weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

Dürfen Christian den Herrn der Ringe lesen? Diese Neuigkeit wird dich schockieren...

Dürfen Christian den Herrn der Ringe lesen? Diese Neuigkeit wird dich schockieren...
Ja, ich weiß, clickbait. Aber ich habe gerade vor kurzem von einem mitchristen gehört das Fantasy-Literatur, insbesondere Herr der Ringe und Tolkien als Vater der Fantasy Literatur und Christen nicht gelesen werden sollten. Nur so mal zur Info, ohne Tolkien kein C.S Lewis, der so gute Werke wie pardon ich bin Christ verfasst hat. C.s. Lewis hat sich aufgrund von vielen Gesprächen mit Tolkien zum Christentum bekehrt.

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
hansfeuerstein 17.04.2021 17:54
Im Endeffekt sind es alles Weltfluchten...die ganze Fantasy Industrie lebt von temporäer Weltflucht🤔 Muss ganz schön unterträglich sein, die Wirklichkeit in der die Menschen leben😉
 
KaeptnHaddock 17.04.2021 17:55
Weltflucht kann man mit jedem Buch machen
 
hansfeuerstein 17.04.2021 17:58
Ja, aber warum ist die Phantasiewelt so verlockend und schöner als die reale Welt...?
 
KaeptnHaddock 17.04.2021 17:59
Warum ist die Welt der Kriminalromane so viel interessanter und spannender als die reale Welt?
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 18:02
Sagen, Fabeln und Märchen gibt es doch schon immer. So wurden und werden auch
moralische Werte vermittelt.
 
hansfeuerstein 17.04.2021 18:03
Christen "dürfen" das in meinen Augen ruhig lesen. Aber mir ist die reale Welt viel spannender und der eigene Spielraum real.😉
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 18:11
Ja man darf , muß aber vorher Harry Potter lesen 🤔
 
hansfeuerstein 17.04.2021 18:11
Ich habe das Gefühl, dass sich viele Menschen und auch Jugendliche in ihrer Phantasie und ihren Freiheiten so stark eingeschränkt fühlen, dass es sie in diese "Parallelwelten" förmlich treibt....und sie immer mehr Zeit darin verbringen, auch am Computer. Die Frage ist auch, in wie fern wirken sich Werte aus Fantasy auf das eigene Wertebild noch aus...
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 18:18
Hansfeuerstein,
es ist doch in den bekanntesten Weltfluchten (Harry Potter, Herr der Ringe u.ä.) doch so, das Gute gegen das Böse und am Ende gewinnt das Gute. Man sollte solche Geschichten als das nehmen was sie sind, Geschichten. 
Schlimmer finde ich unkontrolliertes Spielen am PC (Alterfreigaben), gerade auch durch Spiele, die Aggressionen wecken können.
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 18:18
Es ist bestimmt nicht verkehrt, sich darüber im Klaren zu sein, dass in vielem Weltflucht verborgen sein kann. Die Menge macht das Gift. Man sollte sich immer wieder fragen, inwieweit man noch in der Lage ist, in die Realität zurückzukehren.
 
Bluehorse 17.04.2021 18:18
"Ich habe das Gefühl, dass sich viele Menschen und auch Jugendliche in ihrer Phantasie und ihren Freiheiten so stark eingeschränkt fühlen, ....."

eine Meinung zum Verhalten bilde ich mir nicht mit dem Gefühl, sondern mit dem Kopf. 
Und nur mal nebenbei bemerkt: Man kann niemanden in der Phantasie einschränken....
Solche Ansichten stammen wohl aus dem 16. Jahrhundert...

dass es sie in diese "Parallelwelten" förmlich treibt....und sie immer mehr Zeit darin verbringen, auch am Computer. Die Frage ist auch, in wie fern wirken sich Werte aus Fantasy auf das eigene Wertebild noch aus...

Ich empfehle Dir: Einfach mal vom PC weggehen, hansfeuerstein, mit diesen jungen Menschen reden.
 
hansfeuerstein 17.04.2021 18:19
Und welche Bilder sich in sein Bewusstsein eingraben und verfestigen....
 
hansfeuerstein 17.04.2021 18:21
Ja, ich kenne junge Leute, die hier eine Zeitlang (einige Monate) an einem betrieblichen Training teilnehmen, und das Hotel praktisch nicht verlassen, sondern die Freizeit fast ausschliesslich mit Spielen oder Fantasy verbringen, schade eigentlich
 
hansfeuerstein 17.04.2021 18:23
..jetzt in der Corona Zeit natürlich zuHause...
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 18:24
Ich meine , im Endeffekt ist alles Sucht und Verführung . Ob nun die Bücher , Okkulte Rockmusik , Esoterik , Alkohol , Rauschgift , Spiel - oder Pornosucht ...
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 18:30
Man muss sich selbst prüfen und sagen was tue ich mir an und fine ich den Knopf zum ausmachen. 
Ich sage immer prüfe und das gute berhalte.  Was mich von Gott webringt ist nicht gut. Ich habe auch ein weltliches Hobby Modellbau und ich sage immer die Gemeinde geht vor.
 
hansfeuerstein 17.04.2021 18:36
Ja, Modellbau hat keine Absichten sich in die Tiefen des Bewusstseins zu graben...

Zudem ist es dort eine Aktivität, die auch Fertigkeiten zu schöpferischen Erfolgen werden lassen, die dann real existieren....
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 18:55
ich habe sehr gerne alle Harry-Potter-Bücher gelesen - am liebsten auf englisch, denn die deutsche Üersetzung ist nicht so gut -mir hat es  ganz gewiß NICHT geschadet - ich lese schon seit meiner Kindheit gerne Märchen und Sagen

alles hat einen guten Kern - vor was haben viele hier so viel Angst?
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 18:58
Seit ihr Stark im Herrn dann bring es euch auch nicht vom Herrn weg🙂👍
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 19:09
J.K. Rowling (Harry Potter)
Eine Yogini und Satinistin , Finger weg .
Sogar der berühmte Exorzist Amorth , warnt vor diesen Zauberbüchern , die irre - in eine andere Richtung führen
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 19:12
Ich kenne sehr viele Christen, die die Harry Potter Bücher gelesen haben. So lange man vernünftig bleibt und sie einfach als unterhaltsame Bücher genießt, spricht nichts dagegen, meiner Meinung nach.
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 19:13
es hat mich kein Jota von meinem Herrn getrennt!!!!!!!!
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 19:18
Gott sei Dank  , muß auch nicht bei 10 Lesern langt es , wenn 2 auf die "schiefe Bahn" kommen . Nein , ich hab mich da mal bissl kundig gemacht , und bin auf diese Problematik gestoßen 👌
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 19:26
Ich hab ja mal als gelernte Buchhändlerin diesen HP Hype vom ersten Band an erlebt....da kannte das kaum jemand....anfangs...als Carlsen es gerade eingekauft hatte für die deutsche Übersetzung.....ich musste mich teilweise vor dem Regal ganz schön anstrengen das anzupreisen....weil es erstens noch nicht so gehypt war und mir persönlich auch nicht so lag....es ist gut geschrieben/,gebaut '....mich persönlich hat es nie so interessiert...2 Bände musste ich pflichtbewusst lesen, dann war Schluss....ich bin bei Fantas auch nicht über den kleinen Hobbit hinausgekommen, teile also @Hans Ansicht sehr, dass die Wirklichkeit spannend ist.... das wollte ich nur dazu schreiben.....jedem Fantasy Fan gönne ich gerne Narnia, Scheibenwelt....was immer.....LG 
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 19:34
Ja , die Verführungskünste des Feindes kennt keine Grenzen . Er ist ja schlauer , viel schlauer als wir . Doch ich sage immer wieder *mit Speck, fängt man 🐀
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 19:34
Libelle, es sind einfach gut zu lesende Bücher, unterhaltsam, kurzweilig. Mit einem guten Ende!
Bei Shakespeare schlaf ich nach 2-3 Seiten ein, das ist zwar schön zu lesen, aber auch sehr anstrengend
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 19:45
Florian, übertreibst du nicht ein wenig ?
 
Arne 17.04.2021 19:47
Dürfen Christian den Herrn der Ringe lesen? Diese Neuigkeit wird dich schockieren...
17.04.2021 17:47
KaeptnHaddock
Ja, ich weiß, clickbait. Aber ich habe gerade vor kurzem von einem mitchristen gehört das Fantasy-Literatur, insbesondere Herr der Ringe und Tolkien als Vater der Fantasy Literatur und Christen nicht gelesen werden sollten. Nur so mal zur Info, ohne Tolkien kein C.S Lewis, der so gute Werke wie pardon ich bin Christ verfasst hat. C.s. Lewis hat sich aufgrund von vielen Gesprächen mit Tolkien zum Christentum bekehrt.

------------------

Dass die Leute begeistert Herr der Ringe & Silmarillon lesen - de facto altes Testament, zumindest von den Grundideen her - & gleichzeitig keinen Bock auf Kirchen & Gottesdienste haben, ist doch der beste Beweis, dass die Leute sich sehr wohl nach Religion sehnen, sie ihnen halt nur nicht in der richtigen Form präsentiert wird.

& da ist Tolkien anscheinend Meilen besser als unsere Pfarrer.
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 19:52
Reinie.....ja  hab ich geschrieben: gut gemacht......

Ich les auch kein Shakespeare mehr seit der Schulzeitzwinkerndes Smiley ...............höchstens Sonette 😄
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 19:58
Hallo
nein übertreibe nicht , schau halt nur was unsere Zeitgeist'ler so alles verschappelieren . Schmeckt ja so lecker 🥴
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 20:16
https://www.lesejury.de/stefan-zulauf/buecher/j-r-r-tolkien-als-christ/9783033075429

Stefan Zulauf ist Pastor in einer Chrishona Gemeinde, hat ein Buch geschrieben: J.R.R. Tolkien als Christ.
Wie der Autor von DER HOBBIT und HERR DER RINGE Christ war.

Wie ich von einem Mitglied der Gemeinde gehört habe, muss er wohl ein Fan sein von Herr der Ringe...ich habe das Buch nicht gelesen, mich nur gerade an das Buch erinnert.
 
Arne 17.04.2021 21:26
Es ist de facto 1:1 das AT: Illuvatar (=Allvater) erschafft die Welt. Melkor ist ein gefallener 'Engel', der die Schöpfung korrumpiert. Die Elfen sind ein Zwischending zwischen Engeln und Menschen. Die Orks sind von Melkor korrumpierte Lebewesen.

Es gibt sogar das Paradies, die Wanderungsbewegungen des AT usw.
 
Manohara 17.04.2021 21:29
J.k.Rowling yogini und satanistin???
Beide Philosophien sind diametral entgegengesetzt. 
Ich kenne beide aus eigener Erfahrung, sowohl okkultismus als auch Yoga. 
Beides passt nicht zusammen 
 
(Nutzer gelöscht) 17.04.2021 21:44
Tolkiens christliche Botschaft

Von Engelbert Recktenwald

Cordelia Spaemann, eine ausgewiesene Kennerin Tolkiens und der phantastischen Literatur überhaupt, veröffentlichte 1992 im zehnten Band von “Inklings”, dem “Jahrbuch für Literatur und Ästhetik”, einen Überblick über die phantastische Literatur und ihre Geschichte. Auf Tolkien kommt sie zu sprechen, nachdem sie aufgezeigt hat, wie sich zuvor eine Ästhetik des Hässlichen breitgemacht hatte, die das Böse gegenüber dem Guten als die stärkere Macht darstellte: “Erst auf diesem Hintergrund kann man die immense Wirkung verstehen, die in der Mitte unseres Jahrhunderts das Werk Tolkiens hervorgebracht hat. Die allgemeine Erregung, die Ablehnung, die Begeisterung läßt vermuten, dass Der Herr der Ringe in der Welt des Lesers so etwas wie eine erneute Öffnung der Welt, einen Einbruch des Wunderbaren bedeutet haben muss. Dieser Einbruch hat allerdings den allergrößten Aufwand, den Einsatz eines ganzen Autorenlebens erfordert. Tolkien hat einmal gesagt, er könne sich an keine Zeit erinnern, in der er nicht am Herrn der Ringe gearbeitet hätte. Es ging ihm um nichts Geringeres als darum, die Welt noch einmal zu schaffen, mit einem eigenen Schöpfungsmythos, einer uralten Geschichte, einer eigenen Geographie und erdachten, nicht menschlichen Populationen, die je ihre eigene Sprache sprechen mit einem eigenen Vokabular und einer eigenen grammatischen Logik. Dieser Aufwand war offenbar notwendig, um die moderne Welt von etwas zu überzeugen, das es eigentlich gar nicht mehr geben konnte: den möglichen Sieg über die böse Macht.”

