Bekannte Klöster: (7) Abtei Münsterschwarzach- im Zeichen der 4 Türme
05.05.2021 10:40
Bekannte Klöster: (7) Abtei Münsterschwarzach- im Zeichen der 4 Türme
05.05.2021 10:40
Bekannte Klöster: (7) Abtei Münsterschwarzach- im Zeichen der 4 Türme
Im Zeichen der vier Türme
Abtei Münsterschwarzach - Die idyllische Lage zwischen kleinen Weinorten täuscht fast darüber hinweg, dass hier ein großer Orden mit vielen Betrieben angesiedelt ist. Bekanntestes Mitglied: Pater Anselm Grün.
Der Konvent wurde um 780 zunächst als Frauenkloster gegründet, bevor 877 Benediktinermönche einzogen. Danach folgte eine lange und spannende Entwicklungsgeschichte mit Höhen und Tiefen. Wie viele andere Klöster entging Münsterschwarzach nicht dem Schicksaal der Säkularisation. 1803 wurde es vorübergehend aufgehoben. Seit 1914 sind die Mönche auch als Missionare in Afrika, Korea oder Südamerika tätig. Die heutige Abteikirche ist trotz der langen Klostergeschichte noch recht jung: Sie wurde erst 1935 bis 1938 erbaut, nachdem mehrere Vorgänger zerstört worden waren.
Die vier massiven Türme der Abtei sind schon von weitem sichtbar. Sie prägen das Erscheinungsbild der großen Klosteranlage und der ganzen Landschaft. Eine virtuelle Klosterführung im Internet verschafft den Besuchern einen ersten Eindruck.
Für die öko-begeisterten Besucher eröffnet sich im Bereich der regenerativen Energien ein wahres Technik-Eldorado. Holzenergie, Photovoltaik, Solar- und Windenergie sowie ein Wasserkraftwerk und eine Biogasanlage kommen im Kloster zum Einsatz und ermöglichen ihm eine autarke Energieversorgung.
Hilfe für die Seele
Dahinter steht die Vision der Benediktiner, ein Leben in Einklang mit der Schöpfung zu führen und die Erde auch für die kommenden Generationen zu erhalten. Die Nutzung alternativer und erneuerbarer Energien spielt dabei eine zentrale Rolle.
Wie viele andere Klöster betreiben die Mönche ein Gästehaus und bieten ein vielfältiges und abwechslungsreiches Kursprogramm. Daneben wendet sich das Recollectio-Haus speziell an Priester, Ordensleute und kirchliche Mitarbeiter/innen, die geistliche oder psychotherapeutische Begleitung in Anspruch nehmen wollen. Leiter ist Wunibald Müller.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Jugendarbeit. Regelmäßig gibt es in dem Kloster eine Jugendvesper, in Oster- Pfingst- und Silvesterkursen können die jungen Leute gleich mehrere Tage Klosterluft schnuppern und sich mit ihrem Glauben auseinandersetzen. Man kann auch ein Berufspraktikum oder ein Freiwilliges Soziales Jahr in Münsterschwarzach absolvieren. Schließlich betreiben die Benediktiner eine eigene Schule, das staatlich anerkannte Egbert-Gymnasium.
In der Abtei wirkt unter anderem Anselm Grün, der Cellerar der Abtei. Er ist Autor zahlreicher Bücher, Kursleiter, Referent und geistlicher Begleiter. In regelmäßigem Abstand erscheinen die Münsterschwarzacher Kleinschriften im klostereigenen Vier-Türme-Verlag.
Von G. Höfling
https://www.abtei-muensterschwarzach.de/
Allgemeines zum Thema Kloster:
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/77468/
Kommentare, Bilder, oder Erfahrungsberichte zum Kloster: sind willkommen.
8.
Donauidylle und Bierbrauerkunst
Abtei Weltenburg
Abtei Münsterschwarzach - Die idyllische Lage zwischen kleinen Weinorten täuscht fast darüber hinweg, dass hier ein großer Orden mit vielen Betrieben angesiedelt ist. Bekanntestes Mitglied: Pater Anselm Grün.
