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Mutterersatz und symbiotisch-inzestuöse Beziehungen

Mutterersatz und symbiotisch-inzestuöse Beziehungen
Den nachstehenden Beitrag habe ich in Anlehnung an Erich Fromm erstellt.

3 Phänomene, die nach Ansicht E. Fromm der bösartigsten  und gefährlichsten Form menschlicher Orientierung zugrunde liegen:

A) Die Liebe zum Toten (Nekrophilie) 
B) Bösartiger Narzissmus
C) Symbiotisch-inzestuöse Fixierung

Zusammengenommen bilden diese drei Orientierungen das Verfallssyndrom, welches den Menschen dazu treibt, um der Zerstörung  willen zu zerstören und um des Hasses willen zu hassen.

Im Gegensatz dazu steht das Wachstumssyndrom:
- Liebe zum Lebendigen (= Biophilie; im Gegensatz zur Liebe zum Toten)
- Liebe zum Menschen (im Gegensatz zum Narzissmus)
- Unabhängigkeit (im Gegensatz zur Symbiotisch-inzestuösen Fixierung)


Zu C) inzestuöse Beziehung

Jedes Kind braucht eine Person (i.d.R. Mutter), die es  bemuttert, ohne dass Gegenliebe oder Leistung erwartet wird. Das Kind ist hilflos und braucht daher bedingungslose Zuwendung.

Auch der Erwachsene ist in vielerlei Hinsicht hilflos. Er kann zwar arbeiten und Aufgaben erfüllen, Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen, jedoch auch der Erwachsene ist Risiken und Gefahren des Lebens ausgesetzt, denen er mal mehr mal weniger hilflos gegenübersteht. Was wäre unter diesen Umständen natürlicher, als dass er sich leidenschaftlich nach einer Macht sehnt, die ihm Sicherheit, Schutz und Liebe gewährt? Der religiös ansprechbare Mensch versucht, diese Sehnsucht in der Religion zu stillen.  

Die Mutter wird dabei zum Symbol für Geborgenheit. Eine Religion, die eine Gottesmutter anbietet, findet entsprechende Anhänger, die ihre Sehnsucht mit diesem Mutterersatz stillen wollen. 

Dieser Wunsch ist nicht nur eine Wiederholung einer Sehnsucht nach einer Mutter, er entsteht, weil  genau die gleichen Bedingungen, die das Kleinkind veranlassen, sich nach der Mutter zu sehnen, fortbestehen, wenn auch auf einer anderen Ebene.

Wenn diese Menschen – Männer wie Frauen – eine „Mutter“ für den Rest ihres Lebens finden könnten, dann gäbe es in ihrem Leben keine Tragödie und kein Risiko mehr.  Ist es da verwunderlich, dass der Mensch sich so unwiderstehlich getrieben fühlt, dieser Fata Morgana nachzujagen?

Der Mensch ist „verurteilt“, mit Ungewissheit und Risiko zu leben. Er muß sich auf seine eigenen Anstrengungen verlassen. Nur die Entwicklung seiner eigenen Kräfte verschaffen ihm ein gewisses Maß an Stärke und Furchtlosigkeit.

Wie in der Kindheit, so wird auch der Erwachsene zwischen zwei Tendenzen hin und her gerissen: Einerseits möchte er ans Licht kommen, sich entwickeln, frei sein. Andererseits strebt er zurück in den Mutterschoß . Einerseits sucht der das Abenteuer und andererseits die Sicherheit und Geborgenheit. Einerseits lockt ihn das Abenteuer der Unabhängigkeit, andererseits sucht er Schutz und Abhängigkeit.

Im übertragenen Sinn können auch Gruppen zu „Müttern“ werden. (Parteien, Religion, Rasse, Volk)
Und werden zu angeblichen Garanten von Schutz und Liebe. (Die Mitglieder der Mafia nennen ihre Organisation „Mama&ldquozwinkerndes Smiley

Menschen, die ihre Sicherheit und Geborgenheit in einer Übermutter suchen, regredieren. 

