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Hat Gott damals geweint?

Hat Gott damals geweint?
Hat Gott damals geweint?

Ob Gott wohl damals geweint hat, als Jesus am Kreuz schrie: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

So weit ich sehe, steht nirgends in der Bibel etwas von einem weinenden, lachenden, glücklichen oder wütenden Gott. Mit extremen Gefühlen wird Gott nicht in Verbindung gebracht. Er wird vielmehr als souveräner und heiliger Gott beschrieben, der von keinem Gefühl überrannt wird. Nur von Liebe und Zorn ist bei ihm im Alten Testament die Rede – und beides lässt sich absolut kontrolliert steuern.

Und wie ist es bei Jesus? Nur an einer Stelle wird berichtet, dass Jesus weinte: Er weinte über die kommende Vernichtung der Stadt Jerusalem samt Bewohnern. Ansonsten weinte oder lachte er nicht und wurde auch nicht wütend. Da stellt sich aber die Frage: War er denn nicht ganz Mensch? Also ein Mensch wie wir und auch mit gelegentlich extremen Gefühlen?

Ich vermute: Diejenigen, die von Jesus berichteten, haben aus Ehrfurcht gelegentlich nicht alles gesagt. Nur bei der Vernichtung Jerusalems wagten sie zu erwähnen, dass Jesus dabei aus Trauer weinte.

Schaue ich nun auf mich selbst, dann möchte ich erst einmal auch nicht, dass Jesus und Gott jemals die Kontrolle verlieren. Sie sollen absolut souverän und stark sein, damit ich mich bei ihnen anlehnen kann und von ihnen  wirklich immer Hilfe erwarten darf.

Aber ganz am Anfang der Bibel gibt es ja noch die Feststellung: Gott schuf den Menschen nach seinem Bild. Und wenn es so ist: Ist dann nicht unser menschliches Weinen vielleicht ein Hinweis darauf, dass Gott als unser Schöpfer auch mal weint? Wir weinen bei Trauer und großem seelischem Schmerz. Und wenn Gott ein durch und durch liebender göttlicher Vater ist, wenn er sich also zutiefst mit jedem von uns verbunden fühlt, dann müsste er doch auch gelegentlich um seine Menschenkinder weinen. So wie es irdische Mütter und Väter dann tun, wenn das Verhalten oder das Leid ihrer Kinder sie zutiefst schmerzt.

Ich glaube also: Gott hat tief getrauert, als er Jesus seine Hand entzog und – weil es sein musste - ihn tiefe Gottverlassenheit spüren und erleben ließ. Und Gott hat dabei geweint.

Und ich glaube auch: Bei dir und mir hat Gott auch schon geweint.

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 02.04.2021 15:22
@ RolfK: Ich denke auch, dass Gott um Jesus weinte als er ihn leiden und sterben sah 😭, auch wenn er wusste, dass er ihn wieder auferwecken würde. Ich glaube auch, dass Gott um uns Menschen weint, immer wieder... 😭
Als Jesus im Garten Gethsemane war kurz vor seiner Festnahme und seinen Vater (Gott) bat, dass er ihn verschone, dass der "bittere Kelch an [ihm] vorübergehe", hat er bestimmt auch geweint 😭, denn er wusste, was für ein schreckliches Leid auf ihn zukam.
 
Joanne 02.04.2021 15:50
@RolfK

Ich glaube auch, dass Gott der Vater immer wieder weint.
Aber dass Er sich auch dennoch immer im Griff hat und wir uns immer anlehnen können. Ein Teil unserer Emotionen ist aber bestimmt bedingt durch die Sünde und / oder hängt zusammen mit der (gefallenen) Welt, in der wir leben. 

Über Jesus Christus wird aber auch von anderen Gemütsverfassungen geschrieben, die Er hatte. 
 
(Nutzer gelöscht) 02.04.2021 16:08
Wenn ich an Jesus denke, fällt mir noch ein, dass er einerseits zornig und andererseits tief bewegt war, als er die Trauergäste beim Tod von Lazarus weinen sah. Er hatte Anteil an der Trauer (obwohl Lazarus wieder auferweckt wurde) und war zornig, weil der Tod soviel Schmerz mit sich bringt.

Die Geschichte mit dem 12jährigen Jesus im Tempel lässt auch auf eine Abnabelung von seinen irdischen Eltern schließen. (Zeichen dafür, dass Jesus uns in allem gleich wurde, aber ohne Sünde)
Als Jesus die Händler aus dem Tempel warf, war er zornig.
Im alten Testament wird das Volk Israel schon mal hart gestraft und man kann lesen, dass Gott sich wieder erbarmt und manchmal die angekündigte Strafe mildert oder verkürzt. 
 
RolfK 02.04.2021 17:28
Ich wurde darauf hingewiesen, dass Jesus auch bei einer anderen Gelegenheit weinte. Nämlich als er beim Tod des Lazarus auf die Trauergäste traf. Da wurde er nicht nur zornig - bei Luther: Er ergrimmte im Geist -, sondern fing auch noch an zu weinen. Und Luther übersetzte: Da gingen Jesus die Augen über.

Die Stelle habe ich übersehen, weil ich in einer alten Lutherkonkordanz nach "weinen" gesucht habe. Aber wunderbar, bei der Gelegenheit dem alten Lutherdeutsch mal wieder zu begegnen.
 
RolfK 02.04.2021 18:38
Schiller,
zählst du dich auch zu denen, auf die Gott manchmal weinend schaut?

So weit ich die Situation richtig einschätzen kann, ist Gott mit mir jedenfalls oft zufrieden.
 
(Nutzer gelöscht) 02.04.2021 18:39
In Jesaja 43, 24 steht, dass das Volk Gott Mühe (Arbeit) gemacht hat mit seinen Sünden. Daraus kann man schließen, dass Gott darunter leidet bzw. dass er daran zu tragen hat.
 
RolfK 02.04.2021 19:04
Ich denke, Gottes Freude an den Menschen überwiegt noch den Schmerz, den sie ihm bereiten.
 
Salomo1 02.04.2021 19:18
Jesaja 53:10 Doch Jehova gefiel es, ihn zu zerschlagen, er hat ihn leiden lassen. Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen, er wird seine Tage verlängern; und das Wohlgefallen Jehovas wird in seiner Hand gedeihen.
 
Salomo1 02.04.2021 19:27
Lukas 15:12 und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt. Und er teilte ihnen die Habe.

Keine Gefühle der Trauer! Der Vater teilte emotionslos das Erbe unter beiden Brüdern auf!

Lukas 15:20 Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um seinen Hals und küßte ihn sehr.

Freudentränen?
Ja das kann ich mir sehr gut vorstellen.
 
RolfK 02.04.2021 19:40
Schiller,
ich hatte dich hier schon gar nicht mehr erwartet.
Ich hatte gedacht, du hättest mich schon längst aufgegeben.
Darf ich nun hoffen, doch noch irgendwie wieder in deiner Gunst zuzulegen?
 
RolfK 02.04.2021 20:36
Danke, Schiller,
da fühle ich mich schon fast wie erlöst!
 
Harlekin2 02.04.2021 21:04
Salomo1 02.04.2021 um 19:27
"Lukas 15:12 und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater:
Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt.
Und er teilte ihnen die Habe."

"Keine Gefühle der Trauer!

Der Vater teilte emotionslos das Erbe unter beiden Brüdern auf!"
Reine Interpretation.

Nur weil hier nichts davon steht,
muß es nicht ohne Emotionen abgegangen sein.

Ich persönlich kann mir gar nicht vorstellen.
dass in einer solchen Situation ein liebender Vater
seinen Sohn ohne Emotionen ziehen läßt.
Unvorstellbar für mich.
Und erst recht,
wenn man sieht,
mit welcher Sehnsucht und Liebe der Vater den Sohn
bei der Heimkehr empfangen hat.
 
Salomo1 02.04.2021 21:30
@Harlekin 2 Ich persönlich kann mir gar nicht vorstellen.
dass in einer solchen Situation ein liebender Vater
seinen Sohn ohne Emotionen ziehen läßt.
Unvorstellbar für mich.

Gerade in dieser Situation kann ich es mir sogar sehr gut vorstellen. Ein Sohn zu haben, der nicht warten kann, bis der Vater endlich stirbt, ist bestimmt nicht angenehm. Wenn ich dann als Vater weinen sollte, wäre es nur Selbsmitleid. Und das gibt es bei Gott bestimmt nicht.
Nicht vergessen, nach dem Gesetz war  der Sohn zum Tode verurteilt. Da wäre ich auch froh (wahrscheinlich emotionslos) wenn er noch mal davon gekommen ist.

Aber darum ging es mir gar nicht.
Meine Antwort der Blogfrage, hatte ich in 19:18 beantwortet. In 19:27 ging es mir darum, ob es bei Gott Freudentränen gibt.
 
RolfK 02.04.2021 21:37
Salomo,

da hast du mit den Freudentränen, die es ja tatsächlich gibt, dem Ostermorgen schon vorgegriffen.
Da reden wir dann mal über Freude.
 
(Nutzer gelöscht) 02.04.2021 22:54
Ich glaube schon, dass es für den Vater schwer war, den Sohn ziehen zu lassen, bestimmt war er traurig und enttäuscht. Nachdem, was wir wissen, zeigt er seine Emotionen nicht, weil er seinen Sohn in dem Moment nicht damit zurückhalten will. Er will ihn nicht mit seinen Tränen erpressen, weil er nicht möchte, dass jemand unter Druck da bleibt. 
 
(Nutzer gelöscht) 07.04.2021 21:25
Im Gleichnis vom "verlorenen Sohn" war es mehr als eine Ohrfeige, dass der eine Sohn sein Erbe vorzeitig auszahlen ließ, womit er seinen Vater für TOT erklärt hat...! Es muss für den Vater eine Schande gewesen sein, so gedemütigt worden zu sein...! Man kann es sich gut vorstellen, wie die Leute im Ort bestimmt danach über den Vater gelästert haben... 🤔 😥 Vor allem weil sein Sohn das Erbe seines Vaters mit Huren verbracht hat, seinem Vater also noch mehr Schande gebracht hat dadurch, wofür er das Erbe seines Vaters verschwendet hat...! 
Der Sohn hat sich ja nicht nur "verabschiedet" für eine lange Zeit, sondern er hat seinen Vater absolut respektlos behandelt...! Ich denke auch, dass es komisch wäre, wenn der Vater in der Situation geweint hätte, wo er ihm sein Erbe vorzeitig ausgezahlt hat... 🤔 (Das hätte ja nach seinem Tod der Testament-Verwalter (oder wie derjenige heißt) getan.) Das wäre so, wie wenn jemand seinen eigenen Tod beweinen würde, wenn es möglich wäre... Ich stimme also Salomo1 zu, dass es eher als Selbstmitleid zu deuten wäre, wie er am 02.04. um 21:30 Uhr geschrieben hat.
Gerade wegen dieser Respektlosigkeit des Sohnes seinem Vater gegenüber und der Schande, die er seinem Vater gebracht hat, haben die Freudentränen bei der Rückkehr seines "verlorenen Sohns" und die Bekleidung seines (vermutlich stinkenden, schmutzigen) Sohnes mit dem Mantel, den Schuhen und dem Ring eine starke Bedeutung! 😀 👍
 
(Nutzer gelöscht) 07.04.2021 21:52
Mh FuXX, so hat der Vater des Verlorenen Sohnes nur Freudentränen geweint, als dieser heim kam, aber keine Tränen der Trauer ob des Verhaltens bzgl Erbe und Umgang mit dem Erbe?
 
(Nutzer gelöscht) 09.04.2021 21:27
@ Postit: Naja, im Gleichnis vom "verlorenen Sohn" steht nichts von irgendwelchen Emotionen, die der Vater bei der vorzeitigen Auszahlung des Erbes an seine Söhne hatte. Es wird nur "trocken" davon berichtet, dass er der "Bitte" (eigentlich der Demütigung / der Unverfrorenheit) seines Sohnes nachgekommen ist, ohne zu zögern, nach dem Motto: "Dem, der dich auf die Backe schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch das Untergewand nicht! Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück!"  (Luk. 6,29; ELB).
Jede Annahme, dass der
Was den Umgang mit dem Erbe anbelangt, sieht man auch keine Verurteilung des "verlorenen" Sohnes durch seinen Vater... Er wartet ja sehnsüchtig auf die Rückkehr seines "verlorenen" Sohnes (ich denke, dass der andere Sohn genau so verloren war, da er nicht in der Gewissheit der Sohnschaft lebte, sondern für seinen Vater wie ein Knecht gearbeitet hat...) und rannte ihm entgegen, als er ihn sah und "fiel ihm um den Hals":
"Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um seinen Hals und küsste ihn." (Luk. 15, 20; ELB).
In dem oben zitierten Vers lese ich starke Emotionen raus, auch wenn von Tränen nicht explizit die Rede ist.
Nachdem der Sohn seinem Vater gestand, dass er "nicht mehr würdig war sein Sohn zu heißen", "sprach [der Vater] zu seinen Sklaven: Bringt schnell das beste Gewand heraus und zieht es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße; und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es, und lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein."
Der Vater verurteilt seinen Sohn überhaupt nicht aufgrund seines schändlichen Verhaltens und respektlosen Umgangs mit dem Erbe, im Gegenteil:
1. Einen schönen Mantel ("beste Gewand"zwinkerndes Smiley konnten sich nur Reiche leisten, denn Kleider waren damals sehr teuer (alles Handarbeit!). Außerdem galt Bräune (anders als heute in der westlichen Welt) als Zeichen dafür, dass man arm war und hart (in der Sonne!) arbeiten musste, also haben reiche Leute durch lange Gewänder möglichst viel ihrer Haut bedeckt, um eine möglichst blasse Haut zu haben. Es galt auch als Schande / schandhaft / unsittlich (selbst für Männer!) "oben ohne" herumzulaufen. Deswegen wurde Jesus auch entkleidet vor seiner Kreuzigung, um ihn zu demütigen.
2. Sklaven damals haben keine Schuhe ("Sandalen"zwinkerndes Smiley getragen. Indem der Vater seinen Sklaven anordnete seinem Sohn Schuhe anzuziehen, hat er ihnen klar gesagt, dass sein Sohn kein Sklave ist.
3. Der Ring steht für Authorität, die ein Sohn, ein Erbe, aufgrund seiner Sohnschaft hatte. Früher hatten Herrscher einen Siegelring mit dem sie quasi "unterschrieben" (daher der Begriff "besiegelt"zwinkerndes Smiley haben. 👍

Wir alle sind "verlorene Söhne" (oder "verlorene Töchter"zwinkerndes Smiley und haben Gott (dem Vater) durch unsere Sünden eine Menge Schande gebracht, haben sein Erbe verprasst / verschwendet. Wir haben durch unsere Sünde Gott (unseren Vater) für tot erklärt (deswegen ist Jesus für uns gestorben), denn "der Sünde Sold ist der Tod" (vgl. Röm. 6,23).

Es ist so tröstlich, dass Gott so gnädig ist, uns nicht verurteilt für unsere Sünde, sondern nur eine Einsicht / Umkehr (auch "Buße" genannt) von uns erwartet und uns dann wieder aufnimmt als Söhne / Töchter mit Authorität! 😀  Keiner von uns hat es verdient Gottes Kind zu sein, aber wir sind es aufgrund seiner GNADE! 
 
Wounded 10.04.2021 08:34
So weit ich sehe, steht nirgends in der Bibel etwas von einem weinenden, lachenden, glücklichen oder wütenden Gott.

Also ich habe da schon einige Stelle von einem "zornigen" Gott gesehen.. Ist das was anderes als wütend? 😉
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