Der Konvent wurde um 780 zunächst als Frauenkloster gegründet, bevor 877 Benediktinermönche einzogen. Danach folgte eine lange und spannende Entwicklungsgeschichte mit Höhen und Tiefen. Wie viele andere Klöster entging Münsterschwarzach nicht dem Schicksaal der Säkularisation. 1803 wurde es vorübergehend aufgehoben. Seit 1914 sind die Mönche auch als Missionare in Afrika, Korea oder Südamerika tätig. Die heutige Abteikirche ist trotz der langen Klostergeschichte noch recht jung: Sie wurde erst 1935 bis 1938 erbaut, nachdem mehrere Vorgänger zerstört worden waren.
Die vier massiven Türme der Abtei sind schon von weitem sichtbar. Sie prägen das Erscheinungsbild der großen Klosteranlage und der ganzen Landschaft. Eine virtuelle Klosterführung im Internet verschafft den Besuchern einen ersten Eindruck.
Für die öko-begeisterten Besucher eröffnet sich im Bereich der regenerativen Energien ein wahres Technik-Eldorado. Holzenergie, Photovoltaik, Solar- und Windenergie sowie ein Wasserkraftwerk und eine Biogasanlage kommen im Kloster zum Einsatz und ermöglichen ihm eine autarke Energieversorgung.
Hilfe für die Seele
Dahinter steht die Vision der Benediktiner, ein Leben in Einklang mit der Schöpfung zu führen und die Erde auch für die kommenden Generationen zu erhalten. Die Nutzung alternativer und erneuerbarer Energien spielt dabei eine zentrale Rolle.
Wie viele andere Klöster betreiben die Mönche ein Gästehaus und bieten ein vielfältiges und abwechslungsreiches Kursprogramm. Daneben wendet sich das Recollectio-Haus speziell an Priester, Ordensleute und kirchliche Mitarbeiter/innen, die geistliche oder psychotherapeutische Begleitung in Anspruch nehmen wollen. Leiter ist Wunibald Müller.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Jugendarbeit. Regelmäßig gibt es in dem Kloster eine Jugendvesper, in Oster- Pfingst- und Silvesterkursen können die jungen Leute gleich mehrere Tage Klosterluft schnuppern und sich mit ihrem Glauben auseinandersetzen. Man kann auch ein Berufspraktikum oder ein Freiwilliges Soziales Jahr in Münsterschwarzach absolvieren. Schließlich betreiben die Benediktiner eine eigene Schule, das staatlich anerkannte Egbert-Gymnasium.
In der Abtei wirkt unter anderem Anselm Grün, der Cellerar der Abtei. Er ist Autor zahlreicher Bücher, Kursleiter, Referent und geistlicher Begleiter. In regelmäßigem Abstand erscheinen die Münsterschwarzacher Kleinschriften im klostereigenen Vier-Türme-Verlag.
Von G. Höfling
https://www.abtei-muensterschwarzach.de/
Allgemeines zum Thema Kloster:
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/77468/
Kommentare, Bilder, oder Erfahrungsberichte zum Kloster: sind willkommen.
8.
Donauidylle und Bierbrauerkunst
Abtei Weltenburg
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 05.05.2021 10:58
Umweltschutz wurde nicht erst von den Grünen erfunden....
Klavierspielerin2 05.05.2021 11:05
Vorstellung der Abtei, ca. 28 Minuten:
https://youtu.be/4wxUdwmTG6Y
https://youtu.be/4wxUdwmTG6Y
(Nutzer gelöscht) 05.05.2021 11:13
Die Klosterserie ist genial !!
Da könnte man ja eine Klöstertour machen, wirklich lohnende Ziele in Deutschland, Österreich ......
Da könnte man ja eine Klöstertour machen, wirklich lohnende Ziele in Deutschland, Österreich ......
(Nutzer gelöscht) 05.05.2021 11:23
Ja....genau.......
Schön erklärt übrigens im Film der Gegensatz der staatlichen Monumentalarchitektur und der Absicht des Darstellens der wahren Größe und Allmacht des Ewigen.......
Schön erklärt übrigens im Film der Gegensatz der staatlichen Monumentalarchitektur und der Absicht des Darstellens der wahren Größe und Allmacht des Ewigen.......
(Nutzer gelöscht) 05.05.2021 15:27
Benediktinische Mission weltweit
Die Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, zu der auch die Abtei Münsterschwarzach seit 1901 gehört, trägt die Missionstätigkeit schon im Namen. Vor über 100 Jahren gingen die ersten Mönche nach Tansania. Der Anfang einer weltweiten Aussendung und Vernetzung. Es folgten Südkorea Anfang des 20. Jahrhunderts und Südamerika in den 1920ern.
Heute gehören 55 Klöster in 20 Ländern auf vier Kontinenten zur Kongregation. Unsere Missionsklöster sind gesellschaftliche und geistliche Zentren geworden, in denen wir in Worten und Werken Zeugnis von der Liebe Gottes geben. Wir sind da für die Menschen. Aus unserer Abtei leben Mitbrüder zeitweise oder dauerhaft in unseren Missionsklöstern.
Christus ist das Licht der Völker und das Heil der Welt. Durch unsere Missionsarbeit nehmen wir an seiner Sendung teil. Wir sind im Bildungswesen, in Gesundheitsdiensten und im Sozialbereich tätig. Wir streben nach Frieden, indem wir den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Kulturen und Religionen fördern. Wir tragen Sorge für die Welt als unser gemeinsames Haus und einen nachhaltigen Umgang mit der Schöpfung (aus den Konstitutionen der Benediktinerkongregation von St. Ottilien).
In der Abtei Münsterschwarzach informiert die Missionszeitschrift "Ruf in die Zeit" anhand eines bestimmten Themas über die Mission. Die Zeitschrift erscheint viermal im Jahr und kann kostenlos per Post abonniert oder als PDF heruntergeladen werden.
Die Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, zu der auch die Abtei Münsterschwarzach seit 1901 gehört, trägt die Missionstätigkeit schon im Namen. Vor über 100 Jahren gingen die ersten Mönche nach Tansania. Der Anfang einer weltweiten Aussendung und Vernetzung. Es folgten Südkorea Anfang des 20. Jahrhunderts und Südamerika in den 1920ern.
Heute gehören 55 Klöster in 20 Ländern auf vier Kontinenten zur Kongregation. Unsere Missionsklöster sind gesellschaftliche und geistliche Zentren geworden, in denen wir in Worten und Werken Zeugnis von der Liebe Gottes geben. Wir sind da für die Menschen. Aus unserer Abtei leben Mitbrüder zeitweise oder dauerhaft in unseren Missionsklöstern.
Christus ist das Licht der Völker und das Heil der Welt. Durch unsere Missionsarbeit nehmen wir an seiner Sendung teil. Wir sind im Bildungswesen, in Gesundheitsdiensten und im Sozialbereich tätig. Wir streben nach Frieden, indem wir den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Kulturen und Religionen fördern. Wir tragen Sorge für die Welt als unser gemeinsames Haus und einen nachhaltigen Umgang mit der Schöpfung (aus den Konstitutionen der Benediktinerkongregation von St. Ottilien).
In der Abtei Münsterschwarzach informiert die Missionszeitschrift "Ruf in die Zeit" anhand eines bestimmten Themas über die Mission. Die Zeitschrift erscheint viermal im Jahr und kann kostenlos per Post abonniert oder als PDF heruntergeladen werden.
(Nutzer gelöscht) 05.05.2021 15:31
Säkularisation und Jahre der Aufhebung
Der Glanz der neuen Abteikirche sollte nicht lange andauern. Am 7. Mai 1803 fiel das Kloster wie viele andere zu dieser Zeit der Säkularisation zum Opfer. Ein Jahrtausend benediktinischen Gotteslobes fand infolge des aufgeklärt-materialistischen Zeitgeistes ein jähes Ende. 1805 wurde die Klosterkirche verkauft und profaniert. Nach einem Blitzschlag und Brand 1810 wurde sie als Steinbruch benutzt und so dem völligen Verfall preisgegeben. Bis auf geringe Reste wurde das Eigentum des Klosters zerstört oder verschleudert.
Im 19. Jahrhundert wechselte das ehemalige klösterliche Anwesen mehrfach seinen Besitzer. 1825 erwarb Friedrich Bauer von Oberzell bei Würzburg die barocke, 1749 von Balthasar Neumann erbaute Klostermühle. Er lies eine der ersten Papierfrabriken Deutschlands erreichten, die bis 1863 in Betrieb war. Das Ende der Mönche von Münsterschwarzach?
Neubesiedelung und Zweiter Weltkrieg
Über 100 Jahre nach der Aufhebung sollten wieder Benediktinermönche in der Abtei Münsterschwarzach leben. Bereits 1901 kamen Missionsbenediktiner von St. Ottilien (am Ammersee) nach Franken und ließen sich im 20 Kilometer entfernten St. Ludwig nieder. 1913 erwarben sie die Überreste das Klosters Münsterschwarzach und einige Felder. Die erste heilige Messe wurde am 7. August 1913 in einem Zimmer des Klosters gefeiert. Am 12. März 1914 wurde Münsterschwarzach durch den Apostolischen Stuhl wieder zur Abtei erhoben. Die erste feierliche Profess wurde am 8. Dezember 1914 abgelegt.
Der erste Abt dieser Gründung war Plazidus Vogel (1914-1937), der am 14. April 1914 die Abtsbenediktion emfping.
1918 erwarb der Konvent das Haus St. Benedikt in Würzburg, das sich in den folgenden Jahren als Studienhaus etablierte. Auch in der Abtei wurde in diesen Jahren vieles um- und angebaut, da die Gemeinschaft der Mönche stetig größer wurde.
Allerdings fehlte eine entsprechende Abteikirche. Pläne für ein neues Gotteshaus hatte die Mönchsgemeinschaft bereits seit 1926. Die Ausschreibung für einen Architekten erfolgte 1934. Der im Vorfeld favorisierte Prof. Albert Boßlet erhielt den Zuschlag. Die bis heute auffälligen vier Türme gehen allerdings auf einen Wunsch des Konvents und nicht auf den Vorschlag des Architekten zurück. Der Kirchbau begann im Juni 1935, Richtfest wurde im August 1936 gefeiert. 1937 begannen die Arbeiten an der Innenausstattung. Die Konsekration durch den Würzburger Bischof Matthias Ehrenfried erfolgte am 11. September 1938.
Als seinen Nachfolger hatte der Konvent 1937 den aus Sommerach stammenden P. Burkard Utz gewählt, der die Abtei durch die schwere Zeit des Krieges führen musste. 1941 hob das Nazi-Regime die Abtei erneut auf und vertrieb die Mönche, die nicht als Soldaten an der Front kämpften. Das vorzeitige Ende? Bei weitem nicht. Einige wenige hielten als "Dienstverpflichtete" den Wirtschaftsbetrieb in dem hier eingerichteten Lazarett aufrecht, bis 1945 wieder alle Mönche in ihr Kloster zurückkehren konnten.
Abt Plazidus Vogel
Abt Plazidus Vogel war der erste Abt des 1913 wiederbegründeten Klosters Münsterschwarzach. Bereits 1914 wurde es zur Abtei erhoben und Plazidus zum ersten Abt ernannt.
Sein Wahlspruch stammt aus dem Abtskapitel der Benediktsregel "Plus amari quam timeri" ("Mehr geliebt als gefürchtet werden".
In seine Amtszeit fallen etliche Neubauten und Erweiterungen sowie der Kauf des Studienhauses St. Benedikt in Würzburg. Auf ihn geht der Neubau der heutigen Abteikirche unter dem Architekten Albert Boßlet zurück.
Bis zu seiner Resignation am 25. Februar 1937 wuchs die Gemeinschaft stark an.
