IM GLAUBEN SIEGREICH LEBEN
26.12.2020 19:07
IM GLAUBEN SIEGREICH LEBEN
26.12.2020 19:07
IM GLAUBEN SIEGREICH LEBEN
( 1 ) DURCH GLAUBEN LEBEN
Im ersten Kapitel des Römerbriefes schreibt der Apostel Paulus das Folgende: "ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen; denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«" [RÖ 1,16-17] [SLT] Diese Aussage ist eine Zusammenfassung dessen, was der Apostel über das Evangelium zu sagen hat. Das Evangelium ist die Kraft Gottes zur Errettung, aber nur "für jeden der glaubt." Im Evangelium wird die Gerechtigkeit Gottes offenbart. [Und] die Gerechtigkeit Gottes ist das vollkommene Gesetz Gottes. [Diesbezüglich steht geschrieben:]"... mein Heil wird ewig bleiben und meine Gerechtigkeit nicht zugrunde gehen. Hört auf mich, ihr, die ihr die Gerechtigkeit kennt, du Volk, das mein Gesetz im Herzen trägt!" [JES. 51,6-7] [SLT] "alle deine Gebote sind Gerechtigkeit." [PS. 119,172] [Dieses Gesetz ist] nur die Niederschrift SEINES EIGENEN gerechten Willens. [Über CHRISTUS wurde vorhergesagt:] "Siehe, ich komme, in der Buchrolle steht von mir geschrieben; deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und dein Gesetz ist in meinem Herzen." [PS. 40,8-9] [SLT] [Johannes bezeugt:] "Jede Ungerechtigkeit ist Sünde." [1. JOH. 5,17] [SLT] und "die Sünde ist die Gesetzesübertretung." [1. JOH. 3,4] [SLT1951] und "... ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz." [ Röm 7,7] [SLT] Das Evangelium ist Gottes Heilmittel gegen die Sünde, sein Werk muss daher darin bestehen, die Menschen mit dem Gesetz in Einklang zu bringen und zu bewirken, dass sich das Wirken des gerechten Gesetzes in ihrem Leben manifestiert. Aber dies ist ganz und gar ein Werk des Glaubens, denn die Gerechtigkeit Gottes wird offenbart aus "Glauben zum Glauben" - Glaube am Anfang und Glaube bis zum Ende - wie es geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus Glauben leben."
Diese [Aussage] gilt für alle Zeitalter seit dem Sündenfall und sie wird so lange wahr sein, bis die Heiligen Gottes SEINEN Namen auf ihrer Stirn tragen und IHN so sehen werden wie ER ist. Der Apostel zitierte die Aussage [Der Gerechte wird aus Glauben leben] aus dem Propheten Habakuk Kapitel 2 Vers 4. Wenn die Propheten sie nicht offenbart hätten, hätten die ersten Christen nichts davon wissen können, denn sie hatten nur das Alte Testament. Zu sagen, dass die Menschen in den ältesten Zeiten nur eine unvollkommene Vorstellung vom Glauben an Christus hatten, bedeutet zu sagen, dass es in jenen Zeiten keine gerechten Menschen gegeben hätte. Aber Paulus geht bis ganz an den Anfang [der Menschheit] zurück und schildert dort einen Fall von rettendem Glauben. Im Hebräerbrief bezeugt Er: "Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch ihn erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht sei" [HEBR. 11,4] [SLT] Durch Glauben baute Noah, als er eine göttliche Weisung empfangen hatte über die Dinge, die man noch nicht sah, von Gottesfurcht bewegt eine Arche zur Rettung seines Hauses; durch ihn verurteilte er die Welt und wurde ein Erbe der Gerechtigkeit aufgrund des Glaubens." [HEBR. 11,7] [SLT] Wir sind der Überzeugung, dass der Glaube dieser Gottesmänner, ein Glaube an Christus war, denn es war der Glaube an die Errettung, und außer dem Namen Jesu "ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!" [APG. 4,12] [SLT]
Es gibt zu viele, die versuchen, ein christliches Leben in der Kraft des Glaubens zu leben, welchen sie ausübten, als sie erkannten, dass sie für die Sünden ihres vergangenen Lebens Vergebung brauchten. Sie wissen dass Gott allein Sünden vergeben kann, und dass ER dies durch Christus tut, aber sie stellen sich vor, dass sie, nachdem sie einmal gestartet sind, das Rennen aus eigener Kraft laufen müssen. Wir wissen, dass viele diese Vorstellung haben, erstens, weil wir etliche dies sagen hörten und zweitens, weil es eine solche Vielzahl von bekennenden Christen gibt, die zeigen, dass [in ihrem Leben] keine größere Macht als ihre eigene am Werk ist. Wenn sie in gesellschaftlichen Zusammenkünften jemals etwas zu sagen haben, außer der immer wiederkehrenden Formel "Ich will Christ sein, damit ich gerettet werde", erzählen sie nur von einer vergangenen Erfahrung, von der Freude, die sie hatten, als sie zum ersten Mal glaubten. Von der Freude, für Gott zu leben und im Glauben mit ihm zu wandeln, wissen sie nichts, und wer davon erzählt, spricht eine seltsame Sprache für sie. Aber der Apostel bezeugt diesen Gegenstand des Glaubens klar und deutlich für das herrliche Königreich, wie die folgende sehr eindringliche Illustration zeigt:
"Durch Glauben wurde Henoch entrückt, so dass er den Tod nicht sah, und er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung wurde ihm das Zeugnis gegeben, dass er Gott wohlgefallen hatte. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen." [HEBR. 11,5-6] [SLT]
Beachte [bitte] das Argument, [das benutzt wird] um zu beweisen, dass Henoch durch Glauben verwandelt wurde. Henoch wurde verwandelt, weil er mit Gott wandelte und das Zeugnis hatte, dass er [dadurch] Gott gefiel, aber ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Das ist genug, um den Punkt zu beweisen. Ohne Glauben kann keine Tat vollbracht werden, welche die Zustimmung Gottes findet. Ohne Glauben bleiben die besten Taten, die ein Mensch tun könnte, unendlich weit hinter der vollkommenen Gerechtigkeit Gottes zurück, die der einzige Maßstab ist. Wo immer echter Glaube gefunden wird, ist er eine gute Sache, aber der beste Glaube an Gott, die Last der Sünden der Vergangenheit wegzunehmen, wird einem Menschen nichts nützen, wenn er nicht in immer größerem Maße bis zum Ende seiner Bewährungszeit durchgehalten wird.
( 2 ) EINE URSACHE FÜR VERSAGEN
Wir haben viele Menschen erzählen hören, wie schwer es ihnen fiel, das Richtige zu tun, ihr christliches Leben war höchst unbefriedigend, da es nur durch Versagen gekennzeichnet war, und sie waren versucht, in Entmutigung aufzugeben. Kein Wunder, dass sie entmutigt wurden, ständiges Versagen ist genug, um jeden zu entmutigen. Der tapferste Soldat der Welt würde kleinmütig werden, wenn er in jeder Schlacht besiegt worden wäre. Manchmal werden diese Personen klagend erzählen, dass sie das Vertrauen in sich selbst fast verloren haben. Arme Seelen, wenn sie nur das Vertrauen in sich selbst ganz verlieren würden und ihr ganzes Vertrauen auf DEN setzen würden, DER mächtig ist, zu retten, dann hätten sie eine andere Geschichte zu erzählen. Sie würden sich dann "freuen in Gott durch unseren Herrn Jesus Christus" [RÖ. 5,11] [KJV]. Der Apostel bezeugt [auch]: "Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!" [PHIL. 4,4] [SLT] Der Mensch, der sich nicht in Gott freut, auch wenn er versucht und bedrängt wird, kämpft nicht den guten Kampf des Glaubens. Er kämpft den schlechten Kampf des Selbstvertrauens und der Niederlage.
Alle Verheißungen der endgültigen Glückseligkeit gelten dem Überwinder. CHRISTUS sagte "Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Stuhl." [OFFB. 3,21] "Wer überwindet, der wird es alles ererben." [OFFB. 21,7] Ein Überwinder ist jemand, der Siege erringt. Das Erben ist nicht das Überwinden; das ist nur die Belohnung für das Überwinden. Die Überwindung ist jetzt; die Siege, die errungen werden müssen, sind Siege über die Begierden des Fleisches, die Begierden der Augen und den Stolz des Lebens - Siege über sich selbst und selbstsüchtige Genüsse. Der Mann, der kämpft und sieht, dass der Feind nachgibt, darf sich freuen, niemand kann ihn daran hindern, sich zu freuen, denn die Freude kommt spontan, wenn er sieht, dass der Feind nachgibt. Manche Menschen schauen mit Schrecken auf den Gedanken, einen ständigen Kampf mit sich selbst und den weltlichen Begierden führen zu müssen. Das liegt daran, dass sie noch nichts über die Freude des Sieges wissen; sie haben nur Niederlagen erlebt. Aber es ist keine so trübselige Sache, ständig zu kämpfen, wenn es einen ständigen Sieg gibt. Der alte Veteran von hundert Schlachten, der in jedem Kampf siegreich gewesen ist sehnt sich danach, am Ort des Geschehens zu sein. Alexanders Soldaten, die unter seinem Kommando nie eine Niederlage erlebten, waren immer ungeduldig, ins Gefecht geführt zu werden. Jeder Sieg steigerte ihre Kraft, die nur aus dem Mut geboren war, und verringerte entsprechend die des besiegten Feindes. Wie können wir nun kontinuierliche Siege in unserem geistlichen Kampf erringen? Beachte was der geliebte Jünger [Johannes] sagt: "alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat." [1. JOH. 5,4]
Überdenke auch die [nachfolgenden] Worte des Apostels Paulus: "Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben." [GAL. 2,20]
Hier liegt das Geheimnis der Kraft. Es ist CHRISTUS, der Sohn Gottes, WELCHEM alle Macht im Himmel und Erde gegeben ist, DER das Werk tut. Wenn ER im Herzen lebt, um das Werk zu tun, ist es dann Prahlerei zu sagen, dass fortwährende Siege errungen werden können? Ja, es ist Prahlerei, aber es ist Prahlerei in dem HERRN, und das ist erlaubt. Der Psalmist bezeugt: "Meine Seele soll sich rühmen des HERRN" [PS. 34,2] und Paulus schreibt: "Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unsers HERRN Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt." [GAL. 6,14]
Die Soldaten Alexanders galten als unbesiegbar. Warum? War es, weil sie von Natur aus stärker und mutiger waren als alle ihre Feinde? Nein, sondern weil sie von Alexander geführt wurden. Ihre Stärke lag in seiner Führung. Unter einem anderen Führer wären sie oft besiegt worden. Als die Unionsarmee in Panik vor dem Feind bei Winchester floh, verwandelte die Anwesenheit von Sheridan ihre Niederlage in einen Sieg. Ohne ihn waren die Männer ein zitternder Haufen mit ihm an der Spitze waren sie eine unbesiegbare Armee. Hätten Sie nach der Schlacht den Äußerungen der Soldaten zugehört, die unter diesen und ähnlichen Führern dienten, so hätten Sie das Lob ihres Generals mit all ihrem Jubel vermischt gehört. Sie waren stark, weil er es war, sie waren von demselben Geist beseelt, den er hatte.
( 3 ) UNSER MÄCHTIGER HELFER
Nun, unser Feldhauptmann ist der Herr der Heerscharen. ER ist dem größten Feind von allen begegnet und hat ihn mit eigener Hand besiegt. Diejenigen, die IHM folgen, ziehen unweigerlich siegreich aus um zu siegen. Oh, dass diejenigen, die sich zu SEINEN Nachfolgern bekennen, ihr Vertrauen auf IHN setzen würden, und dann durch die wiederholten Siege, die sie erringen würden, DEM Lobpreis erzeigen würden, DER sie aus der Finsternis in SEIN wunderbares Licht gerufen hat.
Johannes sagt, jemand der, "aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat." [1. JOH. 5,4] [SLT] Der Glaube ergreift den Arm Gottes, und DESSEN mächtige Kraft tut das Werk. Wie die Macht Gottes in einem Menschen wirken kann, und das vollbringt, was er aus eigener Kraft nicht könnte, kann niemand sagen. Es wäre genauso einfach zu sagen, wie Gott den Toten das Leben geben kann. CHRISTUS sagte: "Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist." [JOH 3,8] Wie der Geist in einem Menschen wirkt, um seine Leidenschaften zu zähmen und ihn über Stolz, Neid und Selbstsucht siegreich zu machen, weiß nur der Geist. Für uns genügt es zu wissen, dass es geschehen ist und geschehen wird in jedem, der will, dass dieses Werk vor allen anderen Dingen in ihm gewirkt wird und der Gott vertraut, dass es ausgeführt wird.
Wir können nicht sagen, wie Petrus befähigt wurde, auf dem Wasser zu gehen, als die Wellen um ihn herum tobten, aber wir wissen, dass er es auf den Befehl des HERRN hin tat. Solange er seinen Blick auf den Meister gerichtet hielt, befähigte ihn die göttliche Kraft, so leicht zu gehen, als wäre es fester Fels unter ihm. Aber als er auf die Wellen schaute, vielleicht mit einem Gefühl des Stolzes auf das, was er tat, als ob er es selbst täte, ergriff die Furcht ganz natürlich Besitz von ihm, und er begann zu sinken. Der Glaube befähigte ihn, auf den Wellen zu gehen, die Angst [aber] ließ ihn in ihnen versinken.
Der Hebräerbrief bezeugt: "Durch Glauben fielen die Mauern von Jericho, nachdem sie sieben Tage umzogen worden waren." [HEBR. 11,30] [SLT] Warum wurde das geschrieben? [Nun] es "ist uns zur Lehre geschrieben, auf daß wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben." [RÖ. 15,4] Warum [zur Lehre für uns]? Besteht denn eine Aussicht, dass wir jemals aufgefordert wären, gegen bewaffnete Heere zu kämpfen und befestigte Städte einzunehmen? Nein, "Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel." [EPH. 6,12] aber die Siege, die durch den Glauben an Gott über sichtbare Feinde im Fleisch errungen wurden, wurden aufgezeichnet, um uns zu zeigen, was der Glaube in unserem Kampf mit den Machthabern der Finsternis dieser Welt bewirken wird. Die Gnade Gottes, als Antwort auf den Glauben, ist in diesen Kämpfen ebenso mächtig wie in jenen, denn der Apostel sagt: "Denn ob wir wohl im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. Denn die Waffen unsrer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen; 5wir zerstören damit die Anschläge und alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi." [2. KOR. 10,3-5]
Es waren [aber] nicht nur physische Feinde, die der Glaube die alten Glaubenhelden überwinden ließ. Wir lesen [unter anderem] von ihnen, dass sie "durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten." [HEBR. 11,33] [SLT] Aber was das Wunderbarste und Ermutigendste von allem ist, dass sie "aus der Schwachheit Kraft gewannen." [HEBR. 11,34] Ihre Schwachheit wurde ihnen durch den Glauben zur Stärke, denn die Kraft Christi "wird in der Schwachheit vollkommen." [2. KOR. 12,9] [SLT] [Der Apostel Paulus bezeugt diesbezüglich auch:] "Wer will uns scheiden von der Liebe des Christus? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? ... in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat." [RÖ. 8,35.37] [SLT]
( 4 ) VON GLAUBE ZU GLAUBE
Es gibt einen weiteren Ausdruck im Text, der am Anfang dieses Traktats [über das Evangelium] steht [nämlich:] "es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben." [RÖ. 1,17] [SLT] Dieser Ausdruck ist Gegenstand vieler gelehrter Diskussionen unter Theologen gewesen, und nur sehr wenige von ihnen sind sich über seine Bedeutung einig. Aber die Tatsache, dass gelehrte Männer sich darüber uneinig sind, muss uns nicht mit dem Gedanken abschrecken, dass dies nicht verstanden werden kann, denn es steht geschrieben, dass Dinge, die "den Weisen und Klugen verborgen" sind, den "Unmündigen offenbart" [MATTH. 11,25] werden. Wenn wir wirklich aufrichtig gewillt genug sind, die offensichtliche Bedeutung der Schrift zu akzeptieren, wie sie von der Heiligen Schrift [selbst] erklärt wird, brauchen wir nicht in [geistiger] Dunkelheit zu sein.
Eine der größten Ursachen für das Versagen vieler Menschen, den Römerbrief zu verstehen, und in der Tat auch jeden anderen Teil der Schrift, ist das Versagen, sich an die grundlegenden Prinzipien und biblischen Definitionen zu halten. Menschen versuchen, einige Begriffe gemäß ihrer theologischen Ausbildung zu definieren, und empfinden es [sogar als] harte Arbeit, das passend hinzubekommen. Desweiteren wenn sie dann einmal die biblische Definition eines Begriffs akzeptiert haben, halten sie sich nicht [immer] daran, sondern geben diesem eine andere Bedeutung, wenn sie das nächste Mal [wieder] darauf stoßen. Das kann [aber] zu nichts anderem als zu Verwirrung führen.
Die Ursache für die Schwierigkeit, diesen Text zu verstehen, liegt darin, dass man nicht an der biblische Definition des Begriffs der "Gerechtigkeit Gottes" festhält. Wir haben bereits gesehen, dass dies ein Ausdruck ist, der sich auf Gottes Charakter bezieht, und dass SEIN Charakter in den zehn Geboten dargelegt ist. Diese [Gebote] umfassen "die ganze Pflicht des Menschen" [PRED. 12,13] [KJV] um [im Charakter] wie Gott zu sein. Da das Gesetz, nachdem es übertreten wurde, natürlich nicht perfekt im Leben eines Menschen repräsentiert werden kann, wurde das Evangelium konzipiert, damit der Mensch in Christus die vollkommene Gerechtigkeit des Gesetzes finden kann. Das Evangelium "ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt" [RÖ. 1,16] [SLT], denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes" [RÖ. 1,17] [SLT] [Aber] nicht nur das Gesetz - die Gerechtigkeit Gottes - wird durch das Evangelium verkündet und seine Majestät aufrechterhalten, sondern aufgrund des Evangeliums werden auch die Früchte der Gerechtigkeit im Leben des Gläubigen sichtbar.
Manche würden die "Gerechtigkeit Gottes" in diesem Text mit "Rechtfertigung" gleichsetzen. Das ist in Ordnung, wenn sie die Anwendung des Textes nicht auf den Moment der Rechtfertigung von vergangenen Übertretungen beschränken. Es ist die Anwendung des Gesetzes in Christus auf das Leben des Übertreters, was ihn [den Sünder] rechtfertigt. Durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist, rechnet Gott in seiner Gnade das vergangene Leben eines gläubigen Sünders, so an, als wäre es in jeder Hinsicht in Übereinstimmung mit seinem Gesetz gewesen. [Diesbezüglich steht geschrieben:] "Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren." [RÖ. 3,25] [SLT] [Ja] das ist Rechtfertigung. Sie ist die Offenbarung oder Manifestation der Gerechtigkeit Gottes durch das Evangelium. [Paulus bezeugt dazu unter anderem:] "Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart und bezeugt durch das Gesetz und die Propheten.Ich sage aber von solcher Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesum Christum zu allen und auf alle, die da glauben. [RÖ. 3,21-22] Aber der Text [in Römer 1,17] macht deutlich, daß dies "aus Glauben zum Glauben" offenbar wird und das kann nichts anderes bedeuten als ein fortschreitendes Werk der Gerechtigkeit. Der Vers lehrt [also], dass die Gerechtigkeit Gottes von einem Grad des Glaubens zu einem höheren Grad des Glaubens offenbart wird, und dass folglich [auch] die Gerechtigkeit immer mehr zunehmen muss. Dies wird durch die Aussage bestätigt, welche der Apostel zum Beweis seiner Aussage [zum Schluss des Verses] anführt. Es muss so sein, dass die Gerechtigkeit Gottes "aus Glauben zum Glauben" offenbart wird, argumentiert er, denn es steht geschrieben: "Der Gerechte wird aus Glauben leben." [RÖ. 1,17] [SLT]
( 5 ) CHRISTLICHES WACHSTUM
Die Kraft dessen liegt in der Tatsache, dass das christliche Leben, als ein Ergebnis des Glaubens, fortschreitend ist. Das christliche Leben ist ein ständiges Wachstum. Petrus bezeugt: "Ihr aber, Geliebte, da ihr dies im Voraus wisst, so hütet euch, dass ihr nicht durch die Verführung der Frevler mit fortgerissen werdet und euren eigenen festen Stand verliert! Wachst dagegen in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Ihm sei die Ehre, sowohl jetzt als auch bis zum Tag der Ewigkeit! Amen." [2. PETR 3,17-18] [SLT] Der einzige Weg, nicht von dem was wir haben abzufallen, was wir haben, ist zu wachsen. David sagt von dem Gerechten: "Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht; und was er macht, das gerät wohl." [PS. 1,3] Das bedeutet ständiges Wachstum.
Wir lesen vom Weg der Gerechten, dass er "glänzt wie das Licht, das immer heller leuchtet bis auf den vollen Tag." [SPR. 4,18] Und [auch] weil [geschrieben steht:] "Der Gerechte wird aus Glauben leben" [RÖ. 1,17] muss es so sein, dass der Glaube ständig zunimmt.
Weiter sagt Paulus zu den Korinthern: "Der aber Samen reicht dem Säemann, der wird auch das Brot reichen zur Speise und wird vermehren euren Samen und wachsen lassen das Gewächs eurer Gerechtigkeit." [2. KOR. 9,10]
[Und] an die Thessalonicher schrieb er: "Euch aber lasse der Herr wachsen und überströmend werden in der Liebe zueinander und zu allen, gleichwie auch wir sie zu euch haben." [1. THESS. 3,12] [SLT] Und weiter sagte er [auch]: "Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen." [1.Thess. 4,10] [ELB] Aber der Glaube wirkt durch die Liebe und das bedeutet, dass die Liebe die Frucht wahren Glaubens ist, daher muss auch zunehmende Liebe die Folge eines zunehmenden Glaubens sein.
An die Hebräer schrieb der Apostel: "Darum wollen wir jetzt lassen, was am Anfang über Christus zu lehren ist, und uns zum Vollkommenen wenden." [HEBR.6,1] [LUT2017] Und im Brief an die Philipper sagte Paulus: "Nicht dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe; eines aber [tue ich]: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Lasst uns alle, die wir gereift sind, so gesinnt sein" [PHIL. 3,12-15] [SLT] Hierin wird ein ständiges Streben nach einem höheren Ziel bezeugt. Die Berufung Gottes in Christus Jesus ist eine Berufung zu einem heiligen oder gerechtem Leben, denn wir lesen: "stellt euch nicht gleichwie vormals, da ihr in Unwissenheit nach den Lüsten lebtet; sondern nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel.Denn es steht geschrieben: "Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig." [1. PETR 1,15-16]
Die Gerechtigkeit, zu der wir berufen sind und zu der wir immer weiter drängen müssen, wird nur durch den Glauben erlangt, wie Paulus seinen Wunsch ausdrückt, in Christus gefunden zu werden, nicht mit eigener Gerechtigkeit, sondern solcher, "die durch den Glauben an Christum kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird." [PHIL. 3,9] Und da also die Gerechtigkeit nur durch den Glauben kommt und sie zunehmen muss, folgt daraus, daß auch der Glaube zunehmen muß. Es war also kein unnützes Gebet, das die Jünger sprachen, als sie den HERRN baten: "Mehre uns den Glauben!" [Lukas 17,5] [SLT]
Dass der Glaube wachstumsfähig ist, wird in der Heiligen Schrift deutlich erklärt. Paulus hatte die Hoffnung, dass wenn der Glaube der korinthischen Brüder zunehmen würde, er von ihnen unterstützt werden würde, um das Evangelium in den Regionen jenseits von ihnen zu predigen. [Diesbezüglich schrieb ER:] "wir haben aber die Hoffnung, wenn euer Glaube wächst, bei euch noch viel mehr Raum zu gewinnen ... um das Evangelium auch in den Gebieten jenseits von euch zu verkündigen." [2. KOR. 10,15] [SLT] An die Thessalonicher schrieb er: "Tag und Nacht flehen wir aufs Allerdringendste, dass wir euer Angesicht sehen und das ergänzen dürfen, was an eurem Glauben noch mangelt." [1. THESS. 3,10] [SLT] und "Wir sind es Gott schuldig, allezeit für euch zu danken, Brüder, wie es sich auch geziemt, weil euer Glaube über die Maßen wächst und die Liebe jedes Einzelnen von euch zunimmt allen gegenüber." [2. THESS. 1,3] [SLT]
Dieser letzte Text bestätigt, was wir vorgebracht haben. Ihr [der Brüder] Glaube wuchs, und als Folge davon wuchs auch ihre Nächstenliebe. Nächstenliebe, oder Liebe, ist "die Erfüllung des Gesetzes." [RÖ. 13,10] [SLT] die Manifestation der Gerechtigkeit Gottes. [Johannes bestätigt dies so:] "das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten ; und seine Gebote sind nicht schwer." [1. JOH.5,3] [SLT] Liebe ist eine Folge des wahren Glaubens, denn der Glaube wirkt durch die Liebe, -"Denn in Christo Jesu gilt ... der Glaube, der durch die Liebe tätig ist." [GAL. 5,6] - und die einzige Gerechtigkeit, die bei der Ankunft des Herrn angenommen wird, ist die, welche "durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott kommt durch den Glauben." [PHIL. 3,9] [LUT2017] Da dies die Lehre der Schrift ist, gibt es keinen Grund, warum wir Röm. 1,17 nicht so verstehen sollten, wie er auch lautet: Die Gerechtigkeit Gottes wird offfenbart "aus Glauben zum Glauben." [RÖ. 1,17] [SLT]
Ein oder zwei bemerkenswerte Beispiele, die in der Heiligen Schrift aufgezeichnet sind, werden dies veranschaulichen. Der Apostel berichtet "Durch Glauben ging Rahab, die Hure, nicht verloren mit den Ungläubigen, weil sie die Kundschafter mit Frieden aufgenommen hatte." [HEBR. 11,31] [SLT] Dieser Fall wurde für einige, welche nicht sorgfältig darüber nachdachten, eine Ursache für Missverständnis. Es ist ja gut bekannt, dass Rahab die Männer belog, die vom König von Jericho ausgesandt wurden, um die Kundschafter zu ergreifen - siehe dazu den Bericht in Josua 2,2-6. Das Missverständnis besteht darin, aus dem Bericht zu schließen, dass Gott Rahab hinsichtlich ihrer Rettung für ihre Lüge belohnte und dass es manchmal richtig ist, zu lügen. Beides ist nicht wahr. Rahab wurde gerettet, nicht wegen ihrer Lüge, sondern wegen ihres Glaubens. Sie hatte wie alle Einwohner von Jericho gehört, wie der HERR das Wasser des Roten Meeres austrocknete und wie ER die Israeliten führte, aber sie allein, von allen Einwohnern Jerichos, glaubte, dass die Hand des HERRN in der Sache war und dass ER den Israeliten das Land Kanaan gegeben hatte. Sie hatte einen einfachen Glauben, aber sie war völlig unwissend über das Gesetz Gottes. Im Kodex der heidnischen Moral galt das Lügen als Tugend, und sie wusste es nicht besser. Aber ihr Glaube ermöglichte es ihr, gerettet zu werden und brachte sie in eine Stellung, in welcher sie Gerechtigkeit lernen konnte. Als eine natürliche Folge würde ihr Glaube an Gott zunehmen, wenn sie mehr von IHM lernte. In ihrem Fall haben wir ein klares Beispiel für die Offenbarung der Gerechtigkeit Gottes von Glauben zu Glauben.
Das Gleiche gilt für auch [für den römischen Hauptmann] Kornelius, [von welchem die Schrift bezeugt:] "der war fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete ohne Unterlass zu Gott." [APG. 10,2] [SLT] Aufgrund dessen wurde ihm ein Engel gesandt, der ihm befahl, nach Petrus zu schicken, der ihm sagen sollte, was er tun sollte.
Fazit des Ganzen ist, dass es der Glaube ist, der uns Gott nahe bringt. Wenn wir zuerst einmal glauben, dass ER ist, wird ER SICH uns vollständiger offenbaren. Wenn wir uns an diesem Licht erfreuen und darin wandeln, wird unser Glaube wachsen, und das wird [noch] mehr Licht bringen. Wie bei Rahab, so bei allen anderen. Gott gewährt uns den Segen nicht, weil wir gerecht sind, sondern damit wir gerecht werden. Wenn unser Glaube uns zu CHRISTUS führt, dann deshalb, damit wir von IHM lernen können. Zu unserem Glauben fügen wir Tugend und Erkenntnis hinzu. Da aber der Glaube durch das Hören und das Hören durch das Wort Gottes kommt, folgt daraus, dass unser Glaube umso größer sein wird, je mehr wir verstehen das Wort Gottes wirklich anzunehmen. Auf diese Weise tagtäglich im Glauben zunehmend, gehen die Gerechten von [einer] Stärke zu [noch mehr] Stärke bis sie der Anbruch des vollkommenen Tages in die unmittelbare Gegenwart Gottes führt.
( Ellet J. Waggoner )
Im ersten Kapitel des Römerbriefes schreibt der Apostel Paulus das Folgende: "ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen; denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«" [RÖ 1,16-17] [SLT] Diese Aussage ist eine Zusammenfassung dessen, was der Apostel über das Evangelium zu sagen hat. Das Evangelium ist die Kraft Gottes zur Errettung, aber nur "für jeden der glaubt." Im Evangelium wird die Gerechtigkeit Gottes offenbart. [Und] die Gerechtigkeit Gottes ist das vollkommene Gesetz Gottes. [Diesbezüglich steht geschrieben:]"... mein Heil wird ewig bleiben und meine Gerechtigkeit nicht zugrunde gehen. Hört auf mich, ihr, die ihr die Gerechtigkeit kennt, du Volk, das mein Gesetz im Herzen trägt!" [JES. 51,6-7] [SLT] "alle deine Gebote sind Gerechtigkeit." [PS. 119,172] [Dieses Gesetz ist] nur die Niederschrift SEINES EIGENEN gerechten Willens. [Über CHRISTUS wurde vorhergesagt:] "Siehe, ich komme, in der Buchrolle steht von mir geschrieben; deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und dein Gesetz ist in meinem Herzen." [PS. 40,8-9] [SLT] [Johannes bezeugt:] "Jede Ungerechtigkeit ist Sünde." [1. JOH. 5,17] [SLT] und "die Sünde ist die Gesetzesübertretung." [1. JOH. 3,4] [SLT1951] und "... ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz." [ Röm 7,7] [SLT] Das Evangelium ist Gottes Heilmittel gegen die Sünde, sein Werk muss daher darin bestehen, die Menschen mit dem Gesetz in Einklang zu bringen und zu bewirken, dass sich das Wirken des gerechten Gesetzes in ihrem Leben manifestiert. Aber dies ist ganz und gar ein Werk des Glaubens, denn die Gerechtigkeit Gottes wird offenbart aus "Glauben zum Glauben" - Glaube am Anfang und Glaube bis zum Ende - wie es geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus Glauben leben."
Diese [Aussage] gilt für alle Zeitalter seit dem Sündenfall und sie wird so lange wahr sein, bis die Heiligen Gottes SEINEN Namen auf ihrer Stirn tragen und IHN so sehen werden wie ER ist. Der Apostel zitierte die Aussage [Der Gerechte wird aus Glauben leben] aus dem Propheten Habakuk Kapitel 2 Vers 4. Wenn die Propheten sie nicht offenbart hätten, hätten die ersten Christen nichts davon wissen können, denn sie hatten nur das Alte Testament. Zu sagen, dass die Menschen in den ältesten Zeiten nur eine unvollkommene Vorstellung vom Glauben an Christus hatten, bedeutet zu sagen, dass es in jenen Zeiten keine gerechten Menschen gegeben hätte. Aber Paulus geht bis ganz an den Anfang [der Menschheit] zurück und schildert dort einen Fall von rettendem Glauben. Im Hebräerbrief bezeugt Er: "Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch ihn erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht sei" [HEBR. 11,4] [SLT] Durch Glauben baute Noah, als er eine göttliche Weisung empfangen hatte über die Dinge, die man noch nicht sah, von Gottesfurcht bewegt eine Arche zur Rettung seines Hauses; durch ihn verurteilte er die Welt und wurde ein Erbe der Gerechtigkeit aufgrund des Glaubens." [HEBR. 11,7] [SLT] Wir sind der Überzeugung, dass der Glaube dieser Gottesmänner, ein Glaube an Christus war, denn es war der Glaube an die Errettung, und außer dem Namen Jesu "ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!" [APG. 4,12] [SLT]
Es gibt zu viele, die versuchen, ein christliches Leben in der Kraft des Glaubens zu leben, welchen sie ausübten, als sie erkannten, dass sie für die Sünden ihres vergangenen Lebens Vergebung brauchten. Sie wissen dass Gott allein Sünden vergeben kann, und dass ER dies durch Christus tut, aber sie stellen sich vor, dass sie, nachdem sie einmal gestartet sind, das Rennen aus eigener Kraft laufen müssen. Wir wissen, dass viele diese Vorstellung haben, erstens, weil wir etliche dies sagen hörten und zweitens, weil es eine solche Vielzahl von bekennenden Christen gibt, die zeigen, dass [in ihrem Leben] keine größere Macht als ihre eigene am Werk ist. Wenn sie in gesellschaftlichen Zusammenkünften jemals etwas zu sagen haben, außer der immer wiederkehrenden Formel "Ich will Christ sein, damit ich gerettet werde", erzählen sie nur von einer vergangenen Erfahrung, von der Freude, die sie hatten, als sie zum ersten Mal glaubten. Von der Freude, für Gott zu leben und im Glauben mit ihm zu wandeln, wissen sie nichts, und wer davon erzählt, spricht eine seltsame Sprache für sie. Aber der Apostel bezeugt diesen Gegenstand des Glaubens klar und deutlich für das herrliche Königreich, wie die folgende sehr eindringliche Illustration zeigt:
"Durch Glauben wurde Henoch entrückt, so dass er den Tod nicht sah, und er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung wurde ihm das Zeugnis gegeben, dass er Gott wohlgefallen hatte. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen." [HEBR. 11,5-6] [SLT]
Beachte [bitte] das Argument, [das benutzt wird] um zu beweisen, dass Henoch durch Glauben verwandelt wurde. Henoch wurde verwandelt, weil er mit Gott wandelte und das Zeugnis hatte, dass er [dadurch] Gott gefiel, aber ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Das ist genug, um den Punkt zu beweisen. Ohne Glauben kann keine Tat vollbracht werden, welche die Zustimmung Gottes findet. Ohne Glauben bleiben die besten Taten, die ein Mensch tun könnte, unendlich weit hinter der vollkommenen Gerechtigkeit Gottes zurück, die der einzige Maßstab ist. Wo immer echter Glaube gefunden wird, ist er eine gute Sache, aber der beste Glaube an Gott, die Last der Sünden der Vergangenheit wegzunehmen, wird einem Menschen nichts nützen, wenn er nicht in immer größerem Maße bis zum Ende seiner Bewährungszeit durchgehalten wird.
( 2 ) EINE URSACHE FÜR VERSAGEN
Wir haben viele Menschen erzählen hören, wie schwer es ihnen fiel, das Richtige zu tun, ihr christliches Leben war höchst unbefriedigend, da es nur durch Versagen gekennzeichnet war, und sie waren versucht, in Entmutigung aufzugeben. Kein Wunder, dass sie entmutigt wurden, ständiges Versagen ist genug, um jeden zu entmutigen. Der tapferste Soldat der Welt würde kleinmütig werden, wenn er in jeder Schlacht besiegt worden wäre. Manchmal werden diese Personen klagend erzählen, dass sie das Vertrauen in sich selbst fast verloren haben. Arme Seelen, wenn sie nur das Vertrauen in sich selbst ganz verlieren würden und ihr ganzes Vertrauen auf DEN setzen würden, DER mächtig ist, zu retten, dann hätten sie eine andere Geschichte zu erzählen. Sie würden sich dann "freuen in Gott durch unseren Herrn Jesus Christus" [RÖ. 5,11] [KJV]. Der Apostel bezeugt [auch]: "Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!" [PHIL. 4,4] [SLT] Der Mensch, der sich nicht in Gott freut, auch wenn er versucht und bedrängt wird, kämpft nicht den guten Kampf des Glaubens. Er kämpft den schlechten Kampf des Selbstvertrauens und der Niederlage.
Alle Verheißungen der endgültigen Glückseligkeit gelten dem Überwinder. CHRISTUS sagte "Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Stuhl." [OFFB. 3,21] "Wer überwindet, der wird es alles ererben." [OFFB. 21,7] Ein Überwinder ist jemand, der Siege erringt. Das Erben ist nicht das Überwinden; das ist nur die Belohnung für das Überwinden. Die Überwindung ist jetzt; die Siege, die errungen werden müssen, sind Siege über die Begierden des Fleisches, die Begierden der Augen und den Stolz des Lebens - Siege über sich selbst und selbstsüchtige Genüsse. Der Mann, der kämpft und sieht, dass der Feind nachgibt, darf sich freuen, niemand kann ihn daran hindern, sich zu freuen, denn die Freude kommt spontan, wenn er sieht, dass der Feind nachgibt. Manche Menschen schauen mit Schrecken auf den Gedanken, einen ständigen Kampf mit sich selbst und den weltlichen Begierden führen zu müssen. Das liegt daran, dass sie noch nichts über die Freude des Sieges wissen; sie haben nur Niederlagen erlebt. Aber es ist keine so trübselige Sache, ständig zu kämpfen, wenn es einen ständigen Sieg gibt. Der alte Veteran von hundert Schlachten, der in jedem Kampf siegreich gewesen ist sehnt sich danach, am Ort des Geschehens zu sein. Alexanders Soldaten, die unter seinem Kommando nie eine Niederlage erlebten, waren immer ungeduldig, ins Gefecht geführt zu werden. Jeder Sieg steigerte ihre Kraft, die nur aus dem Mut geboren war, und verringerte entsprechend die des besiegten Feindes. Wie können wir nun kontinuierliche Siege in unserem geistlichen Kampf erringen? Beachte was der geliebte Jünger [Johannes] sagt: "alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat." [1. JOH. 5,4]
Überdenke auch die [nachfolgenden] Worte des Apostels Paulus: "Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben." [GAL. 2,20]
Hier liegt das Geheimnis der Kraft. Es ist CHRISTUS, der Sohn Gottes, WELCHEM alle Macht im Himmel und Erde gegeben ist, DER das Werk tut. Wenn ER im Herzen lebt, um das Werk zu tun, ist es dann Prahlerei zu sagen, dass fortwährende Siege errungen werden können? Ja, es ist Prahlerei, aber es ist Prahlerei in dem HERRN, und das ist erlaubt. Der Psalmist bezeugt: "Meine Seele soll sich rühmen des HERRN" [PS. 34,2] und Paulus schreibt: "Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unsers HERRN Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt." [GAL. 6,14]
Die Soldaten Alexanders galten als unbesiegbar. Warum? War es, weil sie von Natur aus stärker und mutiger waren als alle ihre Feinde? Nein, sondern weil sie von Alexander geführt wurden. Ihre Stärke lag in seiner Führung. Unter einem anderen Führer wären sie oft besiegt worden. Als die Unionsarmee in Panik vor dem Feind bei Winchester floh, verwandelte die Anwesenheit von Sheridan ihre Niederlage in einen Sieg. Ohne ihn waren die Männer ein zitternder Haufen mit ihm an der Spitze waren sie eine unbesiegbare Armee. Hätten Sie nach der Schlacht den Äußerungen der Soldaten zugehört, die unter diesen und ähnlichen Führern dienten, so hätten Sie das Lob ihres Generals mit all ihrem Jubel vermischt gehört. Sie waren stark, weil er es war, sie waren von demselben Geist beseelt, den er hatte.
( 3 ) UNSER MÄCHTIGER HELFER
Nun, unser Feldhauptmann ist der Herr der Heerscharen. ER ist dem größten Feind von allen begegnet und hat ihn mit eigener Hand besiegt. Diejenigen, die IHM folgen, ziehen unweigerlich siegreich aus um zu siegen. Oh, dass diejenigen, die sich zu SEINEN Nachfolgern bekennen, ihr Vertrauen auf IHN setzen würden, und dann durch die wiederholten Siege, die sie erringen würden, DEM Lobpreis erzeigen würden, DER sie aus der Finsternis in SEIN wunderbares Licht gerufen hat.
Johannes sagt, jemand der, "aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat." [1. JOH. 5,4] [SLT] Der Glaube ergreift den Arm Gottes, und DESSEN mächtige Kraft tut das Werk. Wie die Macht Gottes in einem Menschen wirken kann, und das vollbringt, was er aus eigener Kraft nicht könnte, kann niemand sagen. Es wäre genauso einfach zu sagen, wie Gott den Toten das Leben geben kann. CHRISTUS sagte: "Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist." [JOH 3,8] Wie der Geist in einem Menschen wirkt, um seine Leidenschaften zu zähmen und ihn über Stolz, Neid und Selbstsucht siegreich zu machen, weiß nur der Geist. Für uns genügt es zu wissen, dass es geschehen ist und geschehen wird in jedem, der will, dass dieses Werk vor allen anderen Dingen in ihm gewirkt wird und der Gott vertraut, dass es ausgeführt wird.
Wir können nicht sagen, wie Petrus befähigt wurde, auf dem Wasser zu gehen, als die Wellen um ihn herum tobten, aber wir wissen, dass er es auf den Befehl des HERRN hin tat. Solange er seinen Blick auf den Meister gerichtet hielt, befähigte ihn die göttliche Kraft, so leicht zu gehen, als wäre es fester Fels unter ihm. Aber als er auf die Wellen schaute, vielleicht mit einem Gefühl des Stolzes auf das, was er tat, als ob er es selbst täte, ergriff die Furcht ganz natürlich Besitz von ihm, und er begann zu sinken. Der Glaube befähigte ihn, auf den Wellen zu gehen, die Angst [aber] ließ ihn in ihnen versinken.
Der Hebräerbrief bezeugt: "Durch Glauben fielen die Mauern von Jericho, nachdem sie sieben Tage umzogen worden waren." [HEBR. 11,30] [SLT] Warum wurde das geschrieben? [Nun] es "ist uns zur Lehre geschrieben, auf daß wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben." [RÖ. 15,4] Warum [zur Lehre für uns]? Besteht denn eine Aussicht, dass wir jemals aufgefordert wären, gegen bewaffnete Heere zu kämpfen und befestigte Städte einzunehmen? Nein, "Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel." [EPH. 6,12] aber die Siege, die durch den Glauben an Gott über sichtbare Feinde im Fleisch errungen wurden, wurden aufgezeichnet, um uns zu zeigen, was der Glaube in unserem Kampf mit den Machthabern der Finsternis dieser Welt bewirken wird. Die Gnade Gottes, als Antwort auf den Glauben, ist in diesen Kämpfen ebenso mächtig wie in jenen, denn der Apostel sagt: "Denn ob wir wohl im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. Denn die Waffen unsrer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen; 5wir zerstören damit die Anschläge und alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi." [2. KOR. 10,3-5]
Es waren [aber] nicht nur physische Feinde, die der Glaube die alten Glaubenhelden überwinden ließ. Wir lesen [unter anderem] von ihnen, dass sie "durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten." [HEBR. 11,33] [SLT] Aber was das Wunderbarste und Ermutigendste von allem ist, dass sie "aus der Schwachheit Kraft gewannen." [HEBR. 11,34] Ihre Schwachheit wurde ihnen durch den Glauben zur Stärke, denn die Kraft Christi "wird in der Schwachheit vollkommen." [2. KOR. 12,9] [SLT] [Der Apostel Paulus bezeugt diesbezüglich auch:] "Wer will uns scheiden von der Liebe des Christus? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? ... in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat." [RÖ. 8,35.37] [SLT]
( 4 ) VON GLAUBE ZU GLAUBE
Es gibt einen weiteren Ausdruck im Text, der am Anfang dieses Traktats [über das Evangelium] steht [nämlich:] "es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben." [RÖ. 1,17] [SLT] Dieser Ausdruck ist Gegenstand vieler gelehrter Diskussionen unter Theologen gewesen, und nur sehr wenige von ihnen sind sich über seine Bedeutung einig. Aber die Tatsache, dass gelehrte Männer sich darüber uneinig sind, muss uns nicht mit dem Gedanken abschrecken, dass dies nicht verstanden werden kann, denn es steht geschrieben, dass Dinge, die "den Weisen und Klugen verborgen" sind, den "Unmündigen offenbart" [MATTH. 11,25] werden. Wenn wir wirklich aufrichtig gewillt genug sind, die offensichtliche Bedeutung der Schrift zu akzeptieren, wie sie von der Heiligen Schrift [selbst] erklärt wird, brauchen wir nicht in [geistiger] Dunkelheit zu sein.
Eine der größten Ursachen für das Versagen vieler Menschen, den Römerbrief zu verstehen, und in der Tat auch jeden anderen Teil der Schrift, ist das Versagen, sich an die grundlegenden Prinzipien und biblischen Definitionen zu halten. Menschen versuchen, einige Begriffe gemäß ihrer theologischen Ausbildung zu definieren, und empfinden es [sogar als] harte Arbeit, das passend hinzubekommen. Desweiteren wenn sie dann einmal die biblische Definition eines Begriffs akzeptiert haben, halten sie sich nicht [immer] daran, sondern geben diesem eine andere Bedeutung, wenn sie das nächste Mal [wieder] darauf stoßen. Das kann [aber] zu nichts anderem als zu Verwirrung führen.
Die Ursache für die Schwierigkeit, diesen Text zu verstehen, liegt darin, dass man nicht an der biblische Definition des Begriffs der "Gerechtigkeit Gottes" festhält. Wir haben bereits gesehen, dass dies ein Ausdruck ist, der sich auf Gottes Charakter bezieht, und dass SEIN Charakter in den zehn Geboten dargelegt ist. Diese [Gebote] umfassen "die ganze Pflicht des Menschen" [PRED. 12,13] [KJV] um [im Charakter] wie Gott zu sein. Da das Gesetz, nachdem es übertreten wurde, natürlich nicht perfekt im Leben eines Menschen repräsentiert werden kann, wurde das Evangelium konzipiert, damit der Mensch in Christus die vollkommene Gerechtigkeit des Gesetzes finden kann. Das Evangelium "ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt" [RÖ. 1,16] [SLT], denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes" [RÖ. 1,17] [SLT] [Aber] nicht nur das Gesetz - die Gerechtigkeit Gottes - wird durch das Evangelium verkündet und seine Majestät aufrechterhalten, sondern aufgrund des Evangeliums werden auch die Früchte der Gerechtigkeit im Leben des Gläubigen sichtbar.
Manche würden die "Gerechtigkeit Gottes" in diesem Text mit "Rechtfertigung" gleichsetzen. Das ist in Ordnung, wenn sie die Anwendung des Textes nicht auf den Moment der Rechtfertigung von vergangenen Übertretungen beschränken. Es ist die Anwendung des Gesetzes in Christus auf das Leben des Übertreters, was ihn [den Sünder] rechtfertigt. Durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist, rechnet Gott in seiner Gnade das vergangene Leben eines gläubigen Sünders, so an, als wäre es in jeder Hinsicht in Übereinstimmung mit seinem Gesetz gewesen. [Diesbezüglich steht geschrieben:] "Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren." [RÖ. 3,25] [SLT] [Ja] das ist Rechtfertigung. Sie ist die Offenbarung oder Manifestation der Gerechtigkeit Gottes durch das Evangelium. [Paulus bezeugt dazu unter anderem:] "Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart und bezeugt durch das Gesetz und die Propheten.Ich sage aber von solcher Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesum Christum zu allen und auf alle, die da glauben. [RÖ. 3,21-22] Aber der Text [in Römer 1,17] macht deutlich, daß dies "aus Glauben zum Glauben" offenbar wird und das kann nichts anderes bedeuten als ein fortschreitendes Werk der Gerechtigkeit. Der Vers lehrt [also], dass die Gerechtigkeit Gottes von einem Grad des Glaubens zu einem höheren Grad des Glaubens offenbart wird, und dass folglich [auch] die Gerechtigkeit immer mehr zunehmen muss. Dies wird durch die Aussage bestätigt, welche der Apostel zum Beweis seiner Aussage [zum Schluss des Verses] anführt. Es muss so sein, dass die Gerechtigkeit Gottes "aus Glauben zum Glauben" offenbart wird, argumentiert er, denn es steht geschrieben: "Der Gerechte wird aus Glauben leben." [RÖ. 1,17] [SLT]
( 5 ) CHRISTLICHES WACHSTUM
Die Kraft dessen liegt in der Tatsache, dass das christliche Leben, als ein Ergebnis des Glaubens, fortschreitend ist. Das christliche Leben ist ein ständiges Wachstum. Petrus bezeugt: "Ihr aber, Geliebte, da ihr dies im Voraus wisst, so hütet euch, dass ihr nicht durch die Verführung der Frevler mit fortgerissen werdet und euren eigenen festen Stand verliert! Wachst dagegen in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Ihm sei die Ehre, sowohl jetzt als auch bis zum Tag der Ewigkeit! Amen." [2. PETR 3,17-18] [SLT] Der einzige Weg, nicht von dem was wir haben abzufallen, was wir haben, ist zu wachsen. David sagt von dem Gerechten: "Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht; und was er macht, das gerät wohl." [PS. 1,3] Das bedeutet ständiges Wachstum.
Wir lesen vom Weg der Gerechten, dass er "glänzt wie das Licht, das immer heller leuchtet bis auf den vollen Tag." [SPR. 4,18] Und [auch] weil [geschrieben steht:] "Der Gerechte wird aus Glauben leben" [RÖ. 1,17] muss es so sein, dass der Glaube ständig zunimmt.
Weiter sagt Paulus zu den Korinthern: "Der aber Samen reicht dem Säemann, der wird auch das Brot reichen zur Speise und wird vermehren euren Samen und wachsen lassen das Gewächs eurer Gerechtigkeit." [2. KOR. 9,10]
[Und] an die Thessalonicher schrieb er: "Euch aber lasse der Herr wachsen und überströmend werden in der Liebe zueinander und zu allen, gleichwie auch wir sie zu euch haben." [1. THESS. 3,12] [SLT] Und weiter sagte er [auch]: "Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen." [1.Thess. 4,10] [ELB] Aber der Glaube wirkt durch die Liebe und das bedeutet, dass die Liebe die Frucht wahren Glaubens ist, daher muss auch zunehmende Liebe die Folge eines zunehmenden Glaubens sein.
An die Hebräer schrieb der Apostel: "Darum wollen wir jetzt lassen, was am Anfang über Christus zu lehren ist, und uns zum Vollkommenen wenden." [HEBR.6,1] [LUT2017] Und im Brief an die Philipper sagte Paulus: "Nicht dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe; eines aber [tue ich]: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Lasst uns alle, die wir gereift sind, so gesinnt sein" [PHIL. 3,12-15] [SLT] Hierin wird ein ständiges Streben nach einem höheren Ziel bezeugt. Die Berufung Gottes in Christus Jesus ist eine Berufung zu einem heiligen oder gerechtem Leben, denn wir lesen: "stellt euch nicht gleichwie vormals, da ihr in Unwissenheit nach den Lüsten lebtet; sondern nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel.Denn es steht geschrieben: "Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig." [1. PETR 1,15-16]
Die Gerechtigkeit, zu der wir berufen sind und zu der wir immer weiter drängen müssen, wird nur durch den Glauben erlangt, wie Paulus seinen Wunsch ausdrückt, in Christus gefunden zu werden, nicht mit eigener Gerechtigkeit, sondern solcher, "die durch den Glauben an Christum kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird." [PHIL. 3,9] Und da also die Gerechtigkeit nur durch den Glauben kommt und sie zunehmen muss, folgt daraus, daß auch der Glaube zunehmen muß. Es war also kein unnützes Gebet, das die Jünger sprachen, als sie den HERRN baten: "Mehre uns den Glauben!" [Lukas 17,5] [SLT]
Dass der Glaube wachstumsfähig ist, wird in der Heiligen Schrift deutlich erklärt. Paulus hatte die Hoffnung, dass wenn der Glaube der korinthischen Brüder zunehmen würde, er von ihnen unterstützt werden würde, um das Evangelium in den Regionen jenseits von ihnen zu predigen. [Diesbezüglich schrieb ER:] "wir haben aber die Hoffnung, wenn euer Glaube wächst, bei euch noch viel mehr Raum zu gewinnen ... um das Evangelium auch in den Gebieten jenseits von euch zu verkündigen." [2. KOR. 10,15] [SLT] An die Thessalonicher schrieb er: "Tag und Nacht flehen wir aufs Allerdringendste, dass wir euer Angesicht sehen und das ergänzen dürfen, was an eurem Glauben noch mangelt." [1. THESS. 3,10] [SLT] und "Wir sind es Gott schuldig, allezeit für euch zu danken, Brüder, wie es sich auch geziemt, weil euer Glaube über die Maßen wächst und die Liebe jedes Einzelnen von euch zunimmt allen gegenüber." [2. THESS. 1,3] [SLT]
Dieser letzte Text bestätigt, was wir vorgebracht haben. Ihr [der Brüder] Glaube wuchs, und als Folge davon wuchs auch ihre Nächstenliebe. Nächstenliebe, oder Liebe, ist "die Erfüllung des Gesetzes." [RÖ. 13,10] [SLT] die Manifestation der Gerechtigkeit Gottes. [Johannes bestätigt dies so:] "das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten ; und seine Gebote sind nicht schwer." [1. JOH.5,3] [SLT] Liebe ist eine Folge des wahren Glaubens, denn der Glaube wirkt durch die Liebe, -"Denn in Christo Jesu gilt ... der Glaube, der durch die Liebe tätig ist." [GAL. 5,6] - und die einzige Gerechtigkeit, die bei der Ankunft des Herrn angenommen wird, ist die, welche "durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott kommt durch den Glauben." [PHIL. 3,9] [LUT2017] Da dies die Lehre der Schrift ist, gibt es keinen Grund, warum wir Röm. 1,17 nicht so verstehen sollten, wie er auch lautet: Die Gerechtigkeit Gottes wird offfenbart "aus Glauben zum Glauben." [RÖ. 1,17] [SLT]
Ein oder zwei bemerkenswerte Beispiele, die in der Heiligen Schrift aufgezeichnet sind, werden dies veranschaulichen. Der Apostel berichtet "Durch Glauben ging Rahab, die Hure, nicht verloren mit den Ungläubigen, weil sie die Kundschafter mit Frieden aufgenommen hatte." [HEBR. 11,31] [SLT] Dieser Fall wurde für einige, welche nicht sorgfältig darüber nachdachten, eine Ursache für Missverständnis. Es ist ja gut bekannt, dass Rahab die Männer belog, die vom König von Jericho ausgesandt wurden, um die Kundschafter zu ergreifen - siehe dazu den Bericht in Josua 2,2-6. Das Missverständnis besteht darin, aus dem Bericht zu schließen, dass Gott Rahab hinsichtlich ihrer Rettung für ihre Lüge belohnte und dass es manchmal richtig ist, zu lügen. Beides ist nicht wahr. Rahab wurde gerettet, nicht wegen ihrer Lüge, sondern wegen ihres Glaubens. Sie hatte wie alle Einwohner von Jericho gehört, wie der HERR das Wasser des Roten Meeres austrocknete und wie ER die Israeliten führte, aber sie allein, von allen Einwohnern Jerichos, glaubte, dass die Hand des HERRN in der Sache war und dass ER den Israeliten das Land Kanaan gegeben hatte. Sie hatte einen einfachen Glauben, aber sie war völlig unwissend über das Gesetz Gottes. Im Kodex der heidnischen Moral galt das Lügen als Tugend, und sie wusste es nicht besser. Aber ihr Glaube ermöglichte es ihr, gerettet zu werden und brachte sie in eine Stellung, in welcher sie Gerechtigkeit lernen konnte. Als eine natürliche Folge würde ihr Glaube an Gott zunehmen, wenn sie mehr von IHM lernte. In ihrem Fall haben wir ein klares Beispiel für die Offenbarung der Gerechtigkeit Gottes von Glauben zu Glauben.
Das Gleiche gilt für auch [für den römischen Hauptmann] Kornelius, [von welchem die Schrift bezeugt:] "der war fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete ohne Unterlass zu Gott." [APG. 10,2] [SLT] Aufgrund dessen wurde ihm ein Engel gesandt, der ihm befahl, nach Petrus zu schicken, der ihm sagen sollte, was er tun sollte.
Fazit des Ganzen ist, dass es der Glaube ist, der uns Gott nahe bringt. Wenn wir zuerst einmal glauben, dass ER ist, wird ER SICH uns vollständiger offenbaren. Wenn wir uns an diesem Licht erfreuen und darin wandeln, wird unser Glaube wachsen, und das wird [noch] mehr Licht bringen. Wie bei Rahab, so bei allen anderen. Gott gewährt uns den Segen nicht, weil wir gerecht sind, sondern damit wir gerecht werden. Wenn unser Glaube uns zu CHRISTUS führt, dann deshalb, damit wir von IHM lernen können. Zu unserem Glauben fügen wir Tugend und Erkenntnis hinzu. Da aber der Glaube durch das Hören und das Hören durch das Wort Gottes kommt, folgt daraus, dass unser Glaube umso größer sein wird, je mehr wir verstehen das Wort Gottes wirklich anzunehmen. Auf diese Weise tagtäglich im Glauben zunehmend, gehen die Gerechten von [einer] Stärke zu [noch mehr] Stärke bis sie der Anbruch des vollkommenen Tages in die unmittelbare Gegenwart Gottes führt.
( Ellet J. Waggoner )
Für diejenigen, die gerne noch weitere solche (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:
Übersicht ARTIKEL Ellet J. Waggoner
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/
Übersicht Artikel Alonzo T. Jones
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/
Mein Wunsch ist, dass jeder Leser durch den (bzw. die) Artikel reichlich gesegnet wird und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.
Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.
Eckige Klammern im Text beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlich-keit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.