DIE UNBIBLISCHE LEHRE VOM FEGEFEUER

JesusComesBackSoon

In den vorangegangenen Artikeln dieser Serie wurde gezeigt, dass der Spiritismus im Wesentlichen antichristlich ist, weil er voll und ganz vom Teufel stammt und dem Christentum direkt entgegensteht. Es wurde durch eindeutige Zeugnisse gezeigt, dass der Spiritismus   auf der Theorie basiert, dass der Mensch von Natur aus unsterblich ist, und dass der Tod seine Existenz nicht beendet. Diese Idee ist eigentlich der ganze Spiritualismus. Aber dies führt, wie wir gesehen haben, natürlich zu einer Leugnung Gottes und SEINER moralischen Regierung und macht jeden Menschen zu seinem eigenen Richter. Kurz gesagt, diese Idee übernimmt für jeden Menschen die Attribute und Vorrechte, die Gott gehören und da die menschliche Natur gefallen ist und ihre Tendenz, wenn sie nicht von einer Macht außerhalb ihrer selbst gezügelt wird, abwärts geht, ist die Lehre von der natürlichen Unsterblichkeit des Menschen der Keim, aus dem all das Böse gewachsen ist, das diese Erde verflucht hat. Es wurde die Behauptung aufgestellt, dass keine Person, die an dieser Lehre festhält, keinerlei Sicherheit hat, nicht ein bekennender Spiritist zu werden, und dass, wie sehr sich jemand auch gegen den Spiritismus stellen mag, er im Wesentlichen [doch] ein Spiritist ist, wenn er an eine bewusste Existenz der Toten glaubt. Diese Behauptung wurde durch viele spiritistische Zitate aus angeblich evangelikalen Publikationen untermauert. Das Fazit ist, kurz gesagt, das folgende: Die Lehre von der natürlichen Unsterblichkeit der Seele führt unweigerlich zum Spiritismus, und der Spiritismus ist von seinem Wesen her gegen Gott und jedes lebenswichtige Prinzip der Moral.

Aber der Spiritualismus als eigenständiges System ist nicht die einzige Manifestation des Antichristen. Durch die Ausdrücke "der Mensch der Gesetzlosigkeit" und "der Sohn des Verderbens" [2. THESS. 2,3] [ELB] bezieht sich der Apostel zweifelsfrei auf das Papsttum. Von diesem "Mensch der Gesetzlosigkeit"  bezeugt Paulus, dass er "sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt." [2. THESS. 2,4] [SLT] Damit muss natürlich auch der römische Katholizismus eine Manifestation des Geistes des Antichristen sein. Es wurde bereits gezeigt, dass der Katholizismus im Wesentlichen Spiritualismus ist, indem er lehrt, dass die Toten bei Bewusstsein sind, dass die Lebenden in der Lage sind mit ihnen zu kommunizieren und dass die Lebenden und die Toten sich gegenseitig helfen können. Daher werden wir nur zwei Punkte betrachten, die dem Katholizismus eigen sind und ihn als antichristlich identifizieren. Diese beiden Punkte hängen ganz von der Lehre eines bewussten Zustandes der Toten ab.

Das erste Dogma, das wir [diesbezüglich] betrachten wollen, ist das des Fegefeuers. Im "Catholic Christian Instructed", auf den Seiten 150, 151, wird diese Lehre so kurz dargestellt:

"Es gibt solche, aber ich fürchte, nur wenige, die vor ihrem Tod ihre [offenen] Rechnungen mit der göttlichen Majestät so vollständig beglichen und alle ihre Flecken im Blut des Lammes [ab]gewaschen haben, dass sie nach dem Tod direkt in den Himmel gehen und solche wie diese haben unsere Gebete nicht nötig. Es gibt andere, und ihre Zahl ist sehr groß, die in der Schuld der Todsünde sterben, solche wie diese gehen direkt zur Hölle, wie der reiche Prasser im Lukasevangelium Kapitel 16, und ihre Lage kann daher nicht durch unsere Gebete verbessert werden. Aber außer diesen beiden Gruppen gibt es viele Christen, die, wenn sie sterben, weder so vollkommen rein und sauber sind, dass sie von dem geringsten Fleck oder Makel befreit sind, noch so unglücklich, dass sie unter dem Makel einer nicht bereuten Todsünde sterben. Von solchen wie diese glaubt die Kirche, dass sie für eine Zeit in einem mittleren Zustand sind, den wir Fegefeuer nennen, und das sind die, die fähig sind, durch unsere Gebete Nutzen zu empfangen. Denn obwohl wir für alle beten, die in der Gemeinschaft der Kirche sterben, weil wir nicht sicher wissen, in welchem Zustand jeder einzelne stirbt, so sind wir doch der Meinung, dass unsere Gebete nur für denjenigen gültig sind, die sich in diesem mittleren Zustand befinden."

Dies ist eine einfache Aussage der katholischen Kirche bezüglich des Fegefeuers. Dass sie antichristlich ist, kann man daran erkennen, dass sie der biblischen Lehre, über den unbewussten Zustand der Toten, diametral entgegensteht. Aber das größte Argument gegen sie ist, dass sie direkt zu einer Abwertung des Opfers CHRISTI führt. Dr. Challoner, der Autor des "Catholic Christian Instructed", stellt die folgende(n) Frage(n) und gibt Antwort(en) darauf:

"Frage: Welche vernünftigen Gründe haben Sie für den Glauben an ein Fegefeuer?"

"Antwort: Weil die Vernunft diese zwei Dinge lehrt: 1. Dass jede Sünde, und sei sie noch so klein, ein eine Beleidigung Gottes ist und folglich eine Bestrafung durch die Gerechtigkeit Gottes verdient und daher jeder Mensch, der unter der Schuld eines solchen Vergehens stirbt, ohne es zu bereuen, damit rechnen muss, von der Gerechtigkeit Gottes bestraft zu werden. 2. Daß es kleine Sünden gibt, bei denen ein Mensch zufällig stirbt, die so gering sind, entweder wegen der Leichtfertigkeit der Sache oder wegen des Mangels an voller Überlegung bei der Tat, daß sie keine ewigen Strafen verdienen. Daraus folgt klar, dass es neben dem Ort der ewigen Strafen, den wir Hölle nennen, auch einen Ort der zeitlichen Bestrafung für diejenigen geben muss, die bei diesen geringeren Vergehen sterben, und diesen nennen wir Fegefeuer."

Nun beachte das Folgende:

"Frage: Aber reinigt uns das Blut Christi nicht ausreichend von all unseren Sünden, ohne irgendein anderes Fegefeuer?

"Antwort: Das Blut Christi reinigt niemanden, der einmal zum Gebrauch der Vernunft gekommen ist, von irgendeiner Sünde ohne Reue, und deshalb müssen solche Sünden, die hier nicht durch Reue widerrufen worden sind, später entsprechend ihrer Schwere von der göttlichen Gerechtigkeit bestraft werden, entweder in der Hölle, wenn es sich um Todsünden handelt, oder, wenn es sich um verzeihliche Sünden handelt, im Fegefeuer."

[Nun] David betete darum, von geheimen Fehlern gereinigt zu werden. Mit geheimen Fehlern meinte er solche, von denen er keine Kenntnis hatte. Das geht aus dem [nachstehenden] Vers selbst hervor: "Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden!" [PS. 19,12] [LUT2017] Er betete, von Sünden gereinigt zu werden, die er in Unwissenheit begangen hatte solche, die ihm nie bewusst geworden waren. Er wusste, dass er von jeder Sünde gereinigt werden musste, wenn er gerettet werden wollte. [Der Apostel] bezeugt: "es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!" [APG. 4,12] Somit bedeutet die Aussage, dass irgendein Mensch durch Bestrafung im Fegefeuer einige Sünden, für welche CHRISTUS nicht gesühnt hätte, abbüßen müßte, um danach in den Himmel eintreten zu können, die Wirkung des Opfers Christi zu leugnen und damit steht die Lehre vom Fegefeuer in direktem Gegensatz zu CHRISTUS.

Aber betrachten wir weiter, was Dr. Challoner über diejenigen sagt, die, nachdem sie in verzeihlicher Sünde gestorben sind, dem Fegefeuer übergeben werden:

"Frage: Sind sie denn nicht fähig, in diesem Zustand Erleichterung zu finden?"

"Antwort: Ja, das sind sie, aber nicht durch irgendetwas, das sie für sich selbst tun können, sondern durch die Gebete, Almosen und andere Fürbitten, die die Gläubigen auf Erden für sie Gott darbringen."

Damit zeigt sich, dass die Lehre vom Fegefeuer, die auf einem bewussten Zustand im Tod basiert, zum Gebet für die Toten führt, und nicht nur dazu, sondern auch zu Ablässen und zur Zahlung von Geld für die Befreiung von Seelen, die im Fegefeuer gefangen sind. Also kann, wie das obige Zitat besagt, ein Mensch aus dem Fegefeuer befreit und natürlich auch in den Himmel aufgenommen werden, wenn einige seiner Freunde der Kirche Geld geben. Wer könnte das [etwa] nicht sehen, dass dies antichristlich ist? [Denn] es erlaubt, dass Geld und gute Werke den Weg in den Himmel erkaufen, es lehrt die Menschen, ihr Vertrauen auf den Mammon zu setzen, zumindest teilweise, statt ganz auf CHRISTUS. Lies bitte die vernichtenden Worte des Apostels Petrus an einen, der glaubte, dass die Gabe Gottes mit Geld erkauft werden könne: "Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du meinst, die Gabe Gottes mit Geld erwerben zu können! Du hast weder Anteil noch Erbe an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott! So tue nun Buße über diese deine Bosheit und bitte Gott, ob dir die Tücke deines Herzens vielleicht vergeben werden mag;  denn ich sehe, dass du in bitterer Galle steckst und in Fesseln der Ungerechtigkeit!" [APG. 8,20-23] [SLT]

Die Lehre vom Fegefeuer führt, wie bereits gesagt, direkt zur Lehre vom Ablass. Wir möchten lange Zitate vermeiden und präsentieren daher als prägnante Aussage zu dieser Lehre das folgende in "McClintock and Strong's Cyclopedia" gemachte  Zitat aus  "Treasury of the Church" [deutsch Schatzkammer der Kirche] von Alexander de Hales:

"Die Leiden und der Tod von Christus haben nicht nur eine ausreichende Genugtuung für die Sünden der Menschen geleistet, sondern auch eine Überfülle an Verdienst erworben. Das überflüssige Verdienst Christi verbindet sich mit dem der Märtyrer und Heiligen, das in der Art ähnlich ist, wenn auch im Grad geringer, denn auch sie leisten mehr, als das göttliche Gesetz es von ihnen verlangt. Die Summe dieser überragenden Verdienste und guten Werke bildet einen unermesslichen Schatz, der losgelöst von den Personen, die sie erworben oder vollbracht haben, objektiv vorhanden ist und welcher, nachdem er von den Häuptern der Kirche angesammelt und von ihnen zu seinem Gebrauch bestimmt worden ist, der Kirche gehört und notwendigerweise unter die Verwaltung ihrer Vertreter, besonders des Papstes, der [ja] der Oberste ist, gestellt wird. Es steht daher dem Papst zu, nach dem Maß seiner jeweiligen Einsicht aus diesem Schatz zu schöpfen und denjenigen, die kein eigenes Verdienst haben, so viel davon zukommen zu lassen wie sie es benötigen. Ablässe und Nachlässe werden aus den überragenden Verdiensten der Glieder Christi, vor allem aber aus der Überfülle der eigenen Verdienste CHRISTI gewährt, die beide den geistlichen Schatz der Kirche bilden."

Dies ist die Ablasslehre in ihrer besten Form. In erster Linie sieht sie wohl nicht vor so etwas wie einen Freibrief für künftige Sünden zu gewähren, obwohl dies natürlich schon immer der Fall war. Wenn die Menschen wissen, dass sie durch Buße oder durch Almosen bestimmte Sünden sühnen können, werden sie sich nicht so sehr vor diesen Sünden hüten. Die Lehre vom Ablass führt also direkt zu einem laxen Leben. Was auch immer behauptet werden mag, tatsächlich wird durch Ablass und Buße keine wirkliche Demut verlangt, wie bei der Annahme Christi als einzigem Erlöser. Der Einzelne vertraut auf sich selbst und seine eigenen guten Werke, und nicht auf Christus. Aber ohne Demut und Selbsterniedrigung kann es keine wahre Frömmigkeit geben; denn "Siehe, der Vermessene — unaufrichtig ist seine Seele in ihm; der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben." [HAB. 2,4] [SLT] Und die Lehre von der natürlichen Unsterblichkeit der Seele ist verantwortlich für diese Lehre, die zum Vertrauen auf sich selbst anstatt zum Vertrauen auf CHRISTUS führt, und damit erweist sie sich erneut als  Lehre des Antichristen.

Der erste Schrei des erweckten Sünders ist: "was muss ich tun, dass ich gerettet werde?" [APG. 16,30] [SLT] Wenn er von seiner Sünde überzeugt ist und seine völlige Hilflosigkeit fühlt, sucht er instinktiv nach etwas, worauf er sich stützen kann. Ein wahrer Prediger des Evangeliums wird ihn hinweisen auf "das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!." [JOH. 1,29] [SLT] Indem er ganz auf IHN [CHRISTUS] vertraut, kann der Sünder sowohl Vergebung als auch Heiligkeit finden - Reinigung von der Schuld der Sünde sowie von der Liebe zu ihr. Aber genau in diesem kritischen Moment kommt dem Sünder die katholische Kirche entgegen und lenkt seine Aufmerksamkeit auf irgendeinen "Heiligen", der das unmögliche Kunststück vollbracht hat, besser zu sein, als der HERR es wollte, und dessen zusätzliche gute Werke er bekommen kann, wenn er dafür betet oder bezahlt. So werden die Menschen auf eine Stufe mit Christus erhoben, und das alles aufgrund der Theorie, dass der Tod kein Feind, sondern ein Freund ist.

( Ellet J. Waggoner, März 1888 )