Eine Geschichte

Eine Geschichte
Asche
Lange hielt ich die Asche fest in meiner Faust umschlossen, die Asche einer Brandwunde, die meinem zehn Jahre alten Körper zugefügt wurde.
Asche die nie gewollt hatte. Eine aufgezwungene Narbe. Und während 17 Jahren glimmte das Feuer. Ich hielt meine Faust fest verschlossen, voller Schrecken, die Asche hassend, und doch nicht willig, sie loszulassen.
Nicht sicher, ob ich sollte; nicht überzeugt, ob es sich lohnte; alles verderbend, was ich berührte, überall schwarze Spuren hinterlassend; so schien es mir.
Ich versuchte alles zu leugnen, doch die Asche blieb, mich daran erinnernd, dass ich es nicht konnte. Ich konnte es wirklich nicht, aber Gott konnte es. Sein guter Heiliger Geist sprach eines Nachts zu mir, als in Verzweiflunf die Tränen flossen.
Er flüsterte:"Ich will dir Schönheit statt Asche geben, Öl der Freude statt der Trauer und das Gewand des Lobes anstelle deines bedrückten Geistes." Nie hatte ich von sochem Tausch gehört.
Schönheit anstelle von Asche? Meine traurige verschmutzte Erinnerung gegen Heilung durch sein Wort?
 Meine schwarzen, rußverschmierten Träume gegen seine Lieder in der Nacht? Meine hilflosen, schmerzenden Gefühle gegen Seinen ewig bleibenden, dauernden Frieden ?
Wie konnte ich so trotzig sein und ein solches Angebot ablehnen? Endlich war ich bereit, sehr langsam zwar und schluchzend, ja so öffnete ich meine Hand und ließ die Asche auf den Boden fallen.  In der Stille hörte ich den Wind; er blies meine Asche weg, für immer von mir weg.
Nun konnte ich meine offene Hand liebevoll auf den Arm einer anderen verletzten Seele legen und zuversichtlich sagen;"Lass los:" Es gibt wirklich Schönheit, die all dein Verstehen übersteigt.

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