weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

Hl Jadwiga

Hl Jadwiga
Die Heilige Jadwiga (Hedwig) Andegaweńska, Königin von Polen (1374-1399)

Die einzige Frau auf dem polnischen Thron. Jung, schön, schlau…- sie hätte alles haben können, was das Herz begehrt! Sie wählte das Wohlwollen ihrer Untertanen und des Landes, das sie regierte. Diese Wahl gab Polen Stabilität und Wohlstand für die nächsten Jahre. Aber die Königin Jadwiga war hauptsächlich für ihre Sanftheit, ihren Mut, ihre Weisheit und ihre Sorge für die Untertanen bekannt.

100% Europäerin

Jadwiga Andegaweńska wurde am 18. August 1374 in Buda (heute: Budapest) geboren. Sie war die Tochter des Königs von Ungarn und Polen – Ludwik und von seiner Frau Elisabeth Bośniacki. In ihren Adern floß das Blut von französischen, polnischen, ungarischen und bosnischen Vorfahren.
Im 14. Jahrhundert war die politische Situation in Osteuropa angespannt. Die Könige vergrößerten die Gebiete ihrer Länder nach siegesreichen Schlachten, oder durch Eheschließungen, die ihre Kinder mit den Nachfahren der Verbündeten eingingen. König Ludwik hatte ähnlich gedacht. Er hatte drei Töchter und plante seiner ältesten – Katharina – die ungarische Krone zu geben, die mittlere – Maria – sollte Polen regieren und  für die jüngste – Jadwiga – plante er das Bündnis mit Österreich zu schließen, wo die Habsburger regierten.
Die polnischen Politiker gaben sich nicht damit einverstanden, dass der Ehemann von Maria – Sigmund aus Luxemburg – die polnische Krone haben sollte und schlugen die kleine Jadwiga als Königin für Polen vor. Sie sollte außerdem den litauischen Prinzen heiraten, was die Verstärkung der Grenzen mit den Kreuzrittern mit sich ziehen sollte, die den polnischen Herrschern ständig im Nacken steckten. Das hätte außerdem zur Taufe von Litauen geführt. Die kleine, aber für ihr Alter schon reife Jadwiga war über diese Entscheidungen nicht sehr erfreut. Da sie ins kalte Wasser geworfen wurde, nahm sie ein Kruxifix als Hilfe in schweren Situation mit auf das Wawel-Schloss (ein schwarzes Kreuz, auch Kreuz von Jadwiga genannt). Der Gekreuzigte war bis zu ihrem Ende ihr Vertrauter, ihr Berater und ihr Tröster. Am 16. Oktober 1384 wurde die 10-jährige Jadwiga zur Königin von Polen geweiht.

Zerissenes Herz

Trotz ihrer Krönung war ihr die Verlobung mit Wilhelm von Habsburg immer noch wichtig, da ihr Prinz Wilhelm nicht egal war und sie ihn heiraten wollte. Es fiehl Jadwiga sehr schwer sich mit der Entscheidung der Politiker zufrieden zu geben, angeblich habe sie auch versucht aus dem Wawel-Schloss zu fliehen… Der Krakauer Bischof kam der verzweifelten und einsamen Königin zur Hilfe. Er erklärte ihr, dass die Heirat mit dem Prinzen Jagieło eine wertvolle Opfergabe für das Christentum in Europa wäre. Jadwiga begab sich in die Kathedrale um sich bei Christus auszuweinen und um Ihn um Rat zu bitten. Als sie so im Gebet vertieft war, hat angeblich Jesus selbst zu ihr vom Kreuz gesprochen. TUE WAS DU SIEHST – sagte Er. Die Entscheidung war für Jadwiga – wenn auch schwer – aber offensichtlich. Am 15. Februar empfing der ca. 30-jährige Prinz Jagieło die Taufe und den Namen Władysław. Drei Tage später heirateten sie und Władysław Jagieło wurde zum König von Polen gekrönt.

Der Monarchie treu

Jadwiga war ein großes und schönes Mädchen mit roten Haaren. In Europa hat sie nicht nur mit ihrer Schönheit, aber auch mit ihrer weisen Diplomatie und ihrer tiefen Frömmigkeit geglänzt. Neben der polnischen und litauischen Sprache beherrschte sie außerdem noch Latein, Deutsch und Italienisch. Sie hatte eine starke Persönlichkeit und einen selbstbewussten Charakter.
Sie hat sich sehr um die Verbreitung des Glaubens in Litauen gekümmert. Mit dieser Absicht organisierte sie ein besonderes Kollegium an der Universität in Prag, in dem die zukünftigen litauischen Priester sich bilden konnten. Sie hatte dieses „etwas“, mit dem sie Menschen neben sich vereinte. Sie versöhnte die miteinander verstrittenen Jagiellonen (Dynastieprobleme in Litauen). Sie kannte sich mit der Politik aus und traf sich persönlich mit den Herrschern der befeindeten Länder um die Friedensverhältnisse zu verhandeln und auszumachen.
Neben der Politik lag ihr das Wohl ihres Volkes sehr am Herzen: sie stiftete viele Krankenhäuser und Kirchen. Mit dem Bau einer der Kirchen – der Karmeliterkirche der Allerheiligsten Gottesmutter auf dem Sand (siehe: Mappe) – ist eine Legende verbunden. Eines Tages, als die Königin auf dem Bauplatz erschien, bemerkte sie, dass einer der Bauarbeiter sehr traurig war. Das rührte sie und sie fragte ihn nach dem Grund. Er erzählte ihr über seine schwere Familiensituation: seine Frau, die Mutter von drei Kindern, war schwer krank und dem Tode nahe. Trotz seiner Arbeit auf dem Bau konnte er sich keine Behandlung leisten. Königin Jadwiga bückte sich, nahm ihre Stiefellette vom Fuß und knöpfte eine goldene Schnalle ab und gab sie ihm. Im gleichen Moment lehnte sie ihren nackten Fuß an einen Stein, der mit Essig beschmiert war und hinterließ einen Fußabdruck. Als sie ging bemerkte dieser Mauer den Abdruck. Er behaute den besonderen Stein und mauerte ihn in die Wand des Gotteshauses ein. Bis heute kann man den Fußabdruck der Königin Jadwiga bewundern. Er ist von einem Gitter umschlossen und in einer Ecke der Karmeliterkirche auf dem Sand auf der Karmeliter Straße zu finden.

Wohltäterin der Krakauer Akademie

Die Königin Jadwiga sorgte sich sehr um ihr Beziehung mit Jesus und tat viel, um Ihn auch ihren Nächsten und Untertanen näher zu bringen. Sie betete und fastete viel. Sie kümmerte sich auch um die Verbreitung des Wortes Gottes, indem sie Bibelübersetzungen und Texte der Glaubensväter für die Wawel-Kathedrale stiftete.
Sie wünschte sich, dass der Herr ständig mit Psalmen gepriesen wird und stellte ein spezielles Kollegium von sechzehn Psaltern auf, die Tag und Nacht den Herrn lobten. Um das Glaubensfundament im Königreich Polens zu festigen vermachtete sie ihr Eigentum zugunsten der Erneuerung und des Baus der heruntergekommenen Krakauer Akademie. Sie erbitte beim Papst die Erlaubnis der Eröffnung einer Theologie-Fakultät, was die Evangelisierung auf dem Gebiet des großen Königreichs von Polen, Litauen und Russland deutlich beschleunigte. Die Fakultät hatte einen großen Einfluss auf die Rangerhöhung der Hochschule, die seitdem in Europa sehr angesehen war und deren Erneuerung eine große Bedeutung für Polen hatte. Genau hier (seit dem 19. Jahrhundert Jagiellonen-Universität genannt) studierten u.a. Paul Włodkowic, Nikolaus Kopernikus, der Heilige Jan Kanty, Stanisław Wyspiański, Karol Wojtyła oder der heutige polnische Präsident Andrzej Duda.

"Sputen wir uns die Menschen zu lieben..."

Jadwiga und Władysław regierten nur 13 Jahre zusammen. Trotz des Altersunterschiedes  verstanden sie sich hervorragend. Władysław hat Jadwiga sehr geliebt, die ihn trotz der anfänglichen Schwierigkeiten ihrer Beziehung auch geliebt hat. Sie behandelten sich mit großem Respekt und Vertrauen. Der König wünschte sich einen Nachfolger, einen Erben. Jadwiga gebar Władysław eine Tochter Elisabeth Bonifacja. Die kleine Prinzessin verstarb aber nach drei Wochen. Mit ihr verstarb zwei Tage später auch die 25-jährige Jadwiga aufgrund von postnatalen Komplikationen. Ihr Tod war ein Schock für das Königreich und erfolgte mit einem großen Nachklang in Europa. Die Königin wurde in der Wawel-Kathedrale beigesetzt. Jagiełło trug, trotz seiner drei weiteren Ehen, bis zum Ende seines Lebens den Ring, den ihm seine geliebte Jadwiga geschenkt hatte.

Die Besonderheit, die mit der Zeit bemerkt wurde

Die Menschen erinnerten sich an die Güte und Einzigartigkeit der Königin und kamen in die Kathedrale um Gott im Gebet für das Geschenk ihres Lebens zu danken. Sie glaubten auch an ihre Heiligkeit und baten um Fürsprache in ihren Angelegenheiten. Die zahlreichen Votivgaben an ihrem Grab zeugen davon, dass ihre Fürsprache wirksam war. Kurz nach ihrem Tod bemühte man sich um ihre Seligsprechung, aber viele Probleme – zuerst finanzielle und danach auch politische – führten dazu, dass es erst im 20. Jahrhundert dazu kam. Johannes Paul II. sprach sie selig, und anschließend auch am 8. Juni 1997 auf den Krakauer Błonia-Wiesen heilig. Das war auch ein historisches Ereignis: die erste Heiligsprechung auf polnischer Erde. Wir erinnern uns am 8. Juni an die Heilige Jadwiga. Sie ist die Patronin von Polen.

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
Martin123 15.01.2021 23:05
 
hansfeuerstein 15.01.2021 23:06
Interressant. Es ist überhaupt interressant über die eigenen Grenzen zu sehen..
 
Martin123 15.01.2021 23:09
huh, du bist aber schnell beim Lesen😅
 
(Nutzer gelöscht) 15.01.2021 23:11
Querleser sehen mehr 🙃😉
 
Martin123 15.01.2021 23:13
Jadwiga machte den ersten schritt zur Christianisierung Litauens.
 
hansfeuerstein 15.01.2021 23:15
Ja, im lesen bin ich schnell, beruflich bedingt.🙂 Und noch dazu, wenn es mich interressiert.
 
(Nutzer gelöscht) 15.01.2021 23:17
Ja ...
Das hab ich auch m.Buchhändlerlehre zu verdanken 🙂
 
hansfeuerstein 15.01.2021 23:19
Eigentlich ein sehr schöner Beruf für intellektuell ansprechbare Menschen...
 
(Nutzer gelöscht) 15.01.2021 23:21
Aber dem Wandel unterworfen.....ein völlig anderes Berufsbild als vor 20 Jahren.....gesucht werden da inzwischen viele IT'ler....
 
(Nutzer gelöscht) 15.01.2021 23:22
Aber ja eigentlich ein schöner und sehr alter Beruf....
 
hansfeuerstein 15.01.2021 23:38
Wie in unendlich vielen Berufsbildern, der Mensch muss vor allem IT Kompatibel sein.😉
Alle fachlichen Herausforderungen sind IT gestützt...
Ich freue mich über diese Blogs, weil sie lehren, wie sehr Europa von derartigen Gestalten geprägt wurden, und zwar über Landesgrenzen hinaus.
 
hansfeuerstein 15.01.2021 23:39
Denn es war die Einstellung dieser Menschen, welche die Länder Europas christlich sein liessen...
 
Martin123 15.01.2021 23:45
ja, da kommen noch ein paar Blogs mit ähnlichen Heilgen, die die Welt veränderten...
 
Shira 15.01.2021 23:48
Danke Martin🙂
Das ist schön und interessant Martin..auch so interessant wie die Kathedralen von Klavierspielerin😍
 
hansfeuerstein 15.01.2021 23:52
Es gibt auch noch die Hedwig von Andechs. Früher hiessen gar nicht wenige Frauen Hedwig.
Inzwischen sind ja mehr so die Namen beliebt, die nach Nachtclubtänzerin klingen....das findet die Gesellschaft cool. Der Verlust des Glaubens eben. Bildet sich auch bei den Namen ab.

Hedwig von Andechs


Die heilige Hedwig von Andechs (1174–1243), Herzogin von Schlesien und Polen


Hedwig von Andechs (auch Hedwig von Schlesien, tschechisch Hedvika Slezská, polnisch Jadwiga Śląska; * 1174 in Andechs; † 15. Oktober 1243 in Trebnitz) war Herzogin von Schlesien. Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt. Im römischen Generalkalender ist ihr Gedenktag am 16. Oktober, im evangelischen Namenkalender am 15. Oktober
 
Martin123 15.01.2021 23:53
Das Video hat mich begeistert,

Sie schaut aufs Kreuz, und Christus legt ihr die Worte ins Herz, Tue was du siehst!

Also beim ersten mal, Krone ab- Sie sah die Dornenkrone Jesu
beim zweiten mal, Durstigen zu Trinken gegeben- Sie sah die Durchbohrten Hände
und beim dritten mal, wie Jesus, die Füße gewaschen- Sie sah die Durchbohrten Füße
 
Martin123 15.01.2021 23:55
Hans🙂

Hedwig von Schlesien ist mir bekannt.
 
hansfeuerstein 15.01.2021 23:56
Wenn man bedenkt, dass einmal solche Menschen ihre Länder regierten....
 
Martin123 15.01.2021 23:56
 
Martin123 15.01.2021 23:57
Piotr Skarga ist der Polnische Paulus🙂
 
Marion5000 15.01.2021 23:58
🙂Danke Martin, interessante Geschichte von Polen.
    Meine Schwiegermutter kommt von Polen.☀
 
Martin123 16.01.2021 00:00
Aus dem Video mit Deutschem Untertitel:

Nicht alle können Fasten, aber alle können Barmherzig sein.
 
Martin123 16.01.2021 00:01
Das ist schön, Liebe Marion😀
 
hansfeuerstein 16.01.2021 00:05
Vielleicht sind sich die Menschen einfach nicht mehr sicher, dass sich Barmherzigkeit "auszahlt"...man hat manchmal das Gefühl....
 
Martin123 16.01.2021 00:08
Aus dem Video der Predigt von Piotr Skarga:

Du kannst nicht viel geben..... gib wenig.....
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren