Historie zu St. Martini, Bremen/ zum Prozess Olaf Latzel
20.11.2020 08:48
Historie zu St. Martini, Bremen/ zum Prozess Olaf Latzel
20.11.2020 08:48
Historie zu St. Martini, Bremen/ zum Prozess Olaf Latzel
Vielleicht nicht bekannt, doch auch für andere Konfessionen interessant zu wissen, um sich eine eigene Meinung bilden zu können.
Heute beginnt der Prozess- Anklage wg. Volksverhetzung- gegen den evangelischen Pastor Olaf Latzel.
Die evangelische St.-Martini-Gemeinde in Bremen macht gerade mal wieder bundesweit Schlagzeilen – und hat zwischen Sozialismus und Fundamentalismus schon viel erlebt. Nur in der Mitte der Gesellschaft stand sie fast nie. Eine Geschichte der Extreme.
Selten hat eine evangelische Gemeinde in Deutschland über Jahre so viele Diskussionen und Schlagzeilen ausgelöst wie die St. Martini in der Bremer Innenstadt. Ihr amtierender Pastor Olaf Latzel ließ Frauen nicht auf die Kanzel, beschimpfte andere Religionen und jüngst homosexuelle Menschen, immer mit Rückendeckung seines Kirchenvorstandes und dem Verweis auf eine "bibelzentrierte" Theologie. Ein Blick in die Geschichte zeigt: St. Martini ist seit langer Zeit eine Gemeinde, die Kirche und Gesellschaft polarisiert, geführt von Theologen, die oft als Enfant terrible im Talar auftraten.
Die Kirche entstand im 13. Jahrhundert direkt am Ufer der Weser, inmitten der dicht besiedelten Stadt und gleich neben dem damaligen Hafen. Dort lebten vor allem Kaufleute. "Vermutlich war St. Martini eine begüterte, sicher eine selbstbewusste Gemeinde", heißt es im Bremer kirchengeschichtlichen Standardwerk "Von Abraham bis Zion". Und weiter: "Es scheint, als habe die Nähe zum Fluß die Gemeinde besonders empfänglich gemacht für die mit dem Strom der Zeit herantreibenden neuen Ideen."
"Lobe den Herren" noch heute als Glockenspiel zu hören
So wurde die Gemeinde schnell und radikal von der Reformation erfasst, Altarbilder, Kreuze, Grabmäler und Apostelfiguren gingen zu Bruch. Bald folgte ein Prediger, der jede Anwesenheit Christi im Abendmahl leugnete. Mit Theodor Undereyck (1670-1693) wurde Martini zum Zentrum des reformierten Pietismus. Undereycks Kritik an der erstarrten Kirchenlehre erregte Anstoß, die Gemeinde liebte ihn dafür. Zum Volksfest im Herbst bekam er "jedes Mal einen fetten Ochsen ins Haus geliefert", wie es in der Kirchenchronik heißt.
Geschichte schrieb auch Joachim Neander, der an St. Martini das berühmte Kirchenlied "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" dichtete, heute noch auf dem Glockenspiel der Kirche zu hören. Den Weg des strengen Biblizismus und der erwecklichen Theologie setzten nach ihm Gottfried Menken und Georg Gottfried Treviranus fort. Gänzlich anders predigte im Anschluss Moritz Schwalb, ein getaufter Jude, der auf der Kanzel die Gottessohnschaft Jesu leugnete und sozialistisch dachte. So auch der linksliberale Albert Kalthoff, Mitbegründer und erster Vorsitzender des pazifistischen Deutschen Monistenbundes. Er lud 1904 die amerikanische Predigerin Reverend Anna Howard Shaw ein, in St. Martini zu predigen. Damit war der spätgotische Backsteinbau am Weserufer die erste Kirche in Deutschland, in der eine Frau auf der Kanzel stand – etwas, was Pastor Latzel 2008 einer Kollegin rigoros verwehrte. 1906 strengten sieben Bremer Pastoren ein Verfahren gegen Kalthoff zwecks "Amtsenthebung wegen Atheismus" an. Konfliktbeladen ging es mit Emil Felden weiter, der die Kinder im Unterricht über die Existenz Gottes abstimmen ließ und aus dem Ergebnis folgerte, der Glaube sei ein Resultat religiöser Dressur. Unter dem Sozialisten und Pazifisten entwickelte sich Martini zur Arbeitergemeinde. Felden setzte sich für die Rechte der Frauen und für die Trennung von Kirche und Staat ein. Nach ihm kamen der NS-treue Karl Refer und Johannes Oberhof, ein religiöser Sozialist, der wegen seiner Teilnahme am II. Weltfriedenskongress in Warschau suspendiert wurde. Nach einem Disziplinarverfahren verlor er sein Amt.