John R. R. Tolkien wollte den Leser weder moralisch belehren noch ideologisch beeinflussen. “Ich hatte nirgendwo sehr viel Besonderes an bewussten, intellektuellen Absichten im Sinn.”[1] Er wollte eine spannende Geschichte schreiben. Aber es ist klar, dass sich in einem solchen Lebenswerk die Seele seines Autors widerspiegelt. Es enthält eine Botschaft unabhängig von der expliziten Aussageabsicht des Autors so wie die Schrift für den Graphologen eine Botschaft enthält unabhängig vom Inhalt des Geschriebenen. Das hat auch Tolkien gewusst, und in diesem Sinne hat er einmal geschrieben: “Der Herr der Ringe ist natürlich von Grund auf ein religiöses und katholisches Werk; unbewusstermaßen zuerst, aber bewusst im Rückblick.” [2] Der Charakter des Autors prägt auch den Charakter des Werkes. Der religiöse Mensch hat ein geschärftes Auge für Gut und Böse. Er weiß, dass es sich dabei um vorgegebene Wirklichkeiten handelt und nicht um Konventionen oder Produkte sozialer oder biologischer Evolutionsprozesse. Im praktischen Leben weiß dies im Grunde auch jeder andere Mensch, auch wenn er im reflexiven Bewusstsein anderen Theorien anhängt. Der religiöse Mensch ist sich dessen bewusst, dass der Kampf zwischen Gut und Böse, also die sittliche Bewährung, das Thema des ganzen Lebens ist. Unser Leben bekommt erst dadurch seinen Sinn. Wenn man in Tolkiens phantastische Welt eintritt, erscheint diese Wahrheit in neuem, herrlichen Licht, so wie die Natur in Lothlórien, die in den altbekannten Farben Gold, Weiß, Blau und Grün so frisch und strahlend aufscheint, als ob man der Farben zum ersten Mal gewahr werde. All die Werte, die das Gute in seiner mannigfaltigen Fülle ausmachen, wie Treue, Barmherzigkeit und Opferbereitschaft, erscheinen im Herrn der Ringe in neuer Plastizität, so dass dem nachdenklichen Leser ihr metaphysischer Status klar wird: Sie gelten für alle möglichen Wesen. “Wie er immer geurteilt hat”, läßt Tolkien Aragorn auf die Frage Éomers antworten, wie ein Mensch beurteilen soll, was er in solchen Zeiten tun soll. Denn: “Gut und Böse haben sich nicht in jüngster Zeit geändert; und sie sind auch nicht zweierlei bei Elben und Zwergen auf der einen und Menschen auf der anderen Seite. Ein Mann muss sie unterscheiden können, im Goldenen Wald ebenso wie in seinem eigenen Haus.” (HdR III,2). In der Gestalt Sarumans wird deutlich, dass schon die Relativierung von Gut und Böse, die Verwischung ihres Unterschieds, ein Werk des Bösen ist. Saruman glaubt, dass die Zeiten sich geändert haben und es nun “klug” sei, mit dem Bösen zu paktieren. “Unsere Absichten brauchen sich nicht wirklich zu ändern und würden sich auch nicht ändern, nur unsere Mittel.” (HdR II,2). Der gute Zweck heiligt nicht die bösen Mittel, dieser Grundsatz gilt entweder immer oder nie. Der Gedanke der Wandelbarkeit der Werte zerstört gerade ihren Wertcharakter. Die Schönheit sich selbst opfernder Liebe [3], Freundschaftstreue, Barmherzigkeit: Dies sind Themen, die sich durchs ganze Werk Tolkiens hindurchziehen und darin über alle Zeitalter und alle Grenzen zwischen Menschen, Elben, Zwergen und Hobbits hinweg gelten. Und jeder, der sich der Schönheit dieser Werte öffnet, merkt: Es ist wahr. Dass die praktische Vernunft für alle möglichen Vernunftwesen nur eine sein kann, wusste unter den Philosophen auch noch Immanuel Kant.

