weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

28. Dezember: Fest der unschuldigen Kinder

28. Dezember: Fest der unschuldigen Kinder
Am 28. Dezember feiert die Kirche das Fest der Unschuldigen Kinder

Betlehem – Hat es ihn wirklich gegeben?
Es ist ein grausames Geschehen, das oft auch in der Kunst brutal dargestellt wird: der Kindermord von Bethlehem. Am Fest der Unschuldigen Kinder gedenkt die Kirche dieser ermordeten Jungen. Doch war die Tötung der vielen kleinen Kinder tatsächlich auch ein historisches Ereignis?

Das Fest der Unschuldigen Kinder wird in der Kirche nur wenige Tage nach dem Weihnachtsfest, am 28. Dezember begangen. Zusammen mit dem heiligen Evangelisten Johannes und dem Erzmärtyrer Stephanus gehören sie zu den sogenannten "comites Christi", also den Heiligen, die in einer besonderen Nähe zum menschgewordenen Gott stehen. Viele Darstellungen haben den Kindermord von Betlehem aufgegriffen: In der Kunst wurde er schon sehr früh in einem Mosaik in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom rezipiert, aber auch Lucas Cranach d.Ä. und Peter Paul Rubens haben sich mit diesem Thema auseinandergesetzt. Allen Szenen ist eines gemeinsam: Sie zeigen etwas sehr Grausames, nämlich die gewaltsame Tötung von vielen kleinen Kindern, während ihre Mütter versuchen, sie vor den herannahenden Mördern zu schützen. Dass dahinter eine biblische Geschichte steht, mag durchaus das Erschrecken noch steigern. Und es stellt vor allem die Frage, ob der Kindermord von Betlehem tatsächlich auch ein historisches Ereignis war.

Zunächst ist ein Blick in die Bibel angeraten, genauer gesagt in das zweite Kapitel des Matthäusevangeliums. Im Anschluss an den Besuch der Sterndeuter beim Kind heißt es dort in wenigen Versen: "Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig und er sandte aus und ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte. Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: Ein Geschrei war in Rama zu hören, lautes Weinen und Klagen: Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren nicht mehr." (Mt 2,16-18) Damit ist das Geschehen relativ knapp umrissen: Weil der König Herodes einen Konkurrenten fürchtet, lässt er alle Kinder umbringen, die im Alter des neugeborenen "Königs der Juden" (Mt 2,2) sein könnten. Ein geschickter Schachzug also, um die eigene Herrschaft zu sichern und unliebsame Konkurrenz aus der Welt zu schaffen. Die Heilige Familie freilich wurde im Vorfeld durch einen Traum des Josef gewarnt und konnte die Flucht ins sichere Ägypten antreten. Erst als Herodes gestorben war, ziehen Maria, Josef und das Kind wieder zurück in die Heimat; wiederum ist es ein Engel, der Josef im Traum erscheint und ihm die Rückkehr in das inzwischen sichere Heimatland nahelegt.

Soweit erzählt es das zweite Kapitel des Matthäusevangeliums. Doch lassen sich für das erzählte Geschehen auch außerbiblische Quellen finden, die das grausame Treiben des Königs Herodes bestätigen würden? Eine zeitgenössische Bestätigung jedenfalls gibt es nicht. Vielmehr muss man einräumen, dass selbst der Historiker Flavius Josephus, der in seinen "Antiquitates Iudaicae" doch recht ausführlich über die Herrschaftszeit des Herodes des Großen berichtet, kein Wort über einen Kindermord in Betlehem verliert. Sein Schweigen über dieses doch sehr grausame Ereignis ist zumindest ein sehr gewichtiges Indiz, dass der Kindermord keine historische Tatsache ist. Freilich lässt sich auch das Gegenteil finden: Denn der spätantike römische Philosoph Macrobius Ambrosius Theodosius beschreibt in seinen Saturnalien, dass Herodes in Syrien alle Knaben im Alter von zwei Jahren umbringen ließ.

Erster außerbiblische Beleg entstand erst Jahrhunderte später

An gleicher Stelle ist übrigens das doch recht eindeutige Urteil des römischen Kaisers Augustus überliefert, der gesagt haben soll: Es ist besser, ein Schwein des Herodes zu sein, als sein Sohn. Ob die Darstellung des Macrobius allerdings als historische Quelle taugt, muss wohl offenbleiben: Immerhin lebte er an der Wende vom vierten zum fünften Jahrhundert und damit doch einige Jahre nach der Geburt Jesu. Auch muss offenbleiben, ob Macrobius mit dem Neuen Testament in Kontakt gekommen ist und in seiner Schrift auf das Matthäusevangelium rekurriert. Damit würde sein Bericht über den Kindermord jedenfalls nicht als eigenständige Quelle taugen. Ob dies so war, lässt sich natürlich nicht rekonstruieren. Auffällig freilich bleibt, dass der erste außerbiblische Beleg für den Kindermord des Herodes erst mehrere Jahrhunderte später entstanden ist.

Was war nun die Motivation des Matthäusevangelisten, diese Episode zu schreiben, die möglicherweise keinen historischen Kern beinhaltet? Zunächst lässt sich festhalten, dass es durchaus einen Anknüpfungspunkt gibt, der in mehreren Quellen gut belegt ist: Es handelt sich um die Grausamkeit des Königs Herodes des Großen. Wenigstens Flavius Josephus wird nicht müde, in seinen "Antiquitates" immer neu Herodes als tyrannischen Despoten darzustellen. Er charakterisiert ihn so:
"Er war ein Mann, der gegen alle ohne Unterschied mit gleicher Grausamkeit wütete, im Zorn kein Maß kannte und sich über Recht und Gerechtigkeit erhaben dünkte, dabei aber die Gunst des Glückes wie kein anderer erfuhr." 
Selbst in seiner Sterbestunde erwirkt Herodes noch eine tief grausame Verfügung: Weil er darum weiß, dass seine Untertanen über sein Ableben sehr erfreut wären, befiehlt er, dass unmittelbar nach seinem Tod inhaftierte Männer von Soldaten hingerichtet werden sollten. Josephus schreibt dazu: "Durch eine solche Tat würden sie ihm eine doppelte Freude bereiten, indem sie sowohl den letzten Willen eines Sterbenden erfüllten, als auch eine seiner würdige Totenklage zustande brächten." Diese Grausamkeit des Herodes ist bereits zu seinen Lebzeiten bekannt: Selbst innerhalb seiner eigenen Familie schreckte der König nicht vor Mord zurück. Das Bild, das besonders Flavius Josephus von Herodes zeichnet, ist geprägt von einer tiefen Brutalität, von Jähzorn und Hass. Vermutlich hat gerade diese Charakterisierung auch als Vorlage für den matthäischen Kindermord gedient. Immerhin würde man eine solche Tat dem König Herodes durchaus zutrauen. Einer, der selbst seine engsten Verwandten umbringen lässt, schreckt sicher auch vor dem Mord an unzähligen Jungen nicht zurück.

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
Klavierspielerin2 28.12.2020 07:38
SOS Leben

Liebe Freunde des Lebens,

 
wenige Tage nach Weihnachten feiern wir einen furchterregenden Gedenktag.



Ja, denn heute gedenkt die Christenheit der „unschuldigen Kinder von Bethlehem“.



An diesem Tag hat der Tyrann Herodes vor zweitausend Jahren aus Neid und Hass Kinder ermorden lassen.



Herodes ist gestorben, doch er hat Nachfolger.



Der Tyrann, mit welchem wir es heute zu tun haben, ist die Abtreibung.



Die Abtreibung fordert wieder das Blut von abertausende unschuldiger, noch ungeborener Kinder.



Der heutige Tag ist für das Recht auf Leben von besonderer Bedeutung.



Er ist so etwas wie der inoffizielle Gedenktag der ungeborenen Kinder, die abgetrieben wurden.



Verharren wir eine Weile in Stille und beten wir für all die Kinder, die dieses Jahr der Abtreibungsmaschinerie zum Opfer gefallen sind.



An diesem Tag denke ich auch an den verstorbenen Erzbischof Johannes Dyba von Fulda.



Trotz vieler Kritik und Widerstand ließ er die Kirchenglocken seines Bistums an diesem Tag läuten.



Damit Sie einen Eindruck haben, welcher Hass Erzbischof Dyba entgegenschlug:



Der Spiegel bezeichnete ihn in einem Artikel vom „28. Oktober 1991“ als „bösen Geist der deutschen katholischen Bischöfe“, „erzreaktionärer Katholikenführer“, „bigotter Moralprediger“, „Oberchrist“, „Eiferer von Fulda“, „vatikanischer Horchposten“ und „der kleine Despot“.



Diesen Hass erntete Erzbischof Dyba, weil er die Wahrheit aussprach: Die massenhaften Abtreibungen sind eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.



Diese Hasstiraden zeigen aber auch die Effizienz von Dybas Strategie: Auf die Tötung von unschuldigen ungeborenen Kindern hinweisen – und sei auch durch das Läuten von Glocken.



Das ständige Erinnern an diese verdrängte Realität der Abtreibung ist auch die Strategie unserer Aktion SOS LEBEN.



Deshalb steht für die Strategie für 2021 fest:



Die ungeborenen Kinder sichtbar machen.



Immer wieder auf das Unrecht der Abtreibung hinweisen.



Für die Finanzierung dieser Strategie haben wir den „Fonds für die Sichtbarkeit der Ungeborenen“ gegründet.



Unterzeichnen Sie hier Ihre Unterstützungserklärung

"Das Schweigen muss ein Ende haben".

Machen wir die Ungeborenen sichtbar.

 https://www.dvck.org/
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2020 08:58
@Klavierspielerin
Danke für die gute Information von dem verstorbenen Erzbischof 
 
Martin123 28.12.2020 09:48
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/9utvPjjVjQg" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe>
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2020 11:43
Klavierspielerin schreibt:
"Bethlehem – Hat es den Kindermord wirklich gegeben?

Es ist ein grausames Geschehen, das oft auch in der Kunst brutal dargestellt wird: der Kindermord von Bethlehem. Am Fest der Unschuldigen Kinder gedenkt die Kirche dieser ermordeten Jungen. Doch war die Tötung der vielen kleinen Kinder tatsächlich auch ein historisches Ereignis?"
------------------------------------------------------

Nein, Matthäus hat nur abgekupfert aus einer Legende vom Pharao, der die israelischen Knaben töten ließ, um die Israelis zu schwächen.

Die Legende diente dazu, um gegen die Römer zu arbeiten.

Herodes starb ja vor der Geburt Jesus.

Die Hl. 3 Könige kamen bestimmt nicht zu Herodes, um ihn etwas zu fragen.
Wozu gibt es Botschaften?

Zeitlos
lachendes Smiley
 
Klavierspielerin2 28.12.2020 12:07
Botschaft? 
Du meinst " die frohe Botschaft"! Das ist Nach- Österlich!

Die 3 Könige, sind symbolisch zu betrachten, einer steht für das Morgenland, der Farbige steht für Afrika, der 3.🤔... Europa.

Zu Herodes ist alles in o.s. Bericht bereits gesagt. Von ihm war nix Gutes zu erwarten. Aber Nero hatte auch nicht mehr alle Tassen...
 
Martin123 28.12.2020 13:04
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2020 13:17
@Zeitlos
Es war nicht Herodes der Große
Es war sein Sohn Herodes der später den Beinamen Antipas in Judäa geb. 20vor Christus gestorben um 39 nach Christus er herrschte als Tetrach in Galiläa
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2020 13:56
Wie wir wissen, Herodes ist im Jahr 4 vor der Zeit gestorben.
Das bedeutet, dass zur Zeit Jesus oder zur Zeit der Geburt Jesus keinen Herodes mehr gab.“
 
Engelslhaar 28.12.2020 19:24
@Martin
Danke für die Erinnerung an den unvergessenen Kardinal Joachim Meisner, Erzbischof von Köln
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2020 20:23
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2020 20:24
@Zeitlos
Du liest doch sonst alles !
Diese Diskussion über Herodes haben wir schon mal geführt 
Es war Herodes Antipas gehe zu google 
 
(Nutzer gelöscht) 28.12.2020 20:25
In unserer Gemeinde wurde vor kurzem 1000 plus vorgestellt und ich finde es eine sehr gute Sache...darum möchte ich das Video teilen 
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren