Christianisierung Polens durch Heilige
18.12.2020 16:44
Christianisierung Polens durch Heilige
18.12.2020 16:44
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Martin123 18.12.2020 16:44
Martin123 18.12.2020 16:45
Hl. Adalbert (956-997)
Der Hl. Adalbert (poln. św. Wojciech) ist der wichtigste Patron Polens, obwohl er weltweit als Hl. Adalbert von Prag bekannt ist. Der Heilige Bischof wurde 956 in Libice (Libitz an der Cidlina) in Böhmen geboren. Im Alter von 27 Jahren wurde er der erste Erzbischof von Prag. Adalbert entschied sich für die Mission bei den heidnischen Völkern der Prussen. Der polnische König Boleslaus der Tapfere teilte ihm eine Eskorte zu, dank derer er bis nach Danzig kam. Von dort aus machte er sich mit einigen Mönchen auf den weiteren Weg. Jedoch dauerte sein Missionswerk nicht lange, im Frühjahr 997 wurden er und seine Begleiter an der Ostseeküste ermordet.
Bereits 999 wurde Adalbert von Papst Silvester I. heilig gesprochen. Der König von Polen ließ seine Leiche in die Kathedrale in Gnesen bringen, der ersten Hauptstadt des polnischen Staats und Bischofssitz, und dort aufbahren. Im Jahr 1039 wurden seine Überreste schließlich nach Prag überführt, aber Gnesen als erster Ort seiner Beisetzung ist ein Ort des lebendigen Kults des Heiligen Adalberts geblieben.
Der Hl. Adalbert (poln. św. Wojciech) ist der wichtigste Patron Polens, obwohl er weltweit als Hl. Adalbert von Prag bekannt ist. Der Heilige Bischof wurde 956 in Libice (Libitz an der Cidlina) in Böhmen geboren. Im Alter von 27 Jahren wurde er der erste Erzbischof von Prag. Adalbert entschied sich für die Mission bei den heidnischen Völkern der Prussen. Der polnische König Boleslaus der Tapfere teilte ihm eine Eskorte zu, dank derer er bis nach Danzig kam. Von dort aus machte er sich mit einigen Mönchen auf den weiteren Weg. Jedoch dauerte sein Missionswerk nicht lange, im Frühjahr 997 wurden er und seine Begleiter an der Ostseeküste ermordet.
Bereits 999 wurde Adalbert von Papst Silvester I. heilig gesprochen. Der König von Polen ließ seine Leiche in die Kathedrale in Gnesen bringen, der ersten Hauptstadt des polnischen Staats und Bischofssitz, und dort aufbahren. Im Jahr 1039 wurden seine Überreste schließlich nach Prag überführt, aber Gnesen als erster Ort seiner Beisetzung ist ein Ort des lebendigen Kults des Heiligen Adalberts geblieben.
Martin123 18.12.2020 16:46
Hl. Stanislaus aus Szczepanów (Stanislaus von Krakau) (1030-1079)
Der Hauptpatron Polens und Krakaus wurde 1030 in Szczepanów geboren, er war Bischof von Krakau. Er wurde, während er eine Heilige Messe zelebriert, in der Krakauer Kirche zum Hl. Erzengel von König Boleslaus II. dem Kühnen ermordet (der Grund dafür soll gewesen sein, dass er öffentlich das Vorgehen des Königs angeprangert hatte). Er wurde 1253 von Papst Innozenz IV. heilig gesprochen. Die Legende besagt, dass sein gevierteilter Leib nach seinem Tod auf wundersame Weise wieder zusammenwuchs. Die Reliquien des Hl. Stanislaus ruhen gegenwärtig in einem silbernen Sarg in einem barocken Grabmal für Märtyrer in der Mitte der Kathedrale auf der Wawel-Burg in Krakau.
Der Hauptpatron Polens und Krakaus wurde 1030 in Szczepanów geboren, er war Bischof von Krakau. Er wurde, während er eine Heilige Messe zelebriert, in der Krakauer Kirche zum Hl. Erzengel von König Boleslaus II. dem Kühnen ermordet (der Grund dafür soll gewesen sein, dass er öffentlich das Vorgehen des Königs angeprangert hatte). Er wurde 1253 von Papst Innozenz IV. heilig gesprochen. Die Legende besagt, dass sein gevierteilter Leib nach seinem Tod auf wundersame Weise wieder zusammenwuchs. Die Reliquien des Hl. Stanislaus ruhen gegenwärtig in einem silbernen Sarg in einem barocken Grabmal für Märtyrer in der Mitte der Kathedrale auf der Wawel-Burg in Krakau.
Martin123 18.12.2020 16:46
Heilige Teresa Benedicta vom Kreuz OCD (Edith Stein). Patronin Europas.
"Öffnen wir uns für die Botschaft, die uns dieser Frau bringt, voller Geist und Wissen, jene, die verstanden hat, dass der Gipfel jeglicher Klugheit das Wissen des Kreuzes ist"
Johannes Paul II., Köln, 1. Mai 1987
Edith Stein wurde 1891 im damals deutschen Breslau geboren, als jüngstes von zehn Kindern einer Familie orthodoxer Juden. Sie war eine deutsche Philosophin, sie studierte in Breslau, Göttingen (wo sie Schülerin von Edmund Husserl, dem berühmten Philosophen, dem Begründer der Phänomenologie war) und Freiburg im Breisgau. Nachdem sie Atheismus erlebt hatte, bekehrte sie sich 1921 zum Katholizismus und trat 1934 in den Orden der unbeschuhten Karmeliter-Schwestern ein, wobei sie den Namen Teresa Benedicta vom Kreuz annahm. Sie wurde am 9. August 1942 in der Gaskammer des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau umgebracht.
Im Jahr 1998 wurde Edith Stein von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen, der sie wie folgt beschrieb:„Tochter Israels, die während der Verfolgungen durch die Nazis mit dem Glaube und der Liebe des Gekreuzigten, Jesus Christus, vereint wurde, als Katholikin und mit ihrem Volk als Jüdin".
In Breslau ist im ehemaligen Wohnhaus der Familie Stein die Edith-Stein-Gesellschaft tätig. In der nahe gelegenen Kirche zum Hl. Michael gibt es eine ihr gewidmete Kapelle, mit Reliquien der Heiligen. In Lubliniec (Lublinitz), einer Kleinstadt bei Breslau, es der die Eltern von Edith Stein stammten, befindet sich ein ihr gewidmetes Museum und eine Pfarrgemeinde mit ihrem Namen.
"Öffnen wir uns für die Botschaft, die uns dieser Frau bringt, voller Geist und Wissen, jene, die verstanden hat, dass der Gipfel jeglicher Klugheit das Wissen des Kreuzes ist"
Johannes Paul II., Köln, 1. Mai 1987
Edith Stein wurde 1891 im damals deutschen Breslau geboren, als jüngstes von zehn Kindern einer Familie orthodoxer Juden. Sie war eine deutsche Philosophin, sie studierte in Breslau, Göttingen (wo sie Schülerin von Edmund Husserl, dem berühmten Philosophen, dem Begründer der Phänomenologie war) und Freiburg im Breisgau. Nachdem sie Atheismus erlebt hatte, bekehrte sie sich 1921 zum Katholizismus und trat 1934 in den Orden der unbeschuhten Karmeliter-Schwestern ein, wobei sie den Namen Teresa Benedicta vom Kreuz annahm. Sie wurde am 9. August 1942 in der Gaskammer des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau umgebracht.
Im Jahr 1998 wurde Edith Stein von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen, der sie wie folgt beschrieb:„Tochter Israels, die während der Verfolgungen durch die Nazis mit dem Glaube und der Liebe des Gekreuzigten, Jesus Christus, vereint wurde, als Katholikin und mit ihrem Volk als Jüdin".
In Breslau ist im ehemaligen Wohnhaus der Familie Stein die Edith-Stein-Gesellschaft tätig. In der nahe gelegenen Kirche zum Hl. Michael gibt es eine ihr gewidmete Kapelle, mit Reliquien der Heiligen. In Lubliniec (Lublinitz), einer Kleinstadt bei Breslau, es der die Eltern von Edith Stein stammten, befindet sich ein ihr gewidmetes Museum und eine Pfarrgemeinde mit ihrem Namen.
Martin123 18.12.2020 16:47
Heiliger Maksymilian Maria Kolbe (1894-1941)
Er wurde 1894 in Zduńska Wola in einer armen, aber stark gläubigen Familie geboren. Im Alter von 16 Jahren wurde er Novize der Franziskanerbrüder. Danach studierte er in Rom, wo er 1918 zum Kaplan geweiht wurde. Menschen, die ihn gekannt haben, erinnern sich vor allem an seinen Optimismus, seine außergewöhnliche Frömmigkeit, insbesondere das Beten des Rosenkranzes und die Verehrung des Heiligsten Sakraments.
Er erschuf Niepokalanów (was wörtlich Stadt Mariens bedeutet) - den größten Franziskanerorden weltweit. Aufgrund seines Wunsches nach geistlicher und religiöser Erneuerung der Polen leistete er Missions- und Evangelisierungsarbeit in großem Ausmaß. Die von ihm herausgegebene Monatszeitschrift "Rycerz Niepokalanej" [Ritter der Unbefleckten] erreichte eine Auflage von 800.000.
Am 28. Mai 1941 wurde er in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo er sein Leben für das eines anderen Häftlings opferte, einen Familienvater, der, nachdem er zum Tod durch Verhungern verurteilt worden war, um sein Leben flehte. Nach langem Todeskampf in der Hungerzelle wurde er mit einer Phenol-Spritze ermordet. Vor seinem Tod sagt er dem Nazi-Arzt, der die tödliche Spritze setzte: "Hass dient niemandem. Nur Liebe ist schöpferisch!"
Er wurde am 10. Oktober 1982 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen. Sein Bild findet sich in fast jeder polnischen Kirche.
Er wurde 1894 in Zduńska Wola in einer armen, aber stark gläubigen Familie geboren. Im Alter von 16 Jahren wurde er Novize der Franziskanerbrüder. Danach studierte er in Rom, wo er 1918 zum Kaplan geweiht wurde. Menschen, die ihn gekannt haben, erinnern sich vor allem an seinen Optimismus, seine außergewöhnliche Frömmigkeit, insbesondere das Beten des Rosenkranzes und die Verehrung des Heiligsten Sakraments.
Er erschuf Niepokalanów (was wörtlich Stadt Mariens bedeutet) - den größten Franziskanerorden weltweit. Aufgrund seines Wunsches nach geistlicher und religiöser Erneuerung der Polen leistete er Missions- und Evangelisierungsarbeit in großem Ausmaß. Die von ihm herausgegebene Monatszeitschrift "Rycerz Niepokalanej" [Ritter der Unbefleckten] erreichte eine Auflage von 800.000.
Am 28. Mai 1941 wurde er in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo er sein Leben für das eines anderen Häftlings opferte, einen Familienvater, der, nachdem er zum Tod durch Verhungern verurteilt worden war, um sein Leben flehte. Nach langem Todeskampf in der Hungerzelle wurde er mit einer Phenol-Spritze ermordet. Vor seinem Tod sagt er dem Nazi-Arzt, der die tödliche Spritze setzte: "Hass dient niemandem. Nur Liebe ist schöpferisch!"
Er wurde am 10. Oktober 1982 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen. Sein Bild findet sich in fast jeder polnischen Kirche.
Martin123 18.12.2020 16:49
Der Selige Pfarrer Jerzy Popiełuszko (1947-1984)
Pfarrer, geboren 1937 in dem kleinen Dorf Okopy im nordöstlichen Polen. Er war Kaplan der gesellschaftlichen Bewegung „Solidarność” in Zeiten der kommunistischen Diktatur von General Jaruzelski in Polen. In der Kirche zum Hl. Stanislauskostka in Warschau zelebrierte Pfarrer Popiełuszko Heilige Messen für das Vaterland, an dem Menschenmassen teilnahmen, um seine Predigten zu hören. Mit seinen Worten und seinem beispielhaften Leben gab er den Gedanken des Hl. Paulus wider: "Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem." Er verlieh Menschen Kräfte, machte ihnen Mut und bestärkte sie im Widerstand gegen die Diktatur. Aus diesem Grund sahen ihn die kommunistischen Machthaber als gefährlich an. Im Oktober 1984 wurde er von Funktionären der polnischen Staatssicherheit brutal ermordet (entführt, gefoltert und in der Weichsel ertränkt). Er wurde am 6. Juni 2010 selig gesprochen. Das Grab von Jerzy Popiełuszko bei der Kirche zum Hl. Stanislauskostka in Warschau ist Ziel von Massenpilgerfahrten. Auch Johannes Paul II. hat hier gebetet. Auf dem Gelände der Pfarrgemeinde befinden sich auch ein Denkmal und ein Museum für den Seligen Jerzy Popiełuszko.
Pfarrer, geboren 1937 in dem kleinen Dorf Okopy im nordöstlichen Polen. Er war Kaplan der gesellschaftlichen Bewegung „Solidarność” in Zeiten der kommunistischen Diktatur von General Jaruzelski in Polen. In der Kirche zum Hl. Stanislauskostka in Warschau zelebrierte Pfarrer Popiełuszko Heilige Messen für das Vaterland, an dem Menschenmassen teilnahmen, um seine Predigten zu hören. Mit seinen Worten und seinem beispielhaften Leben gab er den Gedanken des Hl. Paulus wider: "Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem." Er verlieh Menschen Kräfte, machte ihnen Mut und bestärkte sie im Widerstand gegen die Diktatur. Aus diesem Grund sahen ihn die kommunistischen Machthaber als gefährlich an. Im Oktober 1984 wurde er von Funktionären der polnischen Staatssicherheit brutal ermordet (entführt, gefoltert und in der Weichsel ertränkt). Er wurde am 6. Juni 2010 selig gesprochen. Das Grab von Jerzy Popiełuszko bei der Kirche zum Hl. Stanislauskostka in Warschau ist Ziel von Massenpilgerfahrten. Auch Johannes Paul II. hat hier gebetet. Auf dem Gelände der Pfarrgemeinde befinden sich auch ein Denkmal und ein Museum für den Seligen Jerzy Popiełuszko.
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 16:59
vielen Dank für deinen schönen und informativen Blog über die Kirche in Polen! Es ist so ergreifend zu sehen, welch mutige und Christus liebende Heilige diese katholische Kirche hervorgebracht hat. Möge der Herr die Polen segnen und sie immer beschützen!
Auch finde ich es sehr schön, dass die polnische Regierung sich unter dem Schutz der Heiligen Gottesmutter Maria als Königin von Polen gestellt hat!🙂
Auch finde ich es sehr schön, dass die polnische Regierung sich unter dem Schutz der Heiligen Gottesmutter Maria als Königin von Polen gestellt hat!🙂
Martin123 18.12.2020 17:03
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Martin123 18.12.2020 17:05
Heilige Maria Faustyna Kowalska (1905 - 1938)
Sie wurde 1905 als drittes von neun Kindern in dem kleinen Dorf Głogowiec geboren. Sie stammte aus einer sehr frommen, aber armen Familie. Sie konnte gerade ein mal drei Klassen der Volksschule besuchen. Noch als junges Mädchen verließ sie ihr Elternhaus, um als Dienstmädchen zu arbeiten und so ihre Familie zu unterstützen.
Bereits im Alter von 7 Jahren spürte sie in sich die Berufung zum Ordensleben. Im Alter von 18 Jahren bat sie ihre Eltern um Erlaubnis, in einen Orden eintreten zu dürfen, aber sie gaben ihr Einverständnis nicht, da sie ihre Unterstützung brauchten, um die Familie zu ernähren. Da sie ihnen gegenüber gehorsam sein wollte, versuchte Faustyna, die Stimme der Berufung in sich zu ersticken. In ihrem Tagebuch erzählte sie, wie sie eines Tages den gegeißelten Christus sah, der zu ihr mit den folgenden Worten sprach: „Wie lange werde ich Dich noch ertragen müssen? Wie lange wirst Du mich noch in die Irre führen?” Nach diesem Ereignis entschied sie sich, Nonne zu werden. Im Jahr 1925 wird sie in den Orden der Schwestern der Mutter Gottes von der Barmherzigkeit in Warschau aufgenommen und nimmt den Namen Maria Faustyna an.
Faustyna war eine Mystikerin, die viele Erscheinungen Christi hatte, über die wir in ihrem "Tagebuch" lesen können, das sie auf Empfehlung ihres Beichtvaters schrieb. Jesus vertraute ihr die Mission an, der ganzen Welt die Wahrheit über die Göttliche Barmherzigkeit zu verkünden. Er übermittelte ihr Seinen Willen, einen Feiertag der Göttlichen Barmherzigkeit an jedem ersten Sonntag nach Ostern einzurichten, und befahl Schwester Faustyna, nach ihrer Erscheinung ein Bild zu malen, mit der Inschrift: "Jesus, Dir vertraue ich", weil er verlangte, dass er auf der ganzen Welt verehrt wird, und übermittelte ihr auch ein besonderes Gebet, das Barmherzigkeitsgebet, wobei er versicherte, dass diejenigen, die es sprechen werden, Seine Barmherzigkeit zu Lebzeiten und zum Zeitpunkt ihres Todes erfahren werden.
Die Heilige Faustyna starb 1938 im Alter von 33 Jahren an Lungentuberkulose.
Sie wurde im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen. Sie wurde in der Kirche des Klosters der Schwestern von der Mutter Gottes von der Barmherzigkeit beigesetzt. Neben dem Kloster befindet sich gegenwärtig eine neue Basilika - die Wallfahrtsstätte zur Göttlichen Barmherzigkeit.
Sie wurde 1905 als drittes von neun Kindern in dem kleinen Dorf Głogowiec geboren. Sie stammte aus einer sehr frommen, aber armen Familie. Sie konnte gerade ein mal drei Klassen der Volksschule besuchen. Noch als junges Mädchen verließ sie ihr Elternhaus, um als Dienstmädchen zu arbeiten und so ihre Familie zu unterstützen.
Bereits im Alter von 7 Jahren spürte sie in sich die Berufung zum Ordensleben. Im Alter von 18 Jahren bat sie ihre Eltern um Erlaubnis, in einen Orden eintreten zu dürfen, aber sie gaben ihr Einverständnis nicht, da sie ihre Unterstützung brauchten, um die Familie zu ernähren. Da sie ihnen gegenüber gehorsam sein wollte, versuchte Faustyna, die Stimme der Berufung in sich zu ersticken. In ihrem Tagebuch erzählte sie, wie sie eines Tages den gegeißelten Christus sah, der zu ihr mit den folgenden Worten sprach: „Wie lange werde ich Dich noch ertragen müssen? Wie lange wirst Du mich noch in die Irre führen?” Nach diesem Ereignis entschied sie sich, Nonne zu werden. Im Jahr 1925 wird sie in den Orden der Schwestern der Mutter Gottes von der Barmherzigkeit in Warschau aufgenommen und nimmt den Namen Maria Faustyna an.
Faustyna war eine Mystikerin, die viele Erscheinungen Christi hatte, über die wir in ihrem "Tagebuch" lesen können, das sie auf Empfehlung ihres Beichtvaters schrieb. Jesus vertraute ihr die Mission an, der ganzen Welt die Wahrheit über die Göttliche Barmherzigkeit zu verkünden. Er übermittelte ihr Seinen Willen, einen Feiertag der Göttlichen Barmherzigkeit an jedem ersten Sonntag nach Ostern einzurichten, und befahl Schwester Faustyna, nach ihrer Erscheinung ein Bild zu malen, mit der Inschrift: "Jesus, Dir vertraue ich", weil er verlangte, dass er auf der ganzen Welt verehrt wird, und übermittelte ihr auch ein besonderes Gebet, das Barmherzigkeitsgebet, wobei er versicherte, dass diejenigen, die es sprechen werden, Seine Barmherzigkeit zu Lebzeiten und zum Zeitpunkt ihres Todes erfahren werden.
Die Heilige Faustyna starb 1938 im Alter von 33 Jahren an Lungentuberkulose.
Sie wurde im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen. Sie wurde in der Kirche des Klosters der Schwestern von der Mutter Gottes von der Barmherzigkeit beigesetzt. Neben dem Kloster befindet sich gegenwärtig eine neue Basilika - die Wallfahrtsstätte zur Göttlichen Barmherzigkeit.
Martin123 18.12.2020 17:09
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Martin123 18.12.2020 17:10
Karolina Kozka Jungfrau, Märtyrerin
Geboren: 2. August 1898 in Wał-Ruda bei Tarnów in Polen
Gestorben: 18. November 1914 daselbst
Karolina Kózka wurde als viertes von elf Kindern einer armen, aber frommen Bauernfamilie geboren. Weil man oft Gesänge und Gebete aus ihrem kleinen Holzhaus hörte, nannten Freunde, Nachbarn und Verwandte es "Kościółek", "Kirchlein". 1912 beendete sie nach sechs Jahren die Volksschule und half nun ihrem Onkel Franciszek Borzecki, der einen großen Einfluss auf ihr geistiges Leben hatte, in der Bibliothek und im Kulturzentrum.
Als am Beginn des 1. Weltkrieges ein Soldat der zaristischen Armee Russlands das Haus der Familie Kozka überfiel, trieb er Karolina und ihren Vater in den Wald, ließ dann aber den Vater laufen. Karolina flüchtete weiter in den Wald hinein, der Soldat rannte ihr hinterher; sie verlor bei der Verfolgung ihre Jacke und ihre Schuhe. Als der Russe das Mädchen eingeholt hatte, wollte er ihr das Kopftuch - das Zeichen für Keuschheit und Jungfräulichkeit - herunterreißen, doch sie wehrte sich. Er verletzte Karolina mit seinem Säbel am Arm, Karolina stürzte zu Boden; der Soldat ließ von ihr ab, sie verblutete im Wald. Ihre Leiche fand man erst zwei Wochen später und - außer der Verletzung - unversehrt im Wald liegen. Die Menschen erkannten, dass Karolina starb, weil sie ihre Jungfräulichkeit nicht verlieren wollte, und verehrten sie als heilig. An der Beerdigung nahmen viele Menschen teil.
Karolina Kózka gilt als die polnische Maria Goretti und als Symbolgestalt der Reinheit für Jugendliche.
Geboren: 2. August 1898 in Wał-Ruda bei Tarnów in Polen
Gestorben: 18. November 1914 daselbst
Karolina Kózka wurde als viertes von elf Kindern einer armen, aber frommen Bauernfamilie geboren. Weil man oft Gesänge und Gebete aus ihrem kleinen Holzhaus hörte, nannten Freunde, Nachbarn und Verwandte es "Kościółek", "Kirchlein". 1912 beendete sie nach sechs Jahren die Volksschule und half nun ihrem Onkel Franciszek Borzecki, der einen großen Einfluss auf ihr geistiges Leben hatte, in der Bibliothek und im Kulturzentrum.
Als am Beginn des 1. Weltkrieges ein Soldat der zaristischen Armee Russlands das Haus der Familie Kozka überfiel, trieb er Karolina und ihren Vater in den Wald, ließ dann aber den Vater laufen. Karolina flüchtete weiter in den Wald hinein, der Soldat rannte ihr hinterher; sie verlor bei der Verfolgung ihre Jacke und ihre Schuhe. Als der Russe das Mädchen eingeholt hatte, wollte er ihr das Kopftuch - das Zeichen für Keuschheit und Jungfräulichkeit - herunterreißen, doch sie wehrte sich. Er verletzte Karolina mit seinem Säbel am Arm, Karolina stürzte zu Boden; der Soldat ließ von ihr ab, sie verblutete im Wald. Ihre Leiche fand man erst zwei Wochen später und - außer der Verletzung - unversehrt im Wald liegen. Die Menschen erkannten, dass Karolina starb, weil sie ihre Jungfräulichkeit nicht verlieren wollte, und verehrten sie als heilig. An der Beerdigung nahmen viele Menschen teil.
Karolina Kózka gilt als die polnische Maria Goretti und als Symbolgestalt der Reinheit für Jugendliche.
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:12
Unter dem polnischen König Johann III Sobieski wurde Europa vor dem Einfall der Osmanen bewahrt.
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:17
https://www.youtube.com/watch?v=HCd8L05y4Y8&list=PL_9YnCKDZVm9Km_fbJ3794b2CbL7ho6T9&index=4
dieses polnische christliche Lied klingt sehr besinnlich und ergreifend🙂
dieses polnische christliche Lied klingt sehr besinnlich und ergreifend🙂
Martin123 18.12.2020 17:18
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(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:19
Johannes Paul II ist mit Abstand der bekannteste Pole! Selten hat ein Mensch die Weltgeschichte so mitbestimmt, wie er
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:20
Martin123 18.12.2020 17:24
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(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:24
Johannes Paul betete regelmäßig den Rosenkranz mit Gläubigen. Er machte den Menschen Mut, vor allem zu den Zeiten des Kalten Krieges
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:30
Johannes Paul II stellte sich mutig gegen den Kommunismus
"Vor 30 Jahren bekam der Eiserne Vorhang erste Risse. Doch diese Sternstunde der Geschichte ist bis heute von Missverständnissen und Fehldeutungen überlagert. Manche meinen, ein Wirtschaftssystem habe ein anderes besiegt, oder das Wettrüsten habe die Sowjetunion in den Kollaps getrieben. Tatsächlich war das sozialistische Wirtschaftssystem nur der fatale Ausdruck eines falschen Menschenbilds. Diesem widersprach mit weltweiter Öffentlichkeit nicht der Kapitalismus, sondern der Papst aus Polen.
Freiheit des Einzelnen als Konsequenz der Menschenwürde
Im Gegensatz zum Kommunismus, der die utopische Befreiung der Menschheit durch einen kollektiven Prozess und radikale Gottesleugnung propagiert, verkündete Johannes Paul II. die Freiheit jedes Einzelnen als Konsequenz der von Gott gestifteten Würde des Menschen. Mit seiner Enzyklika „Redemptor hominis“ widersprach er 1979 der Verzweckung des Menschen und verankerte die Würde der Person in ihrer Gottebenbildlichkeit. Damit war der Kommunismus nicht nur in der Praxis, sondern auch in der Theorie als menschenverachtende Ideologie entlarvt."
Weiterlesen unter https://www.die-tagespost.de/politik/Wie-Johannes-Paul-II-den-Kommunismus-herausforderte;art438,200499
"Vor 30 Jahren bekam der Eiserne Vorhang erste Risse. Doch diese Sternstunde der Geschichte ist bis heute von Missverständnissen und Fehldeutungen überlagert. Manche meinen, ein Wirtschaftssystem habe ein anderes besiegt, oder das Wettrüsten habe die Sowjetunion in den Kollaps getrieben. Tatsächlich war das sozialistische Wirtschaftssystem nur der fatale Ausdruck eines falschen Menschenbilds. Diesem widersprach mit weltweiter Öffentlichkeit nicht der Kapitalismus, sondern der Papst aus Polen.
Freiheit des Einzelnen als Konsequenz der Menschenwürde
Im Gegensatz zum Kommunismus, der die utopische Befreiung der Menschheit durch einen kollektiven Prozess und radikale Gottesleugnung propagiert, verkündete Johannes Paul II. die Freiheit jedes Einzelnen als Konsequenz der von Gott gestifteten Würde des Menschen. Mit seiner Enzyklika „Redemptor hominis“ widersprach er 1979 der Verzweckung des Menschen und verankerte die Würde der Person in ihrer Gottebenbildlichkeit. Damit war der Kommunismus nicht nur in der Praxis, sondern auch in der Theorie als menschenverachtende Ideologie entlarvt."
Weiterlesen unter https://www.die-tagespost.de/politik/Wie-Johannes-Paul-II-den-Kommunismus-herausforderte;art438,200499
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:33
Seine mahnenden Worte sind angesichts eines sich global ausweitenden Kommunismus im Gewand eines Transhumanismus heute aktueller denn je
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:42
Ja, er handelte wie Christus es vorgelebt hat, seinen Feinden zu vergeben: er hatte seinem Attentäter verziehen, ihn im Gefängnis besucht. Dieser feige Attentäter hatte es meiner Meinung nach niemals verdient
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:44
aber Johannes Paul tat genau das Richtige, er ist ein großes christliches Vorbild in der Liebe!
Martin123 18.12.2020 17:45
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(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:49
Der selige Jerzy Popiełuszko, polnischer Priester richtete seine Landsleute auf und half ihnen in der Schreckensherrschaft des Kommunismus. Er war ein unerschrockener Diener des Herrn
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:52
Ich danke dem Herrn für diese polnischen Heiligen und Seligen und ihrem unerschütterlichen Dienst für die Nächstenliebe und Freiheit und Würde der Menschen!🙂
Martin123 18.12.2020 17:52
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Martin123 18.12.2020 17:53
Das Marienverehrung nichts böses ist, sieht man schon am zeugns des Maximilan Kolbe. Es gab kaum einen größeren Marienverehrer als ihn.
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:54
Danke für den gesegneten Blog mit diesem mutigen Zeugnissen. Diese Menschen haben aus Liebe zu Gott missioniert und wüssten was HIOB sagte:
Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben.
Wenn JESUS verfolgt wurde, so auch Christen. Denn der Diener ist nicht besser als sein Herr.
Aber JESUS nennt seine Diener, Freunde.☀
Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und ich sah die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild, und das Malzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand angenommen hatten; und sie wurden lebendig und regierten die 1 000 Jahre mit Christus
Offenbarung 20,4
Märtyrer JESU werden mit ihm noch im Himmel regieren. ☀ Halleluja!
Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben.
Wenn JESUS verfolgt wurde, so auch Christen. Denn der Diener ist nicht besser als sein Herr.
Aber JESUS nennt seine Diener, Freunde.☀
Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und ich sah die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild, und das Malzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand angenommen hatten; und sie wurden lebendig und regierten die 1 000 Jahre mit Christus
Offenbarung 20,4
Märtyrer JESU werden mit ihm noch im Himmel regieren. ☀ Halleluja!
Rosenlied 18.12.2020 17:56
⛪Danke @Martin123 für die gute Seite über die
polnischen Heiligen. Ja, mir ist auch
Papst Johannes Paul II. (der polnische Papst)
und die liebenswerte Schwester Faustina am
meisten bekannt...
⛪@heartshine, Deine Beiträge finde ich auch
sehr intressant..
polnischen Heiligen. Ja, mir ist auch
Papst Johannes Paul II. (der polnische Papst)
und die liebenswerte Schwester Faustina am
meisten bekannt...
⛪@heartshine, Deine Beiträge finde ich auch
sehr intressant..
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 17:56
Es ist bewundernswert, wie die polnischen Christen die Hl. Gottesmutter lieben und sich ihr anvertrauen!😀 Sie haben von dem Herrn auf ihre Fürbitten hin Gnaden erhalten, die für uns in Europa und für die Welt Frieden gebracht haben!
Martin123 18.12.2020 17:57
Maximilian Kolbe hatte als Kind eine Marienerscheinung, darauf enderte er sein ganzes Leben.
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 18:03
Sehr außergewöhnliche Heiligenbiografien👍
Was mich am meisten an den polnischen Gläubigen beeindruckt ist, dass sie ihren starken Glauben auch während und über den Kommunismus hinaus behalten und gelebt haben! Während der Osten Deutschlands gänzlich atheistisch wurde...
Was mich am meisten an den polnischen Gläubigen beeindruckt ist, dass sie ihren starken Glauben auch während und über den Kommunismus hinaus behalten und gelebt haben! Während der Osten Deutschlands gänzlich atheistisch wurde...
Martin123 18.12.2020 18:18
Ja, Kardinal Wyszynski Weihte das Land der Muttergottes von Czestochau, die DDR hat keine Weihe durchgeführt...so wie leider die meisten anderen Ostblogstaaten auch.
Polens Kirche hat zum Fall des Atheismus stark beigetragen, so das wir jetzt alle in Freiheit leben können.
Polens Kirche hat zum Fall des Atheismus stark beigetragen, so das wir jetzt alle in Freiheit leben können.
Martin123 18.12.2020 18:29
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hansfeuerstein 18.12.2020 18:39
Ja, ohne die Heiligen läuft nichts, das ist klar. Die Länder bei denen heute der christliche Glaube zumindest in Resten besteht, sind alle durch einzelne Heilige zum Christentum bekehrt worden.
Martin123 18.12.2020 19:01
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Martin123 18.12.2020 19:06
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Martin123 18.12.2020 19:39
Flip🙂
Da es dir mit Maria schon öffters erklärt wurde und du auf unsere erkärung keine Antwort geben konntest, stattdesen immer nur das selbe schreibst, habe ich dich gelöscht.
Da es dir mit Maria schon öffters erklärt wurde und du auf unsere erkärung keine Antwort geben konntest, stattdesen immer nur das selbe schreibst, habe ich dich gelöscht.
(Nutzer gelöscht) 18.12.2020 19:54
Die Kirche von Nowa Huta – Symbol für Polens Sieg über den Kommunismus
Als im Herbst 2020 Deutschland den 30. Jahrestag seiner Wiedervereinigung feierte, wurde in manchen Rückblenden auch die Rolle Polens gewürdigt. „Der Weg zur Wiedervereinigung begann mit der Wahl Karol Wojtyłas zum Papst und der Gründung von Solidarnosc“, sagte etwa Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet. Aber auch der Jahrhundertpapst Johannes Paul II. bedurfte engagierter und mutiger Mitarbeiter. Einer von ihnen war Pfarrer Józef Gorzelany, der zusammen mit seiner Gemeinde das Wunder des Kirchenbaus von Nowa Huta vollbrachte. – Ein Beitrag von Volker Niggewöhner (KIRCHE IN NOT).
Józef Gorzelany, von 1965 bis 1986 Pfarrer in Nowa Huta.
Als die Kommunisten nach dem Zweiten Weltkrieg in Polen die Macht Stück für Stück an sich rissen, setzte auch in einem der katholischsten Länder der Welt der Kampf gegen Religion und Kirche ein. Zwar konnte die Kirchenverfolgung hier wegen der Frömmigkeit der Bevölkerung und ihrer Treue zum Papst weniger offen erfolgen wie in anderen Ländern hinter dem Eisernen Vorhang. Aber die Regierungen der autoritären Volksrepublik Polen versuchten durch zahlreiche Umerziehungsmaßnahmen, die katholischen Polen von ihrem Glauben zu entfremden.
Stadt ohne Gott
Dazu zählten auch städtebauliche Maßnahmen. In Nowa Huta („Neue Hütte“), heute ein Stadtteil von Krakau, sollte ab 1947 ein „Arbeiterparadies“, eine Trabantenstadt im Stile des „sozialistischen Klassizismus“ für bis zu 200.000 Bewohner entstehen. Man scheute in dieser Hinsicht weder Kosten noch Mühen: Die besten Architekten wurden beauftragt; Kinos, Theater und andere Vergnügungsstätten entstanden. Nowa Huta war als „Stadt ohne Gott“ geplant: Es sollte keine Kirche geben, ja nicht einmal ein Kreuz.
Frauen und Männer beim Bau der Kirche in Nowa Huta.
Dennoch gründete sich bereits 1952 eine Pfarrgemeinde in Nowa Huta, die 1957 – ermutigt durch eine Lockerung der Religionspolitik – an der Stelle der späteren Kirche erstmals ein Kreuz errichtete. Immer wieder jedoch ließen die staatlichen Behörden das Kreuz entfernen, manchmal durch betrunkene Arbeiter, die man dafür bezahlt hatte. Doch unermüdlich richteten es Anwohner und Gemeindemitglieder wieder auf. Es kam zu gewalttätigen Übergriffen der Polizei- und Militärkräfte, die Todesopfer forderten. Trotz der Gewalt trafen sich immer wieder tausende Gläubige an dem Kreuz, um zu beten und Lieder wie dieses zu singen: „Wir wollen Gott, wir werden unterdrückt. Er ist unser König. Er ist unser Herr.“ Zwar konnten die Katholiken von Nowa Huta nicht die Forderung nach dem Bau einer Kirche durchsetzen, aber fortan duldete das Regime das Kreuz, das zum Symbol der Hoffnung wurde.
Kampf um Kreuz und Kirche
1964 wurde Weihbischof Karol Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II., zum Erzbischof von Krakau ernannt. Der junge, tatkräftige Oberhirte scheute die Konfrontation mit dem kommunistischen Regime in Polen nicht. Besonders der geplante Kirchenbau in Nowa Huta wurde ihm zu einem Herzensanliegen. Bereits als Weihbischof hatte er mäßigend auf die gespannte Situation einwirken können. Als Erzbischof feierte er in der Folgezeit trotz Widerstands der Behörden an der Stelle des Kreuzes wiederholt die h im Freien. Es gelang ihm, im Ausland Aufmerksamkeit für das Projekt zu erregen und 1965 eine Baugenehmigung der staatlichen Behörden für die Kirche zu erwirken. 1967 segnete der kurz zuvor zum Kardinal ernannte Wojtyła den Bauplatz, am 18. Mai 1969 fand die Grundsteinlegung statt.
Karol Kardinal Wojtyła besichtigt den Bauplatz in Nowa Huta.
Ein weiterer Meilenstein für den Bau der Kirche war 1965 die Ernennung von Józef Gorzelany zum neuen Pfarrer der Gemeinde von Nowa Huta. Gorzelany wurde als Seelsorger und Bauherr zur treibenden Kraft des Kirchbaus und erwies sich als gleichermaßen tatkräftig und flexibel. Es gelang ihm nach zähen Verhandlungen im Auftrag des Erzbischofs, die Baugenehmigung zu erhalten. Zusammen mit dem Architekten Wojciech Pietrzyk entwickelte er die Idee der Kirche: Sie erinnert durch ihre Form und eine Ansammlung von symbolischen Elementen an die biblische Arche Noahs. Die Bezeichnung „Arche des Herrn“ sollte den symbolischen Sieg der Gläubigen von Nowa Huta über die rote Sintflut des totalitären Regimes der Volksrepublik Polen verdeutlichen und wurde so ein von Jedem verstandenes Symbol der Rettung und des Schutzes vor dem Unglauben und der geplanten Atheisierung der Gesellschaft.
Ein Gebetssturm über Nowa Huta
Die Kirche wurde buchstäblich mit bloßen Händen und Schubkarren erbaut; die Arbeiter – Männer wie Frauen – leisteten Übermenschliches. Da die Behörden den staatlichen Unternehmen verboten hatten, Kräne zu verleihen und Baumaterial an Pfarrer Gorzelany und seine Helfer zu verkaufen, musste alles selbst beschafft werden, zumeist aus dem Ausland. Die bis zu 20 Meter hohen Mauern mussten mit den Händen errichtet werden. Der Beton wurde von Hand zu Hand nach oben geschaufelt, Spaten für Spaten. Nach ihrer Arbeit in den Fabriken kamen tausende Menschen und arbeiteten an ihrer Kirche, selbstverständlich ohne Bezahlung. Die Arbeiten an der Kirche gingen Tag und Nacht weiter, jahrelang.
Doch nicht nur als Organisator, auch als Seelsorger leistete Gorzelany Großartiges für seine rund 100.000 Gläubige zählende Gemeinde. Zusammen mit 15 Kaplänen, zehn Ordensfrauen und fünf Laienbrüdern wurde das Feuer des Glaubens in Nowa Huta entfacht. Jeder Kaplan gab wöchentlich 25 Stunden Religionsunterricht in einfachen Holzbaracken, weil Priester zu den Schulen keinen Zugang hatten. Jeden Morgen wurde auf dem Baugelände von 6 bis 9 Uhr ununterbrochen Gottesdienst gefeiert, hinzu kam eine gut besuchte Abendmesse um 18 Uhr. Jeder, ob Ingenieur, Architekt, Polier oder Bauarbeiter, kniete auf dem Weg zur Arbeit zu einem kurzen Gebet vor dem Tabernakel auf dem Bauplatz nieder.
Der Primas von Polen, Kardinal Stefan Wyszyński, Kardinal Wojtyła und Pfarrer Gorzelany.
Es war ein Gebetssturm, der über Nowa Huta hinwegfegte und den Himmel bestürmte. Zu den Mitternachtsmessen an Weihnachten, die bei jeder Witterung im Freien stattfanden, kamen 50.000 Gläubige, eine fast gleich große Anzahl fand sich bei den Fronleichnamsprozessionen zusammen. Während der letzten Tage vor Ostern wechselten sich 50 Priester Tag und Nacht ab, um Beichte zu hören. Im Jahr 1975 zählte man 15.000 Kinder 35.000 Erwachsene bei der Osterbeichte. Ein Besucher aus dem Westen berichtete damals: „Einen solchen Glauben haben wir noch nirgends gefunden.“
Betende Kommunionkinder vor der Kirche von Nowa Huta.
Hilfe aus dem Ausland
Hinzu kam, dass Erzbischof Wojtyla und Pfarrer Gorzelany wichtige Fürsprecher und Helfer im Ausland hatten. Dazu zählten neben vielen anderen Franz Kardinal König von Wien, der einige Hebekräne und Betonmischer schickte, und Papst Paul VI., der bei einer Audienz mit Kardinal Wojtyła und Pfarrer Gorzelany (s. Foto) außer Geld auch einen Stein vom Grab des Apostels Petrus für die Grundsteinlegung übergab.
Der große Herold im Westen für die Hilfsaktion war jedoch Pater Werenfried van Straaten, der Gründer von KIRCHE IN NOT, mit seinem Hilfswerk, das damals noch „Ostpriesterhilfe“ hieß. Pfarrer Gorzelany erinnert sich: „Alle Spenden der Menschen im Westen für den Bau der Kirche wurden durch KIRCHE IN NOT gesammelt.“ (Am Ende des Jahres 1976 sollten es bereits eine Viertelmillion US-Dollar sein.) Pater Werenfried schrieb an seine Wohltäter: „Eure Liebe wurde zu Zement, der euch unverbrüchlich mit denen verbindet, die um Jesu willen Verfolgung und Unrecht leiden.“ Somit wurde Nowa Huta auch zum Zeichen einer grenzüberschreitenden, katholischen Solidarität der Weltkirche.
Papst Paul VI. überreicht den Grundstein für die Kirche von Nowa Huta an Kardinal Wojtyła und Pfarrer Gorzelany.
„Ohne Kreuz kann kein menschliches Leben aufgebaut werden“
Am 15. Mai 1977 konnte Kardinal Wojtyła schließlich die Schiffskirche auf das Patrozinium der Mutter Gottes, der Königin von Polen, weihen. Es regnete in Strömen, trotzdem kamen mehr als 70.000 Menschen. In seiner Predigt während der heiligen Messe, der auch Vertreter aus dem Ausland beiwohnten, sagte der Kardinal: „Wenn man das Kreuz aus der Seele entfernt, baut man nicht menschliches Leben auf, sondern zerstört es. Man nimmt dem Menschen den letzten Halt. Das tut man nicht ungestraft. Dafür zahlt man mit dem Verfall der Moral, mit der Zunahme der Morde auf das ungeborene Leben, mit einem steigenden Index zerrütteter Ehen und Familien, mit immer größer werdender Trunksucht und Arbeitsunwilligkeit. Ohne das Kreuz kann kein menschliches Leben aufgebaut und die Moral eines fortschrittlichen Volkes nicht gerettet werden. Man kann keine junge Generation erziehen, wenn sie nicht den Wert des Opfers, der Selbstüberwindung, des Altruismus und des Verzichtens kennenlernt. Daher fordern wir Daseinsrecht für das Kreuz in unserem Vaterland in der Gewissheit, dass mit dem Kreuz nicht nur das Leiden Christi, sondern auch die Erlösung Christi für Mensch, Familie, Volk und für die ganze Menschheit verbunden ist“.
Menschenmassen bei der Konsekration der Kirche von Nowa Huta am 15. Mai 1977.
Nowa Huta als „Übungsplatz“ für die Wende im Osten
Ein Jahr später wurde Kardinal Wojtyła zum Papst gewählt. Zwar durfte er die Schiffskirche während seiner ersten Polenreise 1979 nicht besuchen, wohl aber das Kloster Mogila, das sich in unmittelbarer Nähe befindet. Johannes Paul II. erinnerte in seiner Ansprache an die Entstehung der Kirche: „Man kann das Kreuz nicht von der Arbeit trennen. Man kann Christus nicht von der Arbeit trennen. Das wurde hier in Nowa Huta bewiesen.“ Es waren eindringliche Worte, die auch an die Machthaber gerichtet waren. Auf der gleichen Reise hatte er in Warschau ausgerufen: „Komm, Heiliger Geist, und erneuere das Angesicht dieser Erde!“ Seine Landsleute hatten ihn verstanden. Die bald darauf gegründete polnische Arbeiter- und Freiheitsbewegung Solidarnosc wäre ohne Johannes Paul II. wohl ebenso wenig denkbar gewesen wie der glückliche und weitgehend unblutige Verlauf der politischen Wende in Europa Ende der Achtzigerjahre.
Nowa Huta ist ein Symbol dieser Entwicklung. Der polnische Historiker Antoni Dudek analysiert: Es scheint, dass für Karol Wojtyła Nowa Huta der wichtigste Übungsplatz war, der Kirche in Polen und in allen von Kommunisten beherrschten Ländern Mittel- und Osteuropas wieder einen Platz zu verschaffen.“ Der Aufgabe, den Christen in Polen und anderen Ländern hinter dem Eisernen Vorhang Luft zum Atmen zu verschaffen, hatte sich KIRCHE IN NOT bereits seit Anfang der Fünfziger Jahre verschrieben. Die Hilfe von KIRCHE IN NOT war auch deshalb so effizient, weil Pater Werenfried van Straaten und Karol Wojtyła ein langjähriger, herzlicher Kontakt verband. Das kam noch aus der Zeit, als Wojtyła Kardinal in Krakau war und für die polnische Bischofskonferenz die Unterstützung von KIRCHE IN NOT für die polnischen Katholiken organisierte.
Kardinal Wojtyła bei der Konsekration der Kirche von Nowa Huta.
KIRCHE IN NOT und die Hilfe für Polen
Die Anfänge der Hilfe von „Kirche in Not“ für Polen liegen sogar noch weiter zurück. Bereits 1957 traf Pater Werenfried den polnischen Primas, Stefan Kardinal Wyszyński, in Rom. Dieser bat ihn, die Ausbildung von Seminaristen und den Lebensunterhalt kontemplativer Schwestern in Polen zu unterstützen, da er die Auseinandersetzung mit dem Kommunismus vor allem als einen geistlichen Kampf betrachtete. Auch die theologischen Ausbildungsstätten, viele im Verborgenen, die Versorgung der Priester in den Gemeinden, Treffen von Laien und kirchlichen Gruppen: All das und noch vieles mehr hat KIRCHE IN NOT in Polen unterstützt.
Als 1981 in Polen das Kriegsrecht verhängt wurde und viele Menschen in tiefe Not stürzte hat KIRCHE IN NOT zusammen mit anderen Organisationen die Aktion „Ein Schiff für Polen“ auf die Beine gestellt. Hunderte Tonnen an Lebensmitteln, Sanitärartikel, Kleidung, sogar Nähmaschinen und Messwein wurden seinerzeit nach Polen geschickt. Das war bis dahin die größte karitative Hilfsaktion von KIRCHE IN NOT.
Pater Werenfried van Straaten und Papst Johannes Paul II. (Foto: Lido Santoni).
2004 hat KIRCHE IN NOT eine internationale Wallfahrt von Mitarbeitern und Wohltätern nach Polen veranstaltet, bei der auch eine heilige Messe in der Schiffskirche in Anwesenheit von Józef Gorzelany gefeiert wurde. Die Pilger konnten sich während der Reise ein Bild von der Wiederauferstehung der polnischen Kirche machen und eines der wichtigsten KIRCHE IN NOT-Projekte in der Zeit des Kalten Krieges besuchen, das ein Symbol des Widerstandes, aber auch der Hoffnung bleibt. Gorzelany starb am 7. November 2005 und hat auf dem Rakowicki-Friedhof in Krakau seine letzte Ruhestätte gefunden. Eine der Glocken der „Kirche der Mutter Gottes, der Königin von Polen“ trägt seinen Namen und wird auch in Zukunft an den Baumeister von Nowa Huta erinnern.
KIRCHE IN NOT-Dokumentarfilm über die Kirche von Nowa Huta:
Als im Herbst 2020 Deutschland den 30. Jahrestag seiner Wiedervereinigung feierte, wurde in manchen Rückblenden auch die Rolle Polens gewürdigt. „Der Weg zur Wiedervereinigung begann mit der Wahl Karol Wojtyłas zum Papst und der Gründung von Solidarnosc“, sagte etwa Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet. Aber auch der Jahrhundertpapst Johannes Paul II. bedurfte engagierter und mutiger Mitarbeiter. Einer von ihnen war Pfarrer Józef Gorzelany, der zusammen mit seiner Gemeinde das Wunder des Kirchenbaus von Nowa Huta vollbrachte. – Ein Beitrag von Volker Niggewöhner (KIRCHE IN NOT).
Józef Gorzelany, von 1965 bis 1986 Pfarrer in Nowa Huta.
Als die Kommunisten nach dem Zweiten Weltkrieg in Polen die Macht Stück für Stück an sich rissen, setzte auch in einem der katholischsten Länder der Welt der Kampf gegen Religion und Kirche ein. Zwar konnte die Kirchenverfolgung hier wegen der Frömmigkeit der Bevölkerung und ihrer Treue zum Papst weniger offen erfolgen wie in anderen Ländern hinter dem Eisernen Vorhang. Aber die Regierungen der autoritären Volksrepublik Polen versuchten durch zahlreiche Umerziehungsmaßnahmen, die katholischen Polen von ihrem Glauben zu entfremden.
Stadt ohne Gott
Dazu zählten auch städtebauliche Maßnahmen. In Nowa Huta („Neue Hütte“), heute ein Stadtteil von Krakau, sollte ab 1947 ein „Arbeiterparadies“, eine Trabantenstadt im Stile des „sozialistischen Klassizismus“ für bis zu 200.000 Bewohner entstehen. Man scheute in dieser Hinsicht weder Kosten noch Mühen: Die besten Architekten wurden beauftragt; Kinos, Theater und andere Vergnügungsstätten entstanden. Nowa Huta war als „Stadt ohne Gott“ geplant: Es sollte keine Kirche geben, ja nicht einmal ein Kreuz.
Frauen und Männer beim Bau der Kirche in Nowa Huta.
Dennoch gründete sich bereits 1952 eine Pfarrgemeinde in Nowa Huta, die 1957 – ermutigt durch eine Lockerung der Religionspolitik – an der Stelle der späteren Kirche erstmals ein Kreuz errichtete. Immer wieder jedoch ließen die staatlichen Behörden das Kreuz entfernen, manchmal durch betrunkene Arbeiter, die man dafür bezahlt hatte. Doch unermüdlich richteten es Anwohner und Gemeindemitglieder wieder auf. Es kam zu gewalttätigen Übergriffen der Polizei- und Militärkräfte, die Todesopfer forderten. Trotz der Gewalt trafen sich immer wieder tausende Gläubige an dem Kreuz, um zu beten und Lieder wie dieses zu singen: „Wir wollen Gott, wir werden unterdrückt. Er ist unser König. Er ist unser Herr.“ Zwar konnten die Katholiken von Nowa Huta nicht die Forderung nach dem Bau einer Kirche durchsetzen, aber fortan duldete das Regime das Kreuz, das zum Symbol der Hoffnung wurde.
Kampf um Kreuz und Kirche
1964 wurde Weihbischof Karol Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II., zum Erzbischof von Krakau ernannt. Der junge, tatkräftige Oberhirte scheute die Konfrontation mit dem kommunistischen Regime in Polen nicht. Besonders der geplante Kirchenbau in Nowa Huta wurde ihm zu einem Herzensanliegen. Bereits als Weihbischof hatte er mäßigend auf die gespannte Situation einwirken können. Als Erzbischof feierte er in der Folgezeit trotz Widerstands der Behörden an der Stelle des Kreuzes wiederholt die h im Freien. Es gelang ihm, im Ausland Aufmerksamkeit für das Projekt zu erregen und 1965 eine Baugenehmigung der staatlichen Behörden für die Kirche zu erwirken. 1967 segnete der kurz zuvor zum Kardinal ernannte Wojtyła den Bauplatz, am 18. Mai 1969 fand die Grundsteinlegung statt.
Karol Kardinal Wojtyła besichtigt den Bauplatz in Nowa Huta.
Ein weiterer Meilenstein für den Bau der Kirche war 1965 die Ernennung von Józef Gorzelany zum neuen Pfarrer der Gemeinde von Nowa Huta. Gorzelany wurde als Seelsorger und Bauherr zur treibenden Kraft des Kirchbaus und erwies sich als gleichermaßen tatkräftig und flexibel. Es gelang ihm nach zähen Verhandlungen im Auftrag des Erzbischofs, die Baugenehmigung zu erhalten. Zusammen mit dem Architekten Wojciech Pietrzyk entwickelte er die Idee der Kirche: Sie erinnert durch ihre Form und eine Ansammlung von symbolischen Elementen an die biblische Arche Noahs. Die Bezeichnung „Arche des Herrn“ sollte den symbolischen Sieg der Gläubigen von Nowa Huta über die rote Sintflut des totalitären Regimes der Volksrepublik Polen verdeutlichen und wurde so ein von Jedem verstandenes Symbol der Rettung und des Schutzes vor dem Unglauben und der geplanten Atheisierung der Gesellschaft.
Ein Gebetssturm über Nowa Huta
Die Kirche wurde buchstäblich mit bloßen Händen und Schubkarren erbaut; die Arbeiter – Männer wie Frauen – leisteten Übermenschliches. Da die Behörden den staatlichen Unternehmen verboten hatten, Kräne zu verleihen und Baumaterial an Pfarrer Gorzelany und seine Helfer zu verkaufen, musste alles selbst beschafft werden, zumeist aus dem Ausland. Die bis zu 20 Meter hohen Mauern mussten mit den Händen errichtet werden. Der Beton wurde von Hand zu Hand nach oben geschaufelt, Spaten für Spaten. Nach ihrer Arbeit in den Fabriken kamen tausende Menschen und arbeiteten an ihrer Kirche, selbstverständlich ohne Bezahlung. Die Arbeiten an der Kirche gingen Tag und Nacht weiter, jahrelang.
Doch nicht nur als Organisator, auch als Seelsorger leistete Gorzelany Großartiges für seine rund 100.000 Gläubige zählende Gemeinde. Zusammen mit 15 Kaplänen, zehn Ordensfrauen und fünf Laienbrüdern wurde das Feuer des Glaubens in Nowa Huta entfacht. Jeder Kaplan gab wöchentlich 25 Stunden Religionsunterricht in einfachen Holzbaracken, weil Priester zu den Schulen keinen Zugang hatten. Jeden Morgen wurde auf dem Baugelände von 6 bis 9 Uhr ununterbrochen Gottesdienst gefeiert, hinzu kam eine gut besuchte Abendmesse um 18 Uhr. Jeder, ob Ingenieur, Architekt, Polier oder Bauarbeiter, kniete auf dem Weg zur Arbeit zu einem kurzen Gebet vor dem Tabernakel auf dem Bauplatz nieder.
Der Primas von Polen, Kardinal Stefan Wyszyński, Kardinal Wojtyła und Pfarrer Gorzelany.
Es war ein Gebetssturm, der über Nowa Huta hinwegfegte und den Himmel bestürmte. Zu den Mitternachtsmessen an Weihnachten, die bei jeder Witterung im Freien stattfanden, kamen 50.000 Gläubige, eine fast gleich große Anzahl fand sich bei den Fronleichnamsprozessionen zusammen. Während der letzten Tage vor Ostern wechselten sich 50 Priester Tag und Nacht ab, um Beichte zu hören. Im Jahr 1975 zählte man 15.000 Kinder 35.000 Erwachsene bei der Osterbeichte. Ein Besucher aus dem Westen berichtete damals: „Einen solchen Glauben haben wir noch nirgends gefunden.“
Betende Kommunionkinder vor der Kirche von Nowa Huta.
Hilfe aus dem Ausland
Hinzu kam, dass Erzbischof Wojtyla und Pfarrer Gorzelany wichtige Fürsprecher und Helfer im Ausland hatten. Dazu zählten neben vielen anderen Franz Kardinal König von Wien, der einige Hebekräne und Betonmischer schickte, und Papst Paul VI., der bei einer Audienz mit Kardinal Wojtyła und Pfarrer Gorzelany (s. Foto) außer Geld auch einen Stein vom Grab des Apostels Petrus für die Grundsteinlegung übergab.
Der große Herold im Westen für die Hilfsaktion war jedoch Pater Werenfried van Straaten, der Gründer von KIRCHE IN NOT, mit seinem Hilfswerk, das damals noch „Ostpriesterhilfe“ hieß. Pfarrer Gorzelany erinnert sich: „Alle Spenden der Menschen im Westen für den Bau der Kirche wurden durch KIRCHE IN NOT gesammelt.“ (Am Ende des Jahres 1976 sollten es bereits eine Viertelmillion US-Dollar sein.) Pater Werenfried schrieb an seine Wohltäter: „Eure Liebe wurde zu Zement, der euch unverbrüchlich mit denen verbindet, die um Jesu willen Verfolgung und Unrecht leiden.“ Somit wurde Nowa Huta auch zum Zeichen einer grenzüberschreitenden, katholischen Solidarität der Weltkirche.
Papst Paul VI. überreicht den Grundstein für die Kirche von Nowa Huta an Kardinal Wojtyła und Pfarrer Gorzelany.
„Ohne Kreuz kann kein menschliches Leben aufgebaut werden“
Am 15. Mai 1977 konnte Kardinal Wojtyła schließlich die Schiffskirche auf das Patrozinium der Mutter Gottes, der Königin von Polen, weihen. Es regnete in Strömen, trotzdem kamen mehr als 70.000 Menschen. In seiner Predigt während der heiligen Messe, der auch Vertreter aus dem Ausland beiwohnten, sagte der Kardinal: „Wenn man das Kreuz aus der Seele entfernt, baut man nicht menschliches Leben auf, sondern zerstört es. Man nimmt dem Menschen den letzten Halt. Das tut man nicht ungestraft. Dafür zahlt man mit dem Verfall der Moral, mit der Zunahme der Morde auf das ungeborene Leben, mit einem steigenden Index zerrütteter Ehen und Familien, mit immer größer werdender Trunksucht und Arbeitsunwilligkeit. Ohne das Kreuz kann kein menschliches Leben aufgebaut und die Moral eines fortschrittlichen Volkes nicht gerettet werden. Man kann keine junge Generation erziehen, wenn sie nicht den Wert des Opfers, der Selbstüberwindung, des Altruismus und des Verzichtens kennenlernt. Daher fordern wir Daseinsrecht für das Kreuz in unserem Vaterland in der Gewissheit, dass mit dem Kreuz nicht nur das Leiden Christi, sondern auch die Erlösung Christi für Mensch, Familie, Volk und für die ganze Menschheit verbunden ist“.
Menschenmassen bei der Konsekration der Kirche von Nowa Huta am 15. Mai 1977.
Nowa Huta als „Übungsplatz“ für die Wende im Osten
Ein Jahr später wurde Kardinal Wojtyła zum Papst gewählt. Zwar durfte er die Schiffskirche während seiner ersten Polenreise 1979 nicht besuchen, wohl aber das Kloster Mogila, das sich in unmittelbarer Nähe befindet. Johannes Paul II. erinnerte in seiner Ansprache an die Entstehung der Kirche: „Man kann das Kreuz nicht von der Arbeit trennen. Man kann Christus nicht von der Arbeit trennen. Das wurde hier in Nowa Huta bewiesen.“ Es waren eindringliche Worte, die auch an die Machthaber gerichtet waren. Auf der gleichen Reise hatte er in Warschau ausgerufen: „Komm, Heiliger Geist, und erneuere das Angesicht dieser Erde!“ Seine Landsleute hatten ihn verstanden. Die bald darauf gegründete polnische Arbeiter- und Freiheitsbewegung Solidarnosc wäre ohne Johannes Paul II. wohl ebenso wenig denkbar gewesen wie der glückliche und weitgehend unblutige Verlauf der politischen Wende in Europa Ende der Achtzigerjahre.
Nowa Huta ist ein Symbol dieser Entwicklung. Der polnische Historiker Antoni Dudek analysiert: Es scheint, dass für Karol Wojtyła Nowa Huta der wichtigste Übungsplatz war, der Kirche in Polen und in allen von Kommunisten beherrschten Ländern Mittel- und Osteuropas wieder einen Platz zu verschaffen.“ Der Aufgabe, den Christen in Polen und anderen Ländern hinter dem Eisernen Vorhang Luft zum Atmen zu verschaffen, hatte sich KIRCHE IN NOT bereits seit Anfang der Fünfziger Jahre verschrieben. Die Hilfe von KIRCHE IN NOT war auch deshalb so effizient, weil Pater Werenfried van Straaten und Karol Wojtyła ein langjähriger, herzlicher Kontakt verband. Das kam noch aus der Zeit, als Wojtyła Kardinal in Krakau war und für die polnische Bischofskonferenz die Unterstützung von KIRCHE IN NOT für die polnischen Katholiken organisierte.
Kardinal Wojtyła bei der Konsekration der Kirche von Nowa Huta.
KIRCHE IN NOT und die Hilfe für Polen
Die Anfänge der Hilfe von „Kirche in Not“ für Polen liegen sogar noch weiter zurück. Bereits 1957 traf Pater Werenfried den polnischen Primas, Stefan Kardinal Wyszyński, in Rom. Dieser bat ihn, die Ausbildung von Seminaristen und den Lebensunterhalt kontemplativer Schwestern in Polen zu unterstützen, da er die Auseinandersetzung mit dem Kommunismus vor allem als einen geistlichen Kampf betrachtete. Auch die theologischen Ausbildungsstätten, viele im Verborgenen, die Versorgung der Priester in den Gemeinden, Treffen von Laien und kirchlichen Gruppen: All das und noch vieles mehr hat KIRCHE IN NOT in Polen unterstützt.
Als 1981 in Polen das Kriegsrecht verhängt wurde und viele Menschen in tiefe Not stürzte hat KIRCHE IN NOT zusammen mit anderen Organisationen die Aktion „Ein Schiff für Polen“ auf die Beine gestellt. Hunderte Tonnen an Lebensmitteln, Sanitärartikel, Kleidung, sogar Nähmaschinen und Messwein wurden seinerzeit nach Polen geschickt. Das war bis dahin die größte karitative Hilfsaktion von KIRCHE IN NOT.
Pater Werenfried van Straaten und Papst Johannes Paul II. (Foto: Lido Santoni).
2004 hat KIRCHE IN NOT eine internationale Wallfahrt von Mitarbeitern und Wohltätern nach Polen veranstaltet, bei der auch eine heilige Messe in der Schiffskirche in Anwesenheit von Józef Gorzelany gefeiert wurde. Die Pilger konnten sich während der Reise ein Bild von der Wiederauferstehung der polnischen Kirche machen und eines der wichtigsten KIRCHE IN NOT-Projekte in der Zeit des Kalten Krieges besuchen, das ein Symbol des Widerstandes, aber auch der Hoffnung bleibt. Gorzelany starb am 7. November 2005 und hat auf dem Rakowicki-Friedhof in Krakau seine letzte Ruhestätte gefunden. Eine der Glocken der „Kirche der Mutter Gottes, der Königin von Polen“ trägt seinen Namen und wird auch in Zukunft an den Baumeister von Nowa Huta erinnern.
KIRCHE IN NOT-Dokumentarfilm über die Kirche von Nowa Huta:
Shira 18.12.2020 21:07
Danke für die vielen Infos über die Christianisierung Polens...👍..jetzt muss ich noch alles in Ruhe lesen..🙂👍
Rosenlied 18.12.2020 23:13
⛪Danke @Sadie, Du kennst Dich ja sehr gut aus...
Ich habs schon zum großen Teil gelesen.
⛪So einen schönen Glauben hatten auch die Leute
in meiner Kinderzeit im Rheinland, das damals noch
überwiegend katholisch war.....
Ich habs schon zum großen Teil gelesen.
⛪So einen schönen Glauben hatten auch die Leute
in meiner Kinderzeit im Rheinland, das damals noch
überwiegend katholisch war.....