Wenn Männer regredieren, wirken sie meist kindlich naiv. 
Wenn Frauen regredieren, kann eine inzestöse Fixierung der Tochter an die Mutter entstehen. Es kommt zu einer irrationalen Abhängigkeit, die keine sexuelle Stimulation braucht.

Diese Abhängigkeit kann zwei Seiten haben:
1) Getriebenheit von Sehnsucht nach Liebe und Schutz der Übermutter (Gottesmutter)

2) Aber auch die Angst vor ihr: Diese Angst entsteht vor allem durch die Abhängigkeit, die das Gefühl der eigenen Kraft und Unabhängigkeit nicht aufkommen lässt.

In dem Maße, wie ein Mensch in seiner Abhängigkeit befangen bleibt, sind seine Unabhängigkeit, seine Freiheit und sein Verantwortungsgefühl reduziert.

Die inzestuöse Orientierung steht – genau wie der Narzissmus – mit Vernunft und Objektivität in Konflikt. Wenn „ich“ daran festhalte, das Idol der Sicherheit und des Schutzes anzubeten, dann wird das Idol unantastbar. „Die Mutter hat nie Unrecht“.

Diese Beeinträchtigung ist weniger auffällig, wenn das Objekt der Begierde nicht die Mutter ist, sondern die Gruppe, das Volk, die Rasse etc. Diese Fixierungen werden gesellschaftlich als Tugenden angesehen.

Das zweite pathologisch wichtige Merkmal der inzestuösen Fixierung ist die Unfähigkeit, in einem anderen Wesen einen vollwertigen Menschen zu sehen. Nur die werden als Menschen angesehen, die von gleichem Blut sind oder dem gleichen Boden entstammen etc….Der Fremde ist ein Barbar.

Die Folge ist auch, dass ich mir selbst ein  Fremder bleibe, da ich die Menschheit nur in verkrüppelter Form erleben kann. Die inzestuöse Fixierung beeinträchtigt (oder zerstört) – je nach dem Grade der Regression – die Fähigkeit zu lieben.

Das dritte pathologische Symptom der inzestuösen Fixierung ist der Konflikt mit der Unabhängigkeit und Integrität. Ein an die Mutter und den Stamm gebundener Mensch besitzt nicht die Freiheit, er selbst zu sein, eine eigene Überzeugung zu haben, eine  eigene Verpflichtung einzugehen. Er kann sich nicht der Welt öffnen und kann sie nicht in sich hineinnehmen. Dieses Phänomen erleben wir z.B. als Obrigkeitshörigkeit. 

Gesetzmäßigkeit der Obrigkeitshörigkeit in der Religion:
§ 1 Die Kirche hat immer Recht.
§ 2 Hat die Kirche einmal nicht Recht, tritt automatisch §1 in Kraft

Kommentare

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HelenaSeverin 16.04.2021 12:57
Frei nach E.Fromm?
Er hat, damals in der Pflichtlektüre 12. Kl., schon für mich erkennbar sein Buch ohne den Heiligen Geist geschrieben. Ich werde dich in meine Gebete einschließen, Bluehorse!
 
Bluehorse 16.04.2021 13:07
HelenaSeverin
Auch wenn es nicht von allen Christen ohne weiteres zu erkennen ist: Aber Gott gab so ziemlich allen Menschen wertvolle Gaben. So kann der Schüler zu wertvollen Einsichten gelangen, auch wenn der Lehrer nicht an Gott glaubt.
 
(Nutzer gelöscht) 16.04.2021 13:08
@HelenaSeverin 👍, diese Pflichtlektüre empfand ich auch bizarr

aber in der Hauptsache dieses Blogs, geht es unverkennbar ja darum, sich wieder mal auf die Gottesmutter zu stürzen 😂...
 
Marion5000 16.04.2021 13:17
 Wahrheiten kann man nicht durch Beweisketten erschliessen,
 man muss sie erproben.

 (aus d. kl. Prinz) (neben dem Brunnen ist ein Mann in der Wüste,
                           und 2 Palmen sind im Hintergrund abgebildet)
                           könnt ihr euch vorstellen

                           und malen!☀
 
Bluehorse 16.04.2021 13:21
Marion, bitte schreib nur Beiträge, die zum Thema passen.
 
