weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

DAS NEUNTE GEBOT [DES LEBENS]

DAS NEUNTE GEBOT [DES LEBENS]
[Das neunte Gebot des Dekalogs lautet:] "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten." [2. MO. 20,16] [LUT2017]

Wenn wir versuchen würden, jede Art und Weise aufzuzählen und zu besprechen, wie dieses Gebot gebrochen werden kann und wird, würde ein ganzer Band der [Zeitschrift] "DIE GEGENWÄRTIGE WAHRHEIT" nicht ausreichen. Aber das ist auch nicht nötig. Wir brauchen nicht alle Wege des Irrtums zu kennen, um auf dem rechten Weg zu bleiben. Der Mann, welcher auf der Suche nach einem Schatz ist, kümmert sich nicht darum, die Wege zu kennen, die von diesem wegführen, alles, was er wünscht, ist, den einen Weg zu kennen, der ihn an den richtigen Ort [des Schatzes] bringt. Es gibt viele falsche Wege, aber nur einen richtigen Weg und wenn wir unsere Zeit damit verbringen, alle verschlungenen Pfade des Irrtums zu erforschen, werden wir niemals den Weg der Wahrheit [er]kennen.

Aber aufgrund des gegenwärtigen Zustands der Dinge ist es wirklich notwendig, die Aufmerksamkeit scharf auf einige besondere Sünden zu lenken, durch welche man das [eine oder andere] Gebot der Wahrheit bricht, denn viele Menschen sind so sehr in einem falschen Kurs gefangen, dass kaum etwas weniger als ein Erdbeben sie bewegen wird. Sie werden auf das Gebot hören, welches verbietet, was sie tun, und werden [dennoch] denken, dass es ihre Handlungen lobt. Man muss seinen Finger auf die bestimmte Handlung legen und sagen: "Das ist Sünde", bevor sie ein Gefühl für falsches Handeln bekommen. [Beispielsweise] lesen Tausende von Menschen jede Woche das vierte Gebot und denken aufrichtig, dass sie es befolgen, indem sie den Sonntag halten und viele Menschen missbrauchen den Namen des Herrn auf verschiedene Weise, ohne sich dessen bewusst zu sein.


LÜGEN AUS HÖFLICHKEIT

Einem großen Teil der Übertretungen der Gebote liegt Gewohnheit zugrunde, dem neunten nicht weniger als den anderen. Was "jeder tut", soll vertretbar sein. Die Gewohnheit des Volkes ist verantwortlich für einen großen Teil dessen, was als "höfliches Lügen" bekannt ist. Gott bewahre uns davor, dass irgendjemand von uns weniger höflich sein sollte, als wir es sind. Wir brauchen gewiss keine Unhöflichkeit kultivieren, aber es gibt einen falschen Standard der Höflichkeit, und es ist derjenige, dem zu oft gefolgt wird. Die Art der Höflichkeit, die von der Lüge abhängt, ist offensichtlich keine wahre Höflichkeit, weil
"keine Lüge aus der Wahrheit kommt" [1. JOH. 2,21] und Wahrheit nie aus Lüge kommen kann. Dieselbe Schrift, die uns gebietet, kein falsches Zeugnis abzulegen, sagt uns auch: "Seid barmherzig, seid höflich" [1. PETR. 3,18] [KJV] daher wissen wir, dass die vollkommenste Höflichkeit mit vollkommener Wahrhaftigkeit vereinbar ist und ohne sie nicht existieren kann.

Einem großen Teil "höflicher Lügen" liegen Faulheit und Feigheit zugrunde. Es fällt sogar  Christen selbst leicht, dieser allgemeinen Sitte zu folgen, Dinge zu sagen, um den Menschen zu gefallen, und leichtfertig Versprechungen zu machen, von denen sie nicht erwarten, sie jemals zu erfüllen. Ein Kunde möchte eine Ware sofort geliefert bekommen, und [auch] der bekennende christliche Händler verspricht, sie zu schicken, wohl wissend, dass er das stundenlang nicht tun kann und dennoch wird er nicht denken, dass er gelogen hat. Er hat es [ja] nicht absichtlich getan, aber es war so einfach, den Kunden zufrieden zu stellen, indem er das Versprechen gab, und ihm dann zu vertrauen, wenn er sich danach beschwerte.


DER VERKLÄGER DER BRÜDER

Satan, 
"ist ein Lügner und ein Vater derselben." [JOH. 8,44]  Er wird auch "Der Verkläger unserer Brüder" genannt. [So steht geschrieben:] "hinabgestürzt wurde der Verkläger unserer Brüder, der sie vor unserem Gott verklagte Tag und Nacht." [OFFB. 12,10] [SLT] Nun Satan weiß [es bezüglich dieses Verklagens] besser, als zu versuchen, den HERRN glauben zu machen, dass eine Person eine Sünde begangen hat, derer sie nicht schuldig ist. Er weiß sehr wohl, dass keine Tat dem Auge des HERRN entgeht und dass es nutzlos ist, zu versuchen, IHN glauben zu machen, dass ER irgendeinen Fehler übersehen hat. Daraus folgt, dass der Satan sich bei der Anklage der Brüder vor Gott auf die Dinge beschränkt, die sie tatsächlich getan haben. Aber worin ist dann sein Unrecht begründet? Genau in diesen Worten: "Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott [ist es doch], der rechtfertigt!" [RÖ. 8,33] [SLT] [Aus ihnen folgt] wer den Auserwählten Gottes irgendetwas vorwirft, legt falsches Zeugnis ab, sowohl gegen Gott als auch gegen [Glaubens]Geschwister. Wenn Gott einem Menschen vergeben hat, ist es eine schwere Sünde, den Menschen [weiterhin] dieser Sünde zu beschuldigen. Wer diesen Fehler zur Sprache bringt und zum Nachteil des Menschen darüber redet, tut das Werk des Teufels. Es gibt keine gemeinere Art, dem Teufel zu dienen, als einem Menschen Sünde vorzuwerfen, die er bekannt hat. Sobald ein Mensch seine Sünde bekennt, nennt GOTT ihn gerecht, ihn nach diesem schuldig zu nennen, ist ein falsches Zeugnis gegen Mensch und Gott.


VERTRAUEN VERLIEREN

Wie viele gibt es [doch], die einen Menschen wegen irgendeiner Sünde oder Sünden in der Vergangenheit grausam verdächtigen und ihn immer als unzuverlässig behandeln. [Dabei]  spielt es [für sie] keine Rolle, dass er seine Schuld bekannt hat, er wird immer noch unter Verdacht gehalten. Einige werden sagen: "Wir wissen, dass er einmal gefallen ist, und er kann es wieder tun." Ja, aber das kann auch für den Kritiker zutreffen. Als ob kein Mensch auf dieser Welt schuldig wäre, außer demjenigen, dessen Sünde zum öffentlichen Eigentum geworden ist! Die Tatsache, dass ein Mensch in irgendeine Art von Sünde gefallen ist, ist an sich noch kein Beweis dafür, dass er dasselbe wieder tun wird. Im Gegenteil, wenn er freiwillig, unter dem Einfluss des Geistes Gottes, seine Sünde bekannt hat - und niemand bekennt jemals freiwillig einen Fehler, es sei denn, er wird vom Geist dazu veranlasst -, ist das der bestmögliche Beweis dafür, dass er [zukünftig] auf der Hut sein wird. Wenn ein Mensch mich belogen hat und aus freiem Willen zu mir kommt und es bekennt, kann ich mehr Vertrauen in ihn haben als je zuvor. Wenn eine Sünde bekannt wurde, sollten wir uns davor hüten, durch unsere Verurteilung ein falsches Zeugnis abzulegen. Es ist eine schreckliche Sache, zu verurteilen, wo Gott rechtfertigt.


Das gilt, unabhängig davon ob wir selbst der Sünder sind, oder es jemand anderes ist. Wenn wir dem HERRN unsere Sünde bekannt haben, hat ER sie uns vergeben, und wir haben kein Recht, uns weiter zu verurteilen. Wir sind nicht unser eigen, wir gehören dem HERRN: und wenn wir uns selbst außer Acht lassen, dürfen wir es nicht wagen, zu denken, dass ER nicht vergeben hätte, wenn ER sagt, dass Er vergeben hat. Wie viele gibt es [doch], die dem Wort eines Nächsten das größte Vertrauen schenken würden, es aber nicht als Sünde betrachten, dem Wort Gottes zu widersprechen und IHN damit zu Unrecht zu beschuldigen.


DAS RISIKO DES LÜGENS EINGEHEN

Wenn wir jemals eine Geschichte über jemanden wiederholen, sind wir nie sicher vor der Möglichkeit, gelogen zu haben. Erstens besteht immer die Möglichkeit, sich zu irren. Unser Informant kann nicht alle Fakten gekannt haben, und es kann sein, dass die Person, über die wir sprechen gar nichts Falsches getan hat. Und zweitens kann es sein, dass er, selbst wenn er schuldig wäre, es Gott bekannt hat und ihm vergeben wurde, bevor die Geschichte zu den Ohren einer anderen Person gelangte. Wir mögen sagen, dass wir sicherlich nichts gegen eine Person wiederholen würden, wenn wir wüssten dass diese Person bereut hätte. Solange wir aber nicht wissen, dass er es nicht getan hat, gehen wir das ganze Risiko der Lüge ein, sowohl gegen Gott als auch gegen Menschen, wenn wir einen Vorwurf gegen unseren Nächsten erheben.



KLATSCH UND TRATSCH

Viele Menschen scheinen zu denken, dass jede Menge Klatsch und Tratsch gerechtfertigt ist, vorausgesetzt, man erzählt keine vorsätzlichen Lügen. Aber der Psalmist fragt:
"HERR, wer wird wohnen in deiner Hütte? Wer wird bleiben auf deinem heiligen Berge?" [PS. 15,1] [und gibt die Antwort dass es] derjenige ist, "wer mit seiner Zunge nicht verleumdet und seinen Nächstem kein Arges tut und seinen Nächsten nicht schmäht." [PS. 15,3] Das ist so viel, wie zu sagen, dass derjenige, der einen Vorwurf gegen seinen Nächsten auf sich genommen hat, nicht in der Hütte Gottes wohnen wird. Abgesehen von jedem anderen Grund ist es eine Tatsache, dass es fast, wenn nicht sogar ganz unmöglich ist, über über das Tun oder Sagen eines anderen zu sprechen und dabei die genaue Wahrheit zu sagen. Wenn wir so weit gehen, seine Gefühle zu beschreiben oder seine Motive zu beurteilen, dann ist es absolut sicher, dass wir uns der Unwahrheit schuldig machen, denn niemand kann [exakt] den Glauben eines anderen beschreiben oder sagen, was jemand anderes denkt. Wir werden zumindest das sagen, was wir nicht sicher wissen, und wer das tut, ist in jeder Hinsicht ein Lügner. Wenn wir bei einer solchen Gelegenheit die Wahrheit sagen, dann nur aus Versehen. Die Liebe zur Anschuldigung ist so stark, dass wir oft eher bereit sind, das Risiko einzugehen, eine Unwahrheit zu erzählen, als die Chance zu verpassen, der Erste zu sein, der die Neuigkeit erzählt.

Wenn wir vor Gericht aussagen müssten, dürften wir nicht wiederholen, was wir nur gehört haben. Wir müssen uns auf das beschränken, was wir selbst erlebt haben. Selbst dann ist es schwierig genug, die genaue Wahrheit zu sagen. Sollen wir es wagen, als Zeugen Gottes weniger genau zu sein, als wir es als Zeugen für den Staat sein müssen?


UNNÖTIGE WORTE

Im fünften Kapitel des Matthäusevangeliums ist von einer Sache die Rede, die üblicherweise nicht unter das neunte Gebot fällt, sondern zum dritten gezählt wird. CHRISTUS sagt:
"Wiederum habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht falsch schwören; du sollst aber dem Herrn deine Schwüre halten«. Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören, denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was darüber ist, das ist vom Bösen." [MATTH. 5,33-37] [SLT]

Diese [Aussage des HERRN] bezieht sich auf gewöhnliche Gespräche und nicht auf eine Aussage vor Gericht. Der HEILAND SELBST hat vor dem jüdischen Rat unter Eid ausgesagt. Der Mann, der immer die Wahrheit sagt und nichts anderes sagt, kann ohne Angst einen gerichtlichen Eid ablegen. Die Aufforderung "nicht zu schwören" bezieht sich also nicht darauf, ebenso wie auch ein Missbrauch des Namens des HERRN. Der Hinweis bezieht sich [jedoch] auf stärkere  Behauptungen und Versprechen, mit denen die Menschen ihre Aussagen zu untermauern pflegen, um ihnen Gewicht zu verleihen.

Jemand mag sagen: "Wenn das nicht so ist, kannst du meinen Kopf für einen Fußball haben." Nun ist sein Kopf nicht sein eigener, den er verschenken kann, und er hat kein Recht, sein Leben zu verpfänden, um irgendetwas zu unterstützen, was er sagen mag. [Der Psalmist schreibt:] "Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist" [PS. 24,1], deshalb haben wir kein Recht irgendetwas im Himmel oder auf Erden zu verpfänden, um unsere Behauptungen zu untermauern. Manche Menschen scheinen nicht in der Lage zu sein, eine einfache Tatsachenbehauptung aufzustellen, ohne sie mit etwas zu untermauern, um ihr Nachdruck zu verleihen. Damit zeigen sie einen Mangel an Vertrauen in ihr eigenes Wort und verkünden unbewusst, dass ihr ungestütztes Wort nicht zu glauben ist. Leider fügt das, worauf sie sich stützen, um es zu untermauern, ihrem Wort keinerlei Kraft zu. Die biblische Regel lautet, die einfache, ungeschminkte Wahrheit zu sagen und die Sache auf sich beruhen zu lassen. Denkende Menschen werden dem mehr Gewicht beimessen als allem anderen. Sie werden verstehen, dass die Person, die so spricht, daran gewöhnt ist, dass man ihr glaubt, und das ist dasselbe, wie zu sagen, dass sie daran gewöhnt ist, die Wahrheit zu sagen. Alles, was mehr als einer einfachsten Aussage der Wahrheit entspricht, ist vom Bösen.


PRAKTISCHE SCHERZE

Wer hat nicht schon gehört, wie sich Menschen für eine falsche Aussage gegenüber einer ahnungslosen Person zu rechtfertigen suchten, indem sie sagten: "Oh, ich habe doch nur Spaß gemacht". Sie wollten sehen, wie leichtgläubig die Person war, und sich über ihre Treuherzigkeit lustig machen. Wenn dann irgendeine Unannehmlichkeit oder ein Unglück daraus resultieren, weil man den Scherz für eine ernste Angelegenheit hielt, schiebt der Scherzbold die Schuld kühl auf den Getäuschten, indem er sagt: "Er hätte wissen müssen, dass ich einen Scherz gemacht habe." Das heißt, er hätte wissen müssen, belogen zu werden, er hätte über den Ruf [des Aussagenden] so gut informiert sein müssen, dass er nicht annehmen würde, er würde die Wahrheit sagen, es sei denn, er wäre sich der Tatsache besonders sicher. Wie leichtfertig stellt [doch] der Witzbold auf diese Weise so seinen Charakter und seinen Ruf in Frage.


Möchten Sie wissen, wie die Heilige Schrift die Art von "Spaß" betrachtet, die darin besteht, eine ahnungslose Person zu täuschen? Lesen Sie dies: "Wie ein Wahnsinniger, der feurige und todbringende Pfeile abschießt, so ist ein Mensch, der seinen Nächsten betrügt und dann spricht: »Ich habe nur gescherzt!«" [SPR. 26,18-19] [SLT]

Würdest Du es für eine geringe Sache halten, wenn ein Mann eine Menge glühender Kohlen in einen überfüllten Raum werfen würde? oder wenn er anfangen würde, auf der Straße zu schießen? oder wenn er Gift auf die Felder oder in die Wasserquellen streuen würde? Man kann sich nichts Schrecklicheres vorstellen, aber eben das entspricht dem Charakter des Witzbolds. Der Mann, der gezielt lügt, hat wenigstens ein erhofftes Ziel. aber der Mann, der aus Spaß lügt, verkündet sich selbst als Narr. Es gibt keine gefährlicheren Plagegeister auf der Welt.


DIE WURZEL DES ÜBELS

Aber kommen wir nun zum eigentlichen Kern der Thematik. Wenn im Inneren [im Herzen des Menschen] Wahrheit ist, wird es keine äußere Manifestation von Falschheit geben. CHRISTUS ist die Wahrheit und wenn CHRISTUS  durch den Glauben im Herzen wohnt, wird keiner der Irrtümer, auf die wir hingewiesen haben, im Leben zu sehen sein. CHRISTUS bezeugte [hinsichtlich SEINER Mission:]
"Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit zeugen soll."  [JOH. 18,37] ER wird "der treue und wahrhaftige Zeuge" [OFFB. 3,14] genannt Uns wird die hohe Ehre zuteil, IHM gleichgestellt zu sein, denn GOTT bezeugt: "Ihr aber seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe." [JES. 43,10] Weiter steht geschrieben: "Dies Volk habe ich mir zugerichtet; es soll meinen Ruhm erzählen." [JES. 43,21]  GOTT hat den Menschen gemacht, so wie ER alles andere gemacht hat, um eine Offenbarung SEINER SELBST zu sein. [Petrus schreibt diesbezüglich:] "Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht." [1. PETR. 2,9]

Die unbelebte Schöpfung ist ihrer Berufung treu und legt Zeugnis für Gott ab. Die Apostelgeschichte bezeugt über GOTT: "doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen." [APG. 14,17] Die ewige Macht und Göttlichkeit GOTTES ist von der Erschaffung der Welt bis jetzt in den Dingen, die ER gemacht hat, deutlich offenbart worden. [Paulus bestätigt:] GOTTES "unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen." [RÖ. 1,20] [SLT] Nur der Mensch hat sein Vertrauen missbraucht, das Bild Gottes entstellt und die Wahrheit in Ungerechtigkeit unterdrückt. Doch selbst in der gefallenen Menschheit sind Gottes Treue und Wahrheit zu sehen, denn jeder Sünder ist ein unbewusster Zeuge der Langmut Gottes. Der Mensch, der den Namen Gottes lästert und sogar seine Existenz leugnet, ist ein Denkmal SEINER liebevollen Barmherzigkeit. Eine Tatsache ist "Gott ist wahrhaftig, und alle Menschen sind Lügner" [RÖ. 3,4] [LUT2017], denn obwohl sie nach dem Bilde Gottes geschaffen wurden, um SEINEN Charakter zu offenbaren, zeigen sie [gerade] das Gegenteil.

Doch "wir vermögen nichts gegen die Wahrheit, sondern [nur] für die Wahrheit" [2. KOR. 13,8] [SLT], so sehr wir es auch versuchen, denn GOTT gebraucht sogar den Zorn des Menschen, zu SEINEM Preis. [Wenn Paulus schreibt:] "so die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wird zu seinem Preis" [RÖ. 3,7] bedeutet das, dass Gott dafür sorgen wird, dass SEIN Wille geschieht, sogar trotz [der gegenteiligen Absicht] der Menschen und ER wird sie zu Agenten SEINER Absicht machen, nur werden sie keinen Nutzen davon haben, weil es gegen ihren Willen geschieht.


ZWIETRACHT UND FALSCHHEIT

Die Gebote sind alle miteinander verbunden; niemand kann eines von ihnen brechen, ohne ihre Gesamtheit zu verletzen. Wir haben betrachtet, dass,
"Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder" [1. JOH. 3,15] [SLT], und in gleicher Weise finden wir, dass so jemand auch ein Lügner ist. Der Apostel Jakobus bezeugt: "Habt ihr aber bitteren Neid und Zank in eurem Herzen, so rühmt euch nicht und lügt nicht wider die Wahrheit." [JAK. 3,14] CHRISTUS ist die Wahrheit, und ER ist sanftmütig und von Herzen demütig. Nun ist es eine Tatsache, dass ER im Fleisch gekommen ist, so dass jeder Mensch, der Bitterkeit oder Zorn hegt oder zur Schau stellt die Gegenwart CHRISTI im Fleisch leugnet und [damit] die Wahrheit in Ungerechtigkeit niederhält.


DIE ULTIMATIVE PRÜFUNG - CHRISTUS BEKENNEN ODER LEUGNEN

Im 1. Johannesbrief haben wir die ganze Angelegenheit in einer einzigen Frage zusammengefasst:
"Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist?" [1. JOH. 2,22] [LUT2017] Derjenige [also], welcher leugnet, dass Jesus der Christus ist, ist ein Lügner, und entsprechend dieser Frage ist niemand sonst ein Lügner. Jetzt haben wir die Lüge bis zu ihrem Versteck zurückverfolgt und können sie schon in ihrem Anfang identifizieren. Wenn ein Mensch nicht geleugnet hat, dass Jesus der Christus ist, ist er kein Lügner, aber wenn er diese Wahrheit geleugnet hat, ist er ein Lügner, wenn er auch nicht spricht. Wenn man mit Lügen aufhören will, muß man die Sache an der Wurzel packen. Man kann hier [im geistigen Sinne] ein Glied abreißen und dort eine schlechte Angewohnheit ausmerzen, aber solange Jesus nicht vollständig als der CHRISTUS GOTTES erkannt und anerkannt ist, besteht die lügnerische Veranlagung [weiter].

Petrus verleugnete einst den HERRN, aber er tat nicht mehr, als jeder Mensch [auch bereits] getan hat. [Betrachten wir in diesem Zusammenhang was Johannes schreibt:] "Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: ein jeglicher Geist, der da bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist von Gott;und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist nicht von Gott." [1. JOH. 4,2-3] Und: "Wer da glaubt, daß Jesus sei der Christus, der ist von Gott geboren" [1. JOH. 1,5] sowie "wer von Gott geboren ist, der sündigt nicht." [1. JOH. 5,18] Wenn wir [alle] diese Aussagen zusammenfügen und sorgfältig darüber nachdenken, können wir erkennen, dass jede Sünde, die wir begehen, eine Verleugnung dass CHRISTUS im Fleisch gekommen, und dass ER der Sohn Gottes ist, darstellt und sie uns daher als Lügner kennzeichnet.

Uns wird gesagt: "Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen." [RÖ. 10,8] CHRISTUS ist das Wort, und es ist durch seine Gegenwart, dass sogar Sünder leben. Wir lesen weiter: "wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet." [RÖ. 10,9] [SLT]

Wir können nur das bekennen, was bereits so ist. Es ist also eine Wahrheit, dass CHRISTUS im Fleisch eines jeden Menschen gekommen ist, und dass, wer SEINE Gegenwart bekennen wird, Erlösung besitzt. Aber CHRISTUS [so] zu bekennen, dass ER im Fleisch gekommen ist, bedeutet, von Herzen zu sagen was der Apostel Paulus im Galaterbrief schreibt: "Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben." [GAL. 2,20]

CHRISTUS zu bekennen, bedeutet also, so zu sein, wie ER war - IHM zu erlauben, in uns zu wohnen und durch uns zu sprechen und zu handeln. Wenn dies der Fall ist, können wir nicht anders, als die Wahrheit zu sagen, denn ER ist die Wahrheit, wenn dies aber nicht der Fall ist, wird unser ganzes Leben eine Lüge sein. Der Mensch, der CHRISTUS nicht in sich wohnen hat, kann nicht anderes, als ein Lügner sein.

Der einzige Weg, auf dem ein Mensch das neunte Gebot halten kann, ist also [der], sich ganz dem HERRN hinzugeben, um von IHM nach SEINEM Wohlgefallen gebraucht zu werden. "der Geist ist es, der Zeugnis gibt, weil der Geist die Wahrheit ist." [1. JOH. 5,6] [SLT] CHRISTUS sagte: "ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein." [APG. 1,8] Nur wenn man den Geist der Wahrheit besitzt, ist man [auch] fähig, die Wahrheit zu bezeugen.


ZEUGEN FÜR DIE WAHRHEIT SEIN

Jesus sagte:
"Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit zeugen soll." [JOH. 18,37] Und weiter: "Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch." [JOH. 20,21] Ein großer Fehler, den viele Menschen machen, ist ihre Annahme, dass sie nicht für die Wahrheit zeugen können, wenn sie nicht viel reden. Genauso, wie es einem Menschen möglich ist, eine Lüge zu begehen, kann er auch die Wahrheit begehen. Oft ist unser Zeugnis sehr viel stärker, wenn wir unseren Mund [geschlossen] halten. Es ist nicht notwendig, dass wir immer in einer "Verteidigungshaltung" sind. Wir sind nicht verpflichtet, als Zeugen der Wahrheit auf jeden Einwand zu antworten, den Nörgler bringen. Der Herr sagt: "Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, oder so taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist so blind wie der Vertraute und so blind wie der Knecht des HERRN? 20 Du hast viel gesehen und es doch nicht beachtet; die Ohren hat er aufgetan und doch nicht gehört." [JES. 42,19-20] [SLT] CHRISTUS ist "die Wahrheit und das Leben." [JOH. 14,6] SEIN Leben war ein ausreichendes Zeugnis für die Wahrheit und [immer] als ER sprach, waren Seine Worte ein treues Zeugnis, denn ER sprach genau das, was ER war.


ANNAHME DER WAHRHEIT

Es ist oft zu hören, dass jemand die Wahrheit angenommen hat. [Aber] was bedeutet es, die Wahrheit anzunehmen - es bedeutet, den HERRN Jesus CHRISTUS als seinen eigenen persönlichen Retter anzunehmen. Egal, wie richtig der Glaube eines Menschen von der Form her ist, er hat nicht die Wahrheit, solange er nicht CHRISTUS in sich hat. [Und] wenn ein Mensch den HERRN nicht kennt, und nicht einmal weiß, was Wahrheit ist, wie kann er dann die Wahrheit sagen? Die Wahrheit anzunehmen, ist also keine leichte Sache. Es bedeutet nicht nur, ihr zuzustimmen, sondern durch sie verwandelt zu werden.



GLAUBEN NUR BEZÜGLICH ANDERER IST UNGLAUBE GEGENÜBER GOTT

Nun zu einem Ding der Unmöglichkeit. Wir hören oft jemand sagen: "Ich kann für andere glauben, aber ich kann nicht für mich selbst glauben. Ich kann glauben, dass Gott meinem Bruder vergibt und ihn rettet, aber ich kann nicht glauben, dass er mich rettet." Das ist die schlimmste Art der Täuschung. Es ist echter Unsinn. Man kann mit der Wahrheit nicht so leichtfertig umgehen. Wer dem HERRN wirklich glaubt, glaubt IHM die ganze Zeit. Der HERR ändert sich nicht, und ER zeigt keine Parteilichkeit. Wenn man IHM also überhaupt glauben kann, muss man IHM auch ständig glauben.
"Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das Zeugnis in sich selbst; wer Gott nicht glaubt, der hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott von seinem Sohn abgelegt hat. Und darin besteht das Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn." [1. JOH. 5,10-11] [SLT] Wer GOTT auch nur im Geringsten nicht glaubt, macht IHN zum Lügner. Aber Gott ist kein Lügner. ER ist DER "Gott, der nicht lügen kann." [TIT. 1,2] [SLT]. Wer IHN also der Lüge bezichtigt, ist selbst ein Lügner. Und wer nicht glaubt, tut dies, deshalb ist jeder Mensch, der nicht glaubt, dass Gott ihm persönlich das ewige Leben, die ewige Erlösung, geschenkt hat, ein Lügner der schlimmsten Sorte.

Niemand möge sich einreden, dass er von GOTT gut denkt, wenn er nicht mit absoluter Gewissheit glaubt, dass GOTT ihn rettet. Rede nicht davon, zu glauben, dass ER jemand anderen retten wird, aber nicht Dich. Wenn GOTT wahrhaftig ist, kannst Du IHM immer glauben, wenn ER zu Dir spricht, genauso wie wenn ER zu jemand anderem spricht. Was würdest Du denken, wenn ein Mann zu Dir sagen würde: "Ich kann alles glauben, was Sie sagen, wenn ich höre, wie Sie mit jemand anderem sprechen; aber sobald Sie anfangen, mit mir zu sprechen, verliere ich jedes Vertrauen in Sie und denke, dass Sie lügen." Würdest Du denken, dass er eine sehr hohe Meinung von Dir hat? Aber gerade das ist das die Art und Weise, in welcher viele Menschen den HERRN betrachten, und sie schämen sich nicht, solche Gefühle [auch] direkt in SEINER Gegenwart auszusprechen.


VOM LÜGEN GERETTET

Du magst sagen: "Nun, dann bin ich verloren, denn ich habe mein ganzes Leben lang gelogen." Nein, Du bist nicht verloren, denn CHRISTUS hat SICH SELBST für Dich hingegeben, und da ER die Wahrheit ist, rettet ER Dich vor aller Unwahrheit. Alle seine Gebote sind Verheißungen, wenn ER also sagt, dass wir kein falsches Zeugnis gegen unseren Nächsten ablegen sollen meint ER, dass er dafür sorgen wird, dass wir die Wahrheit bezeugen, wenn wir IHN nur annehmen. CHRISTUS starb für die Gottlosen, [ja] für alle Gottlosen, deshalb ist die Summe aller Lügen, ja, die einzige Lüge, die wir wirklich erzählen können, die Missachtung dieser großen Erlösung. Es ist dasselbe, wie wenn man sagt, CHRISTUS sei [überhaupt] nicht gestorben, oder sein Tod sei kein ausreichendes Lösegeld. Aber andererseits hört, sobald wir die Erlösung annehmen, unser ganzes Leben der Lüge auf.


Es reicht nicht aus, sich vor Falschheit zu hüten; wir müssen uns [auch] der Wahrheit unterwerfen. Wir müssen durch Übergabe Zeugnis davon ablegen, dass Gott überreichlich fähig ist, alles zu tun, was ER sich vorgenommen hat. Sein Wort ist von Anfang an wahr und steht für immer im Himmel fest. Deshalb dürfen wir uns darauf verlassen. Es wird uns nicht enttäuschen. GOTT SELBST hat ein solches Vertrauen in dieses, dass ER jedem, der IHN beim Wort nimmt, zusagt: "Du sollst kein falsches Zeugnis geben." Und: "Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!" [JOH. 8,31-32] [SLT]

( Ellet J. Waggoner, Juli 1901 )

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 16.05.2021 20:21
Der vorstehende Text zum achten Gebot des Dekalogs entstammt zwei Artikeln einer umfangreichen Artikelserie unter dem Thema "DIE GESETZE DES LEBENS", die verfasst von Ellet J. Waggoner 1901, in der Zeitschrift THE PRESENT TRUTH [Deutsch: DIE GEGENWÄRTIGE WAHRHEIT] erschienen.

Wer gerne auch die Artikelzusammenstellungen bezüglich der anderen Gebote des Dekalogs lesen möchte, kann dies unter nachstehendem Linkt tun:

https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/JesusComesBackSoon/77988/
 
JesusComesBackSoon 16.05.2021 20:23
Auch wenn der Inhalt dieser Artikel von Ellet J. Waggoner bereits vor etwa 120 Jahren verfasst wurde, hat er deswegen nichts an seiner Bedeutsamkeit für das persönliche, insbesondere auch geistige Leben eines jeden Nachfolgers des Sohnes Gottes verloren.

Für diejenigen, die gerne noch weitere solche  (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:

Übersicht ARTIKEL Ellet J. Waggoner
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/

Übersicht Artikel Alonzo T. Jones
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/

Mein Wunsch ist, dass jeder Leser durch den (bzw. die) Artikel reichlich gesegnet wird und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.

Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.

Eckige Klammern im Text beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlich-keit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren