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Alter Adam, friss!

Alter Adam, friss!
Alter Adam, friss!

Eine kleine Geschichte: Der Mann aß mittags immer einen Teller Suppe. Nur wenn es Graupensuppe gab, aß er zwei Teller. Und seine Frau tischte ihm deshalb besonders oft Graupensuppe auf. Irgendwann bekam er die Suppe mit der Bemerkung der Frau vorgesetzt: „Die isst du doch so gern!“ Da klärte der Mann sie auf: Graupensuppe sei eher ein Horror für ihn. Aber wenn sie ihm damit kommt, sagt er sich immer: „Alter Adam, friss!“

Der Mann war ein guter Christ, der das Wort von Luther ernst nahm: "Der alte Adam in uns soll ersäuft werden!" Luther bezieht sich damit auf Paulus, der schrieb: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur. (2Kor 5,17)

Das heißt: Christen müssen häufiger normalmenschliches Verhalten überwinden, um dem Willen Gottes und insbesondere dem Gebot der Nächstenliebe zu folgen. Das fällt nicht immer leicht. Und Graupensuppe war für den Mann eben eine Überwindungsübung für weitere Heiligung.

Gesundes Volksempfinden

Im Dritten Reich wurde immer wieder das gesunde Volksempfinden beschworen. Und das lehnt etwa lebensunwertes Leben ab, hasst Juden, qualifiziert Slawen und Schwarze als Untermenschen und glorifiziert die eigene Rasse.

Dieses „gesunde Volksempfinden“ lässt niederen Instinkten ungezähmt ihren Lauf: Aus Angst wird dann Fremdes verstoßen, aus Widerwillen wird Unvollkommenes abgelehnt und aus purer Ichsucht werden eigene Bedürfnisse überhöht. Es ist die Glorifizierung der alten Kreatur - des Adam - und das Gegenteil von Gottes Willen.

Es werden dabei primär Emotionen geweckt, die dann ungefiltert ausgelebt werden dürfen. Nächstenliebe kommt dabei fast nur in Form von Liebe zu gleichtickenden Menschen vor.

Gesunder Menschenverstand

Gesunder Menschenverstand dagegen versucht Emotionen möglichst auszuschalten und Sachverhalte rational zu erfassen und abzuwägen. Dazu gehört auch die kritische Überprüfung einer Datenlage.

Christen ist der Verstand gegeben, um ihnen gerade auch bei der Nächstenliebe dienstbar zu sein. Sie sollen aussuchen und abwägen können, was für andere wirklich hilfreich ist.

Gottes Impulse

Gottes Impulse können aus der Bibel zu uns kommen. Sie können uns durch andere Menschen erreichen oder durch die Umstände zu uns sprechen. Um im Zweifelsfall zu entscheiden, ob ein Impuls von Gott ist, können wir unseren Verstand rational abschätzen lassen: Dient dieser Impuls der Nächstenliebe, oder wie hätte Jesus vermutlich gehandelt?

Damit ist aber oft nur nur eine grobe Annäherung möglich. Denn viele Situationen sind zu unübersichtlich und komplex. Weiterhelfen kann dann nur noch ein direkter Impuls von Gott. Und der kommt auf der emotionalen Schiene zu uns: Wir können das Gefühl haben, dass Gott uns direkt anspricht und uns eine Weisung erteilt. Ja, wir können uns von ihm geradezu zu etwas gedrängt fühlen.

Solche direkten Impulse von Gott fördern enorm unsere Verbindung zu ihm. Und sie steigern unsere Liebe zu ihm. Natürlich gehört dazu, dass wir diesen Impulsen auch dann folgen, wenn sie uns erst einmal gegen den Strich gehen und dem alten Adam nicht schmecken.

Kommentare

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JesusComesBackSoon 23.11.2020 17:31
@RolfK: "Weiterhelfen kann dann nur noch ein direkter Impuls von Gott. Und der kommt auf der emotionalen Schiene zu uns: Wir können das Gefühl haben, dass Gott uns direkt anspricht und uns eine Weisung erteilt. Ja, wir können uns von ihm geradezu zu etwas gedrängt fühlen."

Wer sich auf Gefühle verlässt begibt sich in große Gefahr. Gefühle können täuschen und leicht von Satan beeinflusst werden. Alleine schon die Geschichte wie sich Isaak täuschen lies sollte jedem zu denken geben. 

Jeder Impuls oder auch jeder Eingebung ist am Willen Gottes, den ER in SEINEM Wort dargelegt hat zu prüfen und nicht anhand des Gefühls, das damit verbunden sein sollte.
 
RolfK 23.11.2020 17:43
Lieber JCBS,

klar, man muss Übung und Erfahrung in der Interpretation von Gefühlen haben: Nur dann geht man der bösen Seite nicht auf den Leim. Und es ist gut, dass du auf diese unschöne Möglichkeit hinweist.
Andererseits ist die Möglichkeit, mit Gott direkt in Kontakt zu kommen, so schön, dass man sie nicht einfach beiseite schieben sollte. Die Möglichkeit ist einfach toll!
 
JesusComesBackSoon 23.11.2020 18:03
@RolfK: "klar, man muss Übung und Erfahrung in der Interpretation von Gefühlen haben: Nur dann geht man der bösen Seite nicht auf den Leim."

Glaubst Du wirklich, dass Dich Satan und seine Engel nicht (mehr) täuschen könnten? 

Wesen, die 6000 Jahre den Menschen in all seiner aufgrund der Sünde stetig zunehmenden Schwäche studieren konnten. Welches Gefühl wurde wohl Eva vermittelt ehe sie von der verbotenen Frucht aß?
 
RolfK 23.11.2020 18:13
JCBS,

Millionen von Christen in der Welt erleben, dass Gott direkt zu ihnen Kontakt aufnimmt und etwa mit ihnen spricht. Unglaublich viele christliche Werke sind dadurch entstanden, dass Gott den Gründern direkt einen klaren Auftrag gegeben hat.

Ich selbst habe erlebt, dass Gott mir in einer sehr schweren Zeit immer wieder gesagt hat: "Gib nicht auf!" Und das war nicht die Stimme des Satans.

Vielleicht haben nun auch noch andere hier Beispiele für Gottes direkte Hilfe.
 
JesusComesBackSoon 23.11.2020 19:01
Die Stimme Gottes die für Gläubige vernehmbar ist bestreite ich nicht. Aber wovor ich eindringlich warnen möchte ist die Beurteilung von Stimme(n) anhand von Gefühlen. 
 
JesusComesBackSoon 23.11.2020 19:03
@RolfK: "Unglaublich viele christliche Werke sind dadurch entstanden, dass Gott den Gründern direkt einen klaren Auftrag gegeben hat."

Genauso gibt unglaublich viele falsche Erweckungen, deren Initiator nicht Gott war. 
 
pieter49 23.11.2020 20:05
Lieber @JCBS, mal ne Frage: 

Wie sieht deine Beurteilung von Stimmen aus?

...anhand von Gefühlen ???
 
JesusComesBackSoon 23.11.2020 20:12
Wie bereits dargelegt, (eine) Stimme(n) sollte(n) eben nicht aufgrund von Gefühlen beurteilt werden, sondern das was dadurch mitgeteilt wird, sollte mit dem Wort und Willen Gottes übereinstimmen.
 
pieter49 23.11.2020 20:38
Selbstverständlich lieber @JCBS, ,sollte mit dem Wort und Willen Gottes Übereinstimmen.

Hingabe und Nachfolge Christi!

Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
 
pieter49 23.11.2020 20:40
Aus dem Hl. Evangelium nach Matthäus 11,29
 
RolfK 23.11.2020 20:58
JCBS,

eigentlich kann ich deine Reserviertheit gegenüber Stimmen ganz gut verstehen. Man begibt sich auf ein etwas heißes Pflaster, dessen muss man sich bewusst sein. Und dazu muss man den Mut haben. Auch nicht jeder oder jede ist wohl dazu berufen. Aber wenn man den Mut hat und spürt und weiß, dass Gott so mit einem kommunizieren möchte, dann ist das toll.

Es gibt auch schwärmerisches Christentum, das über alles Schwierige am Christentum hinwegzutanzen versucht. Das sind vielleicht auch die Erweckungen, von denen du redest.
Die können dann irgendwann nur wie ein Strohfeuer in sich zusammenfallen.
 
(Nutzer gelöscht) 23.11.2020 21:57
Wenn ein Mensch in CHRISTUS lebt ,  so ist er ein neuer Mensch geworden .  Es ist eine langjährige und sehr komplexe Entwicklung .  Der Mensch durchlebt oftmals unsagbares Leid, daß zu einem späteren Zeitpunkt in eine nie endende Quelle der   L i e b e    Gottes mündet .

Mit Gott in direkter Verbindung zu stehen ,   das bedeutet  ,  

.....in wirklich    j e d e m     Augenblick von ihm zu hören  .  
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