Schneeball 16.04.2021 13:40
Im Artikel oben werden die drei "Phänomene":
- Liebe zum Tod
- Narzissmus (bösartig)
- Inzestuöse Fixierung
als gefährliche ( und bösartigste ) Phänomene der menschlichen Orientierung
dargestellt.
Mal davon abgesehen,daß der Artikel sehr komprimiert ist,wird mit dieser
Feststellung Wesentliches erfasst.
Wenn man es nun "übersetzt" in die Sprache eines an Jesus Christus
gebundenen Menschen - dann heißt das:
- eigentlich jeder Mensch,der nicht in einer Beziehung zu Jesus lebt - lebt
automatisch in einer "Hingabe" an den Tod ( Jesus ist das Leben! )
- wenn Jesus uns auffordert,den Nächsten zu lieben,wie mich selbst
dann ist das genau das Gegenprogramm zum Narzissmus
- wenn die Bibel deutlich macht,daß eine gesunde Abnabelung zu
den Eltern die Voraussetzung ist,um in glücklichen,erfüllten Ehen zu
leben - dann ist das die gesunde Anleitung,um keine inzestuöse Symbiosen
entstehen zu lassen.
---
Ob Erich Fromm nun Christ gewesen ist oder nicht - ich habe Selbiges noch
nicht überprüft.
Aber - liebe@HelenaSeverin - worin würde für Dich jetzt in Bezug zu diesen
drei Punkten ein anderes Ergebnis herauskommen,wenn der Heilige Geist
zu diesen drei Punkten Stellung nehmen würde ?
--
Meine Frage ist weder ironisch,noch kritisch - sondern echt interessiert gestellt.
---
Grundsätzlich finde ich es immer wieder schade,wenn man "klugeErgebnisse" -
aus welchem Bereich jetzt auch immer - mit dem Hinweis abtut : Hier ist kein
"Heiliger Geist".(Das ist jetzt nicht gegen Dich,liebe@HelenaSeverin.)
--
Der "Heilige Geist" nimmt sich die Freiheit durchaus auch in Menschen zu wirken,
über die andere Personen wiederum meinen: Dort ist ER nicht.
--
Wenn es nicht so wäre - würden wir möglicherweise alle noch "Steine klopfen"
und z.Bsp. an Skorbut sterben.
--
Auch sollten bei diesem Artikel nicht wieder gleich alle Alarmglocken angehen - nur
weil unter anderem auch Religion mit genannt wurde.
---
 Und schließlich : Die Erkenntnisse psychologischer Diszipline haben in ihrer
Gesamtheit zum Verständnis der menschlichen Seele und ihr Verhältnis zu
Gott,zu sich selbst und zum Mitmensch wertvolle Einsichten geliefert !
 
 
 
(Nutzer gelöscht) 16.04.2021 14:07
@ Schneeball 16.04.2021 um 13:40 

der Heilige Geist verkündet, dass Jesus Christus unser Gott und Heiland ist und dass wir umkehren sollen. Alle Theorie und Wissenschaft, die sich daran orientieren, sind vom Heiligen Geist inspiriert. Aber warum die heilige Mutter Jesu, Jesu=Gott,  wieder für fantasievolle Denkakrobatik  herhalten muss, ist  eine Sünde. Bitte denke darüber nochmal nach.
Schönen Tag noch.
 
(Nutzer gelöscht) 16.04.2021 14:31
schade, dass Fromm marxistisch dachte und der buddhistischen Philosophie gegenüber offen stand. Positiv an seiner Haltung war, das muss ich ihm zugute halten, dass er das Liebesgebot unseres Herrn Jesus Christus erkannte, eine Wirkung des Heiligen Geistes sicherlich. Das gesamte Werk allerdings muss kritisch an all den Stellen beurteilt werden, wo die Verquickung von marxistischer Ideologie und Buddhismus erkennbar ist.
 
