Ehre sei Gott in der Tiefe …
15.12.2020 19:19
Ehre sei Gott in der Tiefe …
15.12.2020 19:19
Ehre sei Gott in der Tiefe …
… das ist der Titel der heutigen Geschichte aus "meinem" Adventskalender:
Muffig riecht es hier unten im südpolnischen Salzbergwerk Wieliczka.
Ich fröstle bei feuchten 17 Grad Lufttemperatur.
Wir stehen fast 300 Meter tief unter der Erdoberfläche.
Im schummrigen Licht gehen wir durch die Stollen und Kammern, vorbei an einem großen Salzsee.
Für die Bergleute damals muss das eine ziemliche Plackerei gewesen sein, hier das Salz aus dem Stein zu schlagen.
Gasexplosionen gehörten zum täglichen Risiko.
Unser Guide führt uns aus einem der engeren Stollen heraus.
Plötzlich weitet sich mein Blick – und ich traue meinen Augen nicht: Wir stehen in einer riesigen Kathedrale.
Ich sehe eine Nachbildung von Da Vincis Abendmahl, rechts steht eine Madonna mit Jesuskind und über uns funkeln Kronleuchter – alles aus Salz.
Die hohe Luftfeuchtigkeit hat schon manche Details verwittern lassen.
Die Kathedrale ist einer von 22 Andachtsorten.
Die Bergleute haben sie mit eigener Hand kunstvoll aus Stein geschlagen.
Mehrere Generationen haben daran mitgewirkt.
Ich lasse die Weite auf mich wirken.
Der Kontrast zu den dunklen und engen Stollen tut gut.
Was die Bergleute wohl motiviert hat, nach ihrer Schicht noch so viel Energie in die Gestaltung dieser Kapellen zu investieren?
Sie hätten doch auch einfach die Füße hochlegen können.
Offenbar trieb sie eine geerdete Frömmigkeit an: Das Leben ist mehr als nur harte Arbeit.
Es braucht auch Schönheit und Andacht.
Diese unterirdische Kapelle öffnet durch Stein und Salz hindurch ein Fenster zum Himmel.
Wenn hier im Gottesdienst das "Ehre sei Gott in der Höhe" erklingt, dann spüren viele vermutlich noch eine andere Botschaft: "Ehre sei Gott in der Tiefe".
(aus "Der 26. ANDERE ADVENT 2020/21, Di 15.12. Wege zur Krippe" von Jens Ehebrecht-Zumsande)
Muffig riecht es hier unten im südpolnischen Salzbergwerk Wieliczka.
Ich fröstle bei feuchten 17 Grad Lufttemperatur.
Wir stehen fast 300 Meter tief unter der Erdoberfläche.
Im schummrigen Licht gehen wir durch die Stollen und Kammern, vorbei an einem großen Salzsee.
Für die Bergleute damals muss das eine ziemliche Plackerei gewesen sein, hier das Salz aus dem Stein zu schlagen.
Gasexplosionen gehörten zum täglichen Risiko.
Unser Guide führt uns aus einem der engeren Stollen heraus.
Plötzlich weitet sich mein Blick – und ich traue meinen Augen nicht: Wir stehen in einer riesigen Kathedrale.
Ich sehe eine Nachbildung von Da Vincis Abendmahl, rechts steht eine Madonna mit Jesuskind und über uns funkeln Kronleuchter – alles aus Salz.
Die hohe Luftfeuchtigkeit hat schon manche Details verwittern lassen.
Die Kathedrale ist einer von 22 Andachtsorten.
Die Bergleute haben sie mit eigener Hand kunstvoll aus Stein geschlagen.
Mehrere Generationen haben daran mitgewirkt.
Ich lasse die Weite auf mich wirken.
Der Kontrast zu den dunklen und engen Stollen tut gut.
Was die Bergleute wohl motiviert hat, nach ihrer Schicht noch so viel Energie in die Gestaltung dieser Kapellen zu investieren?
Sie hätten doch auch einfach die Füße hochlegen können.
Offenbar trieb sie eine geerdete Frömmigkeit an: Das Leben ist mehr als nur harte Arbeit.
Es braucht auch Schönheit und Andacht.
Diese unterirdische Kapelle öffnet durch Stein und Salz hindurch ein Fenster zum Himmel.
Wenn hier im Gottesdienst das "Ehre sei Gott in der Höhe" erklingt, dann spüren viele vermutlich noch eine andere Botschaft: "Ehre sei Gott in der Tiefe".
(aus "Der 26. ANDERE ADVENT 2020/21, Di 15.12. Wege zur Krippe" von Jens Ehebrecht-Zumsande)
Kommentare
Schreib auch du einen Kommentar
UP66 15.12.2020 19:38
Eine imposante Geschichte
hansfeuerstein 16.12.2020 00:43
Ich bewundere die Menschen, die soetwas errichten. Leider ist dergleichen hierzulande nicht mehr erwartbar, ja vielleicht nicht einmal mehr denkbar. Umso wertvoller sind derartige Orte
als Zeichen eines lebendigen Glaubens.
als Zeichen eines lebendigen Glaubens.