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Hans-Martin Stäbler über unsere heutige Losung aus dem AT
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Angesehen

Es beginnt mit einer dramatischen Flucht. Die ägyptische Magd Hagar war von Abraham schwanger, weil Sara, Abrahams Frau, kinderlos geblieben war. Hagar floh allein in die Wüste. Die Eifersucht und die Demütigungen ihrer Chefin Sara konnte diese schwangere Magd nicht mehr ertragen. Häusliche Konflikte nahmen zu.

Als Flüchtlingsfrau begegnet sie mitten in der Wüste dem lebendigen Gott. Dies ist eine Erfahrung, die sich durch die ganze Bibel zieht und die auch heute sehr aktuell werden kann. Den lebendigen Gott lässt unser Leid und das Unrecht nicht kalt. Persönlich habe ich dies auch erlebt. Mitten in der Krise, als ich krank war oder als ich enttäuscht wurde, ist Gott mir besonders begegnet – sozusagen in bitteren Wüstenzeiten.

Dies ist eine großartige Erfahrung: Gott lässt uns nicht einfach ins totale Unglück rennen. Er hört unsere stillen und auch unsere lauten Hilferufe und sieht unsere vielleicht schwierige Lebenssituation. Gott nimmt uns ernst - auch dann, wenn andere Menschen uns missachten und ignorieren, wenn Mitmenschen einfach wegschauen. Diese Flüchtlingsfrau Hagar erlebt eine mutmachende Gottesbegegnung am Brunnen mitten in der Wüste und ruft dann mit ehrlichem Herzen:

„Du bist ein Gott, der mich sieht!“

So steht es im 1. Mosebuch, Kapitel 16, Vers 13. Dies ist eine Botschaft, die direkt auf Jesus Christus zeigt und uns bis heute neue Kraft geben kann. Bei Jesus entdecken wir, dass er die Menschen sah. Er nahm sie ernst, die beladenen Menschen in Galiläa, in Jericho, in Jerusalem. Jesus sah die Menschen mit ihren tiefen Lebensnöten.

So sieht er auch uns heute. Er sieht alle Einsamen und Ängstlichen. Er sieht alle, die in Konflikten stecken, die am liebsten der Lebenswirklichkeit entfliehen wollen. Er sieht die abgestempelten, die enttäuschten Menschen. Jesus sieht die, die am Rande unserer Städte und Dörfer leben. Menschen, die manchmal sogar mit der christlichen Gemeinde, zu der sie gehören, nicht mehr klarkommen. Manche kommen sich verlassen und wertlos vor. Jesus schenkt uns ein wirkliches Ansehen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Durch seinen Liebesblick gibt er uns eine neue Würde und macht unser Leben wertvoll.

Für Hagar war die Gottesbegegnung am Brunnen ein wichtiger Einschnitt für ihr Leben. Sie wird den Wüstenbrunnen, an dem Gott sie ansah, nie mehr vergessen. Es ist und bleibt für sie ein gesegneter Ort, der zeigt: Gott übersieht keinen.

Ich hatte vor Jahren ein interessantes Erlebnis. Ich war in einem Jugendgefängnis in Südafrika unterwegs - in einem missionarischen Projekt. Wir wollten jungen Gefangenen den Wert des Lebens zeigen und ihnen neuen Mut machen. Viele von den Gefangenen hatten schwere, dramatische Ereignisse durch ihre Familien erlebt, die zu Straftaten führten.

Am Eingang dieses Jugendgefängnisses stand ein Junge. Er stand dort mit bitterem und dunklem Gesicht. Es war sein Entlassungstag nach einer harten Strafe. Er wusste nicht, was kommt.
Ich ging auf ihn zu und gab ihm die Hand und schaute ihm fröhlich in die Augen. Ich fragte ihn, wohin er gehen wird, wer ihn erwartet und er erzählte mir, dass seine Mutter ihn abholt. Plötzlich bekam dieser Junge ein Strahlen ins Gesicht, er spürte: „Ich werde ernst genommen, ich bin nicht nur der letzte Dreck, der übersehen wird.“ Mit seinen Zukunftssorgen und Ängsten bekam er ein wenig Hoffnung, er wurde angesehen.

So sieht uns Gott heute auch an. Diese Erfahrung ist echtes Glück. Solch ein Glücksmoment wünsche ich jedem heute an diesem Tag.

Kommentare

 
Autumn 17.03.2021 09:51

    Beer-Lachai-Roi:  Brunnen des Lebendigen, der mich sieht
 
Autumn 17.03.2021 09:55
"Durch seinen Liebesblick gibt er uns eine neue Würde und macht unser Leben wertvoll."
 
Autumn 17.03.2021 09:56
 
Autumn 17.03.2021 09:58
" Diese Erfahrung ist echtes Glück. "

Diese Erkenntnis und Erfahrung wünsche ich uns Allen heute.
 
(Nutzer gelöscht) 17.03.2021 10:07
Schön...
.🌼
 
(Nutzer gelöscht) 17.03.2021 10:20
Danke Autumn.🙂
 
(Nutzer gelöscht) 17.03.2021 10:34
Vielen lieben Dank für diesen wertvollen Beitrag! 
 
Weinrebe 17.03.2021 10:40
Sehr schön..danke
 
Autumn 17.03.2021 10:48
Danke für eure Rückmeldungen  🌷
 
Autumn 17.03.2021 10:52
                             

Ich denke, damit sind keine Corona-Masken gemeint.  😉

                                             🎭
 
(Nutzer gelöscht) 17.03.2021 11:11
Ganz herzlichen Dank, Autumn
 
Autumn 17.03.2021 11:28
Gott sieht uns, auch wenn WIR IHN nicht sehen.

 
(Nutzer gelöscht) 17.03.2021 13:06
Ein wunderbares Thema, @ autumn! Danke. Viele Menschen leiden darunter, sich nicht gesehen zu fühlen, oft schon als Kinder. Wie wunderbar ist es Aufmersamkeit zu bekommen und zu merken: da sieht mich einer. Der sieht tatsächlich MICH, und nicht meine Rolle, meine Maske oder meine Facebook- (man könnte auch sagen Fakebook-)Ich. Und wenn einem einer bis ins Herz schaut, so wie Jesus es getan hat, ist das unbeschreiblich!
 
Autumn 17.03.2021 13:24
Liebe Kantorka, danke für deine Worte. 
Dem kann ich nichts mehr hinzufügen!  💟🌷
 
Autumn 17.03.2021 17:18
Wegen des Vorfalls in einem anderen Blog  (Warum wartet Israel ...)
bin ich gerade ziemlich fassungslos, ja verletzt.
Kann überhaupt nicht nachvollziehen, was ich da angeblich falsch gemacht haben soll.
Habe mich bisher immer gut mit dieser userin verstanden, da gab es nie etwas.

Wer es mir erklären kann - sie hat es nämlich nicht - darf sich sehr gerne per PN melden.

Ich schließe jetzt den Blog.
Habt noch einen schönen Abend in der Gewissheit, dass ihr nicht alleine seit.  🌷 
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