Bluehorse 16.04.2021 15:09
Dann zeig doch mal auf, hearthine, was an obigem Eingangstext Deiner Meinung nach falsch ist. Eine Verquickung mit marxistischer Ideologie oder Buddhismus sehe ich nicht. 
 
ClaudiaC 16.04.2021 16:20
Diese These halte ich gelinde gesagt für sehr gewagt bzw.konstruiert.Die Mutter wird dabei zum Symbol für Geborgenheit. Eine Religion, die eine Gottesmutter anbietet, findet entsprechende Anhänger, die ihre Sehnsucht mit diesem Mutterersatz stillen wollen“.
 
Bluehorse 16.04.2021 16:53
ClaudiaC


was genau findest Du sehr gewagt bzw. konstruiert?
 
Schneeball 16.04.2021 18:48
Danke,liebe @heartshine für Deinen wichtigen Hinweis auf den Budhismus und Marxismus
bei Fromm! Jou - ich erinner' mich an eine gute Buchreihe (leider Titel,Verlag etc. nicht
mehr parat),die sämtliche neuzeitlichen "Denker" auf die weltanschaulichen
Hintergründe ihrer Gedanken und Thesen hin "abklopften".
Ich stimme Dir total zu,daß wir immer schauen müssen aus welchem Geist heraus
ein Denkgebäude,ein System,eine Weltanschauung gespeist wird.
Ich habe hier auch die vielen - nicht immer im Geiste Jesu geführten -
Blog's zum Thema "Maria" mitbekommen.
Nur - genau darauf wollte ich nicht weiter herumreiten.
Wir finden bei allen transzendenten Systemen immer Spuren,die den
Menschen in seinen seelischen Grundbedürfnissen abholen.
--
Der entscheidende Unterschied bei der Öffnung des Menschen zu Jesus
Christus ist,daß der "Aspekt" der Wahrheit die zentrale Rolle spielt:
Wahrheit setzt sich durch - das liegt in ihrem Wesen - und Wahrheit
macht frei.
--
Das ist für mich persönlich immer der Ansatzpunkt,wo ich sehe:
Wo befinde ich mich in meiner persönlichen Entwicklung durch meine
glaubensmäßige Prägung?
Das ist jetzt überhaupt kein "Angriff" gegen Dich,gar nicht - nur - ich habe den
Artikel oben nicht als erneuten Angriff gegen Maria wahrgenommen.Ich weiß,daß
die Blog's von @Bluehorse schon sehr angriffig sind.
Und ich finde,man sollte dieses Thema auch mal ruhen lassen.
--
Wenn ich aber den Eindruck habe,daß jemand in bestimmten Themen nachdenkt,
warum,weshalb manches so ist,wie es ist - dann ist das für mich zunächst o.k.
Vorausgesetzt - es geschieht in respektvollem Ton.Ich denke da können wir alle
dazu lernen.
 
rehpinab 16.04.2021 18:50
Die Mutterschaft Marias ist Zeichen und Werkzeug der Selbstmitteilung Gottes an seine Menschheit. Gerade als Mutter Jesu ist Maria zur Mutter Gottes geworden, weil sie glaubte, dass dieser, ihr menschlicher Sohn, zugleich der Sohn Gottes ist. Sie ist das Bild des gläubigen Menschen, der nicht anders als durch das Geschenk der Liebe - durch Gnade - ins Heil und zu sich selbst kommen kann. Sie verweist auf das Christusheil. Sie bestreitet nicht und gefährdet somit nicht die Ausschließlichkeit des Christusheils. Sie stellt die Menschheit dar, die als Ganze Erwartung ist, die genau dieses Bild umso nötiger braucht, je mehr sie in Gefahr ist, das Warten abzulegen und sich dem Machen anzuvertrauen.
 
Schneeball 16.04.2021 19:38
Das ist wirklich sehr,sehr gut formuliert,liebe @rehpinab.
Es ist Dir gelungen,diesen "schmalen" Grad zwischen "Vergöttlichung" von Maria und
ihrem totalen hingegebenen Menschsein aufzuzeigen.
Vielen Dank - mehr ist nicht zu sagen.
---
Wenn es so ist,dann kommt es auch nicht zu den pathogenen Syptomen,die der Text
oben beschreibt.
Ich hoffe,daß der Blog jetzt nicht wieder kippt.
---
Mal etwas Grundsätzliches :
Themen,die einen bestimmten Zündstoff enthalten,kontrovers diskutiert werden können,
sollten ohne die "Gier",den anderen zu  meiner Überzeugung zwingen zu wollen,
geführt werden.
Ruhig,sachlich - fertig!
Wer das nicht kann oder will - ist eigentlich bei einer Diskussion fehl am Platz.
--
Hier per Internet wird wohl niemand von einer Überzeugung weggebracht werden,
die ihn jahrelang geprägt hat.
Aller-allerhöchstens kann durch eine ruhig und respektvoll geführte Diskussion
mal ein Gedankenanstoß gegeben werden.
Mehr aber auch wirklich nicht !
 
Bluehorse 16.04.2021 19:46
rehpinab

"Gerade als Mutter Jesu ist Maria zur Mutter Gottes geworden, weil sie glaubte, dass dieser, ihr menschlicher Sohn, zugleich der Sohn Gottes ist." 

Das ist so nicht richtig. Maria wurde vom Engel lediglich informiert. Lukas 1, 31:  Siehe, du wirst schwanger werden und ein Sohn gebären, des Namens sollst du Jesus heißen. 32 Der wird groß sein und ein Sohn des Höchsten wird; und Gott der HERR wird ihm den Stuhl seines Vaters David geben; 33 und er wird ein König sein über das Haus Jakob ewiglich, und seine Königreiches wird kein Ende sein." 

Nirgends steht, dass Maria alles verstand. Wurde sie Mutter Jesu weil sie glaubte oder wurde sie Mutter Jesu, weil sie gehorsam war und sich fügte? 

Der Begriff Gottesmutter ist logisch, wird aber nirgends in der Bibel verwendet. Wenn der Begriff Gottesmutter so undifferenziert verwendet wird, dann ist sie auch Mutter Gottes, des Vaters im Himmel? Oder seine Gattin? Wenn man sich zu diesem Begriff entschließt, dann Der Begriff Gottesmutter lässt so viele Möglichkeiten zu, wie z.B. "wir beten Gott an, wieviel mehr auch dann seine Mutter."

"Sie ist das Bild des gläubigen Menschen, der nicht anders als durch das Geschenk der Liebe - durch Gnade - ins Heil und zu sich selbst kommen kann." 

Was soll denn das Geschenk der Liebe ins Heil sein? 

"Sie verweist auf das Christusheil."  Wann und wo denn? 

"Sie bestreitet nicht und gefährdet somit nicht die Ausschließlichkeit des Christusheils." 

Durch Nicht-Bestreiten unterstützt man auch nichts. Aber schon mal prima, dass Du Maria nicht als jemanden siehst, der zu seinen Lebzeiten die Ausschließlichkeit des Heils in Christus gefährdet. 

"Sie stellt die Menschheit dar, die als Ganze Erwartung ist, die genau dieses Bild umso nötiger braucht, je mehr sie in Gefahr ist, das Warten abzulegen und sich dem Machen anzuvertrauen." 

Es mag für Dich so sein, dass Maria die ganze Menschheit darstellt. So darfst Du auch glauben. Nur eben, es ist völlig unglaubwürdig bzw. nicht verallgemeinerungsfähig. Und wie kommst Du auf die abstruse Idee, dass die Menschheit "dieses Bild" nötig braucht? Und brauchen ... ja, wozu genau?
 
Bluehorse 16.04.2021 20:15
Ich bin für präzise Ausdrucksweise sowie für Eindeutigkeit, weil alles andere Auslegungen ermöglicht, die vom Evangelium wegführen. Und es gibt nun mal nur eines.
 
rehpinab 19.04.2021 19:02
Das Alte Testament zielt mit den Weissagungen auf die Erfüllung des Heilsgeschehens  in Jesus hin. Auch  "die Frau" ist im AT geweissagt, die gebären wird, und in der Apokalypse: "die Frau", die der Schlange den Kopf zertritt. Der Evangelist Johannes 2,4 hat eine Linie zu Maria gezogen, denn sie ist auf der Hochzeit zu Kanaan  "Frau". Sacharja 2,14..."freue dich Tochter Zion" Lukas 1,28 so " Freu dich, du Begnadete"  sind die einzigen selben Grußanreden in der Bibel, die  für Israel und Zion verwendt werden, und eben mit Lukas jetzt auf Maria "erweitert", angewandt wird,  sonst steht hebräisch im Gruß  "shalom",  und nicht das hebr.für  "freue dich".  Ein anderes Beispiel mit Zephania 3,15:..."der Herr ist in deiner Mitte " - im Hebräischen wörtlich  "in deinem Schoß",  Lukas gebraucht den selben Ausdruck bei Maria  "der Herr ist mit dir" - im selben hebr. Wortlaut  "in deinem Schoß". Für Lukas ist Maria diese Tochter Zion, von Zephania, von Sacharja, verheißen. Gott kommt in Maria zu seinem Volk, Maria ist nicht nur Mädchen, sie steht stellvertretend für Israel, in ihr wird Gott Mensch und macht AT wahr.  Auch:  "Der Hl.Geist wird dich überschatten",  z.B. wie Gott im AT über dem Tempel... Mit ihrer Rolle, den Messias zur Welt zu bringen, wird sie Repräsentantin, besondere Person und hat eine besondere Nähe zu Jesus Christus - Beispiel für uns,  Jesus wie sie,  in uns wachsen zu lassen.
 
Bluehorse 19.04.2021 19:42
"Auch  "die Frau" ist im AT geweissagt, die gebären wird, und in der Apokalypse: "die Frau", die der Schlange den Kopf zertritt." 

Mit Frau, die gebären wird, ist das alte Israel gemeint und mit Frau, die der Schlange den Kopf zertritt, das neue Israel (die Gemeinde der Jesus-Nachfolger). 
 
HelenaSeverin 19.04.2021 20:04
@Mit Frau, die gebären wird, ist das alte Israel gemeint und mit Frau, die der Schlange den Kopf zertritt, das neue Israel (die Gemeinde der Jesus-Nachfolger).


Wo hast du das her? Auf wessen Auslegung berufst du dich? Hat das jahrtausendlange Tradition, dein Interpret?

Man(n) kann auch Frau Frau sein lassen und es wörtlich verstehen

@bh
Ich pack den Stier bei den Hörnern!
 
Bambus2021 19.04.2021 20:32
Hi Schneeball

Ich feiere deinen scharfsinnigen Verstand.
Viele Errungenschaften, auch technischen können tatsächlich nur durch heiligen Geist
entstehen, wie auch sonst? Der Mensch ohne heiligen Geist ist letztendlich absolut destruktiv und kann nichts erschaffen das produktiv wäre.
 
 
Bambus2021 19.04.2021 20:43
Für mich ist logisch dass eine Frau wie Maria(Sie sagte zum Engel: "Siehe ich bin die Magd des Herrn" ect.
Dass eine Frau die gerecht lebt, der auch noch ein Engel erscheint und die Schwanger wird,
ohne dass Fleisch daran beteiligt war... also bitte.

@Bluehorse
Nimm deinen Hut und sieh ein dass Maria, dass das Ave Maria ohne Bedenken gebetet werden kann und darf.
Maria ist die Gottesmutter und auch eine Fürsprecherin.



Zu den Erkenntnissen von Erich Fromm:

Heist es nicht in der Bibel: "Prüfet alles, das Gute behaltet".
Ich glaube dass sogar umsessene oder besessene Menschen, trotz der Dämonisierung auch gutes/sinnvolles sagen oder schreiben können.
Viele wissen es ja nicht wenn sie eine Besetzung haben.
Auch ist eine Besetzung der Seele niemals in der gesamten Seele quasi.

Und die Mutterkonflikte sind verbreitet und sind real(genauso wie die Vaterkonflikte).
Es gibt bei Mutterkonflikten tatsächlich auch die missverstandene Mütterlichkeit, die dann in Kulten ausartet quasi. Evtl. ist Marx ja auch davon betroffen gewesen, denn der Kommunismus ist ja ebenfalls ein Irrweg.
Und Sagte nicht Erich Fromm mal: "Die Gesunden das sind die kranken und die kranken, das sind die Gesunden".
Wer glaubt "normal" zu sein(und dazu meist noch Atheist), das ist jemand der ganz und garnicht "gesund" ist, jedenfalls aus seelischer Sicht.
 
Bambus2021 19.04.2021 20:45
Mir fällt gerade noch das Lied von Rammstein ein "Mutter".


Und hier noch ein sehr guter, ja, ein genialer Vortrag über die Vaterkonflikte, die hier in Deutschland ein extremes Ausmaß haben:

https://www.youtube.com/watch?v=0LDI_bcJD_E
 
Bluehorse 19.04.2021 20:47
Bambus2021

"Maria ist die Gottesmutter und auch eine Fürsprecherin." 

Beides sind unbiblische Bezeichnungen bzw. Ansichten. 
 
Bluehorse 19.04.2021 20:56
Zum Thema Gottesmutter:

Maria ist laut Lukas die Begnadete. Sie selbst nennt sich Magd des Herrn. Als Maria dann Elisabeth, die Frau des Zacharias besucht, wurde diese mit dem Heiligen Geist erfüllt und rief: „Gesegnet bist Du.“ Und Elisabeth nennt sie „Mutter meines Herrn.“ Maria ist also die Gesegnete sowie die Mutter unseres Herrn Jesus Christus.

Das Neue Testament verrät wenig über Maria, nachdem Jesus geboren war. Sie ist nicht unter den frühesten Nachfolgern Jesu aufgelistet, und wenn sie in der Erzählung auftaucht, scheint Jesus sie distanziert zu behandeln (Lukas 8, 19-21; 11, 27-28). Doch sie stand am Kreuz (Johannes 19,25-27) und war unter denjenigen, die sich zusammenfanden, um auf die Ankunft des Heiligen Geistes zu warten.  Also gehörte sie zweifellos zu der ersten Gemeinde (Apostelgeschichte1, 14).

Für Paulus ist Jesus lediglich geboren von einer Frau, geboren unter dem Gesetz, damit er (Jesus) loskaufte, die unter dem Gesetz waren, damit wir die Sohnschaft empfangen. (Galater 4,4).

Der katholische Theologe im evangelischen Gewandt, Klaus Berger, betont das Menschliche: Gottes Sohn und wahrer Mensch – und doch von einer Frau geboren, wie alle Menschen. Und wer von einer Frau geboren wird, der ist sterblich. Wir sehen also, dass der Begriff Gottesmutter oder Mutter Gottes dem neuen Testament völlig fremd sind.


Aber wie ist es zu diesem Begriff gekommen und wozu dient er?

Im Jahr 355 beanspruchte der römische Bischof, er sei der Papst, der direkte Nachfolger des Apostelfürsten Petrus.

Dass das völlig ohne Belang ist, hat er wohl nicht verstanden. Wir wissen, dass Gott nicht in einer Kirche wohnt, sondern nur „wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Paulus betrachtet z.B. die Gemeinschaft der Christen in Ephesus als wachsenden Bau. Jesus war der Eckstein. Juden und Heiden waren lebendige Bausteine, so dass die gesamte Gruppe zur Behausung Gottes im Geiste wurde. (vergl. auch 1. Petrus2,5)

Im Jahr 431 wurde Maria, die Mutter Jesu, als »Mutter Gottes« oder »Gottesgebärerin« dogmatisiert (anerkannt).

Im Jahr 787 beschloss das Konzil zu Nizäa: Wer nicht die ganze kirchliche Überlieferung annimmt, die geschriebene wie die ungeschriebene, der sei ausgeschlossen!
Und an stelle von kirchlicher Überlieferung können wir auch von Traditionen sprechen.

Wie wir wissen, dienen menschliche Dogmen dazu, den Glauben der Gläubigen zu lenken, um so Macht über Menschen zu erlangen.

Der Begriff Gottesmutter führt zu einer marianischen Theologie
bei der Jesus nicht mehr alleine benötigt wird, sondern Maria oder auch andere Heilige als Vorstufe vorzuschalten sind oder sogar vom Menschen göttliche Rollen zugeschrieben werden, wie es immer und immer wieder zu lesen und zu erleben ist.
 
HelenaSeverin 19.04.2021 21:02
Du nennst nur einen Namen (Berger),
Bibelausleger = wer soll das sein? (jeder der die Bibel liest und sich Gedanken macht, legt sie schon aus!)und
man
Das ist mir zu ungenau!
Ich berufe mich auf deinen Anspruch der Präzision!Den habe ich auch...bei deinen Ausführungen. 
 
Bluehorse 19.04.2021 21:05
Prof. Klaus Berger ist die vollständige Bezeichnung. Fehlt Dir noch etwas zum Verständnis?
 
HelenaSeverin 19.04.2021 21:16
Klar
Die anderen
1. Bibelausleger 
und
2. man
Auf die berufst du dich in deinem Link
 
Bluehorse 19.04.2021 21:23
HelenaSeverin
Wie viele Bibelausleger sind erforderlich?
An welcher Stelle genau steht "man" - was Du hinterfragst? 
 
Bambus2021 19.04.2021 21:45
Hi Bluehorse

Vielleicht ist das was Erich Fromm beschrieb bei dir in der einen oder anderen Weise auch,
weswegen du dann nicht verstehst was Maria bedeutet.
Versetze dich doch mal in ihre Lage, sie war gläubig, sie wurde angekündigt, sie war die Mutter des Erlösers. Sie ist mindestens auf der Stufe der Heiligen bzw. eigentlich höher.
 
Bluehorse 19.04.2021 21:49
Bambus2021
"Vielleicht ist das was Erich Fromm beschrieb bei dir in der einen oder anderen Weise auch,.."

Was meinst Du genau?

"weswegen du dann nicht verstehst was Maria bedeutet." 

Was Dir Maria bedeutet, ist Deine Sache. Für mich ist sie die Mutter Jesu, die Frau, die vor Gott besondere Gnade fand. Nicht mehr - nicht weniger. 
 
rehpinab 20.04.2021 12:49
Genau mit diesen wenigen Bibelstellen, Lukas bzw. Johannes im Zitat der AT-Weissagungen, mit diesen Termini, klingelten den Hebräern zur Zeit dieser Evangelisten die Ohren... in genau dieser Richtung: Die besondere Frau!
Stark, diese Beziehung Gott - Maria!  Seine "Braut" ...gebiert Jesus, der vor der Erschaffung der Welt war... Wundertätiger Gott, uns zum Heil. Wenn das nicht großartig ist! Sie macht Jesus natürlich nicht den Rang streitig... nein, aber - macht uns im Glauben Entscheidendes vor... und das haben wir nötig.
 
rehpinab 20.04.2021 13:23
Und weshalb Maria nicht mehr und häufiger im NT vorkommt: Den Evangelisten bedeutete die so schwierige Aufgabe, von Jesus, dem Christus, dem Messias und Heilsbringer, Heiland   und Erlöser zu verkünden, zu erzählen und zu überzeugen, genug Anstrengung, auch Überlegung genug, es schriftstellerisch verkündend und gläubig zu bezeugen. Das war für sie und ist  immernoch zentral. Aber sie sind trotzdem nicht einsilbig. Nur mit der Erwartung der doch kurz bevorstehenden Wiederkunft des Herrn, worauf  sie doch hofften,  wollten sie vielleicht nichts weiter, nichts mehr, nichts drumherum, Ablenkendes, ausführen... Aber es gibt für uns  nach 2000 Jahren doch auch noch viele gute Aspekte zu beleuchten... Unsere Fragen und Gedanken in der Moderne dürfen ruhig Platz haben und ihre Antworten finden...
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