Deutschland, deine Kathedralen (13)
03.01.2021 18:20
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Deutschland, deine Kathedralen (13)
Hildesheimer Dom: Weltkulturerbe mit legendärem Ursprung
Nur wenige deutsche Bischofskirchen können von sich behaupten, zum Weltkulturerbe der Unesco zu gehören – eine von ihnen ist der Hildesheimer Dom. Das Gotteshaus blickt auf eine lange Geschichte zurück, die einst mit einem Rosenstock begonnen haben soll.
Die Ursprünge des Hildesheimer Doms sind legendär: Im Jahr 815 soll Kaiser Ludwig der Fromme, Sohn und Nachfolger Karls des Großen, bei einem Jagdausflug ein Marienreliquiar verloren haben. Nach einigem Suchen fand er es schließlich an einem Rosenstrauch hängend wieder und erkannte darin den Willen Gottes, an dieser Stelle eine Kapelle errichten zu lassen. Eine andere Version der Legende erzählt von einer Messe, die der Kaiser während einer Jagd mitten im Wald lesen ließ. Zu diesem Zeck wurde das Reliquiar an einem Rosengebüsch befestigt. Als er das heilige Kleinod später nicht mehr von der Pflanze lösen könnte, entschied er sich, an dieser Stelle ein Gotteshaus zu Ehren der Jungfrau Maria zu errichten und ein Bistum unter ihrem Patronat zu gründen.
"Tausendjähriger Rosenstock" lockt zahlreiche Besucher an
Wie auch immer sich die Geschichte abgespielt haben mag, die Anfang des 9. Jahrhunderts gebaute Marienkapelle ist die Keimzelle des Mariendoms und des Bistums Hildesheim. Sie befand sich im Bereich der Apsis des heutigen Kirchengebäudes. An dieser Stelle steht noch heute der sogenannte "Tausendjährige Rosenstock", der ein zentrales Element der Hildesheimer Gründungslegende ist und jedes Jahr im Mai zahlreiche Besucher anlockt, die die Blüte der Heckenrose bewundern. Anders als der Name des Rosenstocks nahelegt, ist die Pflanze wahrscheinlich 700 Jahre alt und gilt manchen Experten als ältester lebender Rosenstock der Welt.
Ludwig der Fromme wollte mit der Bistumsgründung in Hildesheim die Christianisierung Norddeutschlands vorantreiben. Da war es nur folgerichtig, dass die Kapelle rund 50 Jahre nach ihrem Bau von Bischof Altfrid zu einem dreischiffigen Dom mit Kreuzgrundriss vergrößert wurde. Um 1015 ließ Bischof Bernward seine Kathedrale mit Kunstschätzen ausstatten. Bis heute trägt die bronzene Bernwardtür im Westwerk zum Weltruhm des Hildesheimer Doms bei.
Die beiden über vier Meter hohen Türflügel gelten als erster Erzählzyklus der bildenden Kunst auf deutschem Boden. Die jeweils fast zwei Tonnen schweren Türflügel erzählen die Geschehnisse aus dem Buch Genesis von der Erschaffung Adams und Evas über den Sündenfall bis zum Brudermord von Kain an Abel. Auf dem zweiten Türflügel wird als theologisches Gegenprogramm das Leben Jesu von der Verkündigung an Maria über die Kreuzigung Jesu bis zu seiner Himmelfahrt erzählt. Die Bernwardtür bildet so in künstlerisch beeindruckender Ausführung und Komposition die Geschichte der Sünde ab: ihr Wirken in der Urzeit und der Sieg über sie durch Jesus Christus.
Ein weiterer Höhepunkt ottonischer Kunst, der sich im Hildesheimer Dom befindet, ist die Christussäule aus dem Jahr 1020. Auch sie stammt aus der Zeit Bernwards und bildet das Leben Jesu von der Taufe im Jordan bis zum Einzug in Jerusalem ab. Sie orientiert sich an der antiken Trajans- und der Marc- Marc-Aurel-Säule in Rom, auf denen die Kriegstaten der Kaiser dargestellt wurden. Diese Ehrensäule für Jesus Christus bildet die Friedenstaten des Gottessohnes ab, die chronologisch sich nach oben windend plastisch gezeigt werden. Die knapp vier Meter hohe Bronzesäule war ursprünglich für die Michaeliskirche in Hildesheim geschaffen worden, in der sich Bischof Bernwards Grab befindet. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie für einige Jahrzehnte auf dem Domhof aufgestellt und fand 1893 schließlich ihren Platz im Dom.
Quasi-Neubau nach zweitem Weltkrieg
Im Jahr 1046 brennt die Stadt Hildesheim, und auch der Dom wird von den Flammen nicht verschont. In der Folge wird das schwer beschädigte Langhaus abgetragen und der Dom auf den alten Grundmauern in romanischer Bauweise wiedererrichtet. Aus gotischer Zeit stammen die Seitenkapellen an der Nord- und Südseite, aus dem Barock die reiche Innenausstattung, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts ersetzte man das baufällig gewordene Westwerk durch eine neuromanische Doppelturmfront, die bis 1945 bestand. Durch die Bombenangriffe im Weltkrieg wurde der Dom sehr stark beschädigt und musste als einzige deutsche Kathedrale neu geweiht werden.
In den nachfolgenden Jahrzehnten wurde der Dom in vereinfachter Form wiederaufgebaut. Dabei entschied man sich zu einer Rückbesinnung auf frühromanische Formen. So wurden etwa die Türme der Westfront durch einen Neubau ersetzt, der sich am Westriegel des Doms zu Minden orientierte, der einst in Anlehnung an den Hildesheimer Dom konzipiert worden war. Die Arbeiten wurden vom sogenannten "Hildesheimer Dombaustreit" verzögert. Weil sich das Land Niedersachsen und das Bistum Hildesheim bezüglich der Übernahme der Kosten für den Wiederaufbau uneinig waren, wurde der Dom erst 1960 fertiggestellt.
Von 2010 bis 2014 war der Dom für eine umfangreiche Sanierung komplett geschlossen. Neben Arbeiten zum Erhalt des Kirchenbaus wurden auch gestalterische Veränderungen vorgenommen: Der Fußboden wurde auf das ursprüngliche Niveau herabgesenkt, der berühmte Heziloleuchter, einer der wenigen Radleuchter der deutschen Romanik, erhielt seinen Platz im Langhaus zurück und eine Bischofsgruft in der Krypta wurde geschaffen. Auch der große Kreuzgang mit der Annenkapelle wurde restauriert und beherbergt in einem Teil nun das Diözesanmuseum. Die feierliche Wiedereröffnung des Doms fand als Eröffnung des 1.200-jährigen Bistumsjubiläum Hildesheims statt, das 2015 gefeiert wurde. Bis dahin war der Hildesheimer Dom die größte Kirchenbaustelle in Deutschland.
Der Dom gehört mit der Michaeliskirche und der Bernwardtür sowie der Christussäule seit 1985 zum Weltkulturerbe der Unesco. Das architektonisch-künstlerische Ensemble ist nach Ansicht der Kulturorganisation der Vereinten Nationen ein "außergewöhnliches Zeugnis religiöser Kunst im Heiligen Römischen Reich". Doch neben ihren Kunstschätzen, der Blüte des "Tausendjährigen Rosenstocks" und der Feier der Liturgie hat die Hildesheimer Bischofskirche noch einen weiteren Besuchermagnet: In den vergangenen Jahren haben immer wieder Uhus im Westwerk des Doms genistet. Zeitweise konnten die Eltern und ihr Nachwuchs sogar durch eine Webcam beobachtet werden, sehr zur Freude der Tierfreunde unter den Gläubigen des Bistums Hildesheim. Auch in diesem Jahr sind wieder drei Jungvögel im Dom geschlüpft.
Von Roland Müller
Nur wenige deutsche Bischofskirchen können von sich behaupten, zum Weltkulturerbe der Unesco zu gehören – eine von ihnen ist der Hildesheimer Dom. Das Gotteshaus blickt auf eine lange Geschichte zurück, die einst mit einem Rosenstock begonnen haben soll.
Die Ursprünge des Hildesheimer Doms sind legendär: Im Jahr 815 soll Kaiser Ludwig der Fromme, Sohn und Nachfolger Karls des Großen, bei einem Jagdausflug ein Marienreliquiar verloren haben. Nach einigem Suchen fand er es schließlich an einem Rosenstrauch hängend wieder und erkannte darin den Willen Gottes, an dieser Stelle eine Kapelle errichten zu lassen. Eine andere Version der Legende erzählt von einer Messe, die der Kaiser während einer Jagd mitten im Wald lesen ließ. Zu diesem Zeck wurde das Reliquiar an einem Rosengebüsch befestigt. Als er das heilige Kleinod später nicht mehr von der Pflanze lösen könnte, entschied er sich, an dieser Stelle ein Gotteshaus zu Ehren der Jungfrau Maria zu errichten und ein Bistum unter ihrem Patronat zu gründen.
"Tausendjähriger Rosenstock" lockt zahlreiche Besucher an
Wie auch immer sich die Geschichte abgespielt haben mag, die Anfang des 9. Jahrhunderts gebaute Marienkapelle ist die Keimzelle des Mariendoms und des Bistums Hildesheim. Sie befand sich im Bereich der Apsis des heutigen Kirchengebäudes. An dieser Stelle steht noch heute der sogenannte "Tausendjährige Rosenstock", der ein zentrales Element der Hildesheimer Gründungslegende ist und jedes Jahr im Mai zahlreiche Besucher anlockt, die die Blüte der Heckenrose bewundern. Anders als der Name des Rosenstocks nahelegt, ist die Pflanze wahrscheinlich 700 Jahre alt und gilt manchen Experten als ältester lebender Rosenstock der Welt.
Ludwig der Fromme wollte mit der Bistumsgründung in Hildesheim die Christianisierung Norddeutschlands vorantreiben. Da war es nur folgerichtig, dass die Kapelle rund 50 Jahre nach ihrem Bau von Bischof Altfrid zu einem dreischiffigen Dom mit Kreuzgrundriss vergrößert wurde. Um 1015 ließ Bischof Bernward seine Kathedrale mit Kunstschätzen ausstatten. Bis heute trägt die bronzene Bernwardtür im Westwerk zum Weltruhm des Hildesheimer Doms bei.
Die beiden über vier Meter hohen Türflügel gelten als erster Erzählzyklus der bildenden Kunst auf deutschem Boden. Die jeweils fast zwei Tonnen schweren Türflügel erzählen die Geschehnisse aus dem Buch Genesis von der Erschaffung Adams und Evas über den Sündenfall bis zum Brudermord von Kain an Abel. Auf dem zweiten Türflügel wird als theologisches Gegenprogramm das Leben Jesu von der Verkündigung an Maria über die Kreuzigung Jesu bis zu seiner Himmelfahrt erzählt. Die Bernwardtür bildet so in künstlerisch beeindruckender Ausführung und Komposition die Geschichte der Sünde ab: ihr Wirken in der Urzeit und der Sieg über sie durch Jesus Christus.
Ein weiterer Höhepunkt ottonischer Kunst, der sich im Hildesheimer Dom befindet, ist die Christussäule aus dem Jahr 1020. Auch sie stammt aus der Zeit Bernwards und bildet das Leben Jesu von der Taufe im Jordan bis zum Einzug in Jerusalem ab. Sie orientiert sich an der antiken Trajans- und der Marc- Marc-Aurel-Säule in Rom, auf denen die Kriegstaten der Kaiser dargestellt wurden. Diese Ehrensäule für Jesus Christus bildet die Friedenstaten des Gottessohnes ab, die chronologisch sich nach oben windend plastisch gezeigt werden. Die knapp vier Meter hohe Bronzesäule war ursprünglich für die Michaeliskirche in Hildesheim geschaffen worden, in der sich Bischof Bernwards Grab befindet. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie für einige Jahrzehnte auf dem Domhof aufgestellt und fand 1893 schließlich ihren Platz im Dom.
Quasi-Neubau nach zweitem Weltkrieg
Im Jahr 1046 brennt die Stadt Hildesheim, und auch der Dom wird von den Flammen nicht verschont. In der Folge wird das schwer beschädigte Langhaus abgetragen und der Dom auf den alten Grundmauern in romanischer Bauweise wiedererrichtet. Aus gotischer Zeit stammen die Seitenkapellen an der Nord- und Südseite, aus dem Barock die reiche Innenausstattung, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts ersetzte man das baufällig gewordene Westwerk durch eine neuromanische Doppelturmfront, die bis 1945 bestand. Durch die Bombenangriffe im Weltkrieg wurde der Dom sehr stark beschädigt und musste als einzige deutsche Kathedrale neu geweiht werden.
In den nachfolgenden Jahrzehnten wurde der Dom in vereinfachter Form wiederaufgebaut. Dabei entschied man sich zu einer Rückbesinnung auf frühromanische Formen. So wurden etwa die Türme der Westfront durch einen Neubau ersetzt, der sich am Westriegel des Doms zu Minden orientierte, der einst in Anlehnung an den Hildesheimer Dom konzipiert worden war. Die Arbeiten wurden vom sogenannten "Hildesheimer Dombaustreit" verzögert. Weil sich das Land Niedersachsen und das Bistum Hildesheim bezüglich der Übernahme der Kosten für den Wiederaufbau uneinig waren, wurde der Dom erst 1960 fertiggestellt.
Von 2010 bis 2014 war der Dom für eine umfangreiche Sanierung komplett geschlossen. Neben Arbeiten zum Erhalt des Kirchenbaus wurden auch gestalterische Veränderungen vorgenommen: Der Fußboden wurde auf das ursprüngliche Niveau herabgesenkt, der berühmte Heziloleuchter, einer der wenigen Radleuchter der deutschen Romanik, erhielt seinen Platz im Langhaus zurück und eine Bischofsgruft in der Krypta wurde geschaffen. Auch der große Kreuzgang mit der Annenkapelle wurde restauriert und beherbergt in einem Teil nun das Diözesanmuseum. Die feierliche Wiedereröffnung des Doms fand als Eröffnung des 1.200-jährigen Bistumsjubiläum Hildesheims statt, das 2015 gefeiert wurde. Bis dahin war der Hildesheimer Dom die größte Kirchenbaustelle in Deutschland.
Der Dom gehört mit der Michaeliskirche und der Bernwardtür sowie der Christussäule seit 1985 zum Weltkulturerbe der Unesco. Das architektonisch-künstlerische Ensemble ist nach Ansicht der Kulturorganisation der Vereinten Nationen ein "außergewöhnliches Zeugnis religiöser Kunst im Heiligen Römischen Reich". Doch neben ihren Kunstschätzen, der Blüte des "Tausendjährigen Rosenstocks" und der Feier der Liturgie hat die Hildesheimer Bischofskirche noch einen weiteren Besuchermagnet: In den vergangenen Jahren haben immer wieder Uhus im Westwerk des Doms genistet. Zeitweise konnten die Eltern und ihr Nachwuchs sogar durch eine Webcam beobachtet werden, sehr zur Freude der Tierfreunde unter den Gläubigen des Bistums Hildesheim. Auch in diesem Jahr sind wieder drei Jungvögel im Dom geschlüpft.
Von Roland Müller
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 03.01.2021 18:28
https://www.youtube.com/watch?v=0sB8bTbWdMI
(Nutzer gelöscht) 03.01.2021 18:31
https://www.youtube.com/watch?v=j_sMzUgWI84
Shira 03.01.2021 18:39
Die Bernwardstür ist eine um das Jahr 1015 datierte zweiflügelige Bronzetür im Westportal des Doms zu Hildesheim. Ihr reicher biblischer Figurenschmuck, der Szenen aus dem 1. Buch Mose und dem Leben Jesu Christi einander gegenüberstellt, gilt als erster Bildzyklus der deutschen Plastik
Klavierspielerin2 03.01.2021 18:53
Hier noch eine Besonderheit:
Die Christus Säule
Die Christussäule im Hildesheimer Dom ist ein Kunstwerk von höchstem Rang – so meisterhaft gefertigt, dass selbst mit modernster Technologie ein Nachbau schwer fiele.
...die Christussäule (Bernwardsäule) im Dom Hildesheim.Außen findet sich eine Bildergeschichte. Die 28 Szenen aus dem öffentlichen Leben Jesu führen spiralförmig nach oben, beginnend mit der Taufe Jesu, über seine Wundertaten bis hin zum triumphalen Einzug in die Stadt Jerusalem.
Das heutige Kapitell ist eine freie Nachbildung aus dem 19. Jahrhundert. Die Bekrönung bildete ursprünglich ein Kreuz. Es war der Zielpunkt der Bilderreihe, zu dem auch die vier Verkörperungen der Paradiesflüsse an der Basis aufschauen.
In den Wirren der Reformation wird das Kreuz Mitte des 16. Jahrhunderts eingeschmolzen, um Kanonen zu gießen. Nicht nur dieser Eingriff gefährdete das Kunstwerk: Gut 100 Jahre später wird auch das Kapitell eingeschmolzen, um die Läuteglocke für die inzwischen evangelische Michaeliskirche zu bezahlen. Um 1730 wird sogar überlegt, die ganze Säule zu Geld zu machen. Eine Spendenaktion verhindert diesen Schritt.
https://www.dom-hildesheim.de/de/content/christuss%C3%A4ule-bernwards%C3%A4ule
Die Christus Säule
Die Christussäule im Hildesheimer Dom ist ein Kunstwerk von höchstem Rang – so meisterhaft gefertigt, dass selbst mit modernster Technologie ein Nachbau schwer fiele.
...die Christussäule (Bernwardsäule) im Dom Hildesheim.Außen findet sich eine Bildergeschichte. Die 28 Szenen aus dem öffentlichen Leben Jesu führen spiralförmig nach oben, beginnend mit der Taufe Jesu, über seine Wundertaten bis hin zum triumphalen Einzug in die Stadt Jerusalem.
Das heutige Kapitell ist eine freie Nachbildung aus dem 19. Jahrhundert. Die Bekrönung bildete ursprünglich ein Kreuz. Es war der Zielpunkt der Bilderreihe, zu dem auch die vier Verkörperungen der Paradiesflüsse an der Basis aufschauen.
In den Wirren der Reformation wird das Kreuz Mitte des 16. Jahrhunderts eingeschmolzen, um Kanonen zu gießen. Nicht nur dieser Eingriff gefährdete das Kunstwerk: Gut 100 Jahre später wird auch das Kapitell eingeschmolzen, um die Läuteglocke für die inzwischen evangelische Michaeliskirche zu bezahlen. Um 1730 wird sogar überlegt, die ganze Säule zu Geld zu machen. Eine Spendenaktion verhindert diesen Schritt.
https://www.dom-hildesheim.de/de/content/christuss%C3%A4ule-bernwards%C3%A4ule
hansfeuerstein 03.01.2021 19:02
Die lautesten Glaubenszeugen sind heute die alten Kathedralen zusammen mit der alten christlichen Musik...sie sind fern von jeglichem Relativismus.
Rosenlied 03.01.2021 19:51
⛪Danke @Klavierspielerin. Durch Deine
Beiträge lernen wir viele großartige Kathedralen
in unserm Land kennen..👍 Einige hab ich ja schon
in echt gesehn...
Beiträge lernen wir viele großartige Kathedralen
in unserm Land kennen..👍 Einige hab ich ja schon
in echt gesehn...
(Nutzer gelöscht) 03.01.2021 21:37
Wunderschöner Gesang- etwas Besonderes! Mystisch.
Erste Blüten am sagenumwobenen Rosenstock
Bistum Hildesheim - Es ist jedes Jahr ein Highlight, wenn der tausendjährige Rosenstock am Hildesheimer Dom zu blühen beginnt. Seit wenigen Tagen ist es nun wieder so weit. Der Rosenstock ist eines der wichtigsten Wahrzeichen des Bistums und hat eine wechselvolle Geschichte.
Die Legende vom Rosenstock, einer wilden Heckenrose, geht bis in die Gründungsgeschichte des Bistums Hildesheim um das Jahr 815 zurück. Damals soll Kaiser Ludwig der Fromme zwischen den Blüten einer wilden Heckenrose ein kostbares Reliquiar vergessen haben, das er dort zur Feier einer Messe hatte aufhängen lassen. Als er schließlich zurückkehrte, um das Reliquiar zu holen, ließ es sich nicht mehr von dem Rosenstock entfernen. Ludwig sah darin ein göttliches Zeichen und ließ zu Ehren der Gottesmutter Maria an jener Stelle eine Kapelle bauen.
Völlige Zerstörung während des Krieges
Auf diese Kapelle geht der Hildesheimer Mariendom zurück, an dem der Rosenstock heute noch wächst. Und das trotz der völligen Zerstörung des Doms im März 1945, bei der auch der Rosenstock verbrannte. Dennoch sprossen wenige Wochen später aus seiner von Trümmern verschütteten Wurzel 25 neue Triebe hervor.
Das Wahrzeichen des Bistums und der Stadt Hildesheim ist über einen zentralen Zugang, das Domfoyer, zu erreichen. Seit der Wiederöffnung des Doms im vorigen Sommer wird der tausendjährige Rosenstock nicht mehr von einem Eisengitter eingefasst, sondern von einer niedrigen Hecke aus Buchsbaum. Er gehört botanisch zur heimischen Wildart Rosa canina L. (som)
Weitere Informationen
Der Hildesheimer Dom und das Domfoyer sind täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. In dieser Zeit sind Besichtigungen des Rosenstocks möglich.