Er starb im Exil während die Abtei aufgehoben war und wurde auf dem Dorffriedhof in Lülsfeld beigesetzt. Seine Gebeine wurden 1947 in die Münsterschwarzacher Abteikirche überführt, sein Sarkophag steht vor der Krypta.
Abt Burkard Utz
Bis zu seiner Abtswahl war Burkard Utz Studienleiter im Haus St. Benedikt in Würzburg. Sein Wahlspruch lautet "Omnia uni" ("Alles dem Einen" und weist auf die Verherrlichung Gottes hin.
Während der Amtszeit Burkards wurde die Abtei von den Nationalsozialisten am 9. Mai 1941 aufgehoben. Weil sich der Abt weigerte, mit der Gestapo zu kooperieren, wurde er kurzzeitig ins Gefängnis gesperrt. Nach seiner Freilassung lebte er bis Kriegsende im Exil bei den Oberzeller Franziskanerinnen.
Seine Amtszeit widmete er dem Wiederaufbau des in der Bombennacht zerstörten Kollegs St. Benedikt in Würzburg und der Missionsarbeit. Als er am 31. Mai 1959 sein Amt niederlergte, zählte der Konvent über 400 Mitglieder.
Er wurde mit der Ehrendoktorwürde der Universität München und dem Verdienstorden des Freistaats Bayern ausgezeichnet.
Nach seinem Tod am 23. Juni 1960 wurde er vor dem Scholastika-Altar (vorne rechts) in der Abteikirche Münsterschwarzach beigesetzt.
Abt Bonifaz Vogel
Der Neffe von Abt Placidus kam bereits als Schüler des Klosterinternats nach Münsterschwarzach. Nach seinem Abitur trat er 1932 in den Orden ein, studierte anschließend Theologie und wurde zum Priester geweiht.
In der Abtei arbeitete er in der Missionsprokura und wurde 1946 zum Prior ernannt. 1959 wurde er zum Abt gewählt und am 11. Juli benediziert. Sein Wahlspruch lautete "in bonitate et justitia" ("In Güte und Gerechtigkeit".
Unter seiner Führung wuchs der Konvent 1964 auf den Höchststand von 421 Mönchen.
Auf ihn geht auch die Erweiterung der Klosterschule zu einem Vollgymnasium zurück.
Als revolitionär galt die Einführung des erneuerten deutschen Chorgebets und die damit einhergehende Zusammenführung der im Stundengebet getrennten Patres und Brüder.
Im Alter von 70 Jahren legte Abt Bonifaz am 1. Oktober 1982 sein Amt nieder. Er starb am 1. August 2004 und ist in der Bonifatiuskapelle der Abteikirche beigesetzt.
P. Fidelis Ruppert war bis 2006 Abt.
Als 4. Abt nach der Wiederbegründung und 74. Abt in der Gesamtzählung wurde am 5. November 1982 Fidelis Ruppert vom Konvent gewählt. Am 23. November 1982, dem Fest der Klosterpatronin Felizitas, empfing er durch den Würzburger Bischof Paul-Werner Scheele die Benediktion.
Gemäß seinem Wahlspruch „Vos omnes fratres" – „Ihr alle seid Brüder" galt sein Hauptaugenmerk einer intensiveren Zusammenführung und Verlebendigung der klösterlichen Gemeinschaft. Innerhalb des Konvents entwickelte er neue Formen des Zusammenlebens, unterteilte den großen Konvent in Kleingruppen, die sogenannten Dekanien. Ein System, das bis heute Bestand hat und das Gemeinschaftsleben nachhaltig stärkt.
Zu den markantesten Ereignissen seiner Amtszeit gehörten die Innenrenovierung und Neugestaltung der Abteikirche (1987/88), die Renovierung des 1742–1749 von Balthasar Neumann entworfenen Mühlenbaus (heutige Bibliothek), die Eröffnung des Recollectio-Hauses (1991) sowie der Start des Energieprojektes Regenerative Energien (2000). 2005 wurde er von Papast Benedikt XVI. als Berater der Bischofssynode nach Rom berufen, wo er spirituelle Aspekte des monastischen Lebens einbrachte.
Am 24. April 2006, dem Gedenktag seines Namenspatrons, des heiligen Fidelis von Sigmaringen, trat er im Alter von 68 Jahren von seinem Amt zurück. Nach der Weihe seines Nachfolgers verbrachte er einige Monate in afrikanischen Klöstern der Kongregation. Seit seiner Rückkehr in die Abtei lebt er ohne Würden eines emeritierten Abtes in der Gemeinschaft.
Am 20. Mai 2006 wählten 109 Konventsmitglieder Michael Reepen zum 5. Abt seit der Wiederbegründung. Die Benediktion durch den Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann empfing er am 26. Juni 2006.
Sein Wahlspruch lautet "Cum Gaudio Sancti Spiritus" ("In der Freude des Heiligen Geistes" und stammt aus der Benediktsregel.
Durch den weiteren Ausbau und Investitionen in das Energieprojekt, das sein Vorgänger begonnen hatte, konnte die Abtei 2008 ihren CO2-Ausstoß unter Null reduzierten. Seit Mitte 2011 ist die CO2-Bilanz durch Einspeisungen in das Stromnetz sogar negativ.
2014, als die Flüchtlingsbewegung nach Deutschland zunahm, beschloss er, die Tore des Klosters zu öffnen und konkret zu helfen. Viele der seit Dezember 2014 aufgenommenenen Flüchtlinge leben mittlerweile in einer eigenen Wohnung. Durch das hohe Engagement der Mitbrüder und Ehrenamtlichen konnten auch unbegleitete Minderjährige unterstützt und sogar im Kloster ausgebildet werden.
Die Jugendarbeit und die Ausbildung von jungen Mönchen liegt Abt Michael als ehemaligem Schulseelsorger und Novizenmeister besonders am Herzen.
Der Glanz der neuen Abteikirche sollte nicht lange andauern. Am 7. Mai 1803 fiel das Kloster wie viele andere zu dieser Zeit der Säkularisation zum Opfer. Ein Jahrtausend benediktinischen Gotteslobes fand infolge des aufgeklärt-materialistischen Zeitgeistes ein jähes Ende. 1805 wurde die Klosterkirche verkauft und profaniert. Nach einem Blitzschlag und Brand 1810 wurde sie als Steinbruch benutzt und so dem völligen Verfall preisgegeben. Bis auf geringe Reste wurde das Eigentum des Klosters zerstört oder verschleudert.
Im 19. Jahrhundert wechselte das ehemalige klösterliche Anwesen mehrfach seinen Besitzer. 1825 erwarb Friedrich Bauer von Oberzell bei Würzburg die barocke, 1749 von Balthasar Neumann erbaute Klostermühle. Er lies eine der ersten Papierfrabriken Deutschlands erreichten, die bis 1863 in Betrieb war. Das Ende der Mönche von Münsterschwarzach?
Neubesiedelung und Zweiter Weltkrieg
Über 100 Jahre nach der Aufhebung sollten wieder Benediktinermönche in der Abtei Münsterschwarzach leben. Bereits 1901 kamen Missionsbenediktiner von St. Ottilien (am Ammersee) nach Franken und ließen sich im 20 Kilometer entfernten St. Ludwig nieder. 1913 erwarben sie die Überreste das Klosters Münsterschwarzach und einige Felder. Die erste heilige Messe wurde am 7. August 1913 in einem Zimmer des Klosters gefeiert. Am 12. März 1914 wurde Münsterschwarzach durch den Apostolischen Stuhl wieder zur Abtei erhoben. Die erste feierliche Profess wurde am 8. Dezember 1914 abgelegt.
Der erste Abt dieser Gründung war Plazidus Vogel (1914-1937), der am 14. April 1914 die Abtsbenediktion emfping.
1918 erwarb der Konvent das Haus St. Benedikt in Würzburg, das sich in den folgenden Jahren als Studienhaus etablierte. Auch in der Abtei wurde in diesen Jahren vieles um- und angebaut, da die Gemeinschaft der Mönche stetig größer wurde.
Allerdings fehlte eine entsprechende Abteikirche. Pläne für ein neues Gotteshaus hatte die Mönchsgemeinschaft bereits seit 1926. Die Ausschreibung für einen Architekten erfolgte 1934. Der im Vorfeld favorisierte Prof. Albert Boßlet erhielt den Zuschlag. Die bis heute auffälligen vier Türme gehen allerdings auf einen Wunsch des Konvents und nicht auf den Vorschlag des Architekten zurück. Der Kirchbau begann im Juni 1935, Richtfest wurde im August 1936 gefeiert. 1937 begannen die Arbeiten an der Innenausstattung. Die Konsekration durch den Würzburger Bischof Matthias Ehrenfried erfolgte am 11. September 1938.
Als seinen Nachfolger hatte der Konvent 1937 den aus Sommerach stammenden P. Burkard Utz gewählt, der die Abtei durch die schwere Zeit des Krieges führen musste. 1941 hob das Nazi-Regime die Abtei erneut auf und vertrieb die Mönche, die nicht als Soldaten an der Front kämpften. Das vorzeitige Ende? Bei weitem nicht. Einige wenige hielten als "Dienstverpflichtete" den Wirtschaftsbetrieb in dem hier eingerichteten Lazarett aufrecht, bis 1945 wieder alle Mönche in ihr Kloster zurückkehren konnten.
Abt Plazidus Vogel
Abt Plazidus Vogel war der erste Abt des 1913 wiederbegründeten Klosters Münsterschwarzach. Bereits 1914 wurde es zur Abtei erhoben und Plazidus zum ersten Abt ernannt.
Sein Wahlspruch stammt aus dem Abtskapitel der Benediktsregel "Plus amari quam timeri" ("Mehr geliebt als gefürchtet werden".
In seine Amtszeit fallen etliche Neubauten und Erweiterungen sowie der Kauf des Studienhauses St. Benedikt in Würzburg. Auf ihn geht der Neubau der heutigen Abteikirche unter dem Architekten Albert Boßlet zurück.
Bis zu seiner Resignation am 25. Februar 1937 wuchs die Gemeinschaft stark an.
Er starb im Exil während die Abtei aufgehoben war und wurde auf dem Dorffriedhof in Lülsfeld beigesetzt. Seine Gebeine wurden 1947 in die Münsterschwarzacher Abteikirche überführt, sein Sarkophag steht vor der Krypta.
Abt Burkard Utz
Bis zu seiner Abtswahl war Burkard Utz Studienleiter im Haus St. Benedikt in Würzburg. Sein Wahlspruch lautet "Omnia uni" ("Alles dem Einen" und weist auf die Verherrlichung Gottes hin.
Während der Amtszeit Burkards wurde die Abtei von den Nationalsozialisten am 9. Mai 1941 aufgehoben. Weil sich der Abt weigerte, mit der Gestapo zu kooperieren, wurde er kurzzeitig ins Gefängnis gesperrt. Nach seiner Freilassung lebte er bis Kriegsende im Exil bei den Oberzeller Franziskanerinnen.
Seine Amtszeit widmete er dem Wiederaufbau des in der Bombennacht zerstörten Kollegs St. Benedikt in Würzburg und der Missionsarbeit. Als er am 31. Mai 1959 sein Amt niederlergte, zählte der Konvent über 400 Mitglieder.
Er wurde mit der Ehrendoktorwürde der Universität München und dem Verdienstorden des Freistaats Bayern ausgezeichnet.
Nach seinem Tod am 23. Juni 1960 wurde er vor dem Scholastika-Altar (vorne rechts) in der Abteikirche Münsterschwarzach beigesetzt.
Abt Bonifaz Vogel
Der Neffe von Abt Placidus kam bereits als Schüler des Klosterinternats nach Münsterschwarzach. Nach seinem Abitur trat er 1932 in den Orden ein, studierte anschließend Theologie und wurde zum Priester geweiht.
In der Abtei arbeitete er in der Missionsprokura und wurde 1946 zum Prior ernannt. 1959 wurde er zum Abt gewählt und am 11. Juli benediziert. Sein Wahlspruch lautete "in bonitate et justitia" ("In Güte und Gerechtigkeit".
Unter seiner Führung wuchs der Konvent 1964 auf den Höchststand von 421 Mönchen.
Auf ihn geht auch die Erweiterung der Klosterschule zu einem Vollgymnasium zurück.
Als revolitionär galt die Einführung des erneuerten deutschen Chorgebets und die damit einhergehende Zusammenführung der im Stundengebet getrennten Patres und Brüder.
Im Alter von 70 Jahren legte Abt Bonifaz am 1. Oktober 1982 sein Amt nieder. Er starb am 1. August 2004 und ist in der Bonifatiuskapelle der Abteikirche beigesetzt.
P. Fidelis Ruppert war bis 2006 Abt.
Als 4. Abt nach der Wiederbegründung und 74. Abt in der Gesamtzählung wurde am 5. November 1982 Fidelis Ruppert vom Konvent gewählt. Am 23. November 1982, dem Fest der Klosterpatronin Felizitas, empfing er durch den Würzburger Bischof Paul-Werner Scheele die Benediktion.
Gemäß seinem Wahlspruch „Vos omnes fratres" – „Ihr alle seid Brüder" galt sein Hauptaugenmerk einer intensiveren Zusammenführung und Verlebendigung der klösterlichen Gemeinschaft. Innerhalb des Konvents entwickelte er neue Formen des Zusammenlebens, unterteilte den großen Konvent in Kleingruppen, die sogenannten Dekanien. Ein System, das bis heute Bestand hat und das Gemeinschaftsleben nachhaltig stärkt.
Zu den markantesten Ereignissen seiner Amtszeit gehörten die Innenrenovierung und Neugestaltung der Abteikirche (1987/88), die Renovierung des 1742–1749 von Balthasar Neumann entworfenen Mühlenbaus (heutige Bibliothek), die Eröffnung des Recollectio-Hauses (1991) sowie der Start des Energieprojektes Regenerative Energien (2000). 2005 wurde er von Papast Benedikt XVI. als Berater der Bischofssynode nach Rom berufen, wo er spirituelle Aspekte des monastischen Lebens einbrachte.
Am 24. April 2006, dem Gedenktag seines Namenspatrons, des heiligen Fidelis von Sigmaringen, trat er im Alter von 68 Jahren von seinem Amt zurück. Nach der Weihe seines Nachfolgers verbrachte er einige Monate in afrikanischen Klöstern der Kongregation. Seit seiner Rückkehr in die Abtei lebt er ohne Würden eines emeritierten Abtes in der Gemeinschaft.
Am 20. Mai 2006 wählten 109 Konventsmitglieder Michael Reepen zum 5. Abt seit der Wiederbegründung. Die Benediktion durch den Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann empfing er am 26. Juni 2006.
Sein Wahlspruch lautet "Cum Gaudio Sancti Spiritus" ("In der Freude des Heiligen Geistes" und stammt aus der Benediktsregel.
Durch den weiteren Ausbau und Investitionen in das Energieprojekt, das sein Vorgänger begonnen hatte, konnte die Abtei 2008 ihren CO2-Ausstoß unter Null reduzierten. Seit Mitte 2011 ist die CO2-Bilanz durch Einspeisungen in das Stromnetz sogar negativ.
2014, als die Flüchtlingsbewegung nach Deutschland zunahm, beschloss er, die Tore des Klosters zu öffnen und konkret zu helfen. Viele der seit Dezember 2014 aufgenommenenen Flüchtlinge leben mittlerweile in einer eigenen Wohnung. Durch das hohe Engagement der Mitbrüder und Ehrenamtlichen konnten auch unbegleitete Minderjährige unterstützt und sogar im Kloster ausgebildet werden.
Die Jugendarbeit und die Ausbildung von jungen Mönchen liegt Abt Michael als ehemaligem Schulseelsorger und Novizenmeister besonders am Herzen.