Im profanen Bereich war im römischen Reich der Patron vor Gericht Vertreter derjenigen Menschen, die von ihm abhängig waren. Zwischen dem Patron und seinen Schutzbefohlenen bestand ein wechselseitiges Treueverhältnis. Im 3./4. Jh. wurde diese Vorstellung im Christentum zunächst auf Märtyrer, dann auf alle Heilige und insbesondere auf Maria übertragen. Vor allem im Osten wurde die Gottesmutter als Beschützerin der Christenheit angerufen. Im kaiserlichen Konstatinopel, wo Kleid und Schleier als Marienreliquien verehrt wurden, schrieb man die Abwehr feindlicher Belagerungen dem Schutz der Gottesmutter zu. Nach einer Legende rettete Maria mit ihrem Umhang einen jüdischen Knaben vor dem sicheren Feuertod.
Diese Legende macht das Motiv des Schutzmantels als sinnenfälliges Zeichen des Patronats Mariens auch im Westen populär. Über die praktische Bedeutung als Kleidungsstück hinaus hat der Mantel in vielen Kulturkreisen seit jeher symbolische Bedeutung. Bei Königen und Königinnen ist er Zeichen der Herrschaft und Würde. Außerdem symbolisiert er Schutz und Geborgenheit.
Gedenktag 1. Mai: Maria, Schutzfrau Bayerns
01.05.2021 07:59
Gedenktag 1. Mai: Maria, Schutzfrau Bayerns
01.05.2021 07:59
Gedenktag 1. Mai: Maria, Schutzfrau Bayerns
Maria, Schutzfrau von Bayerns
Am 1. Mai begeht die Kirche Bayerns das Fest "Patrona Bavariae". Bereits im 8. Jahrhundert gab es eine Marienkapelle - die Grundlage für den Dom in Freising. Bayernweit sind im Laufe der Zeit immer mehr Marienwallfahrtsorte entstanden. 1616 stellte Kurfürst Maximilian I. Bayern und dessen Bewohner dem Schutz Mariens anvertraut. 1638 wurde die Mariensäule auf dem damaligen Schrannenplatz, dem heutigen Marienplatz, eingeweiht. Seitdem wird am 1. Mai das Fest "Patrona Bavariae" begangen.
Auf dieses Datum fällt seit 1970 zudem das Fest "Maria, Schutzfrau von Bayern". Von 1916 bis 1969 wurde dieses Fest am 14. Mai begangen.
Zum Start des Marienmonats Mai
Gesänge an die Gottesmutter: Die marianischen Antiphonen
In den vergangenen Jahrhunderten haben sich viele Gebetstexte entwickelt, die sich auf Maria beziehen. Einige haben Einzug in die Liturgie gefunden. Hier werden die vier marianischen Antiphonen vorgestellt, die traditionell in der Tagzeitenliturgie Verwendung finden – und erklärt, was sie bedeuten.
Was ist eine marianische Antiphon?
Eine marianische Antiphon ist, so könnte man salopp formulieren, zunächst einmal nichts anderes als ein Marienlied. Als Antiphon bezeichnet man vor allem in der Tagzeitenliturgie einen kurzen Vers, der die Psalmen und Cantica der jeweiligen Horen umrahmt. Antiphonen sind sozusagen Lesehilfen, die es ermöglichen wollen, den nachfolgenden Text unter einem bestimmten Gesichtspunkt zu betrachten. Sie sind also eine Hilfe, einen Gebetstext theologisch einzuordnen und diesen im Zusammenhang mit dem jeweiligen Fest- bzw. Gedenktag zu sehen.
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich immer wieder Gebetstexte entwickelt, die sich auf Maria beziehen und das Heilsgeschehen in Christus im Blick auf Maria ausdeuten. Manche dieser Texte sind später vertont worden und haben so Eingang in die Liturgie gefunden. Bis heute haben sich vier dieser marianischen Antiphonen erhalten, die traditionell in der Tagzeitenliturgie Verwendung finden. Als Ort für die marianische Antiphon bestimmt die "Allgemeine Einführung in das Stundengebet" die Komplet, also die letzte Hore des Tages. Allerdings hat es sich vielerorts eingebürgert, die Antiphon bereits zum Abschluss der Vesper zu singen, weil sie zumeist die letzte Hore ist, die in Gemeinschaft gebetet wird. Diese Praxis sieht übrigens auch das Gotteslob vor, wenn es vorsieht, dass die Vesper mit der marianischen Antiphon oder einem Marienlied abgeschlossen werden kann (GL 632,4). Daraus lässt sich ableiten: Die marianische Antiphon ist im Regelfall der Abschluss der Komplet, kann aber auch bereits am Ende der Vesper gesungen werden.
Salve Regina
Das "Salve Regina" ist gewissermaßen für die "grüne Zeit" vorgesehen; sie ist die marianische Antiphon, die in der Zeit im Jahreskreis gesungen wird. Als Verfasser des Textes wird traditionell Hermann der Lahme (1013-1054) angesehen. Hermann stammte aus einem schwäbischen Adelsgeschlecht und kam schon als Kind in das Kloster Reichenau, welches auf der gleichnamigen Insel im Bodensee liegt; dort legte er später auch die Mönchsgelübde ab. Obwohl es heißt, dass Hermann das Kloster zeit seines Lebens nie mehr verlassen habe, war er wohl in verschiedenen Fachbereichen sehr gebildet. Von Außenstehenden wurde er gar als "Wunder des Jahrhunderts" bezeichnet. Aufgrund einer Krankheit erhielt er übrigens den Beinamen "der Lahme"; wenngleich er auch nie heiliggesprochen wurde, so wird er in einigen Teilen Schwabens bis heute sehr verehrt, viele Kirchen ziert eine Darstellung seiner Gestalt.
Sein "Salve Regina" ist ein typischer Gebetstext, der sich an Maria, die "Königin", die "Mutter der Barmherzigkeit" wendet. Maria ist, so fährt die Antiphon fort, die Fürsprecherin an Gottes Thron, die dort für die Sorgen und Nöte der Menschen einsteht. Die letzte Strophe wendet den Blick Jesus zu, der "gesegneten Frucht" ihres Leibes: Nach der Wanderung durch dieses elende Erdental ihn zu sehen, ist das Verlangen des Beters.
Wenngleich das Leben auch in der Schau des Erlösers endet, so ist das "Salve Regina" doch eher von einer recht pessimistischen Grundstimmung durchzogen. Leitend ist hierbei der Gedanke, dass die Menschen "verbannte Kinder Evas" sind, also aus dem Paradies Vertriebene. Das ursprüngliche Leben in der Gottunmittelbarkeit ist verwirkt, das Leben ist zum "Tal der Tränen geworden", in dem man nur "seufzen, klagen und weinen" kann. Wenngleich der Text auch die alte Eva-Maria-Typologie nicht explizit erwähnt, so steht sie wohl doch im Hintergrund: Durch Eva ist die Menschheit in das Tal der Tränen verbannt, durch Maria wird ihr die Tür zum Erlöser geöffnet, den sie am Ende ihrer Wanderschaft schauen darf.
Eine freie Übertragung der Antiphon ist das Lied "Gegrüßet seist du, Königin", das sich im Gotteslob unter Nummer 536 befindet.
Alma Redemptoris Mater
Die marianische Antiphon, die für die Advents- und Weihnachtszeit vorgesehen ist, beginnt mit den Worten "Alma Redemptoris Mater" – "Segensspendende Mutter des Erlösers". Ob auch dieser Text aus der Feder des Reichenauer Mönchs Hermann stammt, ist nicht ganz eindeutig. Jedenfalls wird sie auch dem Zisterziensermönch Caesarius von Heisterbach (um 1180-1240) zugeschrieben, der als Schriftsteller im Kloster Heisterbach bei Königswinter wirkte.
Der Text der Antiphon greift die klassischen marianischen Bilder auf: Maria ist "Mutter des Erlösers", "Pforte des Himmels" und "Stern des Meeres". Auch die Aufgabe, die Maria im Heilsgeschehen zukommt, wird beschrieben: Sie soll der gefallenen Menschheit wieder zum Aufstehen verhelfen. Damit ist erneut der Motivkomplex angeschnitten, der bereits im "Salve Regina" begegnet ist. Der zweite Teil der Antiphon klingt eher adventlich bzw. weihnachtlich: Hier geht es um die Geburt des Erlösers, der Maria durch Gabriel verkündigt worden ist. Auch die Jungfräulichkeit Mariens ist Thema der Antiphon, wird sie doch als "Jungfrau davor und danach", also vor und nach der Geburt, betrachtet. Damit rekurriert der Text auf die typischen Motive, in der Advents- und Weihnachtszeit in unterschiedlicher Weise begegnen.
Auch diese Antiphon hat mit "Maria, Mutter unsres Herrn" (GL 530) eine freie Übertragung erfahren, die im Gottesdienst nicht nur in der Advents- und Weihnachtszeit Verwendung findet.
Ave Regina Coelorum
Das "Ave Regina Coelorum" ist die marianische Antiphon in der Tagzeitenliturgie der österlichen Bußzeit. Über diesen Text ist relativ wenig bekannt, weder wird ein Autor genannt, noch gibt es eine Zuschreibung. Vermutlich im 12. Jahrhundert ist das Gebet erstmals aus Handschriften bekannt.
Warum die Antiphon ausgerechnet eine Zuschreibung zur österlichen Bußzeit erfahren hat, ist allein vom Text her nicht zu erschließen. Maria wird vielmehr mit vier Titeln bezeichnet, die ihre herausragende und einzigartige Stellung betonen: Sie ist "Himmelskönigin", "Herrscherin der Engel", sie wird als "Wurzel, der das Heil entsprießt" bezeichnet und als "Tür zum Licht" angerufen. Der Text mündet in einen Aufruf zur Freude, da Maria, die Jungfrau, über alle Seligen erhaben ist. Abschließend erfolgt wiederum der Blick auf Christus und die Bitte an Maria, fürsprechend bei ihrem Sohn für die Menschen einzutreten.
Es ist auffallend, dass die Antiphon keine klassischen Motive der Fasten- und Passionszeit aufgreift. Vielleicht auch deswegen, weil sie ursprünglich gar nicht für diesen Zeitraum verfasst worden ist. Da die Entstehungsgeschichte der Antiphon im Dunkeln liegt, lassen sich solche Aussagen nur sehr vage treffen.
Regina Coeli
Völlig anders als bei der Antiphon für die österliche Bußzeit liegen die Dinge beim "Regina Coeli", dem Gesang für die österliche Festzeit. Hier nämlich ist ganz eindeutig eine Zuordnung zu einem bestimmten Fest möglich: Die Antiphon dreht sich um Ostern und darum, wie Maria angesichts der Auferstehung ihres Sohnes reagiert.
Erstmals nachweisbar ist der Text des "Regina Coeli" um 1200 in Rom. Über die Entstehungsgeschichte berichtet die sogenannte "Legenda Aurea": Dort heißt es, der Text sei himmlischen Ursprungs, denn Engel hätten bei einer Prozession unter Leitung von Papst Gregor dem Großen die Antiphon gesungen. Dadurch wurde zugleich das Ende einer Seuche angekündigt, die Rom in dieser Zeit gefangen hielt.
Der Gebetstext beginnt mit einem Aufruf zur Freude: "Freu dich, du Himmelskönigin". Der Grund dafür wird im zweiten Vers genannt: Ihr Sohn, den Maria in ihrem Leib getragen und geboren hat und der am Karfreitag am Kreuz gestorben ist, ist von den Toten auferstanden. Dies hatte er seinen Jüngern zuvor mehrfach vorausgesagt. Und wiederum mündet auch diese Antiphon in den Aufruf, Maria möge als Fürsprecherin für die Menschen bei Gott eintreten.
"Freu dich, du Himmelskönigin" beginnt auch das Lied im Gotteslob (Nummer 525), welches den Text der marianischen Antiphon aufnimmt und in einer freien Weise bearbeitet.
Von F. Brand
Am 1. Mai begeht die Kirche Bayerns das Fest "Patrona Bavariae". Bereits im 8. Jahrhundert gab es eine Marienkapelle - die Grundlage für den Dom in Freising. Bayernweit sind im Laufe der Zeit immer mehr Marienwallfahrtsorte entstanden. 1616 stellte Kurfürst Maximilian I. Bayern und dessen Bewohner dem Schutz Mariens anvertraut. 1638 wurde die Mariensäule auf dem damaligen Schrannenplatz, dem heutigen Marienplatz, eingeweiht. Seitdem wird am 1. Mai das Fest "Patrona Bavariae" begangen.
Auf dieses Datum fällt seit 1970 zudem das Fest "Maria, Schutzfrau von Bayern". Von 1916 bis 1969 wurde dieses Fest am 14. Mai begangen.
Zum Start des Marienmonats Mai
Gesänge an die Gottesmutter: Die marianischen Antiphonen
In den vergangenen Jahrhunderten haben sich viele Gebetstexte entwickelt, die sich auf Maria beziehen. Einige haben Einzug in die Liturgie gefunden. Hier werden die vier marianischen Antiphonen vorgestellt, die traditionell in der Tagzeitenliturgie Verwendung finden – und erklärt, was sie bedeuten.
Was ist eine marianische Antiphon?
Eine marianische Antiphon ist, so könnte man salopp formulieren, zunächst einmal nichts anderes als ein Marienlied. Als Antiphon bezeichnet man vor allem in der Tagzeitenliturgie einen kurzen Vers, der die Psalmen und Cantica der jeweiligen Horen umrahmt. Antiphonen sind sozusagen Lesehilfen, die es ermöglichen wollen, den nachfolgenden Text unter einem bestimmten Gesichtspunkt zu betrachten. Sie sind also eine Hilfe, einen Gebetstext theologisch einzuordnen und diesen im Zusammenhang mit dem jeweiligen Fest- bzw. Gedenktag zu sehen.
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich immer wieder Gebetstexte entwickelt, die sich auf Maria beziehen und das Heilsgeschehen in Christus im Blick auf Maria ausdeuten. Manche dieser Texte sind später vertont worden und haben so Eingang in die Liturgie gefunden. Bis heute haben sich vier dieser marianischen Antiphonen erhalten, die traditionell in der Tagzeitenliturgie Verwendung finden. Als Ort für die marianische Antiphon bestimmt die "Allgemeine Einführung in das Stundengebet" die Komplet, also die letzte Hore des Tages. Allerdings hat es sich vielerorts eingebürgert, die Antiphon bereits zum Abschluss der Vesper zu singen, weil sie zumeist die letzte Hore ist, die in Gemeinschaft gebetet wird. Diese Praxis sieht übrigens auch das Gotteslob vor, wenn es vorsieht, dass die Vesper mit der marianischen Antiphon oder einem Marienlied abgeschlossen werden kann (GL 632,4). Daraus lässt sich ableiten: Die marianische Antiphon ist im Regelfall der Abschluss der Komplet, kann aber auch bereits am Ende der Vesper gesungen werden.
Salve Regina
Das "Salve Regina" ist gewissermaßen für die "grüne Zeit" vorgesehen; sie ist die marianische Antiphon, die in der Zeit im Jahreskreis gesungen wird. Als Verfasser des Textes wird traditionell Hermann der Lahme (1013-1054) angesehen. Hermann stammte aus einem schwäbischen Adelsgeschlecht und kam schon als Kind in das Kloster Reichenau, welches auf der gleichnamigen Insel im Bodensee liegt; dort legte er später auch die Mönchsgelübde ab. Obwohl es heißt, dass Hermann das Kloster zeit seines Lebens nie mehr verlassen habe, war er wohl in verschiedenen Fachbereichen sehr gebildet. Von Außenstehenden wurde er gar als "Wunder des Jahrhunderts" bezeichnet. Aufgrund einer Krankheit erhielt er übrigens den Beinamen "der Lahme"; wenngleich er auch nie heiliggesprochen wurde, so wird er in einigen Teilen Schwabens bis heute sehr verehrt, viele Kirchen ziert eine Darstellung seiner Gestalt.
Sein "Salve Regina" ist ein typischer Gebetstext, der sich an Maria, die "Königin", die "Mutter der Barmherzigkeit" wendet. Maria ist, so fährt die Antiphon fort, die Fürsprecherin an Gottes Thron, die dort für die Sorgen und Nöte der Menschen einsteht. Die letzte Strophe wendet den Blick Jesus zu, der "gesegneten Frucht" ihres Leibes: Nach der Wanderung durch dieses elende Erdental ihn zu sehen, ist das Verlangen des Beters.
Wenngleich das Leben auch in der Schau des Erlösers endet, so ist das "Salve Regina" doch eher von einer recht pessimistischen Grundstimmung durchzogen. Leitend ist hierbei der Gedanke, dass die Menschen "verbannte Kinder Evas" sind, also aus dem Paradies Vertriebene. Das ursprüngliche Leben in der Gottunmittelbarkeit ist verwirkt, das Leben ist zum "Tal der Tränen geworden", in dem man nur "seufzen, klagen und weinen" kann. Wenngleich der Text auch die alte Eva-Maria-Typologie nicht explizit erwähnt, so steht sie wohl doch im Hintergrund: Durch Eva ist die Menschheit in das Tal der Tränen verbannt, durch Maria wird ihr die Tür zum Erlöser geöffnet, den sie am Ende ihrer Wanderschaft schauen darf.
Eine freie Übertragung der Antiphon ist das Lied "Gegrüßet seist du, Königin", das sich im Gotteslob unter Nummer 536 befindet.
Alma Redemptoris Mater
Die marianische Antiphon, die für die Advents- und Weihnachtszeit vorgesehen ist, beginnt mit den Worten "Alma Redemptoris Mater" – "Segensspendende Mutter des Erlösers". Ob auch dieser Text aus der Feder des Reichenauer Mönchs Hermann stammt, ist nicht ganz eindeutig. Jedenfalls wird sie auch dem Zisterziensermönch Caesarius von Heisterbach (um 1180-1240) zugeschrieben, der als Schriftsteller im Kloster Heisterbach bei Königswinter wirkte.
Der Text der Antiphon greift die klassischen marianischen Bilder auf: Maria ist "Mutter des Erlösers", "Pforte des Himmels" und "Stern des Meeres". Auch die Aufgabe, die Maria im Heilsgeschehen zukommt, wird beschrieben: Sie soll der gefallenen Menschheit wieder zum Aufstehen verhelfen. Damit ist erneut der Motivkomplex angeschnitten, der bereits im "Salve Regina" begegnet ist. Der zweite Teil der Antiphon klingt eher adventlich bzw. weihnachtlich: Hier geht es um die Geburt des Erlösers, der Maria durch Gabriel verkündigt worden ist. Auch die Jungfräulichkeit Mariens ist Thema der Antiphon, wird sie doch als "Jungfrau davor und danach", also vor und nach der Geburt, betrachtet. Damit rekurriert der Text auf die typischen Motive, in der Advents- und Weihnachtszeit in unterschiedlicher Weise begegnen.
Auch diese Antiphon hat mit "Maria, Mutter unsres Herrn" (GL 530) eine freie Übertragung erfahren, die im Gottesdienst nicht nur in der Advents- und Weihnachtszeit Verwendung findet.
Ave Regina Coelorum
Das "Ave Regina Coelorum" ist die marianische Antiphon in der Tagzeitenliturgie der österlichen Bußzeit. Über diesen Text ist relativ wenig bekannt, weder wird ein Autor genannt, noch gibt es eine Zuschreibung. Vermutlich im 12. Jahrhundert ist das Gebet erstmals aus Handschriften bekannt.
Warum die Antiphon ausgerechnet eine Zuschreibung zur österlichen Bußzeit erfahren hat, ist allein vom Text her nicht zu erschließen. Maria wird vielmehr mit vier Titeln bezeichnet, die ihre herausragende und einzigartige Stellung betonen: Sie ist "Himmelskönigin", "Herrscherin der Engel", sie wird als "Wurzel, der das Heil entsprießt" bezeichnet und als "Tür zum Licht" angerufen. Der Text mündet in einen Aufruf zur Freude, da Maria, die Jungfrau, über alle Seligen erhaben ist. Abschließend erfolgt wiederum der Blick auf Christus und die Bitte an Maria, fürsprechend bei ihrem Sohn für die Menschen einzutreten.
Es ist auffallend, dass die Antiphon keine klassischen Motive der Fasten- und Passionszeit aufgreift. Vielleicht auch deswegen, weil sie ursprünglich gar nicht für diesen Zeitraum verfasst worden ist. Da die Entstehungsgeschichte der Antiphon im Dunkeln liegt, lassen sich solche Aussagen nur sehr vage treffen.
Regina Coeli
Völlig anders als bei der Antiphon für die österliche Bußzeit liegen die Dinge beim "Regina Coeli", dem Gesang für die österliche Festzeit. Hier nämlich ist ganz eindeutig eine Zuordnung zu einem bestimmten Fest möglich: Die Antiphon dreht sich um Ostern und darum, wie Maria angesichts der Auferstehung ihres Sohnes reagiert.
Erstmals nachweisbar ist der Text des "Regina Coeli" um 1200 in Rom. Über die Entstehungsgeschichte berichtet die sogenannte "Legenda Aurea": Dort heißt es, der Text sei himmlischen Ursprungs, denn Engel hätten bei einer Prozession unter Leitung von Papst Gregor dem Großen die Antiphon gesungen. Dadurch wurde zugleich das Ende einer Seuche angekündigt, die Rom in dieser Zeit gefangen hielt.
Der Gebetstext beginnt mit einem Aufruf zur Freude: "Freu dich, du Himmelskönigin". Der Grund dafür wird im zweiten Vers genannt: Ihr Sohn, den Maria in ihrem Leib getragen und geboren hat und der am Karfreitag am Kreuz gestorben ist, ist von den Toten auferstanden. Dies hatte er seinen Jüngern zuvor mehrfach vorausgesagt. Und wiederum mündet auch diese Antiphon in den Aufruf, Maria möge als Fürsprecherin für die Menschen bei Gott eintreten.
"Freu dich, du Himmelskönigin" beginnt auch das Lied im Gotteslob (Nummer 525), welches den Text der marianischen Antiphon aufnimmt und in einer freien Weise bearbeitet.
Von F. Brand
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 01.05.2021 09:51
(Nutzer gelöscht) 01.05.2021 10:01
Textfassung von Joseph Hermann Mohr, 1891:
1. Maria, breit den Mantel aus,
Mach Schirm und Schild für uns daraus;
Laß uns darunter sicher stehn,
bis alle Stürm’ vorübergehn.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.
2. Dein Mantel ist sehr weit und breit,
Er deckt die ganze Christenheit,
Er deckt die weite, breite Welt,
Ist aller Zuflucht und Gezelt.
3. Dein Mantel ist schön himmelblau,
Ist unser Schild, wie ich vertrau’;
Wer sich nur fleißig drunter stellt,
In keiner Not wird er gefällt.
4. Maria, hilf der Christenheit,
Zeig deine Hilf’ uns allezeit,
Mit deiner Gnade bei uns bleib,
Bewahre uns an Seel und Leib.
5. Wann alle Feind’ zusammenstehn,
Wann alle grimmig auf uns gehn,
Bleib du bei uns, sei du uns Schutz,
So bieten wir dem Feinde Trutz.
6. Dein Kind dir alles gern gewährt,
Was dein Lieb’ für uns begehrt;
So bitt, daß hier es uns verschon’,
Uns droben voller Huld belohn’.
7. O Mutter voll Barmherzigkeit,
Den Mantel über uns ausbreit;
Uns all darunter wohl bewahr,
Zu jeder Zeit, in aller Fahr.[6]
1. Maria, breit den Mantel aus,
Mach Schirm und Schild für uns daraus;
Laß uns darunter sicher stehn,
bis alle Stürm’ vorübergehn.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.
2. Dein Mantel ist sehr weit und breit,
Er deckt die ganze Christenheit,
Er deckt die weite, breite Welt,
Ist aller Zuflucht und Gezelt.
3. Dein Mantel ist schön himmelblau,
Ist unser Schild, wie ich vertrau’;
Wer sich nur fleißig drunter stellt,
In keiner Not wird er gefällt.
4. Maria, hilf der Christenheit,
Zeig deine Hilf’ uns allezeit,
Mit deiner Gnade bei uns bleib,
Bewahre uns an Seel und Leib.
5. Wann alle Feind’ zusammenstehn,
Wann alle grimmig auf uns gehn,
Bleib du bei uns, sei du uns Schutz,
So bieten wir dem Feinde Trutz.
6. Dein Kind dir alles gern gewährt,
Was dein Lieb’ für uns begehrt;
So bitt, daß hier es uns verschon’,
Uns droben voller Huld belohn’.
7. O Mutter voll Barmherzigkeit,
Den Mantel über uns ausbreit;
Uns all darunter wohl bewahr,
Zu jeder Zeit, in aller Fahr.[6]
(Nutzer gelöscht) 01.05.2021 10:20
https://youtu.be/CAmydVsNMqM
(Nutzer gelöscht) 01.05.2021 10:23
https://youtu.be/1aDwVMUJYRc
Klavierspielerin2 01.05.2021 10:35
Falls dieser Blog von Nicht-Katholiken gelesen wird, zum besseren Verständnis sei erwähnt, dass wir Maria ( auch die Heiligen)in der Nähe unseres Herrn verorten- lebend, und wir deshalb auf ihre Führsprache bei ihrem Sohn hoffen.
(Nutzer gelöscht) 01.05.2021 10:45
😍👍 🌹🌷🌹 Patrona Bavariae
===========================
Maria mit dem Kinde lieb ,
uns allen deinen Segen gib
===========================
Maria mit dem Kinde lieb ,
uns allen deinen Segen gib
(Nutzer gelöscht) 01.05.2021 10:59
Liebe @ Klavierspielerin vielen Dank für diesen Blog......als Gast bei den Salesianerinnen hab ich es übrigens genau so immer erlebt: Salve Regina als Abschluss nach Komplet. Diese Stimmen klangen wunderschön.
(Nutzer gelöscht) 01.05.2021 11:08
Gruß an Maria
Maria-Meer des Friedens,
furchtbare Erde,
Du bringst Erbarmen.
Unter der Asche deiner Menschheit
verborgen- trugst du Feuer.
Maria, Du bist ein Buch,
in dem wir lesen,
wie wir leben sollen.
In dir wird offenbar
die Macht und Freiheit
jedes Menschen.
Katharina von Siena
Maria-Meer des Friedens,
furchtbare Erde,
Du bringst Erbarmen.
Unter der Asche deiner Menschheit
verborgen- trugst du Feuer.
Maria, Du bist ein Buch,
in dem wir lesen,
wie wir leben sollen.
In dir wird offenbar
die Macht und Freiheit
jedes Menschen.
Katharina von Siena
elgute 01.05.2021 11:13
Da war ich mal gerade 2 Jahre alt als Percy Sledge ,,My special Prayer (Ave Maria) ,,sang. Ich hör mir das Lied sehr oft an es ist wie Medizin für meine Seele.
(Nutzer gelöscht) 01.05.2021 13:05
Aus: Klostergarten Gars
Marienblatt
... spricht vom Mutterkraut, welches Migräne und Kopfweh vertreibt, von der Weinraute und den Luftzwiebeln und nicht zu vergessen vom jeher begehrten und besonderen Marienblatt. Im Volksmund wird diese Pflanze auch „Schmeckablattl“ genannt. Das Kraut wirkt entzündungshemmend und riecht nach Kaugummi. Das getrocknete Blatt diente früher so mancher Bäuerin als Lesezeichen im Gebetbuch. Und nicht nur das, wie Bruder Ulrich aus dem Nähkästchen plaudert: „Predigte der Pfarrer zu lange, dann holte so manche Bäuerin schnell das Marienblatt aus dem Gebetbuch um daran zu riechen. Schon kehrte bei der Messbesucherin wieder gute Laune ein.“
Marienblatt
... spricht vom Mutterkraut, welches Migräne und Kopfweh vertreibt, von der Weinraute und den Luftzwiebeln und nicht zu vergessen vom jeher begehrten und besonderen Marienblatt. Im Volksmund wird diese Pflanze auch „Schmeckablattl“ genannt. Das Kraut wirkt entzündungshemmend und riecht nach Kaugummi. Das getrocknete Blatt diente früher so mancher Bäuerin als Lesezeichen im Gebetbuch. Und nicht nur das, wie Bruder Ulrich aus dem Nähkästchen plaudert: „Predigte der Pfarrer zu lange, dann holte so manche Bäuerin schnell das Marienblatt aus dem Gebetbuch um daran zu riechen. Schon kehrte bei der Messbesucherin wieder gute Laune ein.“
Mitten des Marienplatzes befindet sich Die Mariensäule. Die Säule ist von einer vergoldeten Mariensatue aus Bronze gekrönt.
Maria wird hier als Patrona Bavariae (Schutzfrau Bayerns) verehrt. Es handelt sich hierbei um den Darstellungstypus in der Tradition des Gnadenbildes von Maria Loreto, also mit Jesukind am Arm, auf einer Mondsichel stehend. 1639 wurden auf dem Sockel vier Bronzeputten hinzugefügt, welche sich allegorisch auf den Psalm91 Vers 13 beziehen, der in gekürzter Form auf den Schilden wiedergegeben ist:
„Super aspidem et basiliscum ambulabis et leonem et draconem conculcabis“
Deutsche Übersetzung:
„Über die Schlange und den Basilisken wirst du schreiten und den Löwen und den Drachen wirst du zertreten.“
Die Heldenputti stehen im Kampf mit vier als Tiere dargestellten Menschheitsplagen. Der Löwe verkörpert den Krieg, der Basilisk – ein Fabelwesen – die Pest, ein Drache den Hunger und eine Schlange den Unglauben. Die vier Darstellungen wurden vom bis heute namentlich nicht bekannten „Meister der Heldenputti“ (wahrscheinlich ein Wachsbildner) gestaltet und von dem Bronzegießer Bernhard Ernst angefertigt.
Von wem der Entwurf für die Säule stammt, ist nicht überliefert; es dürfte aber einer der bedeutenden Künstler der damaligen Zeit gewesen sein.
Die Mariensäule galt als Mittelpunkt des Landes und alle ausgehenden Straßen hatten hier ihren metrischen Nullpunkt.
Geschichte:
Im Dreißigjährigen Krieg legte Kurfürst Maximilian I. das Gelübde ab, ein „gottgefälliges Werk“ errichten zu lassen, falls München und Landshut vom Krieg verschont blieben. Die Stadt München wurde allerdings im Krieg durch schwedische Truppen besetzt, und die Heerführung verlangte die Zerstörung – auch als Vergeltung für die Zerstörung Magdeburgs.
Trotzdem entschied sich der schwedische König Gustav II. Adolf in dieser für München gefährlichen Situation gegen seine Heerführung.
Nachdem so beide Städte im Krieg verschont wurden – man sprach vom Wunder von München –, ließ Maximilian 1638 die Mariensäule aus Adneter Marmor auf dem Münchner Marienplatz errichten. Auf sein Gelübde und auf die Verehrung Mariens als Schutzpatronin Bayerns weist die lateinische Inschrift hin:
Dem allergütigsten großen Gott, der jungfräulichen Gottesgebärerin, der gnädigen Herrin und hochmögenden Schutzfrau Bayerns hat wegen Erhaltung der Heimat, der Städte, des Heeres, seiner selbst, seines Hauses und seiner Hoffnungen dieses belibende Denkmal für die Nachkommen dankbar und demütig errichtet Maximilian, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Ober- und Niederbayern, des heiligen Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürst, unter ihren Dienern der letzte, im Jahr 1638.
Die Mariensäule wurde am 7. November 1638, dem ersten Sonntag nach Allerheiligen, durch den Freisinger Bischof Veit Adam von Gepeckh eingeweiht. Dabei soll Kurfürst Maximilian das oft zitierte zeitgenössische neulateinische Fürbittgebet des Jesuitendichters Jakob Balde (1604–1668) gesprochen haben:
„Rem regem regimen regionem religionem conserva Bavaris, Virgo Patrona, tuis!“
Deutsche Übersetzung:
„Die Sach’ und den Herrn, die Ordnung, das Land und die Religion erhalte deinen Bayern, Jungfrau Maria!“