Arbeit, kein Gerät, kein Wissen und keine Weisheit im Grab, wohin du gehst." [PRED.9,10] [SLT] Faulheit [hingegen] ist eine erworbene Angewohnheit, das Ergebnis falscher Erziehung durch die Eltern. Es ist nur der Mann, der denkt, dass die Verantwortung der Welt auf ihm ruht, der [auch] umsonst arbeitet, denn er verrichtet seine Aufgaben mit einem gezeichneten, starren Gesicht und einem Blick der Besorgnis, welcher keinerlei Ehre für den GOTT widerspiegelt, dem ER zu dienen vorgibt. Bitte denke daran, daran, dass die einzige [wahre] Aufgabe des Menschen auf dieser Erde darin besteht, GOTT zu verherrlichen.


SAGEN ES GIBT KEINEN GOTT

Wenn Menschen unter ihren selbst auferlegten Lasten traurig und launisch werden ist das  gleichbedeutend mit dem, zu sagen, dass es keinen Gott gibt. Ein Narr spricht in seinem Herzen: "
Es gibt keinen Gott!" [PS. 14,1] [SLT] Und er handelt so, als ob es keinen gäbe, und als ob die Last der Welt und die Verantwortung, ihre Angelegenheiten richtig zu regeln, auf ihm ruht. Einen Überfluss an Gütern zu besitzen und darauf zu vertrauen, ist keinen Deut schlimmer, als sich über Mangel an ihnen zu sorgen. Wer das tut, zeigt, dass er genauso handeln würde wie der reiche Narr, wenn er nur in der gleichen Lage wäre.


DAS WAHRHAFTIGSTE GLÜCK

Ein Reicher besitzt nicht alle Vergnügen des Lebens. Die besten Dinge der Welt sind solche, die man nicht mit Geld kaufen kann und der Besitz von großem Reichtum hindert einen tatsächlich daran, einige der köstlichsten Freuden zu genießen. Eines davon ist das Vergnügen der Selbstverleugnung, des Verzichts auf eine Sache, die man rechtmäßig besitzen könnte. Es ist ein königliches Vergnügen, sich unabhängig von Dingen zu machen, die die meisten Menschen als notwendig erachten. Der wahre König ist nicht derjenige, der über alles verfügt, sondern derjenige, der in der Lage ist sich selbst zu befehlen mit wenig zufrieden zu sein, und fröhlich gehorchen kann.



DIE SUMME DIESER ANGELEGENHEIT

Die Summe der ganzen Angelegenheit ist, GOTT zu vertrauen und mit der Fülle SEINES Hauses zufrieden zu sein, auch wenn es dem Menschen, der blind wie ein Maulwurf in der Erde wühlt, mager erscheinen mag. Dieses absolute Vertrauen in den HERRN ist absolute Gerechtigkeit, das genaue Gegenteil von Heidentum.


[Der Psalmist schreibt:] "Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zur Habgier!" [PS. 119,36] [SLT] Begehrlichkeit ist also das Verlangen nach allem, was den Geboten widerspricht, nach allem, was nicht dem Leben Gottes entspricht, was wir [aber] mit unserer ganzen Seele begehren mögen. Der Mensch, der zu dem HERRN sagen kann: "Wen habe ich im Himmel [außer dir]? Und neben dir begehre ich nichts auf Erden!" [PS. 73,25] [SLT], ist sicher vor der Übertretung des zehnten Gebots und damit vor dem Begehen jeder Sünde.


BEFRIEDIGUNG IM DIENST

Die Gebote des Herrn sind ewiges Leben, und "wer sie hält, der hat großen Lohn." [PS. 19,11] [Der Lohn besteht] nicht darin, dass man [etwas bekommt] weil man die Gebote hält, sondern wohlgemerkt, dass man sie hält. Der Lohn ist das reine, vollkommene, einfache Leben, das sie bringen. Nimm Dich [bitte] in Acht, hüte Dich vor Begehrlichkeiten, auch im Dienst für Gott. Hüte Dich davor, zu denken, dass Du GOTT darin dienen würdest, indem Du zum Beispiel SEINEN Sabbat hieltest, wenn Du finanziell so gestellt wärst, dass Du es könntest. Es wäre keine Tugend in Deinem Dienst, selbst wenn Du den Sabbat unter solchen Bedingungen halten würdest. Was für ein GOTT ist es denn, dem Du zu dienen gedenkst? Ist es einer, DER Deinen Dienst braucht, oder EINER, DEM zu dienen reicher Lohn ist? Die Antwort hierauf macht den Unterschied zwischen Heidentum und Christentum aus.

Die Befriedigung, CHRISTUS wirklich zu dienen, IHN zu kennen und SEIN Leben in uns zu spüren, das uns zum Handeln antreibt, ist so groß, dass man sich dabei um nichts anderes [mehr] kümmert. Die Köstlichkeit des vollkommenen Vertrauens, in den ewigen Armen zu ruhen und gerade durch dieses Ruhen an ihrer intensiven Tätigkeit teilzuhaben, ist größer als der Besitz aller Reichtümer. Wer die Fülle des Lebens Gottes hat oder sich aneignet, ist so weit davon entfernt, irgendetwas anderes zu begehren, dass er alles verschmähen würde, was ihm etwas von dem rauben würde, was ihm durch den Glauben gehört. [Von dem, was GOTT getan hat und tut, wird bezeugt:] "welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?" [RÖ. 8,32] Und wer alles hat und weiß, dass er es hat, dem ist die Möglichkeit des Begehrens absolut verschlossen.

( Ellet J. Waggoner, Juli, August 1901 )

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 30.05.2021 17:44
Der vorstehende Text zum achten Gebot des Dekalogs entstammt zwei Artikeln einer umfangreichen Artikelserie unter dem Thema "DIE GESETZE DES LEBENS", die verfasst von Ellet J. Waggoner 1901, in der Zeitschrift THE PRESENT TRUTH [Deutsch: DIE GEGENWÄRTIGE WAHRHEIT] erschienen.

Wer gerne auch die Artikelzusammenstellungen bezüglich der anderen Gebote des Dekalogs lesen möchte, kann dies unter nachstehendem Linkt tun:

https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/JesusComesBackSoon/77988/
 
JesusComesBackSoon 30.05.2021 17:45
Auch wenn der Inhalt dieser Artikel von Ellet J. Waggoner bereits vor etwa 120 Jahren verfasst wurde, hat er deswegen nichts an seiner Bedeutsamkeit für das persönliche, insbesondere auch geistige Leben eines jeden Nachfolgers des Sohnes Gottes verloren.

Für diejenigen, die gerne noch weitere solche  (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:

Übersicht ARTIKEL Ellet J. Waggoner
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/

Übersicht Artikel Alonzo T. Jones
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/

Mein Wunsch ist, dass jeder Leser durch den (bzw. die) Artikel reichlich gesegnet wird und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.

Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.

Eckige Klammern im Text beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlich-keit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen solle
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren