Thea und Lia - Adventsgespräch Wiederholung

Bluehorse

Der ursprüngliche Blog ging in den Tiefen des Forums aus unerfindlichen Gründen verloren. Hier poste ich den Blog nochmal.
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Thea und Lia – Adventsgespräch

Es waren mal zwei Schwestern Lia (82 ) und Thea (92), die ich (66) im Café Rosenbusch kennengelernt hatte.

Wir waren in der Fußgängerzone unterwegs, da Thea und Lia etwas besorgen wollten und meine Beratung in Anspruch nehmen wollten, wie sie mir antworteten, als ich sie fragte: Warum soll ich mitkommen?

Lia: bald ist Weihnachten, Bluehorse. Freust Du Dich schon?
Bluehorse: Nicht wirklich.
Thea: Ach, warum denn nicht?
Bluehorse: Ich weiß zwar, wenn eine Wohnung schön aussieht, aber ich selbst kann nicht dekorieren.
Thea: Du brauchst doch nur Kugeln und Weihnachtsfiguren nett hinhängen und aufstellen.
Bluehorse: Das sah bei mir immer so aus, als ob sie ein Wirbelsturm zufällig hier- und dahin gewirbelt hätte oder als wenn sie auf der Flucht sind. Daher hab ich sie einer Migrantenfamilie aus Berlin geschenkt, die ich zufällig in Köln traf.
Lia: Ach, ich wußte gar nicht, dass die Berliner nach Köln auswandern müssen.
Bluehorse: Ja, wenn sich politische Verhältnisse ändern, können sich auch die Lebensbedingungen verschlechtern.
Thea: Das hab ich ja gar nicht mitbekommen. Im Radio haben sie nichts gesagt. Was hat sich denn dort verschlechtert?
Bluehorse: die Bundeskanzlerin hat sich geschnäuzt und nun haben sehr viele Menschen Angst, dass es sich bei Frau Dr. Merkel um etwas Schlimmes handelt und alle angesteckt werden könnten. Daher die bundesweit zu bemerkende Fluchtbewegung.
Lia: Ja, seht, in der Fußgängerzone sind außer uns kaum Menschen. Flüchten alle Berliner nach Köln?
Bluehorse: Nur so lange, bis sie merken, dass es nicht viel zu lachen gibt, weil in Köln der Karnevalszug ausfällt.
Lia: Und wohin flüchten die Menschen dann?
Bluehorse: In die Einsamkeit, Lia.
Lia: Aber viele sind ja nicht einsam, weil sie Familie haben. Gerade Weihnachten ist doch ein Familienfest, bei dem Harmonie herrscht.
Bluehorse: Na, das Problem der lösen viele dadurch, indem sie sich mit der Familie um die Weihnachtsgans streiten oder sich in Quarantäne begeben.
Lia: Das ist ja schrecklich. Du bist heute so negativ gestimmt und siehst alles so düster.

Thea: Nun gehen wir mal hier ins Kaufhaus. Da können wir sicher alles erledigen.
Bluehorse: Und wie genau kann ich Euch helfen?
Thea: Du sollst uns beraten.

Lia: Schaut, hier gibt es Schals. Ist der rote nicht schön?
Bluehorse: Den könnte man schön als Warnsignal verwenden, wenn man sperrige Gegenstände mit dem Auto transportiert, die nicht ganz ins Auto passen und daher hinten herausragen.
Lia: Aber Blui! Dazu ist ein Schal doch nicht da. Der Schal gefällt mir, den kaufen wir, nicht wahr, Thea?
Thea:  Ja. Und hier kann man Halsbonbons mit Salbei bekommen.
Bluehorse: Wozu sollen die denn gut sein?
Thea: Die Bonbons haben in sich das ätherische Öl der Salbeipflanze. Das ist gut gegen Halskratzen. Die nehmen wir. Was meinst Du, Bluehorse? Würden die einem Mann schmecken?
Bluehorse: Ja, aber nur wenn Du sie mit einem guten Whisky runterspülst.
Lia: Dann nehmen wir auch die Kamillen-Salbe. Darüber freut sich jeder Mann.
Bluehorse: Warum sollte sich ein Mann darüber freuen?
Lia: Weil er damit seine Hände und Füße einreiben kann.
Bluehorse: Daran denkt doch kein Mann.
Lia: Frauen mögen es, wenn ein Mann schöne gepflegte Hände hat.
Ach guck mal, Thea, wie süüüüß.

Thea: Was meinst Du, Lia?
Lia: Hier ist ein Tee-Advent-Kalender mit 24 verschiedenen Bio-Tees. Für jeden Tag im Advent einen anderen Tee. Das ist ja toll, nicht wahr Bluilein?
Bluehorse: Ich trinke im Advent Glühwein. Tee ist doch nur etwas, wenn man krank ist oder sich den Magen verdorben hat.
Thea: Das ist ein guter Grund. Dann nehmen wir den Tee-Advent-Kalender.
Und die schönen Weihnachtsservietten nehmen wir auch.
Bluehorse: Wenn ihr damit eine Frau beglücken wollt, sind hübsche Servietten sicher passend.
Thea: Was wäre denn Deine Idee, Bluehorse, wenn Du für einen Mann etwas Schönes für Weihnachten aussuchen müsstest?
Bluehorse: Ich würde in ein Spezialgeschäft gehen und dort einen guten Whisky kaufen, den man nicht im Supermarkt findet. Auch ein gutes Buch ist empfehlenswert, aber nur, wenn man weiß, was der Mann gerne liest.
Thea: Na gut, dann machen wir das doch mal. Ist es weit zu dem Whisky-Geschäft?
Bluehorse: Ich kenne eines, allerdings ca. 80 km entfernt.
Lia: Ui. Und was liest Du gerne?
Bluehorse: Die Bibel und Exegese, kritische Philosophie oder Bücher zur kritischen Theologie.
Lia: Da kenn ich mich nicht aus. Du bist echt ein schwieriger Mensch.
Bluehorse: Bisher dachte ich immer, dass nur Frauen schwierig sein können.
Thea: Wieso sollen Frauen schwierig sein?
Bluehorse: Es wird immer dann schwierig, wenn ein Mensch den anderen glücklich machen will. Jede solcher Bemühungen ist ein krampfhafter Versuch, Anerkennung der eigenen Person zu erlangen.
Thea: Und wie wird ein Mensch glücklich?
Bluehorse: Nur durch Dankbarkeit. Wenn der Mensch Gott dankbar ist, wenn er sich dankbar zu seinen Mitmenschen verhält, dann beginnt das Glücklichsein für beide Seiten.
Lia: Also mein Willi hatte mir immer etwas Schönes zu Weihnachten geschenkt.
Bluehorse: Ja, viele Frauen erwarten das auch von ihrem Mann.
Lia: Ist das falsch?
Bluehorse: Wenn der Mann für seine Familie sorgt, sich um die Kinder mitkümmert, bei auftauchenden Problemen sich nicht verdrückt sondern für seine Familie und ihr Wohl kämpft, sollte das genügen.
Lia: Eine Frau möchte aber, dass er ihr zeigt, dass sie etwas Besonderes für ihn ist.
Bluehorse: Wenn sie noch auf ein besonderes Zeichen wartet, wertet sie seine Bemühungen im Alltag ab.
Thea: Ich denke, diese Einstellung ist nur eine Ausrede für Männer, die zu faul oder zu ideenlos sind, ihrer Frau mal eine besondere Aufmerksamkeit zu zeigen.
Bluehorse: Na ja, ganz Unrecht hast Du nicht. Aber ich denke, wenn ich Gott dankbar bin und wenn ich meiner Frau dankbar bin und sie mir viel bedeutet, dann zeige ich das das ganze Jahr über, mal hier und mal da. Dafür brauche ich kein Weihnachten.
Thea: Und wie zeigst Du das?
Bluehorse: Z.B. gehe ich mit ihr einkaufen. Oder ich bringe mal Blumen mit, die sie liebt oder lade sie zum Essen ein, halte ihr die Türe auf, bin aufmerksam.
Thea: Gut, das lasse ich gelten. Aber was soll eine Frau tun, um ihre Dankbarkeit zu zeigen, also was Besonderes mal? Sie kann ihm ja keine Blumen kaufen, wenn er kein ausgesprochener Blumenliebhaber ist.
Bluehorse: Kein Mann ist perfekt. Das weiß er selber, wenn er klug ist. Aber wenn sie ihm zeigt, dass er für sie perfekt ist, auch wenn er mit einem Fleck auf der Hose zu ihr kommt, wenn sie ihn liebt, weil er einfach so ist wie er ist, mit allen seinen Macken, dann gibt es für den Mann nichts Schöneres.
Lia: Aber wie macht eine Frau das bei einem guten Freund?
Bluehorse: Puh, da fragst Du mich was. Einfach kreativ sein – aber auf keinen Fall irgendwas kaufen, weil es an Ideen fehlt.
© JJ