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Abgelehnt

Abgelehnt
Die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.

Römer 6,23


Wochenlang war ich in der Vorweihnachtszeit damit beschäftigt, Rezepte zu sammeln und sie in den Computer einzutippen, sie in die passenden Sparten einzuordnen und Korrektur zu lesen, um ein Kochbuch mit den Lieblingsrezepten unserer Familie zu erstellen.
Ich dachte das wäre doch ein nettes Weihnachtsgeschenk für alle unsere Kinder, Enkelkinder, Brüder, Nichten und einige sehr gute Freunde.
Nun waren alle Seiten fachmännisch gebunden worden, und ich legte noch jedem Buch ein persönliches Schreiben bei.
Ich war ja so aufgeregt, weil ich jedem ein persönliches Geschenk überreichen könnte und hoffte, dass die Empfänger es mit genau so viel Freude aufnehmen würden, wie ich sie bei der Herstellung erlebt hatte.

Etwa fünf Tage, nachdem ich sie abgeschickt hatte, kam eines der Bücher zurück.
Auf dem Umschlag stand: "Zurück an den Absender".
Aber irgendwie war ich mir sicher, dass diese Person das Geschenk abgelehnt hatte, weil es von mir kam.
Ich hatte lange darüber nachgedacht, ob ich ihr das Buch schicken sollte oder nicht.
Im letzten Augenblick hatte ich beschlossen, es zu senden.
Und nun kam es ungeöffnet zurück.
Es war wie ein Schlag ins Gesicht.
Es tat weh!

Dann wurde ich vernünftig und überlegte, ob das Postamt es zurückgesandt hätte, ohne dass sie es je zu Gesicht bekommen hatte.
Die Anschrift sah in meinen Augen tadellos aus, aber ich musste es wissen.
Ich rief sie über ihr Handy an und erwischte den Anrufbeantworter.
Da sie auf meine Botschaft nicht reagierte, war ich um so sicherer, dass sie mein Geschenk einfach nicht haben wollte.
Dann beschloss ich, ihr eine e-mail zu senden und sie zu fragen.
Wenn sie das Buch nicht haben wollte, würde ich es respektieren; wenn schon, würde ich es noch einmal senden.

Der langen Rede kurzer Sinn: Sie teilte mir mit, dass sie nichts zurückgesandt habe und sich nicht vorstellen könne, warum das Buch nicht geliefert wurde.
Sie gab mir ihre Adresse, und als ich diese nochmal überprüfte, stellte ich fest, dass ich WA für Washington anstelle von CA für Kalifornien geschrieben hatte.
Deshalb hatte die Post die Sendung zurückgesandt.

Wenn ich überlege, wie verletzt und abgelehnt ich mich wegen nichts und wieder nichts gefühlt habe, wird es mir klar, wie schlimm es für unseren Heiland sein muss, dass wir seine Gabe ablehnen, die ihn das Leben gekostet hat, damit wir durch ihn ewiges Leben haben können.
Mögen wir niemals die größte aller Gaben ablehnen!



(aus "Augenblicke der Liebe" von Anna May Radke Waters)

Kommentare

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Anastacia 29.11.2020 08:48
Diese Missverständnisse können alles verändern.  
 
einSMILEkommtwieder 29.11.2020 08:58
@Anastacia
JA … das habe ich auch schon genau so erlebt.

In diesem Jahr bekam ich das Büchlein*: "Wenn Gedanken Mächte werden" geschenkt, der Inhalt hat mich sehr zum Nachdenken angeregt, so dass ich es* viele Male verschenkt habe!
 
Putz 29.11.2020 09:18
Diese "kleine" Geschichte berührt mich sehr und bringt gleichzeitig ein Schmunzeln hervor. Ein einziger Buchstabe richtet so ein Unheil an. Ähnliches habe ich auch manchmal erfahren. Ein falsches Wort, eine übersehene Geste usw usw. Deine Gedanken, "wie Jesus darüber denkt" sind auch wichtig, aber wir müssen nicht in den Himmel klettern, um über die Folgen unseres Handelns nachzudenken. Es reicht, wenn wir schön irdisch bleiben und überlegen, was besser werden könnte. Z.B. mache ich es so, auch bei diesen Zeilen, daß ich überall noch mal Korrektur lese und eventuelle Fehler berichtige. Man erspart sich manchen Knatsch. Überhaupt im Leben: Aufmerksamkeit!!!  Allen einen gesegneten Advent.
 
(Nutzer gelöscht) 29.11.2020 09:19
Ich frage den zu Beschenkenden vorher - was er gerne möchte …

Es kam nie etwas zurück …

Ja, das Studium der Damen ist schwer ...

Zeitlos
lachendes Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 29.11.2020 10:41
...sehr berührend, danke @EinSMILEkommtwieder 😊

...mich hat sie an folgende Geschichte von Paul Watzlawick erinnert, die ich gerne einstelle und hoffe, das es in Ordnung ist...wenn nicht, dann bitte gerne löschen 😊

"Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht's mir wirklich. - Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie sich Ihren Hammer, Sie Rüpel!"

Jede Kommunikationssituation kann Missverständnisse verursachen, schließlich begegnet man ständig neuen Menschen, Situationen und Umständen. Selbst das ausgereifteste Verhaltensrepertoire schützt nicht vor Kränkungen. Das von Paul Watzlawick stammende Beispiel zeigt plakativ, wie Menschen sich durch ihre eigenen Gedanken kränken lassen."


Aus: achtungleben.com

" Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht !"
Philipper 4:8 SCH2000

...in diesem Sinne wünsche ich Allen eine segensreiche Adventszeit 🕯 
 
(Nutzer gelöscht) 29.11.2020 10:57
@Zeitlos mein lieber- Es geht nichts über die Reaktion von jemandem, dessen Geschmack man getroffen hat.
Vorfreude auf ein angekündigtes Geschenk ist auch schön. Einverstanden.
Aber die Freude beim beschenkten und beim schenkenden ist unbezahlbar,wenn man ins Schwarze getroffen hat.
LG
 
(Nutzer gelöscht) 29.11.2020 11:21
@eSkw- wär doch schön,wenn alle die dein Buch erhalten haben,dann sich auch noch zusammenfinden könnten,zusammen Omas Rezept zubereiten könnten,sich an entsprechende Person erinnern,Familienbande stärken,zusammen zu essen,glückliche Stunden miteinander zu verbringen.
Gebs Gott. 
LG
 
Bluehorse 29.11.2020 12:19
Ich bin immer wieder sehr angetan von den Fertigkeiten vieler Damen, mit tiefgehenden Worten und schönem Papier ein Geschenk so zu verpacken, dass es doppelt so schön ist. 
 
Anastacia 29.11.2020 12:36
Mir ging es mit einer guten Bekannten so, leider haben wir deshalb seit 8 Jahren keinen Kontakt mehr.
 
Rosenlied 29.11.2020 12:52
⛪Danke, lb. @EinSmilekommtwieder,
für die lehrreiche Geschichte...

⛪Wie schön, dass die Frau nicht
in ihrer Verletztheit "hängen geblieben",
sondern der Sache "auf den Grund gegangen"
ist.
😎Sie hätte sonst immer gedacht, dass sie
von der Frau abgelehnt wird...

⛪Was für ein schönes Happyend.
 
Rosenlied 29.11.2020 12:56
⛪So ein "Happyend" wünsche ich Dir auch, 
lb. @Anastacia...
 
Anastacia 29.11.2020 13:41
Danke Rosenlied!
 
sigrid61 29.11.2020 13:59
Missverändnisse gibt es immer wieder,egal auf welche Art und Weise sie zu Stande gekommen sind.Die Frau hat es richtig gemacht, weil Sie nachgefragt hat und damit ihre Vermutung aus dem Weg geräumt hat.
 
einSMILEkommtwieder 29.11.2020 19:02
@Tomciu um 11:21
… das Buch hat die Autorin Anna May Radke Waters verschenkt
und ich bin auch keine "Köchin" 😉
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