📚 Jesus ist schlagfertig - Lukas 11, 28
14.03.2021 08:00
📚 Jesus ist schlagfertig - Lukas 11, 28
14.03.2021 08:00
📚 Jesus ist schlagfertig - Lukas 11, 28
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Pastor Wolfgang Buck über Lukas 11,28 (heutige Losung NT)
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Schlagfertig
Dieser Satz begleitet mich schon seit meiner Konfirmandenzeit, weil er in der gottesdienstlichen Liturgie immer wieder zitiert wurde. Hören und bewahren hieß für mich damals einfach nur „möglichst nicht vergessen“, strahlte für mich also etwas sehr Passives aus.
Inzwischen weiß ich, dass man das griechische Wort des Grundtextes aber auch mit „beachten“ und „sich daran halten“ übersetzen kann. Die Gute-Nachricht-Bibel übersetzt deshalb treffend „und danach leben“, im Zusammenhang also:
Mehr noch dürfen sich die freuen, die Gottes Wort hören und danach leben.
Das ist etwas ganz Anderes, als das Wort Gottes still und tief innen irgendwo abspeichern.
Wie so oft ist auch hier der Zusammenhang wichtig, in dem Jesus dieses Wort sagt: Eine unbekannte Frau unter seinen Zuhörern bricht in einen begeisterten Zwischenruf aus:
„Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, an denen du gesogen hast.“ (Lk 11,27) Sie beneidet also Maria und wünscht sich, Jesus schon immer so innig nahe gewesen zu sein wie sie.
Jeder bekannte Evangelist kennt solche weiblichen Fans, manche nennen sie auch etwas spöttisch „Altarschwalben“. Sie hängen ihm an den Lippen, schwärmen für ihn, manche reisen ihm sogar von Veranstaltung zu Veranstaltung nach und loben ihn überall in höchsten Tönen. Manche glauben sogar, nur bei einem einzigen Verkündiger gesegnet zu werden. Zu gerne wäre diese Frau wohl in die Rolle der Maria geschlüpft, so überschwänglich verehrt sie Jesus, so nahe möchte sie ihm sein.
Aber der fühlt sich gar nicht geschmeichelt, sondern weist sie mit seiner Antwort in die Schranken – aber gleichzeitig sagt er ihr auch, was wirklich wichtig ist: Nicht der Personenkult um Jesus, nicht die Träume einer grenzenlos von Jesus begeisterten Frau, sondern:
Selig sind, die das Wort Gottes hören und sich daran halten.
Das ist etwas ganz Anderes als Begeisterung für Jesus. Eine Begeisterung kommt – und geht meist auch wieder. Sich an die Worte Jesu zu halten ist eine Lebensaufgabe, mit der man nie fertig wird. Jesus braucht keinen Fanclub, sondern Nachfolger.
Nachfolge – das ist sein Thema auch sonst.
Auch im weiteren Verlauf der Erzählung nervt ihn die Oberflächlichkeit der Leute. Sie verehren ihn nicht nur wie einen Star, sie verlangen auch noch nach spektakulären Zeichen. Bei Jesus muss was los sein, es muss sich doch lohnen, mit ihm zu gehen. Aber auch da verweigert sich Jesus und erinnert z. B. daran, dass damals bei Jona die Leute nicht so oberflächlich blieben, sondern in sich gingen und umkehrten.
„Nachfolge“ nennt Jesus es oft, Alltagsgestaltung aus Glauben heraus würden wir heute übersetzen, darum geht es ihm. Und das ist eine Lebensaufgabe. Dafür schreibt Paulus später seine Briefe, und dazu dienen christliche Gemeinde und Predigt bis heute: Menschen zu begleiten auf dem Weg in den Glauben und auf dem Glauben – lebenslang.
„Und lehret sie halten alles, was ich Euch befohlen habe“, mit diesen eindringlichen Worten verabschiedet er sich sogar nach Mt. 28 von seinen Jüngern.
Jesus bewundern, verehren, ihm Loblieder singen – das ist alles relativ einfach. Jesus nachfolgen im Alltag, nach seinem Willen zu fragen, sich auch korrigieren zu lassen von seinem Wort – das ist entschieden mehr, und erst da lohnt sich der Glaube wirklich.
Ob die Frau damals das alles verstanden hat? Ich weiß es nicht. Aber ich staune, wie schlagfertig Jesus immer wieder ist und uns auf das Wesentliche hinweist – irgendwie bis heute.
Kommentare
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Autumn 14.03.2021 08:01
" Jesus bewundern, verehren, ihm Loblieder singen – das ist alles relativ einfach. Jesus nachfolgen im Alltag, nach seinem Willen zu fragen, sich auch korrigieren zu lassen von seinem Wort – das ist entschieden mehr, und erst da lohnt sich der Glaube wirklich. "
Liebeeinsportlermann 14.03.2021 08:49
Jeder dritte von "Jesus" seinen Apostel war von Beruf ein "Fischer".
So wie es Heute echte Berufsfischer am Bodensee🏞 und an der Nordsee & Ostsee gibt.
Christliches Sympol= 🐑 oder besser Fisch?
Mehr Menschenfischer😇 sucht Er ( Jesus) als seine aktiven NacholgerInnen.....
🤗
So wie es Heute echte Berufsfischer am Bodensee🏞 und an der Nordsee & Ostsee gibt.
Christliches Sympol= 🐑 oder besser Fisch?
Mehr Menschenfischer😇 sucht Er ( Jesus) als seine aktiven NacholgerInnen.....
🤗
(Nutzer gelöscht) 14.03.2021 09:01
Vielen Dank liebe Autumn 😊, das hat mich gerade sehr angesprochen und berührt 🙏
(Nutzer gelöscht) 14.03.2021 09:57
(Nutzer gelöscht) 14.03.2021 16:42
Jesus zu bewundern, zu verehren, oder ihm Loblieder singen, ist für mich nochmal ein Unterschied. Da im Lobpreis, sowie in der Anbetung sehr viel Kraft aus gehen kann, bis hin zu Heilungen 😉
(Nutzer gelöscht) 14.03.2021 17:57
....“Alltagsgestaltung aus Glauben heraus“... was für eine gute Übersetzung für Nachfolge heute - in Partnerschaft, Beruf, Zwischenmenschlichkeiten....😇
Danke Autuum!😊
Danke Autuum!😊
Autumn 14.03.2021 18:23
Danke für eure Rückmeldungen.
@nitsreK, diese Übersetzung gefiel mir auch gut.
Und dass es eine Lebensaufgabe ist - nicht immer einfach, aber lohnend.
@nitsreK, diese Übersetzung gefiel mir auch gut.
Und dass es eine Lebensaufgabe ist - nicht immer einfach, aber lohnend.
(Nutzer gelöscht) 14.03.2021 18:29
Das stimmt liebe Autumn 😉🙋
Autumn 14.03.2021 18:59
Liebe nitsreK, das bringt mich auf die Idee,
ich könnt demnächst mal einen separaten Blog machen,
wie Jesus-Nachfolge in unserem täglichen Alltagsleben aussiehst.
Wird bestimmt spannend. Danke für den Impuls.
🌷🙋
ich könnt demnächst mal einen separaten Blog machen,
wie Jesus-Nachfolge in unserem täglichen Alltagsleben aussiehst.
Wird bestimmt spannend. Danke für den Impuls.
🌷🙋
AndreasSchneider 14.03.2021 19:06
Es geht im genannten Beispiel der "Altarschwalben" nicht um Schlagfertigkeit.
Jesus war frei von Menschen (So jemand zu mir kommt und hasst nicht ... , auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein. (Luk.14,26))
Ein Diener des Geistes fällt nicht auf die Schmeicheleien der Menschen hinein.
Er straft sie vielmehr.
Jesus war frei von Menschen und konnte dementsprechend das sagen, was notwendig und richtig war.
Wer innerlich frei ist vermag das, das hat eigentlich nichts mit Schlagfertigkeit zu tun. Es ist vielmehr Ausdruck innerer Freiheit.
Andreas
Jesus war frei von Menschen (So jemand zu mir kommt und hasst nicht ... , auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein. (Luk.14,26))
Ein Diener des Geistes fällt nicht auf die Schmeicheleien der Menschen hinein.
Er straft sie vielmehr.
Jesus war frei von Menschen und konnte dementsprechend das sagen, was notwendig und richtig war.
Wer innerlich frei ist vermag das, das hat eigentlich nichts mit Schlagfertigkeit zu tun. Es ist vielmehr Ausdruck innerer Freiheit.
Andreas
(Nutzer gelöscht) 14.03.2021 19:10
Jesus war Mensch, auch er wurde versucht, duch die enge Beziehung zum Vater hat er widerstanden .
Autumn 14.03.2021 19:26
Andreas, danke für deinen Kommentar.
Ich sehe keinen großen Widerspruch. Bedingt durch die innere Freiheit konnte er schlagfertige, manchmal witzig-humorvolle, manchmal gerissene Antworten geben. Er ist sehr facettenreich in seinen Begegnungen und Antworten.
Ich sehe keinen großen Widerspruch. Bedingt durch die innere Freiheit konnte er schlagfertige, manchmal witzig-humorvolle, manchmal gerissene Antworten geben. Er ist sehr facettenreich in seinen Begegnungen und Antworten.
AndreasSchneider 14.03.2021 19:46
Mogli:
Dennoch ist er von der innewohnenden Sünde frei gemacht worden (Röm.8,3) und erlangte geistliche Autorität!
Eine Autorität, von der die Hohenpriester und die Ältesten im Volk nur träumen konnten und derer sie sich wunderten, woher Jesus genau diese Autorität (Macht) nahm (Math.21,23).
Jesus sagte an anderer Stelle, dass es seine Speise sei, den Willen des zu tun, der ihn gesandt hat.
Diejenigen, die Gottes Willen tun, erlangen Autorität, das war zu Jesu Zeiten so und das ist heute so.
Andreas
Dennoch ist er von der innewohnenden Sünde frei gemacht worden (Röm.8,3) und erlangte geistliche Autorität!
Eine Autorität, von der die Hohenpriester und die Ältesten im Volk nur träumen konnten und derer sie sich wunderten, woher Jesus genau diese Autorität (Macht) nahm (Math.21,23).
Jesus sagte an anderer Stelle, dass es seine Speise sei, den Willen des zu tun, der ihn gesandt hat.
Diejenigen, die Gottes Willen tun, erlangen Autorität, das war zu Jesu Zeiten so und das ist heute so.
Andreas