Trotz allen gegenteiligen Anscheins weiß der Christ um die größere Macht des Guten. Genau dies ist das Zentralthema in Tolkiens Werk. Am Ende tragen die Opferbereitschaft Frodos und die Freundschaftstreue Sams den Sieg über die Übermacht des Bösen davon. Aber schon vorher gibt es Augenblicke, wo jene Wahrheit erahnt wird. Über Sam, als er sich mit Frodo in hoffnungsloser Lage im finsteren Land des Feindes befindet, heißt es: “Dort, zwischen dem Gewölk über einem dunklen Felsen hoch oben im Gebirge, sah Sam eine Weile einen weißen Stern funkeln. Seine Schönheit griff ihm ans Herz, als er aufschaute aus dem verlassenen Land, und er schöpfte wieder Hoffnung. Denn wie ein Pfeil, klar und kalt, durchfuhr ihn der Gedanke, dass letztlich der Schatten nur eine kleine und vorübergehende Sache sei: es gab Licht und hehre Schönheit, die auf immer außerhalb seiner Reichweite waren.” (HdR VI,2). Das Böse ist im Vergleich zum Guten trotz zeitweiliger Machtausübung etwas Nichtiges. Der Verlauf der Erzählung dient u.a. dazu, diesen Charakter des Bösen zu entschleiern. “Das religiöse Element ist in die Geschichte und ihre Symbolik eingelassen”, hat Tolkien im schon zitierten Brief an Murray geschrieben.

Zu dieser Symbolik gehört die Rettung aus Gnade. Eigene Kraft reicht zum Sieg über das Böse nicht hin. Dies zeigt sich im finalen Scheitern Frodos, der der Macht des Ringes erliegt. “Frodo ist ‘gescheitert’ (...) Der Macht des Bösen in der Welt können leibliche Geschöpfe letztlich nicht widerstehen, auch wenn sie noch so ‘gut’ sind”, schreibt Tolkien im Entwurf eines Briefs an J. Burn vom 26. Juli 1956. “Er (und die Sache) wurden gerettet ? durch Gnade: durch den höchsten Wert und die Wirksamkeit des Mitleids und der Vergebung von Schuld.” Die “Errettung vor dem Verderben” hängt nicht von physischer Stärke ab (das waren der Irrtum Boromirs und Sarumans), sondern “von etwas scheinbar damit Unverbundenen”: “der allgemeinen Heiligkeit (und Demut und Barmherzigkeit) der Opferperson” (ebda.). [4]

Der Ermöglichungsgrund dieser Verbindung zwischen Heiligkeit und Rettung liegt nach Tolkien in Gott. Rettung aus Gnade bedeutet Rettung durch ein unerwartetes Eingreifen Gottes: “Frodo verdiente alle Ehre, weil er jede Unze Willens- und Körperkraft eingesetzt hat, und das reichte eben aus, ihn bis an den vorbestimmten Punkt zu bringen, aber nicht weiter (...) Dann griff die Andere Macht ein: der Autor der Geschichte (womit ich nicht mich selbst meine), ‘die eine, immer gegenwärtige Person, die niemals abwesend ist und niemals genannt wird’ [5] (wie ein Kritiker gesagt hat).” [6] Gott ist im Herrn der Ringe stets im Hintergrund präsent. Aber Tolkien überlässt es dem Leser, dies zu entdecken, und begnügt sich mit Andeutungen: “Ich habe mich absichtlich bei allen Anspielungen auf die höchsten Dinge auf Andeutungen beschränkt, die nur der Aufmerksame erkennen kann, oder sie unter unerklärten symbolischen Formen gehalten. Darum kommen Gott und die ‘engelhaften’ Götter, die Herren oder Mächte des Westens, nur an manchen Stellen kurz zum Vorschein, wie in Gandalfs Gespräch mit Frodo: ‘Im Hintergrund war noch etwas anderes am Werk, das über die Absicht des Ringschöpfers hinausging’; oder in Faramirs númenórischem Danksagungsritus beim Essen.” [7]

