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Historie zu St. Martini, Bremen/ zum Prozess Olaf Latzel

Historie zu St. Martini, Bremen/ zum Prozess Olaf Latzel
Vielleicht nicht bekannt, doch auch für andere Konfessionen interessant zu wissen, um sich eine eigene Meinung bilden zu können.
Heute beginnt der Prozess- Anklage wg. Volksverhetzung- gegen den evangelischen Pastor Olaf Latzel.

Die evangelische St.-Martini-Gemeinde in Bremen macht gerade mal wieder bundesweit Schlagzeilen – und hat zwischen Sozialismus und Fundamentalismus schon viel erlebt. Nur in der Mitte der Gesellschaft stand sie fast nie. Eine Geschichte der Extreme.
Selten hat eine evangelische Gemeinde in Deutschland über Jahre so viele Diskussionen und Schlagzeilen ausgelöst wie die St. Martini in der Bremer Innenstadt. Ihr amtierender Pastor Olaf Latzel ließ Frauen nicht auf die Kanzel, beschimpfte andere Religionen und jüngst homosexuelle Menschen, immer mit Rückendeckung seines Kirchenvorstandes und dem Verweis auf eine "bibelzentrierte" Theologie. Ein Blick in die Geschichte zeigt: St. Martini ist seit langer Zeit eine Gemeinde, die Kirche und Gesellschaft polarisiert, geführt von Theologen, die oft als Enfant terrible im Talar auftraten.

Die Kirche entstand im 13. Jahrhundert direkt am Ufer der Weser, inmitten der dicht besiedelten Stadt und gleich neben dem damaligen Hafen. Dort lebten vor allem Kaufleute. "Vermutlich war St. Martini eine begüterte, sicher eine selbstbewusste Gemeinde", heißt es im Bremer kirchengeschichtlichen Standardwerk "Von Abraham bis Zion". Und weiter: "Es scheint, als habe die Nähe zum Fluß die Gemeinde besonders empfänglich gemacht für die mit dem Strom der Zeit herantreibenden neuen Ideen."

"Lobe den Herren" noch heute als Glockenspiel zu hören

So wurde die Gemeinde schnell und radikal von der Reformation erfasst, Altarbilder, Kreuze, Grabmäler und Apostelfiguren gingen zu Bruch. Bald folgte ein Prediger, der jede Anwesenheit Christi im Abendmahl leugnete. Mit Theodor Undereyck (1670-1693) wurde Martini zum Zentrum des reformierten Pietismus. Undereycks Kritik an der erstarrten Kirchenlehre erregte Anstoß, die Gemeinde liebte ihn dafür. Zum Volksfest im Herbst bekam er "jedes Mal einen fetten Ochsen ins Haus geliefert", wie es in der Kirchenchronik heißt.

Geschichte schrieb auch Joachim Neander, der an St. Martini das berühmte Kirchenlied "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" dichtete, heute noch auf dem Glockenspiel der Kirche zu hören. Den Weg des strengen Biblizismus und der erwecklichen Theologie setzten nach ihm Gottfried Menken und Georg Gottfried Treviranus fort. Gänzlich anders predigte im Anschluss Moritz Schwalb, ein getaufter Jude, der auf der Kanzel die Gottessohnschaft Jesu leugnete und sozialistisch dachte. So auch der linksliberale Albert Kalthoff, Mitbegründer und erster Vorsitzender des pazifistischen Deutschen Monistenbundes. Er lud 1904 die amerikanische Predigerin Reverend Anna Howard Shaw ein, in St. Martini zu predigen. Damit war der spätgotische Backsteinbau am Weserufer die erste Kirche in Deutschland, in der eine Frau auf der Kanzel stand – etwas, was Pastor Latzel 2008 einer Kollegin rigoros verwehrte. 1906 strengten sieben Bremer Pastoren ein Verfahren gegen Kalthoff zwecks "Amtsenthebung wegen Atheismus" an. Konfliktbeladen ging es mit Emil Felden weiter, der die Kinder im Unterricht über die Existenz Gottes abstimmen ließ und aus dem Ergebnis folgerte, der Glaube sei ein Resultat religiöser Dressur. Unter dem Sozialisten und Pazifisten entwickelte sich Martini zur Arbeitergemeinde. Felden setzte sich für die Rechte der Frauen und für die Trennung von Kirche und Staat ein. Nach ihm kamen der NS-treue Karl Refer und Johannes Oberhof, ein religiöser Sozialist, der wegen seiner Teilnahme am II. Weltfriedenskongress in Warschau suspendiert wurde. Nach einem Disziplinarverfahren verlor er sein Amt.

Latzel genießt großen Rückhalt in Gemeinde und Internet

Die gegenwärtige evangelikale Orientierung der Martini-Gemeinde prägte maßgeblich der wortgewaltige Georg Huntemann (1929-2014), zu seiner Zeit einer der führenden Köpfe der deutschen Bekenntnisbewegung. Legendär ist der Auftritt des Pastors Anfang der 1990er Jahre in der RTL-Talkshow "Der heiße Stuhl", bei dem er gegen Pornografie wetterte. Auch für ihn waren Frauen auf der Kanzel ein Gräuel, Maria Jepsen als erster Bischöfin an der Spitze einer lutherischen Kirche solle man das Abendmahl verweigern, forderte er.

Huntemanns Weg setzte Pastor Jens Motschmann fort und stellte sich unermüdlich Tendenzen entgegen, Evangelium und Politik zu vermischen – auch mit bundesweiter Resonanz. Auf ihn folgte schließlich im Dezember 2007 Latzel. So sehr ihn Vertreter einer offenen und liberalen Stadtgesellschaft und -kirche kritisieren: In seiner Gemeinde und vor allem im Netz genießt Latzel großen Rückhalt.

Der Pastor, gegen den die Staatsanwaltschaft Vorwürfe der Volksverhetzung prüft und gegen den die Kirche ein Disziplinarverfahren eröffnet hat, lehnt die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und die Frauenordination strikt ab. Auf Youtube hat er mehr als 18.000 Abonnenten, seine Predigten verfolgen im Netz Zehntausende. Auch national tritt er bei Zeltmissionen und erwecklichen Treffen auf – und beschimpft dabei regelmäßig seine eigene Kirchenleitung und führende Köpfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

( aus katholisch.de)

Kommentare

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Klavierspielerin2 24.05.2022 13:59
STAATSANWALTSCHAFT WILL URTEIL NICHT AKZEPTIEREN
Revision gegen Freispruch von Bremer Pastor Latzel eingelegt 


BREMEN ‐ Das Landgericht Bremen hatte Pastor Olaf Latzel am Freitag in zweiter Instanz vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft will das nicht akzeptieren und hat nun Berufung eingelegt.

Die Bremer Staatsanwaltschaft will den Freispruch des evangelischen Pastors Olaf Latzel (54) vom Vorwurf der Volksverhetzung nicht akzeptieren. Sie hat Revision gegen das Urteil des Landgerichts Bremen von vergangener Woche eingelegt, wie eine Sprecherin der Behörde am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Nun muss das Oberlandesgericht das Urteil auf Rechtsfehler prüfen.

Das Landgericht hatte den Pastor der Bremer Sankt-Martini-Gemeinde am Freitag in zweiter Instanz vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen und damit eine frühere Verurteilung durch das Amtsgericht aufgehoben. Latzel habe mit seinen Aussagen zu Homosexualität und Gender-Theorien nicht zwangsläufig zum Hass gegen abgrenzbare Personengruppen angestachelt, begründete Richter Hendrik Göhner. Zwar könne man die Aussagen in diese Richtung verstehen. Aber es gebe zumindest eine Deutungsmöglichkeit, die zur Straflosigkeit führe. Die Staatsanwaltschaft hatte im Berufungsprozess dafür plädiert, an der Verurteilung Latzels festzuhalten.

Der konservative Prediger hatte in einem auch auf YouTube veröffentlichten Seminar die Ehe zwischen Mann und Frau verteidigt und Homosexualität als "Degenerationsformen von Gesellschaft" bezeichnet. Latzel sagte: "Überall laufen diese Verbrecher rum, von diesem Christopher-Street-Day." Die Idee, dass es mehr als zwei Geschlechter gebe, verurteilte er als "Genderdreck". (KNA)
 
Klavierspielerin2 24.05.2022 14:11
Auf der ' queer- Seite', 1 Kommentar von 125

GottesstaatAnonym
20.05.2022, 09:48h
Gut, dann weiß ich jetzt, was im Rahmen der Gesetze gegen den jeweiligen Feind an Verbalgeschützen aufgefahren werden darf, ohne dass es geahndet wird. Werde mein Verhalten ggf. entsprechend anpassen und meine Kritik an diesen Glaubensfaschisten eindeutiger formulieren.

Schade, aber damit ist dann auch höchstrichterlich klargestellt: Wir leben in einem Gottesstaat, in dem Menschenrechte keine Bedeutung haben. Gut zu wissen, dass dies nun auch durch die Justiz bestätigt ist, dann kann man auch in diesem Bereich sein Verhalten anpassen.

Hatte wirklich Hoffnung, dass wir trotz des gesellschaftlichen Rollbacks seit gut 15 Jahren zumindest noch ein rudimentär funktionierendes Staatskonstrukt hatten, bei dem der kirchliche Einfluss zwar (zu) groß, aber trotzdem nicht so immens war, dass er das GG und die auch von Deutschland unterzeichneten Menschenrechtskonventionen in Gänze zerstört. Nun ja, das hat sich nun beantwortet. Der Rechtsstaat existiert damit wohl offiziell nicht mehr, mein Vertrauen in selbigen aber ganz sicherlich nicht mehr.

Scheiß Tag.

PS: Wer jetzt noch in der Kirche bleibt, stellt sich nicht nur auf die Seite des Feindes, er unterstützt diesen wissentlich und in vollem Bewusstsein.
Es gibt keinen einzigen Grund mehr, auf eine "ausgestreckte Hand" seitens dieser ... Personen zu hoffen.
 
(Nutzer gelöscht) 24.05.2022 14:11
Andreas Schneider 19.11 Uhr,- genau,- da hast Du völlig Recht. Man muss unterscheiden zwischen Meinung und biblischer Wahrheit, die ebenso schmerzhaft sein kann. Das Problem ist nur, dass manchmal die eigene Meinung oder Bibelinterpretation oder die Meinung und Bibelinterpretation anderer Leute als biblische Wahrheit angepriesen wird, - manchmal unbewusst, jedoch meistens in fester Überzeugung. Vielleicht liegt es ja an den menschlichen Vorstellungen von Gott, der sehr viel mehr ist, als menschliche Denkschablonen in ganz engen Grenzen. Unsere Erkenntnis bleibt eben doch nur Stückwerk. Deswegen, was immer hier gepostet wird, ist meistens nicht grundsätzlich falsch, - aber dennoch unvollkommen. 
 
AndreasSchneider 24.05.2022 19:22
Diejenigen, die die Glaubenshaltung als faschistisch bezeichnen, offenbaren genau die Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, die sie sich für ihre Position wünschen.

Nächstenliebe bedeutet, dem anderen die gleichen Rechte zuzubilligen, die ich mir selbst nehme bzw. wünsche.

Andreas
 
Klavierspielerin2 24.05.2022 20:30
Mein Kommentar um 14:11h ist ein Zitat von der "queer"- Seite und dieser homosexuelle User scheint kein Christ zu sein.
( Wer sich aufregen mag, kann sich auf der oben erwähnten Homepage die weiteren 124 Kommentare anschauen)
 
AndreasSchneider 24.05.2022 21:52
Klavierspielerin2:

Offensichtlich scheinst Du nicht der Meinung zu sein, dass es sich bei der biblischen Verurteilung von Homosexualität nicht um Stückwerk- Erkenntnis handelt, sondern, dass das so uneingeschränkt Gültigkeit hat (vorausgesetzt ich habe das so in meinem gelöschten Beitrag gestatet).

Oder warum hast Du meinen Kommentar gelöscht, der im übrigen mit diesem Punkt auf Birkenblatt reagiert und nicht auf homosexuelle User?

Andreas
 
Klavierspielerin2 25.05.2022 10:15
Deinen Kommentar habe ich lediglich gelöscht, weil ich in diesem Blog Olaf latzels Gerichtsverfahren mitverfolge.
Bitte nicht persönlich nehmen, dass ich gelöscht habe@Birkenblatt&@AndreasS
 
Klavierspielerin2 22.02.2023 15:00
Prozess gegen Bremer Pastor Olaf Latzel geht in nächste Runde
AKTUALISIERT AM 22.02.2023  –

BREMEN ‐ War das, was der Bremer Pastor Olaf Latzel zu sexuellen Minderheiten gesagt hat, Volksverhetzung? Diese Frage beschäftigt ein weiteres Mal ein Gericht – dieses Mal sollen die nächsten Schritte des Verfahrens schnell feststehen.


Der Prozess gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel (55) wegen Volksverhetzung geht in die nächste Runde. Nachdem die Staatsanwaltschaft Revision gegen den Freispruch des konservativen evangelischen Geistlichen eingelegt hatte, muss er sich am Donnerstag in einer Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Bremen verantworten. Dabei werde mit dem Angeklagten, seinen Verteidigern und der Staatsanwaltschaft erörtert, ob Latzels Äußerungen den Tatbestand erfüllten, sagte ein Sprecher des Oberlandesgerichts der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Eine neue Beweisaufnahme finde nicht statt.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Pastor der Bremer Sankt-Martini-Gemeinde vor, bei einer Veranstaltung gegen Homosexuelle und Transgeschlechtliche gehetzt haben. Das Landgericht hatte ihn im Mai vergangenen Jahres in zweiter Instanz freigesprochen und damit eine frühere Verurteilung durch das Amtsgericht aufgehoben. Dagegen hatte die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Nun muss das Oberlandesgericht das Urteil auf Rechtsfehler prüfen.

Entscheidung noch am Donnerstag

Falls das Oberlandesgericht die Rechtsauffassung des Landgerichts teilt und die Revision zurückweist, würde es bei dem Freispruch des Pastors bleiben, so der Gerichtssprecher. Das Verfahren wäre dann endgültig beendet. Falls das Gericht der Revision stattgibt, könne es selbst ein neues Urteil sprechen oder den Fall an das Landgericht zurückverweisen. Mit der Verkündung einer Entscheidung ist laut dem Sprecher noch am Donnerstag zu rechnen.

Latzel hatte in einem auch auf Youtube veröffentlichten Eheseminar Homosexualität als "Degenerationsformen von Gesellschaft" bezeichnet. Latzel sagte: "Überall laufen diese Verbrecher rum, von diesem Christopher-Street-Day." Die Idee, dass es mehr als zwei Geschlechter gebe, verurteilte er als "Genderdreck". (KNA)

 
 
Klavierspielerin2 23.02.2023 14:30
PROZESS WEGEN ÄUSSERUNGEN ZU HOMOSEXUALITÄT UND GENDERTHEORIE GEHT WEITE
Freispruch von Bremer Pastor Olaf Latzel aufgehoben 




BREMEN ‐ Die Staatsanwaltschaft wirft Pastor Olaf Latzel vor, gegen Homosexuelle und Transgeschlechtliche gehetzt zu haben – und hatte Revision gegen seinen Freispruch eingelegt. Der gab das Oberlandesgericht Bremen nun statt.

Das bereits fast drei Jahre dauernde Verfahren gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel (55) wegen abwertender Äußerungen über Homosexualität und Gendertheorie geht weiter. Das Oberlandesgericht Bremen hob am Donnerstag den Freispruch des konservativen evangelischen Geistlichen vom Vorwurf der Volksverhetzung durch das Landgericht auf. Dessen Urteilsbegründung sei lückenhaft, sagte Richter Klaus-Dieter Schromeck. Wesentliche Aussagen aus der Veranstaltung, bei der die umstrittenen Äußerungen gefallen waren, seien darin nicht enthalten. Damit folgte er der Argumentation der Generalstaatsanwaltschaft. Nun muss der Fall vor einer anderen Kammer des Landgerichts neu verhandelt werden. Latzels Verteidiger Sascha Böttner erklärte, die Entscheidung des Oberlandesgerichts stelle das Revisionsrecht auf den Kopf. "Es drängt sich der Eindruck auf, dass es sich um ein politisches Verfahren handelt."

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Pastor der Bremer Sankt-Martini-Gemeinde vor, bei einem auch auf YouTube veröffentlichten Eheseminar gegen Homosexuelle und Transgeschlechtliche gehetzt zu haben. Das Landgericht hatte ihn im Mai vergangenen Jahres in zweiter Instanz freigesprochen und damit eine frühere Verurteilung durch das Amtsgericht aufgehoben. Dagegen hatte die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt, worauf nun das Oberlandesgericht das frühere Urteil auf Rechtsfehler prüfen musste.

Während der Revisionsverhandlung wurden keine Zeugen gehört. Latzel erschien erneut mit einer Bibel im Gerichtssaal. Mehrere Anhänger des Pastors aus seiner Gemeinde verfolgten den Prozess als Besucher. Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten einige Menschen für die Rechte von Homosexuellen und eine offene Gesellschaft.

"Degenerationsformen von Gesellschaft" und "Genderdreck"

Latzel hatte in seinem rund eine Stunde und 45 Minuten dauernden Vortrag vor rund 30 Ehepaaren Homosexualität als "Degenerationsformen von Gesellschaft" bezeichnet. Er sagte: "Überall laufen diese Verbrecher rum, von diesem Christopher-Street-Day." Die Idee, dass es mehr als zwei Geschlechter gebe, verurteilte er als "Genderdreck".

Der Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft, Florian Maaß, argumentierte, dass in der Urteilsbegründung eine wortwörtliche Wiedergabe von Latzels Vortrag nötig gewesen wäre, um das Urteil zu überprüfen. Ob der Pastor etwa den Ausdruck "Verbrecher vom Christopher-Street-Day" hetzend verwendet habe, sei aufgrund der lückenhaften Tatsachenerfassung des Landgerichts nicht festzustellen. Verteidiger Böttner verwies darauf, dass Beweismittel in Urteilsbegründungen nie vollständig dargelegt werden könnten und müssten. Latzel selbst wollte sich während der Verhandlung nicht äußern.

Richter Schromeck bestätigte die Auffassung des Landgerichts, nach der die Religionsfreiheit in dem Fall eine wesentliche Rolle spiele. "Dafür braucht man keine Sachverständigen." Allerdings sage das noch nichts über die Strafbarkeit der Aussagen aus. Denn auch das Grundrecht der Religionsfreiheit habe Schranken. Der Richter erklärte: "Selbstverständlich kann man Homosexualität ablehnen. Aber es kommt auf die Wortwahl an." In der Verhandlung vor dem Landgericht waren zwei theologische Experten angehört worden. (KNA)
 
Klavierspielerin2 27.05.2024 16:27
Neues Berufungsverfahren gegen Latzel frühestens Ende August
Er warnte vor einer „Homolobby“: Das Berufungsverfahren im Fall des umstrittenen Bremer Pastors Olaf Latzel startet möglicherweise in der zweiten Jahreshälfte.

epd
14.05.2024 13:26 Uh
 
(Nutzer gelöscht) 27.05.2024 17:07
Der Latzel wäre ein guuuter Handlanger  vom Adolf gewesen 😂🤣😂 über solche Pastörchen  hätte/ hatte  der sich richtig gefreut 🤣😂🤣
 
Klavierspielerin2 27.05.2024 17:46
Hätte ich noch garnicht so gesehen @cerub🤔
 
(Nutzer gelöscht) 27.05.2024 18:03
Vielleicht zeigt das die Gefährlichkeit auf für Mensch und Gesellschaft , es wird hier doch immer wieder davon geredet, daß angebliche göttliche Ordnung gelebt und durchgestzt werden sollte , nehmen wir so eine Hasspredigt ernst ,was folgt daraus ..politisch sahen wir das im 3 Reich. Wenn Worte zum Handeln führen ,dann kann man solche menschenverachtende Rhetorik und " Predigt" niemals christlich nennen.
 
Klavierspielerin2 27.05.2024 19:13
Es wurden 2 Gutachten angefordert, das des rk- Theologen gab ihm Recht, lese weiter oben.

Dass ausgerechnet er dann über die RKK herzzieht und die unterste Schublade zieht, ist charakterlich das Letzte!
 
Klavierspielerin2 28.08.2024 08:36
Nach abfälligen Aussagen über Homosexuelle im Oktober 2019
Dritter Prozess gegen Bremer Pastor Latzel wegen Volksverhetzung
Veröffentlicht am 28.08.2024



Bremen ‐ Seit Jahren laufen Prozesse gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel, der sich abfällig über Homosexuelle geäußert hat. Die entscheidende Frage in der jetzt zweiten Berufung: Sind seine Worte von der Religions- und Meinungsfreiheit gedeckt?



Alles auf Anfang: An diesem Mittwoch beginnt am Landgericht in Bremen der dritte Prozess gegen den evangelischen Pastor Olaf Latzel. Dem 56-jährigen Theologen der konservativen Bremer St. Martini-Gemeinde wird Volksverhetzung vorgeworfen. Latzel hatte sich in einer "biblischen Fahrschule zur Ehe" im Oktober 2019 abfällig über die "Gender-Bewegung" und über Homosexuelle geäußert.

Das Verfahren zieht sich mittlerweile über Jahre hin. Das Bremer Amtsgericht hatte Latzel aufgrund dieser zeitweise auch im Internet auf dem reichweitenstarken YouTube-Kanal des Pastors veröffentlichten Einlassungen im November 2020 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 90 Tagessätzen zu je 90 Euro verurteilt. In der nächsten Instanz hatte ihn das Landgericht in einer Berufung am 20. Mai 2022 freigesprochen. Die Begründung: Seine Worte seien von der Religions- und Meinungsfreiheit gedeckt.

OLG: Urteil zum Freispruch war lückenhaft

Dagegen hatte wiederum die Staatsanwaltschaft vor dem Oberlandesgericht (OLG) der Hansestadt Revision eingelegt und Erfolg gehabt. Das Gericht monierte, das Urteil zum Freispruch sei lückenhaft gewesen. In der Verhandlung kritisierte der Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft, Florian Maaß, der Freispruch sei nicht ausreichend begründet, weil das Eheseminar im Urteil nicht vollständig wiedergegeben sei. Zum Verständnis dessen, was Latzel gesagt habe, müssten Gedankengänge und Überleitungen nachvollziehbar sein.

In der Urteilsbegründung des OLG sagte der Vorsitzende Richter Klaus-Dieter Schromeck mit Blick auf die Grundrechte auch, dass die Menschenwürde die Religionsfreiheit beschränke. Natürlich könne man sich kritisch zur Homosexualität äußern. Dann aber komme es auf Form und Wortwahl an.

Die Kirche St. Martini am Bremer Weserufer
Bild: ©adobestock/vlamus
Olaf Latzel ist seit 2007 Pastor an der konservativen Bremer St. Martini-Gemeinde.

Nach der Entscheidung des Oberlandesgerichtes geht das Verfahren nun zurück an das Landgericht und muss dort von einer anderen Berufungskammer neu aufgerollt werden. Mit diesem Mittwoch sind zunächst vier Verhandlungstermine eingeplant. "Bisher sind weder Zeugen noch Sachverständige eingeladen", sagte ein Sprecher des Landgerichtes dem Evangelischen Pressedienst (epd) und ergänzte: "Ich gehe davon aus, dass der Ablauf des Verfahrens am ersten Tag erörtert werden soll und die weiteren Tage dann entsprechend angepasst werden."

Denkbar ist auch, dass das Verfahren gegen eine Auflage eingestellt wird. "Bitte beten Sie, dass das Verfahren ein gutes Ende nimmt oder der durch das Gericht vorgeschlagenen Einstellung gegen Auflage noch durch die Staatsanwaltschaft zugestimmt wird", heißt es auf der Internetseite von Latzels Gemeinde. Die Aufhebung des Freispruches am Oberlandesgericht sei für Pastor Latzel und die Gemeinde "eine immense Belastung".

"Der ganze Genderdreck ist ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung"

Vor etwa 30 Ehepaaren hatte Latzel gesagt, Homosexualität sei eine "Degenerationsform von Gesellschaft". Er warnte vor einer "Homolobby". Und auch: "Überall laufen diese Verbrecher rum von diesem Christopher Street Day. Der ganze Genderdreck ist ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung, ist zutiefst teuflisch und satanisch." Eine Tonaufnahme davon war mit Zustimmung des Pastors auf Latzels YouTube-Kanal veröffentlicht worden, der aktuell knapp 60.000 Abonnenten hat. Später wurde der Mitschnitt gelöscht, Latzel entschuldigte sich für seine Worte.

Der Theologe ist seit Dezember 2007 Pastor der Bremischen Evangelischen Kirche. Aufgrund seiner Äußerungen hat die Kirchenleitung im Oktober 2019 ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet, das allerdings momentan ruht. Sobald ein rechtskräftiges Urteil feststehe, werde das Verfahren wieder aufgenommen, hieß es. Der dann mögliche Strafrahmen hänge direkt vom finalen Urteil ab, das die Kirchenleitung auf der Basis der schriftlichen Urteilsbegründung prüfen und bewerten werde.

Von Dieter Sell (epd)
 
(Nutzer gelöscht) 28.08.2024 15:02


Was machen wir wenn alle mit ihrem Gebetsbuch bei Gericht erscheinen würden ? ?

Darf ein Moslem dann mit dem Koran dastehn?

Im Sinne der Religionsfreiheit ?


Es gilt Menschenwürde VOR  persönlichem Glauben
 
Klavierspielerin2 28.08.2024 15:29
28.08.2024

Verfahren gegen Bremer Pastor wird eingestellt
Schwere Fehler eingeräumt
Wegen umstrittener Aussagen zu Homosexualität musste sich der Bremer Pastor Olaf Latzel am Mittwoch erneut vor Gericht verantworten. Das zog nun einen Schlussstrich und beendete das Verfahren mit einer Geldauflage.

Prozess gegen Bremer Pastor wegen Volksverhetzung / © Hauke-Christian Dittrich (dpa)
Prozess gegen Bremer Pastor wegen Volksverhetzung / © Hauke-Christian Dittrich ( dpa )
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Das Landgericht Bremen hat das Verfahren wegen Volksverhetzung gegen den evangelischen Pastor Olaf Latzel gegen eine Geldauflage vorläufig eingestellt. Darauf verständigte sich das Gericht am Mittwoch mit Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Latzel, der in einem Eheseminar Homosexualität als "Degenerationsformen von Gesellschaft" bezeichnet hatte, muss 5.000 Euro an das "Rat&Tat-Zentrum für queeres Leben" in Bremen zahlen.

Latzel hatte schwere Fehler eingeräumt
In der Verhandlung hatte Latzel in einer Erklärung um Entschuldigung gebeten und schwere Fehler eingeräumt, die er aufrichtig bedaure. Er habe gegen das Gebot der Nächstenliebe verstoßen und Aussagen getroffen, die Menschen verletzt hätten und nicht hätten passieren dürfen, erklärte der Pastor der evangelischen Martinigemeinde in der Bremer Innenstadt.

Gericht wertete Entschuldigung als authentisch
Das Gericht wertete die Entschuldigung Latzels als authentisch und folgte in seinem Beschluss dem Vorschlag der Staatsanwaltschaft auf eine Geldauflage von 5.000 Euro. Zwar habe der Pastor das Recht auf Meinungsfreiheit und darauf, die Bibel nach seinem Verständnis auszulegen. Aber er dürfe nicht andere Menschen in seiner Würde verletzen. Das Gericht berücksichtigte auch, dass Latzels abwertende Äußerungen zur Homosexualität in dem auch auf Youtube veröffentlichten Eheseminar bereits fünf Jahre zurückliegen. 

Umstrittener Pastor Olaf Latzel darf wieder predigen
Seine vorläufige Dienstenthebung wurde aufgehoben, wie die Bremische Evangelische Kirche (BEK) am Donnerstagabend mitteilte. Darauf habe man sich gemeinsam mit Latzels Gemeinde Sankt Martini vor der Disziplinarkammer der Kirche geeinigt. Er habe sich für seine Äußerungen entschuldigt und dürfe nun bis zum Abschluss des Strafverfahrens gegen ihn seinen Dienst weiter ausüben.
 
Klavierspielerin2 30.08.2024 07:47
Weltliches Gerichtsverfahren wurde am Mittwoch eingestellt

Disziplinarverfahren: Bremer Pastor Latzel hat wenig zu befürchten


Bremen ‐ Der mehrjährige Rechtsstreit um den Bremer Pastor Olaf Latzel wegen des Vorwurfes der Volksverhetzung wurde am Mittwoch beendet. Doch noch immer läuft ein kirchliches Disziplinarverfahren. Was ist davon zu erwarten?


Nach Einstellung des Gerichtsverfahrens wegen des Vorwurfes der Volksverhetzung gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel hat der Theologe innerkirchlich wenig zu befürchten. Mit dem Beschluss des Gerichtes "liegt ein Orientierungsrahmen für das Disziplinarrecht vor", teilte ein Sprecher seines Arbeitgebers, der Bremischen Evangelischen Kirche, am Donnerstag mit.

In einer "biblischen Fahrschule zur Ehe" hatte sich der heute 56-jährige Pastor im Oktober 2019 abfällig über die Gender-Bewegung und über Homosexuelle geäußert. Seine Worte lösten einen mehrjährigen juristischen Streit durch mehrere Instanzen aus, den das Landgericht Bremen am Mittwoch auf Antrag der Verteidigung mit der vorläufigen Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldstrafe von 5.000 Euro beendete. (Az.: 52 NBs 225 Js 26577/20)

Wenn Latzel die Summe in den nächsten sechs Monaten an das Bremer Rat-und-Tat-Zentrum für queeres Leben zahlt, wäre die Sache für ihn endgültig vom Tisch. Innerkirchlich läuft wegen der Äußerungen seit Mai 2020 allerdings noch ein Disziplinarverfahren gegen Latzel. Zeitweise wurde er des Dienstes enthoben. Nach der Freistellung war die Leitung der bremischen Kirche mit Hassmails und -briefen von Anhängern des umstrittenen Theologen überflutet worden. Auf Grundlage eines Vergleiches mit Auflagen durfte Latzel wenig später wieder predigen.

Beobachter rechnen mit mildestem Mittel

"Die Kirchenleitung wird nun den Beschluss des Gerichtes bewerten", erklärte der Kirchensprecher. Das könne erfolgen, wenn der Beschluss und die Begründung schriftlich vorlägen. "Auf dieser Basis wird die Kirchenleitung der Bremischen Evangelischen Kirche dann beraten, wie das Disziplinarverfahren weitergeht."

Ein Urteil gegen Latzel gibt es nach der Einstellung nicht, vorbestraft ist er dann auch nicht. Ob seine Äußerungen strafbar waren, wird nicht mehr geprüft. Mit der Geldstrafe blieb das Landgericht sogar unter dem Entscheid des Amtsgerichtes vom November 2020, das den Theologen wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8.100 Euro verurteilt hatte – ein Urteil, das später in einer Berufung aufgehoben wurde.

Beobachter rechnen damit, dass die Kirchenleitung Latzel gegenüber disziplinarrechtlich zum mildesten Mittel greift, dem Verweis. Dabei geht es um den schriftlichen Tadel eines bestimmten Verhaltens. Die Entfernung aus dem Dienst mit dem Entzug der Rechte aus der Ordination und dem Verlust sämtlicher Ansprüche aus dem Dienstverhältnis kommt sicher nicht in Betracht. In diese Richtung gingen Forderungen der Bremer Linken an die Kirche: "Sie soll den homofeindlichen Pastor endlich ausschließen oder ihn zumindest des Dienstes entheben." (epd)
 
Klavierspielerin2 20.09.2024 15:54
19. September 2024. Autorinnen und Autoren:Fabian Metzner

Kirche erwägt disziplinarische Maßnahmen gegen Bremer Pastor Latzel

Die Bremische Evangelische Kirche will das Disziplinarverfahren gegen Olaf Latzel wegen homophober Aussagen wieder aufnehmen. Das Verfahren hatte zwischenzeitlich geruht.


Die Bremische Evangelische Kirche will das Disziplinarverfahren gegen Pastor Olaf Latzel wieder aufnehmen. Dafür hat sich der Kirchenausschuss ausgesprochen. In den nächsten Wochen sollen nun Gespräche mit allen Beteiligten geführt werden. Was dem Pastor droht, ist noch offen: Das Disziplinarverfahren kann Folgen wie Gehaltskürzungen, ein Predigtverbot oder einen Ausschluss aus der Kirche haben.

Disziplinarverfahren ruhte zwischendurch
Der Pastor hatte im Oktober 2019 in einem Eheseminar von "Genderdreck", "teuflischer Homolobby" und "Verbrechern" auf dem Christopher-Street-Day gesprochen. Die Kirche hatte im Mai 2020 deshalb ein Disziplinarverfahren gegen Latzel angestrengt, das aber zwischenzeitlich wegen des Gerichtsverfahrens gegen den Pastor ruhte. Dieses wurde jedoch im August gegen eine Geldauflage eingestellt.

https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/latzel-disziplinarverfahren-pastor-bremen-100.html
 
Engelslhaar 20.09.2024 16:08
EKD will disziplinarische Maßnahmen gegen Pastor Latzel?
Sie schaufelt sich ihr eigenes Grab.
Liberalismus und Weichspülung der Bibel verhindern keine Kirchenaustritte!
 
(Nutzer gelöscht) 20.09.2024 19:23
Wer braucht solche "Pfarrer" ? 

Erinnert mich an die Hexenverbrennungen im Mittelalter und an einen aus der schreienden Menge : Dreck und Teufel brenne !
 
Herbstprince 20.09.2024 19:40
Natürlich, wenn die EKD lesbische Pastorinnen als Paar im Dienst akzeptiert, dann stört ein Herr Latzel in dieser all zu bunten Gesellschaft.
 
(Nutzer gelöscht) 20.09.2024 20:25
Die Kröte muss geschluckt noch  werden ,daß Bunt und ein weitergefasstes Geschlecht NORMAL sind ,genauso wie die Kröte Galileo Galilei geschluckt werden musste.
Die Wissenschaft wird den Beweis erbringen.

Aber die ,die den Affen in sich leugnen leben in Traumwelten
 
Klavierspielerin2 27.11.2024 17:41
Bremer Sankt-Martini-Gemeinde zieht sich aus Landeskirche zurück


Bremen ‐ Die Martini-Gemeinde sieht sich als bibeltreu und will es bleiben. Aus Protest gegen eine neue Verfassung stellt sie ihre Mitarbeit in der Bremischen Evangelischen Kirche ein – und übt Kritik an der Landeskirche.


Die Gemeinde des konservativen Pastors Olaf Latzel setzt ihre Mitarbeit in den Gremien der Bremischen Evangelischen Kirche aus. Die Sankt-Martini-Gemeinde erklärte offiziell, ihre Rechte und Pflichten in der Landeskirche ruhen zu lassen, wie der Kirchenvorstand auf Anfrage bestätigte. Grund ist ein Streit über die neue Verfassung der Landeskirche. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur "Idea" darüber berichtet.

Das Parlament der Kirche, der Kirchentag, hatte die neue Verfassung im Frühjahr beschlossen. Sie soll am 1. Januar 2025 in Kraft treten und die bisher geltende Verfassung aus dem Jahr 1920 ablösen. Nach Auffassung der Gemeinde, die sich selbst als bibeltreu bezeichnet, beschneidet sie die Glaubens-, Gewissens- und Lehrfreiheit der Gemeinden, die von der geltenden Verfassung garantiert werde.

"Zentralisierung und Geringschätzung"

Die Bremische Evangelische Kirche folge künftig einem Kirchenbild, das durch Zentralisierung und Geringschätzung der kirchengemeindlichen Arbeit geprägt sei, heißt es in einem Schreiben der Gemeinde an die Kirchenleitung, das der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Auch habe sich in den vergangenen Jahren der Eindruck verfestigt, dass die Sankt-Martini-Gemeinde in der Landeskirche nicht mehr willkommen sei und nicht mehr oder nicht ausreichend gegen Angriffe innerhalb und außerhalb der Kirche in Schutz genommen werde.

Die Gemeinde habe schon im Mai Widerspruch bei der Kirchenleitung gegen die neue Verfassung eingelegt und eine vertragliche Regelung angeboten, mit der Bedenken hätten ausgeräumt werden können. Diese habe der Kirchenausschuss jedoch abgelehnt.

Disziplinarverfahren gegen Pastor

Mit dem Ruhenlassen ihrer Rechte und Pflichten ist die Gemeinde nicht mehr im Kirchentag und weiteren Gremien der Landeskirche vertreten. Sie bleibt aber formal Mitglied der Bremischen Evangelischen Kirche.

Die Martini-Gemeinde sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Zuletzt musste sich Pastor Latzel vor Gericht wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung verantworten. Hintergrund waren Äußerungen des Geistlichen über Homosexualität und Genderfragen. Im August wurde der Prozess gegen eine Geldauflage von 5.000 Euro eingestellt. In der Sache läuft noch ein kirchliches Disziplinarverfahren gegen Latzel. Darauf habe der jetzige Schritt keine Auswirkungen, so ein Sprecher der Landeskirche. (KNA)
 
(Nutzer gelöscht) 27.11.2024 18:43
Schade eigentlich , die Kirche sei sie evangelisch oder katholisch lebt von der  Stärke in der Einheit und Gemeinschaft.
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