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Dietrich Bonhoeffer

Dietrich Bonhoeffer
Heute vor 115 Jahren wurde Dietrich Bonhoeffer in Breslau geboren. Er war Märtyrer des Nazi-Regimes, wurde im April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet. Bonhoeffer gehört zu den wichtigsten evangelischen Theologen des vorigen Jhd.
Was wißt ihr von ihm, welche Dichtungen von ihm kennt ihr?

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 11:56
Guten Morgen lieber @Putz 

Die Lebensgeschichte von Herrn Bonhoeffer lief vor wenigen Wochen im Fernsehen .  Die Thematik hat mich sehr bewegt  .

Ein Prophet ist ein Mann ,  der sich von Gott in einem bestimmten ,
erschütternden Augenblick seines Lebens angefasst ,
und berufen weiß  und nun nicht mehr anders kann ,
als hintreten unter die Menschen
und den Willen Gottes verkünden  .
(D. Bonhoeffer , Theologe )

03. Febr. 2021 Gedanken zum Tag ,  entnommen
Das Wort Gottes für jeden Tag 2021 Missionare Marianhill

Danke und lg   
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 12:10
Putz, was wissen Sie denn?  Erzählen Sie mal!
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 12:15
Ich kenne das Lied "Von guten Mächten wunderbar geborgen".  Im ERF-Radio wurde ein Buch zu seinem Leben vorgestellt. 
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 12:18
1. Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

2. Noch will das alte[8] unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten[9] Seelen
das Heil, für das du[10] uns geschaffen[11] hast.

3. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.

4. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.

5. Laß warm und hell[12] die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

6. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.

7. Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei[13] uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.
Dietrich Bonhoeffer, Von guten Mächten, in seinem Brief an Maria von Wedemeyer aus dem Kellergefängnis des Reichssicherheitshauptamts in Berlin, Prinz-Albrecht-Straße, 19. Dezember 1944. Erstmals veröffentlicht 1951 in: Eberhard Bethge (Hrsg.), Dietrich Bonhoeffer. Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft.

Dieser Text, dieses Lied sind mir sehr wichtig - gerde in dieser schlimmen Zeit.
Wir haben das Lied auch an den Beerdigungen meiner Eltern gesungen, sie haben sich es gewünscht.
 
Putz 04.02.2021 12:32
@Cyclades: gute Frage. Bonhoeffer war ein Mensch mit einem sehr weiten Horizont, mehrsprachig in London und USA, immer im Gespräch mit Nichtchristen und Menschen anderer Konfessionen, war nicht kleinkariert wie heutzutage manche, die sich Christen nennen und sich am liebsten ins gemütliche Kämmerlein zurückziehen. Bonhoeffer war der Ansicht, daß christlicher Glaube sich auch politisch auswirkt. Er lebte ja in der Nazizeit und sah die unheilvollen Konsequenzen voraus, die auch eingeteten sind. Er sagte das in einem Bild: Es genügt nicht, am Abgrund einer Schlucht ein Hospital für die Verletzten zu bauen, sondern muß dem Wagen, der auf den Abgrund zurast, vorher in die Speichen greifen. Bonhoeffer war an den Vorbereitungen zum Attentat auf Hitler 20.7.44 beteiligt. Genügt das erstmal?
 
Liebeeinsportlermann 04.02.2021 12:35
Dietrich Bonhoeffer,
war der Sohn eines Psychiaters und Neurologen. Er studierte in Tübingen Theologie. Er war Pastor.
Ohne Beweise sowie gerichtlicher Untersuchungen, wurde er auf bloßen Verdacht als Widerstandskämpfer verhaftet und eingesperrt.
Von der Todenkopf-Staffel wurde er am 09.April 1945 in Flossenbürg hingerichtet.

Für mich ist er ein 😇evangelischer Märtyrer & Nachfolger Jesu.
Meine Großeltern waren auch keine Mitläufer in der Nazi-Schreckensherrschaftzeit. Die hatten das gleich durchschaut! Die waren nie Mitglied in dieser "unchristlichen Partei".

Dietrich Bonhoeffer, hatte die "Lehre Jesu" als sein Nachfolger verdeitigt bis zum Schluss. 
Viele gute Gedichte schrieb er im Gefängnis.
😊
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 12:54
Besonders gut gefällt mir von Bonhoeffer:

Gott ist so groß,
dass ihm das Kleinste
nicht zu klein ist.
Er ist so sehr der Herr,
dass er als Helfer
an unsere Seite tritt.