Tolkien will in der Handlung der Geschichte den Schauplatz bereiten, auf dem die Charaktere sich zeigen können. [8] Gegen eine allegorische Deutung hat sich Tolkien stets gewandt [9]: die Personen stehen nicht für bestimmte Werte oder Dinge, die sie personifizieren. Aber die Wahrheit, Macht und Schönheit der Werte wird in ihnen und ihren Handlungen sichtbar. In diesem weiteren Sinne sind sie Allegorien. Sie stehen zum Urbild im selben Verhältnis wie das wirkliche Leben. “In weiterem Sinne ist es, glaube ich, unmöglich, eine ‘Geschichte’ zu schreiben, die nicht in dem Maße, in dem sie ‘zum Leben erwacht’, allegorisch wäre; denn jeder von uns ist eine Allegorie, die in einer besonderen Erzählung und eingekleidet in die Gewänder von Ort und Zeit eine universelle Wahrheit und das ewige Leben verkörpert.” [10]

Die Charaktere Frodos und Sams rühren uns nicht weniger an als die realer Menschen. Der Ermöglichungsgrund dieser Wirkung liegt in der Vorgegebenheit dessen, was als Wert, letztlich als göttliche Urschönheit, in diesen Charakteren aufscheint, gleichgültig ob im Buch oder im wirklichen Leben. Die Werte selber sind nicht erfunden, weder von Tolkien in Mittelerde noch von uns in der “Primärwelt”. Das Medium der Veranschaulichung ändert nichts an der Wahrheit dessen, was zur Veranschaulichung kommt.

Das Wort “Primärwelt” verwendet Tolkien in einem Aufsatz “Über Märchen”, in dem er u.a. seine Theorie des künstlerischen Schaffens als einer Nachahmung göttlichen Schaffens darlegt. Es ist eine Zweitschöpfung. Die Freude, die das Märchen gewährt, liegt in der plötzlichen Wendung zum Guten, der guten Katastrophe, von Tolkien “Eukatastrophe” genannt. Bezeichnenderweise verteidigt Tolkien diese Freude gegen den Vorwurf, sie sei wirklichkeitsflüchtig. Sie verleugnet nicht Leid und Misslingen, wohl aber “die endgültige, allumfassende Niederlage, und insofern ist sie Evangelium, gute Botschaft, und gewährt einen kurzen Schimmer der Freude, der Freude hinter den Mauern der Welt, durchdringend wie das Leid.” Das christliche Evangelium ist die in der Primärwelt wahrgewordene Eukatastrophe. “Christi Geburt ist die Eukatastrophe der menschlichen Geschichte.” Die christliche Freude und die Freude, von der das Märchen kündet, sind nach Tolkien von derselben Art mit dem Unterschied, dass das Evangelium ein “Märchen” ist, das sich in der Primärwelt zugetragen hat und dessen Autor Gott ist.

Tolkien war gläubiger Katholik. Er, der große Erfinder von Mittelerde, hielt es für unmöglich, dass das, was die Evangelien über Jesus sagen, erfunden sein könnte: “Es gehört ein phantastischer Wille zum Unglauben dazu, anzunehmen, dass Jesus nie ‘dagewesen’ sei, und noch mehr, anzunehmen, dass er nie gesagt habe, was von ihm berichtet wird Dinge, von denen es so unmöglich ist, dass irgendwer auf der Welt zu jener Zeit sie ‘erfunden’ haben könnte: so etwa, ‘ehe Abraham ward, bin ich’ (Johannes VIII); ‘wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen’ (Johannes IX); oder die Verkündigung des Heiligen Sakraments in Johannes VI: ‘Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben.’” [11] Das Allerheiligste Altarsakrament war Tolkiens große Liebe und der Inbegriff dessen, was das menschliche Herz ersehnt. An seinen Sohn Michael schrieb er: “Aus dem Dunkel meines so oft frustrierten Lebens zeige ich Dir das Große, das man auf dieser Erde lieben muss: das Allerheiligste Sakrament. Dort wirst Du Abenteuer, Ruhm, Ehre, Treue und den wahren Weg all Deiner Herzensneigungen auf der Erde finden, ja, mehr als das.” [12]

Möge der Leser durch alle Begeisterung am Herrn der Ringe vordringen bis zur tiefsten Quelle, aus der Tolkien selber geschöpft hat und die alles überreichlich in sich birgt, was einem auf Erden und auf Mittelerde zu Recht lieb und teuer sein kann.


(http://www.kath-info.de/tolkien.html)
 
hansfeuerstein 17.04.2021 21:46
Offen gestanden ist es fruchtbarer die Bibel zu lesen. Wahre Erzählungen die Relevanz für unser ganzes Leben haben....
 
KaeptnHaddock 17.04.2021 22:14
Stephanus 79, da das nur lateinischer Unsinn ist den du da gepostet hast, habe ich den Kommentar gelöscht.
 
Arne 17.04.2021 22:14
Nelkael 17.04.2021 um 21:44
Tolkiens christliche Botschaft
wie sich zuvor eine Ästhetik des Hässlichen breitgemacht hatte, die das Böse gegenüber dem Guten als die stärkere Macht darstellte: “Erst auf diesem Hintergrund kann man die immense Wirkung verstehen, die in der Mitte unseres Jahrhunderts das Werk Tolkiens hervorgebracht hat.
---------------------------------------

Das Gleiche beobachte ich derzeit allerdings auch: Spiele wie Cyberpunk oder Shadowrun beschreiben eine Dystopie. Ernsthaft, ich habe Cyberpunk abgebrochen, weil die gezeigte Stadt/Welt schlicht zu widerlich war: Heruntergekommene, desintegrierte Gesellschaft, grausame Gangs, Intrigen, eine dysfunktionale Republik, rücksichtslose Großkonzerne.

Das schlimmste daran: Diese Hässlichkeit & diese Konflikte werden nicht gelöst oder überwunden, sie werden als 'normal' dargestellt.

Ich denke tatsächlich, dass Menschen positive Visionen brauchen. & Herr der Ringe beschreibt eben eine Bedrohung, die überwunden wird. Es gibt schlechte Herrscher (Denethor), Verräter (Saruman), bösartige Wesen (Sauron) - aber am Ende siegt das Gute & das Schöne & alle sitzen in der heimischen Kneipe & trinken ein Bier.

Bei Cyberpunk sitzt der Protagonist in einer sterilen Villa & hat nichts geändert.
 
Engeli 17.04.2021 22:23
Ich denke als Christ ist man gefestigt und sicher im Herren 
Da sollte das Lesen eines Buches einen nicht von Herrn abbringen.

Es gibt sicher Bücher von denen man die Finger lassen solte, aber die haben ein anderes Kaliber als Harry Potter oder das kleine Gespenst
 
hansfeuerstein 17.04.2021 22:43
Wie viele hunderseitige Bücher haben wir oft schon gelesen, und wenn man dann fragt, wer die Bibel einmal gelesen hat, kommt oft erst Schweigen....das müsste nicht so sein.😉
 
Stephanus79 17.04.2021 23:00
@kaptnhadock, du kannst doch kein Latein , wie willst du das beurteilen?
 
KaeptnHaddock 17.04.2021 23:04
Ich habe gesagt, nicht alle hier können Latein. Ich kann Latein und weiß dass das kein Beitrag zum Thema war
 
Alberlix 17.04.2021 23:56
 
JesusComesBackSoon 18.04.2021 12:09
KaeptnHaddock: Dürfen Christian den Herrn der Ringe lesen?

Die Frage stellt sich so nicht, denn alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. [1. KOR. 6,12]

Ein Kind Gottes lebt aber nach der Devise ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre. [1. KOR. 10,31]

Die entscheidende Frage bezüglich dessen ist, sollte ich anstatt von Fantasielektüre nicht besser das Wort Gottes lesen? Was würde unser HERR tun, welche Wahl würde er treffen?
 
(Nutzer gelöscht) 18.04.2021 12:59
Und du meinst - im Himmel gibt es unsere Bücher auch?
 
(Nutzer gelöscht) 18.04.2021 13:12
ich kann Menschen nicht ernst nehmen die Psalmen wie Paragraphen um sich werfen
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren