Andacht vom 29. Mai 2021

einSMILEkommtwieder

Wenn ihr jedoch alle prophetisch redet und irgendein Ungläubiger oder Fremder kommt herein, dann wird er von seiner Schuld überzeugt und durch das, was ihr sagt, überführt.
Während er zuhört, werden seine geheimen Gedanken offenbar, und er wird auf seine Knie fallen und Gott anbeten und sagen: "Gott ist wirklich hier unter euch."

1. Korinther 14,24-25 (Neues Leben Bibel)


Was hier geschildert wird, ist ungewöhnlich.
Der Apostel Paulus beschreibt Menschen, die zur Gemeinde Jesu gehören.
Weil sie sich vom Heiligen Geist leiten lassen, öffnet Gott ihnen den Blick für die Probleme ihrer Mitmenschen.
Sie sprechen offen an, was vor Gott nicht in Ordnung ist.
Normalerweise reagieren Menschen mit Abwehr und Verärgerung, wenn sie auf ihre Sünden hingewiesen werden.
Hier scheint sich seltsamerweise jemand darüber zu freuen.
Er kommt zur Einsicht und findet Befreiung.
Begeistert lobt er Gott.
Er erkennt, dass Gott in dieser Gemeinde wirkt, und ist dafür dankbar.
Wie ist das möglich?

Wir erfahren hier etwas vom Wesen des Heiligen Geistes.
Er ist der Geist der Wahrheit (vgl. Joh 15,26).
Er öffnet die Augen für die Wirklichkeit, für die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung und für das, was richtig und falsch ist.
Doch das ist nicht alles.
Der Heilige Geist ist gleichzeitig immer auch ein Geist der Liebe (vgl. 1 Joh 4,7-21).
Wahrheit ohne Liebe kann brutal sein, unerträglich und vernichtend.
Eine solche Wahrheit kommt nicht von Gott.
Wahr ist bei Gott nur, was von seiner Güte bestimmt ist.
Wer sich vom Heiligen Geist führen lässt, fragt nicht nur: Stimmt das, was gesagt wird wirklich?
Er fragt immer auch: Was ist gut und was tut gut?
Wie kann ich liebevoll auf das reagieren, was ich sehe?
Er fragt nicht nur: Ist das ehrlich und verlässlich?
Sondern auch: Was hilft und wie kann ich helfen?
Er lässt den Betroffenen nicht allein.

Was hat diesem Menschen geholfen, von dem der Apostel Paulus berichtet?
Er kam in die Gemeinde und hörte zu.
Hilfe erfuhr er aber nicht nur durch das, was gesagt wurde, sondern durch die Art und Weise, wie es gesagt wurde.
Es war die Atmosphäre in dieser Gemeinde, die es ihm ermöglichte, seine Sünde zu bekennen und Erlösung zu erleben.

Herr, lass mich den Menschen heute mit Wahrhaftigkeit und mit Liebe begegnen.


(Lothar Wilhelm)