Diesen Spruch hat mir meine Mutter ins Poesie Album geschrieben. 
 
abendrot1963 04.02.2021 12:54
DER FREUND
Nicht aus dem schweren Boden,
wo Blut und Geschlecht und Schwur
mächtig und heilig sind,
wo die Erde selbst
gegen Wahnsinn und Frevel
die geweihten uralten Ordnungen
hütet und schützt und rächt, -
nicht aus dem schweren Boden der Erde,
sondern aus freiem Gefallen
und freiem Verlangen des Geistes,
der nicht des Eides noch des Gesetzes bedarf,
wird der Freund dem Freunde geschenkt.

Neben dem nährenden Weizenfeld,
welches die Menschen ehrfürchtig bauen und pflegen,
dem sie den Schweiß ihrer Arbeit
und, wenn es sein muß,
das Blut ihrer Leiber zum Opfer bringen,
neben dem Acker des täglichen Brotes
lassen die Menschen doch auch
die schöne Kornblume blühn.
Keiner hat sie gepflanzt, keiner begossen,
schutzlos wächst sie in Freiheit
und in heiterer Zuversicht,
daß man das Leben
unter dem weiten Himmel
ihr gönne.
Neben dem Nötigen,
aus gewichtigem irdischen Stoff Geformten,
neben der Ehe, der Arbeit, dem Schwert,
will auch der Freie
leben
und der Sonne entgegen wachsen.

Nicht nur die reife Frucht,
auch Blüten sind schön.
Ob die Blüte der Frucht,
ob die Frucht der Blüte nur diene,
wer weiß es?
Doch sind uns beide gegeben.
Kostbarste, seltenste Blüte
- der Freiheit des spielenden,
wagenden und vertrauenden
Geistes in glücklicher Stunde entsprungen -
ist dem Freunde der Freund.

Spielgefährten zuerst
auf den weiten Fahrten des Geistes
in wunderbare,
entfernte Reiche,
die im Schleier der Morgensonne
wie Gold erglänzen,
denen am heißen Mittag
die leichten Wolken des blauen Himmels
entgegenziehen,
die in erregender Nacht
beim Scheine der Lampe
wie verborgene heimliche Schätze
den Suchenden locken.

Wenn dann der Geist dem Menschen
mit großen, heiteren, kühnen Gedanken
Herz und Stirne berührt,
daß er mit klaren Augen und freier Gebärde
der Welt ins Gesicht schaut,
wenn dann dem Geiste die Tat entspringt, -
der jeder allein steht oder fällt, -
wenn aus der Tat
stark und gesund
das Werk erwächst,
das dem Leben des Mannes
Inhalt und Sinn gibt,
dann verlangt es
den handelnden, wirkenden, einsamen Menschen
nach dem befreundeten und verstehenden Geist.

Wie ein klares, frisches Gewässer,
darin der Geist sich vom Staube des Tages reinigt,
darin er von glühender Hitze sich kühlt
und in der Stunde der Müdigkeit stählt, -
wie eine Burg, in die nach Gefahr und Verwirrung
der Geist zurückkehrt,
in der er Zuflucht, Zuspruch und Stärkung findet,
ist dem Freunde der Freund.

Und der Geist will vertrauen,
ohne Grenzen vertrauen.
Angeekelt von dem Gewürm,
das im Schatten des Guten
von Neid und Argwohn und Neugier sich nährt,
von dem Schlangengezisch
vergifteter Zungen,
die das Geheimnis des freien Gedankens,
des aufrichtigen Herzens
fürchten, hassen und schmähn,
verlangt es den Geist,
alle Verstellung von sich zu werfen
und sich vertrautem Geiste
gänzlich zu offenbaren,
ihm frei und treu zu verbünden.
Neidlos will er bejahen,
will anerkennen,
will danken,
will sich freuen und stärken
am anderen Geist.

Doch auch strengem Maß
und strengem Vorwurf
beugt er sich willig.
Nicht Befehle, nicht zwingende fremde Gesetze und Lehren,
aber den Rat, den guten, den ernsten,
der frei macht,
sucht der gereifte Mann
von der Treue des Freundes.

Fern und nah
in Glück und Unglück
erkennt der eine im andern
den treuen Helfer
zur Freiheit
und Menschlichkeit.

Als die Sirenen heulten um Mitternacht,
habe ich still und lange an dich gedacht,
wie es dir gehen mag und wie es einst war,
und daß ich dir Heimkehr wünsche im neuen Jahr.

Nach langem Schweigen höre ich um halb zwei
die Signale, daß die Gefahr vorüber sei.
Ich habe darin ein freundliches Zeichen gesehn,
daß alle Gefahren leise an dir vorübergehn.

August 1944

Dietrich Bonhoeffer, 1944
Aus der Sammlung Von guten Mächten

 
 
 
janinaj 04.02.2021 13:02
Ich kenne das Lied "Von guten Mächten ..."
Außerdem habe ich sehr von seinen theol. Büchern profitiert: 
- Nachfolge
- Gemeinsames Leben 

Diese lese ich immer mal wieder mit Gewinn. 

Am meisten hängen geblieben sind mir seine Abhandlungen zur sog. billigen Gnade und zum Thema Beichte und Vergebung. 

Weiterhin habe ich eine Biographie der Verlobten von Bonhoeffer, Maria von Wedemeyer, gelesen. Sie war die Tochter eines pommerschen Gutsbesitzers, Schwester eines ehemaligen Konfirmanden und Enkelin seiner Gönnerin und Förderin noch aus der Zeit der Predigerseminare und Sammelvikariate, Ruth von Kleist-Retzow.

Es lohnt sich sehr, sich mit der Familiengeschichte der von Kleist-Rezows auch auseinanderzusetzen. 

Was mich an Bonhoeffer am meisten beeindruckt hat: Er war bereits in Amerika in Sicherheit und ist trotzdem nach Deutschland zurückgekehrt - wohl wissend, dass das kein Kaffeekränzchen ist. 
Er ist - genau wie Graf von Stauffenberg - für mich ein großes Vorbild den Glauben zu leben - offen - trotz Widerstände und dabei nicht das Wohl der anderen aus dem Auge zu verlieren. Leider gehen die Frauen dieser beiden Männer meist etwas unter - zu unrecht wie ich finde. Auch sie mussten ihren Glauben leben und sehr, sehr stark sein, vor allem nach den Hinrichtungen ihrer Männer standen sie in einem zerbombten Deutschland allein mit den Kindern da. 
 
Liebeeinsportlermann 04.02.2021 13:06
                      Wer bin Ich:

Wer bin ich? Sie sagen mir oft, ich träte  aus meiner Zelle gelassen und heiter und fest wie ein Gutschein aus  seinem Schloß. 

Wer bin ich? Sie sagen mir auch, Ich trüge die Tage des Unglücks gleichmäßig, lächelnd und stolz, wie einer, der Siegen gewohnt ist. 
Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?
Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?
( geschrieben von Juni 1944 )/{Wer es weiterlesen möchte, erfährt den Rest ausführlich.} 🤔
.........🐑
 
Klavierspielerin2 04.02.2021 13:24
Bei uns RK- Christen wird ihm auch gedacht, ein Märtyrer!
Allerdings gedenken wir seines Todestages, den 9.4.
Mein Blog von vergangenem Jahr, als Ergänzung:
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/62110/
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 13:25
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage Widerstandskraft geben will ,
wie wir sie brauchen.
Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen 

( Dietrich Bonhoeffer)
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 13:26
Jesus ruft nicht zu einer neuen Religion auf,
sondern zum Leben 

(Dietrich Bonhoeffer)
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 13:30
„Es gibt ein erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche.“

Dietrich Bonhoeffer



= = = = =

Wenn ich nur 10% "Mann" von Bonnhoeffer wäre - dann wäre ich mit mir zufrieden. 
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 13:36
Sadie 04.02.2021 um 13:26
Jesus ruft nicht zu einer neuen Religion auf,
sondern zum Leben

(Dietrich Bonhoeffer)


War Dietrich Bonhoefer religionslos?
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 13:43
Vor einiger Zeit begegnete mir das Buch

        Flieg, Maikäfer, flieg
    Kindheit jenseits der Oder
      von: Werburg Doerr

Es wird viel erzählt vom Guts-/Arbeitsleben,
und es stellte sich heraus,
dass es sich um die Familie von Wedemeyer handelt,
die Familie seiner Verlobten,
und Werburg eine Tochter aus dieser Familie von Wedemeyer ist.
 
janinaj 04.02.2021 13:46
Ich würde sagen, dass jeder der wirklich gläubig und wiedergeboren ist - gar nicht religiös sein kann. Somit auch Bonhoeffer nicht. 

Ein gläubiger Mensch hat Jesus Christus als Bezugsperson, persönlich und lebendig, durch den Heiligen Geist und sein Wort und braucht weder Religion noch Konfession oder sonst eine (Irr)Lehre. 

Religiosität ist frommer Betrieb, fromme Beschäftigung mit Glaubensformen, Äußerlichkeiten, scheinbar frommen Lehren, die keine bibl. sind. Das ist das genaue Gegenteil von gläubig sein und hält nur vom wirklichen, lebendigen Glauben ab. 
 
Elefant1 04.02.2021 14:05
Ich glaube, dass die Bibel allein die Antwort auf alle unsere Fragen ist, und dass wir nur anhaltend und demütig zu fragen brauchen, um die Antwort von ihr zu bekommen.

Das Leiden muss getragen werden, damit es vorübergeht.

Wir müssen bereit werden, uns von Gott unterbrechen zu lassen.

Wenn schon die Illusionen bei den Menschen eine so große Macht haben, dass sie das Leben in Gang halten können – wie groß ist dann erst die Macht, die eine begründete Hoffnung hat? Deshalb ist es keine Schande, zu hoffen, grenzenlos zu hoffen!

Man muss sich durch die kleinen Gedanken, die einen ärgern, immer wieder hindurchfinden zu den großen Gedanken, die einen stärken.

Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
Dietrich Bonhoeffer

So viele schöne Worte...
 
pieter49 04.02.2021 14:07
Gib mir die Liebe zu Gott und den Menschen, die allen Hass und alle Bitterkeit vertilgt, gib mir die Hoffnung, die mich befreit von Furcht und Verzagtheit.
Lehre mich Jesus Christus erkennen und seinen Willen tun.

Dietrich Bonhoeffer
 
Putz 04.02.2021 15:26
@janinai: hier sollten wir beachten: das Wort Religion heißt: Bindung an etwas. Insofern sind wir "religiös", an Christus gebunden. Das Wort Religion hat in der Geschichte viel Mißdeutung erfahren, darum müssen wir gut überlegen, wie wir definieren. Bonhoeffer versteht unter "Religion" alles, womit sich der Mensch bei  Gott Anerkennung, das "Heil" verdienen möchte. Das Heil ist reine Gnade, Geschenk. Das religiöse Leben schafft sich und braucht auch Strukturen, wir leben ja nicht im luftleeren Raum. Dazu gehört eine Gemeinde mit ihren Regeln usw. Aber alles muß von Zeit zu Zeit geprüft werden auf Wahrheit, nicht auf Richtigkeit. Menschen machen "Richtigkeiten", Gott schafft Wahrheit. In den Beiträgen der übrigen Teilnehmer steht viel Gutes. Toll!
 
Putz 04.02.2021 15:29
Im Zentrum von Breslau, was heute zu Polen gehört, steht seit einigen Jahren eine Büste von D. B., ein ökumenisches Denkmal und Hinweis für Zusammengehörigkeit.
 
einSMILEkommtwieder 04.02.2021 15:56
"Man muss sich durch die kleinen Gedanken,
die einen ärgern,
immer wieder hindurch finden zu den großen Gedanken,
die einen stärken."

(Dietrich Bonhoeffer)

… dieser Text steht auf einer Postkarte auf meinem Schreibtisch und dazu habe ich im Netz folgenden "Beitrags-Auszug" gefunden:


Bewusst umschalten, den "Schalter umlegen"

Im aufreibenden Alltags-Allerlei werden immer wieder Gedanken ausgelöst, die einen ärgern, manchmal sogar sprichwörtlich "bis aufs Blut" ärgern.
Vielleicht sind es Menschen, vielleicht sind es Ereignisse oder Situationen, die den Ärger auslösen.
Doch wenn man sich dem Ärger hingibt, löst man dadurch noch kein einziges Problem.
Wäre es dann nicht hilfreich, sich innerlich selbst ein "Stopp!" zuzurufen, um den "Schalter umzulegen"?
Auch dadurch wird noch kein Problem gelöst.
Aber wenn man sich seinen großen Gedanken zuwendet, die einen stärken, ändert man seine Sichtweise.
Kleine(re) Probleme bekommen wieder ihre angemessene Größe zurück und man bringt sich selbst wieder auf Kurs.

https://dieter-jenz.de/lc/man-muss-sich-durch-die-kleinen-gedanken-bonhoeffer/
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 16:51
Was mir auch sehr gut gefällt:

Das Walten Gottes in der Geschichte 

Ich glaube,
dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, 
dass uns Gott in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube,
dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist mit ihnen fertig zu werden, 
als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, 
dass Gott kein zeitloses Faktum ist, 
sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
 
janinaj 04.02.2021 16:51
@Putz: Vielen Dank für dein Statement. Wenn man deinen Hintergrund kennt, dann mag man deine Definition verstehen. 
Allerdings habe ich leider hier - im Westen - die Erfahrung machen müssen, dass fast alles was landläufig als religiös bezeichnet wird, alles Mögliche war an Eigenstreben, eigene Vorstellungen, fromm sein wollen, aber ohne Jesus Christus usw. und das leider bis in die Ämter der Kirche hinein. 
Und sowas mag ich nun mal nicht. 
Wenn religiös sein ausschließlich die Bindung an Jesus Christus, so wie ihn die Bibel bezeugt (für dich) bedeutet, dann sind wir einer Meinung. 
Nur du darfst die theol. Definition leider nicht als grundsätzlich gegeben und ausschließlich voraussetzen. Dafür ist sind weltliche Maßstäbe schon viel zu sehr im unguten auch in die Gemeinden eingedrungen. Leider. Das ist keine Anklage - nur eine nüchterne Feststellung. 
 
Putz 04.02.2021 18:07
@janinaj: da gebe ich dir sehr recht. Mit der Geschichte des Glaubens ist es wie mit einem Diamant. Je länger und je mehr er durch viele Hände geht (2000 Jahre), desto glanzloser kann er werden. Umso mehr müssen wir ad fontes! Zu den Quellen! Ist ein langes, aber wichtiges Thema.
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 18:14
 
Putz 04.02.2021 18:50
@janinaj: noch etwas biblisches, NT, fällt mir ein: die Jünger von Jesus wollen einmal Weizen und Unkraut gewaltsam trennen. Jesus antwortet: laßt beides gemeinsam wachsen, mein himmlischer Vater, also Gott selber wird am Ende der Geschichte trennen. Jesus ist ganz gelassen und voll Ruhe und hält seine Jünger zurück. Schau mal das NT durch, mir fehlt momentan die genaue Stelle. So ist das mit den Mißbildungen in Kirche und Welt auch. Laß wachsen, Gott sortiert aus! macht mich ruhig und bändigt unser Rumoren.
 
einSMILEkommtwieder 04.02.2021 18:52
Christen und Heiden

Menschen gehen zu Gott in ihrer Not,
flehen um Hilfe,
bitten um Glück und Brot,
um Errettung aus Krankheit,
Schuld und Tod.
So tun sie alle, alle,
Christen und Heiden.

Menschen gehen zu Gott in Seiner Not,
finden ihn arm, geschmäht,
ohne Obdach und Brot,
sehn ihn verschlungen von Sünde,
Schwachheit und Tod.
Christen stehen bei Gott
in Seinen Leiden.

Gott geht zu allen Menschen in ihrer Not,
sättigt den Leib und die Seele
mit Seinem Brot,
stirbt für Christen und Heiden
den Kreuzestod,
und vergibt ihnen beiden.


(Dietrich Bonhoeffer, Beilage im Brief aus der Haft, 8.7.1944, Widerstand und Ergebung, DBW 8.515f)
 
janinaj 04.02.2021 19:51
@Putz: Ich komme ursprünglich aus der Landwirtschaft. Da weiss man, dass Weizen und Unkraut nebeneinander wachsen. 
Ich denke, man muss auch ggf. mal Hand anlegen, will heißen, den Mund aufmachen und Einhalt gebieten, wenn es gar zu doll wird. 
Vorher aber bitte immer um Weisheit beten. Das ist sehr wichtig, nicht aus uns heraus oder gar aus Wut oder Frust handeln. Manchmal ist das schwer, ich weiß. 

Aber zurück zu Bonhoeffer: Mir ist noch eingefallen, dass er eine sehr deutliche Meinung zu einer bestimmten Form - der H... sexualität hatte. Wenn das Manche wüssten: Dann wäre Bonhoeffer - nach heutigen Maßstäben sicher auch wegen Volksverhetzung angeklagt worden. So wie Pastor Latzel. 
 
(Nutzer gelöscht) 04.02.2021 21:12
@janinaj: Das Thema "Religion" sehe ich genauso wie du.
Denn, ich bin kein religiöser Mensch, der sie an kirchlichen Regeln definiert.
Christusferne Religionen brauche wir sicher nicht weiter beleuchten.

Für mich ist es die Kernfrage zur "Wahrheit":

Direkte Beziehung mit und zu Jesus leben,  ist damit keine Religion!

Die Umwege über Priester, kirchliches Regelwerk, verhaltensfordernde Dogmen und Rituale, die passen nicht in meine Liebesgeschichte mit Jesus!

Bonhoeffers Lied: "Von guten Mächten...", treibt mir immer Tränen in die Augen.
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