Latzel genießt großen Rückhalt in Gemeinde und Internet
Die gegenwärtige evangelikale Orientierung der Martini-Gemeinde prägte maßgeblich der wortgewaltige Georg Huntemann (1929-2014), zu seiner Zeit einer der führenden Köpfe der deutschen Bekenntnisbewegung. Legendär ist der Auftritt des Pastors Anfang der 1990er Jahre in der RTL-Talkshow "Der heiße Stuhl", bei dem er gegen Pornografie wetterte. Auch für ihn waren Frauen auf der Kanzel ein Gräuel, Maria Jepsen als erster Bischöfin an der Spitze einer lutherischen Kirche solle man das Abendmahl verweigern, forderte er.
Huntemanns Weg setzte Pastor Jens Motschmann fort und stellte sich unermüdlich Tendenzen entgegen, Evangelium und Politik zu vermischen – auch mit bundesweiter Resonanz. Auf ihn folgte schließlich im Dezember 2007 Latzel. So sehr ihn Vertreter einer offenen und liberalen Stadtgesellschaft und -kirche kritisieren: In seiner Gemeinde und vor allem im Netz genießt Latzel großen Rückhalt.
Der Pastor, gegen den die Staatsanwaltschaft Vorwürfe der Volksverhetzung prüft und gegen den die Kirche ein Disziplinarverfahren eröffnet hat, lehnt die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und die Frauenordination strikt ab. Auf Youtube hat er mehr als 18.000 Abonnenten, seine Predigten verfolgen im Netz Zehntausende. Auch national tritt er bei Zeltmissionen und erwecklichen Treffen auf – und beschimpft dabei regelmäßig seine eigene Kirchenleitung und führende Köpfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
( aus katholisch.de)
Heute beginnt der Prozess- Anklage wg. Volksverhetzung- gegen den evangelischen Pastor Olaf Latzel.
Die evangelische St.-Martini-Gemeinde in Bremen macht gerade mal wieder bundesweit Schlagzeilen – und hat zwischen Sozialismus und Fundamentalismus schon viel erlebt. Nur in der Mitte der Gesellschaft stand sie fast nie. Eine Geschichte der Extreme.
Selten hat eine evangelische Gemeinde in Deutschland über Jahre so viele Diskussionen und Schlagzeilen ausgelöst wie die St. Martini in der Bremer Innenstadt. Ihr amtierender Pastor Olaf Latzel ließ Frauen nicht auf die Kanzel, beschimpfte andere Religionen und jüngst homosexuelle Menschen, immer mit Rückendeckung seines Kirchenvorstandes und dem Verweis auf eine "bibelzentrierte" Theologie. Ein Blick in die Geschichte zeigt: St. Martini ist seit langer Zeit eine Gemeinde, die Kirche und Gesellschaft polarisiert, geführt von Theologen, die oft als Enfant terrible im Talar auftraten.
Die Kirche entstand im 13. Jahrhundert direkt am Ufer der Weser, inmitten der dicht besiedelten Stadt und gleich neben dem damaligen Hafen. Dort lebten vor allem Kaufleute. "Vermutlich war St. Martini eine begüterte, sicher eine selbstbewusste Gemeinde", heißt es im Bremer kirchengeschichtlichen Standardwerk "Von Abraham bis Zion". Und weiter: "Es scheint, als habe die Nähe zum Fluß die Gemeinde besonders empfänglich gemacht für die mit dem Strom der Zeit herantreibenden neuen Ideen."
"Lobe den Herren" noch heute als Glockenspiel zu hören
So wurde die Gemeinde schnell und radikal von der Reformation erfasst, Altarbilder, Kreuze, Grabmäler und Apostelfiguren gingen zu Bruch. Bald folgte ein Prediger, der jede Anwesenheit Christi im Abendmahl leugnete. Mit Theodor Undereyck (1670-1693) wurde Martini zum Zentrum des reformierten Pietismus. Undereycks Kritik an der erstarrten Kirchenlehre erregte Anstoß, die Gemeinde liebte ihn dafür. Zum Volksfest im Herbst bekam er "jedes Mal einen fetten Ochsen ins Haus geliefert", wie es in der Kirchenchronik heißt.
Geschichte schrieb auch Joachim Neander, der an St. Martini das berühmte Kirchenlied "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" dichtete, heute noch auf dem Glockenspiel der Kirche zu hören. Den Weg des strengen Biblizismus und der erwecklichen Theologie setzten nach ihm Gottfried Menken und Georg Gottfried Treviranus fort. Gänzlich anders predigte im Anschluss Moritz Schwalb, ein getaufter Jude, der auf der Kanzel die Gottessohnschaft Jesu leugnete und sozialistisch dachte. So auch der linksliberale Albert Kalthoff, Mitbegründer und erster Vorsitzender des pazifistischen Deutschen Monistenbundes. Er lud 1904 die amerikanische Predigerin Reverend Anna Howard Shaw ein, in St. Martini zu predigen. Damit war der spätgotische Backsteinbau am Weserufer die erste Kirche in Deutschland, in der eine Frau auf der Kanzel stand – etwas, was Pastor Latzel 2008 einer Kollegin rigoros verwehrte. 1906 strengten sieben Bremer Pastoren ein Verfahren gegen Kalthoff zwecks "Amtsenthebung wegen Atheismus" an. Konfliktbeladen ging es mit Emil Felden weiter, der die Kinder im Unterricht über die Existenz Gottes abstimmen ließ und aus dem Ergebnis folgerte, der Glaube sei ein Resultat religiöser Dressur. Unter dem Sozialisten und Pazifisten entwickelte sich Martini zur Arbeitergemeinde. Felden setzte sich für die Rechte der Frauen und für die Trennung von Kirche und Staat ein. Nach ihm kamen der NS-treue Karl Refer und Johannes Oberhof, ein religiöser Sozialist, der wegen seiner Teilnahme am II. Weltfriedenskongress in Warschau suspendiert wurde. Nach einem Disziplinarverfahren verlor er sein Amt.
Latzel genießt großen Rückhalt in Gemeinde und Internet
Die gegenwärtige evangelikale Orientierung der Martini-Gemeinde prägte maßgeblich der wortgewaltige Georg Huntemann (1929-2014), zu seiner Zeit einer der führenden Köpfe der deutschen Bekenntnisbewegung. Legendär ist der Auftritt des Pastors Anfang der 1990er Jahre in der RTL-Talkshow "Der heiße Stuhl", bei dem er gegen Pornografie wetterte. Auch für ihn waren Frauen auf der Kanzel ein Gräuel, Maria Jepsen als erster Bischöfin an der Spitze einer lutherischen Kirche solle man das Abendmahl verweigern, forderte er.
Huntemanns Weg setzte Pastor Jens Motschmann fort und stellte sich unermüdlich Tendenzen entgegen, Evangelium und Politik zu vermischen – auch mit bundesweiter Resonanz. Auf ihn folgte schließlich im Dezember 2007 Latzel. So sehr ihn Vertreter einer offenen und liberalen Stadtgesellschaft und -kirche kritisieren: In seiner Gemeinde und vor allem im Netz genießt Latzel großen Rückhalt.
Der Pastor, gegen den die Staatsanwaltschaft Vorwürfe der Volksverhetzung prüft und gegen den die Kirche ein Disziplinarverfahren eröffnet hat, lehnt die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und die Frauenordination strikt ab. Auf Youtube hat er mehr als 18.000 Abonnenten, seine Predigten verfolgen im Netz Zehntausende. Auch national tritt er bei Zeltmissionen und erwecklichen Treffen auf – und beschimpft dabei regelmäßig seine eigene Kirchenleitung und führende Köpfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
( aus katholisch.de)
Kommentare
janinaj 20.11.2020 09:09
Soweit ich weiss, hat der Prozess um 9.00 h begonnen. Ich werde jetzt für Pastor Latzel und die Anwälte um Gelassenheit und Weisheit beten ... und hoffen, dass Pastor Latzel auch weiterhin in aller Klarheit seinen Predigtdienst tun darf.
Und die Geschwister hier, die bitte ich um Gebet. Denn es heißt: Das Gebet des Gläubigen vermag viel, wenn es ernstlich ist. Ich weiss leider nur mal wieder nicht, wo das genau steht.
Kori, kannst du ggf. später meiner Unwissenheit auf die Sprünge helfen? Danke.
Und die Geschwister hier, die bitte ich um Gebet. Denn es heißt: Das Gebet des Gläubigen vermag viel, wenn es ernstlich ist. Ich weiss leider nur mal wieder nicht, wo das genau steht.
Kori, kannst du ggf. später meiner Unwissenheit auf die Sprünge helfen? Danke.
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 09:26
Ein weises Gebet liebe Janinaj, die Bibelstelle die Du suchst steht glaube ich im Jakobusbrief.
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 09:28
@Klavierspielerin 2
Für die sehr guten Artikel beider Konfessionen
Für die sehr guten Artikel beider Konfessionen
janinaj 20.11.2020 09:29
Danke, Confiance, ich habe es gefunden: Jak. 5, 16
Auch dazu kann eine Suchmaschine dienen ...
Auch dazu kann eine Suchmaschine dienen ...
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 09:31
@ Janina
Es steht Jakobus 5,16
Wie wahr
Es steht Jakobus 5,16
Wie wahr
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 09:32
Seh grad,dass ich zu spät bin,sorry
pieter49 20.11.2020 10:09
Von mir auch herzlichen Dank für deine Mühe liebe @Klavierspielerin2
Geschichte und Gegenwart!
...und jetzt weiß ich, wie die Bremer ticken!
Geschichte und Gegenwart!
...und jetzt weiß ich, wie die Bremer ticken!
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 10:17
Ich habe auch für O.LatzeL gebetet. Er gehört zu den wenigen Pastoren in der EKD, welche klar und deutlich Gottes Wort verkündigen.
Bedford-Strohm & "Genossen" hingegen sind, nicht nur meines Erachtens nach, Wegbereiter des Antichristen.
Möge der Herr dafür sorgen, dass O.Latzel durch diesen Prozess eine ähnliche Wirkung erzeugt wie einst Luther beim Reichstag zu Worms im Jahre 1521!
Bedford-Strohm & "Genossen" hingegen sind, nicht nur meines Erachtens nach, Wegbereiter des Antichristen.
Möge der Herr dafür sorgen, dass O.Latzel durch diesen Prozess eine ähnliche Wirkung erzeugt wie einst Luther beim Reichstag zu Worms im Jahre 1521!
Rosenlied 20.11.2020 10:17
⛪Danke @Klavierspielerin2 für den Bericht.
Es ist so traurig, wie ein ehrlicher Mensch,
der mutig die Wahrheit verkündet, behandelt
wird!
⛪Ich werde auch für ihn beten.
Es ist so traurig, wie ein ehrlicher Mensch,
der mutig die Wahrheit verkündet, behandelt
wird!
⛪Ich werde auch für ihn beten.
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 10:32
Sorry @Klavierspielerin
Danke für die guten Artikel ,ich habe das Danke in der Eile vergessen.
Möge der Herr Olaf Latzel beistehen
Danke für die guten Artikel ,ich habe das Danke in der Eile vergessen.
Möge der Herr Olaf Latzel beistehen
Klavierspielerin2 20.11.2020 10:39
@katholiken, In dem Bericht ist ist ebenfalls zu lesen, was er über katholische Lehre zu sagen hat, das sollte man wissen, um den Mann einordnen zu können!
Klavierspielerin2 20.11.2020 10:43
Ich will lediglich informieren, da wohl die eigenen Leute nichts von dem heutigen Prozessbeginn wissen und als Katholik interessiert mich, was raus kommt. Aber für ihn beten, wenn er mies über die kath. Kirche spricht- nee!
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 10:44
@ janinaj
@ Confiance77
Der Bibelvers
Jakobus 5,15-16 ff.
Gott wird seinen wahren Diener aus dem Rachen der Löwen retten.
Wir wollen im Gebet für Pfarrer Olaf Latzel einstehen.
Ich wüsste nicht, was dieser Gottesmann falsches gepredigt hat. Er lehrt Bibeltreu.
@ Confiance77
Der Bibelvers
Jakobus 5,15-16 ff.
Gott wird seinen wahren Diener aus dem Rachen der Löwen retten.
Wir wollen im Gebet für Pfarrer Olaf Latzel einstehen.
Ich wüsste nicht, was dieser Gottesmann falsches gepredigt hat. Er lehrt Bibeltreu.
janinaj 20.11.2020 10:48
Wenn du lediglich informieren willst, dann ist es doch auch gut. Da du jedoch den Blog offen gelassen hast, dachte ich jeder könne seine Meinung sagen und aus der anderen Sicht Nützliches beitragen.
Ich hatte mich schon gewundert, dass du zu diesem Thema heute einen Blog aufgemacht hast. Du bist mir - in gutem Sinne - zuvorgekommen. Danke.
Und ich werde jetzt weiter beten ...
Ich hatte mich schon gewundert, dass du zu diesem Thema heute einen Blog aufgemacht hast. Du bist mir - in gutem Sinne - zuvorgekommen. Danke.
Und ich werde jetzt weiter beten ...
Klavierspielerin2 20.11.2020 10:48
Keine homosexuellen Beziehungen und keine Frauen zur Priesterweihe, ist bei uns ein ganz " alter Hut"!
Klavierspielerin2 20.11.2020 10:49
Natürlich kannst du deine Meinung sagen.
Ich sage meine auch dazu.
Ich sage meine auch dazu.
emmatiger 20.11.2020 10:55
@Klavierspielerin2
liebe Klavierspielerin 2,
ein sehr sachlicher informativer und neutraler Bericht über die bunte und vielfältige Tradition der St. Martini Gemeinde;
einfach interessant, welche vielfältigen Strömungen im Chrstentum sich in der Gemeinde über Jahrhunderte wiederspiegeln
liebe Klavierspielerin 2,
ein sehr sachlicher informativer und neutraler Bericht über die bunte und vielfältige Tradition der St. Martini Gemeinde;
einfach interessant, welche vielfältigen Strömungen im Chrstentum sich in der Gemeinde über Jahrhunderte wiederspiegeln
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 12:07
In einer Gemeinde, in der andere Auffassungen und Sichtweisen, die nicht heilsentscheidend sind, so abqualifiziert werden, könnte ich mich niemals wohl fühlen. Ich finde es richtig, wenn Christen das Verbindende sehen und sich herzlich begegnen. Besonders schön ist, wenn man bei bestimmten Projekten zusammen arbeiten kann.
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 12:18
@Minium
Ein klares Wort und seine Meinung zu äußern ist immer gut ,solange es niemand beleidigt
Am Ende wird Jesus alles richten
Ein klares Wort und seine Meinung zu äußern ist immer gut ,solange es niemand beleidigt
Am Ende wird Jesus alles richten
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 13:19
Gott wird seinen wahren Diener aus dem Rachen der Löwen retten.
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Zaralender, jedes Mal offenbarst Du mehr von Dir... zum Glück!
Und wie kommst Du darauf, dass Olaf ein Gottesdiener ist?
Kein Wunder, Du verteidigst ja antisemitischen...
Ich hoffe, deine Mutter kommt hier mich nicht anzuschreien...wieso auch?...
Kannst Du Dich selbst verteidigen....und ich bin sowieso unter Gottesschutz.
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Zaralender, jedes Mal offenbarst Du mehr von Dir... zum Glück!
Und wie kommst Du darauf, dass Olaf ein Gottesdiener ist?
Kein Wunder, Du verteidigst ja antisemitischen...
Ich hoffe, deine Mutter kommt hier mich nicht anzuschreien...wieso auch?...
Kannst Du Dich selbst verteidigen....und ich bin sowieso unter Gottesschutz.
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 13:22
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 13:25
Zitat:
"Ich bin ein sehr liebloser Mensch, das ist meine Natur", hat er mal über sich selbst gesagt.
In seinen Online-Gottesdiensten gleicht Latzel einem übellaunigen Unteroffizier, der seine Truppe mit starrem Blick und einer gewissen Aggressivität auf Kurs bringt: "Die Schafe verstehen nicht immer die Kommandos des Hirten", predigt er. "Aber es ist wichtig, dass wir diesen Kommandos, diesen Befehlen, folgen."
(Aus Spiegel von Annette langer 07.05.2020, 16:39 Uhr)
"Ich bin ein sehr liebloser Mensch, das ist meine Natur", hat er mal über sich selbst gesagt.
In seinen Online-Gottesdiensten gleicht Latzel einem übellaunigen Unteroffizier, der seine Truppe mit starrem Blick und einer gewissen Aggressivität auf Kurs bringt: "Die Schafe verstehen nicht immer die Kommandos des Hirten", predigt er. "Aber es ist wichtig, dass wir diesen Kommandos, diesen Befehlen, folgen."
(Aus Spiegel von Annette langer 07.05.2020, 16:39 Uhr)
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 13:36
@ Saliah
Du kennst mich nicht, verdrehst immer, was ich schreibe.
Ich bin bestimmt kein Antisemit und unterstütze diese in keinster Weise.
Du hast keine Ahnung von unserer Familiengeschichte.
Du kennst mich nicht, verdrehst immer, was ich schreibe.
Ich bin bestimmt kein Antisemit und unterstütze diese in keinster Weise.
Du hast keine Ahnung von unserer Familiengeschichte.
Shira 20.11.2020 13:54
Man kann ruhig für Olaf Latzel beten...dass er erkennt worum es wirklich geht...
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 13:59
Hi Klavierspielerin,
Entschuldige bitte, wenn Du so es siehst.
Ich wollte wirklich nicht hetzen nur vorstellen, wer eigentlich Olaf Latzel als Person ist.
Entschuldige bitte, wenn Du so es siehst.
Ich wollte wirklich nicht hetzen nur vorstellen, wer eigentlich Olaf Latzel als Person ist.
emmatiger 20.11.2020 14:06
Kann die EKD Herrn Pfarrer Latzel nicht einfach versetzen auf eine andere Pfarrstelle oder außerhalb des Dienstes in einer Kirchengemeinde (kirchenrechtlich betrachtet)???
Ist in unserer Gemeinde schon öfters (wegen grenzwertigem nicht strafrechtlich relevantem Verhalten oder Scheidung).
Wenn ich in meiner diakonischen Einrichtung meine Vorgesetzte beschimpft hätte, oh,oh,; da hätte es auf Landesebene enormen Ärger gegeben
Ist in unserer Gemeinde schon öfters (wegen grenzwertigem nicht strafrechtlich relevantem Verhalten oder Scheidung).
Wenn ich in meiner diakonischen Einrichtung meine Vorgesetzte beschimpft hätte, oh,oh,; da hätte es auf Landesebene enormen Ärger gegeben
Klavierspielerin2 20.11.2020 14:19
Wie ich die Atheisten kenne, unterscheiden die nicht in Konfessionen und mich interessiert der Gerichtsprozess, weil ich denen eine passende Antwort geben möchte!
( Dass ich/ oder wir? als Katholikin seine antikatholischen Ausserungen nicht gut finde, kann sich ein Protestant vermutlich denken.)
Wenn in Kürze die Medien diese Thema aufgreifen, machen die ein Rundumschlag" alle Christen Blabla..", und DAS wurmt mich.
( Dass ich/ oder wir? als Katholikin seine antikatholischen Ausserungen nicht gut finde, kann sich ein Protestant vermutlich denken.)
Wenn in Kürze die Medien diese Thema aufgreifen, machen die ein Rundumschlag" alle Christen Blabla..", und DAS wurmt mich.
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 14:19
Ich will auch nicht hetzen,aber Saliah hat recht
Klavierspielerin2 20.11.2020 14:28
Latzel hat einen Fan- Club.
Ich persönlich bin kein Fan von so nem Personen- Kult, weil ich der Meinung bin, bei der Predigt soll es sich in erster Linie um den Höchsten drehen! Und man sollte aus Solidarität bei seiner Heimatgemeinde bleiben, um den eigenen Prediger/ Pfarrer zu stärken.
Ich persönlich bin kein Fan von so nem Personen- Kult, weil ich der Meinung bin, bei der Predigt soll es sich in erster Linie um den Höchsten drehen! Und man sollte aus Solidarität bei seiner Heimatgemeinde bleiben, um den eigenen Prediger/ Pfarrer zu stärken.
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 15:11
@emmatiger Nein das geht nicht, da die Bremer Landeskirche dazu nicht das Recht hat. Die Bremer Landeskirche ist eine Verbindung aus einzelnen Gemeinden, die sich unter einem Bekenntnis zusammengeschlossen. Die Bremer Landeskirche kann zwar Herrn Latzel aus ihrer Landeskirche dienstlich entlassen, damit verliert aber er die Stelle an der St. Martini Kirche nicht. Sie ist dann zwar immer noch von Herrn Latzel besetzt, er ist formal aber kein Pastor mehr, sondern ein nicht ordinierter Theologe. Es ist klingt super kompliziert, das Ende vom Lied, wenn Herr Latzel verurteilt wird und die Landeskirche ihn am Ende eines Disziplinarverfahrens entlässt, muss der Kirchenvorstand entscheiden, ob man sich entweder von Herrn Latzel trennt oder ob man die Bremer Landeskirche verlässt.
Klavierspielerin2 20.11.2020 15:47
" buten und binnen" hat heute auch was zu melden:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/prozessbeginn-pastor-olaf-latzel-fragen-und-antworten-100.html
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/prozessbeginn-pastor-olaf-latzel-fragen-und-antworten-100.html
Rosenlied 20.11.2020 16:11
⛪@Klavierspielerin2. Das ist schade,
dass er die kath. Kirche so negativ
sieht. Leider hab ich das erst beim 2.
"überfliegen" entdeckt, nachdem ich
Deinen Kommentar gelesen hatte
und meiner schon geschrieben war.
Ich bete trotzdem für ihn, dass er das
gut übersteht. In vielem anderen hat
er ja recht. Vielleicht verbessert sich
auch seine Meinung über die kath. Kirche
wieder.. ⛪
dass er die kath. Kirche so negativ
sieht. Leider hab ich das erst beim 2.
"überfliegen" entdeckt, nachdem ich
Deinen Kommentar gelesen hatte
und meiner schon geschrieben war.
Ich bete trotzdem für ihn, dass er das
gut übersteht. In vielem anderen hat
er ja recht. Vielleicht verbessert sich
auch seine Meinung über die kath. Kirche
wieder.. ⛪
janinaj 20.11.2020 16:42
Ematinger, die Erklärung von SimplyGuy ist goldrichtig. Kirchenrecht ist ein kompliziertes Thema und es heißt nicht umsonst: Es ist schrecklich in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen .... und in die Hände von Kirchenjuristen. Da könnte sich in der Tat die weltliche Justiz Einiges abschneiden.
Und die Konstruktion in der Bremischen Landeskirche entspricht nicht unbedingt der der anderen Landeskirche. Zudem kommt es darauf an, wie streng Manches gehandhabt und somit auch im schlimmsten Fall geahndet wird.
Diese recht lose Verbindung in der Bremischen LK finde ich übrigens gut und hoffe, dass sie in dieser Form erhalten bleibt und das hängt nicht nur mit Pastor Latzel zusammen. Wer mehr wissen möchte, kann mich per PN anschreiben.
Und die Konstruktion in der Bremischen Landeskirche entspricht nicht unbedingt der der anderen Landeskirche. Zudem kommt es darauf an, wie streng Manches gehandhabt und somit auch im schlimmsten Fall geahndet wird.
Diese recht lose Verbindung in der Bremischen LK finde ich übrigens gut und hoffe, dass sie in dieser Form erhalten bleibt und das hängt nicht nur mit Pastor Latzel zusammen. Wer mehr wissen möchte, kann mich per PN anschreiben.
janinaj 20.11.2020 16:55
#bei der Predigt soll es sich in erster Linie um den Höchsten drehen! Und man sollte aus Solidarität bei seiner Heimatgemeinde bleiben, um den eigenen Prediger/ Pfarrer zu stärken.#
Ich bin im Grunde ganz deiner Meinung, Klavierspielerin. Nur, was macht man bitte, wenn in einer Gemeinde auf dem platten Land nicht mehr Evangelium sondern Umweltpolitik, Anständigkeit usw., aber nicht mehr das Evangelium gepredigt wird? Dann wird eine Internetgemeinde zur Notwendigkeit und dann ist sowas kein Fan-Club, sondern eben meine Gemeinde. Der puren Not gehorchend. Denn ich möchte im Glauben wachsen und dann brauche ich Gottes Wort. Es heißt ja nicht umsonst: Der Mensch lebt nicht vom (physischen) Brot allein.
Und dass eine Freikirche nicht immer unbedingt Jedermanns Ding ist, das müsstest du doch am besten wissen und somit Verständnis haben, oder nicht?
Ich bin im Grunde ganz deiner Meinung, Klavierspielerin. Nur, was macht man bitte, wenn in einer Gemeinde auf dem platten Land nicht mehr Evangelium sondern Umweltpolitik, Anständigkeit usw., aber nicht mehr das Evangelium gepredigt wird? Dann wird eine Internetgemeinde zur Notwendigkeit und dann ist sowas kein Fan-Club, sondern eben meine Gemeinde. Der puren Not gehorchend. Denn ich möchte im Glauben wachsen und dann brauche ich Gottes Wort. Es heißt ja nicht umsonst: Der Mensch lebt nicht vom (physischen) Brot allein.
Und dass eine Freikirche nicht immer unbedingt Jedermanns Ding ist, das müsstest du doch am besten wissen und somit Verständnis haben, oder nicht?
Klavierspielerin2 20.11.2020 17:35
Ja, ich verstehe dich und diese Situation!
(Bei " uns" gibt's auch unterschiedliche Strömungen, aber aufgrund des katholischen/ allumfassenden gibt's ein weltweit gestecktes Rahmenprogramm: Verkündigung des Evangeliums. Bis in die Details der Eucharistiefeier, soweit ich weiss, wie in Sadies ' Schott- Blog' , sind die Themen der Predigten auch weltweit gleich, natürlich individuell gefärbt- und verhindert Streit)
Buchtipp zu Streitereien in früheren Zeiten und unterschiedlichen Kulturen, da kann man sich oft nur am Kopf kratzen ...
" Wie viele Engel können auf einer Nadelspitze tanzen" von Richard Reschika
(Bei " uns" gibt's auch unterschiedliche Strömungen, aber aufgrund des katholischen/ allumfassenden gibt's ein weltweit gestecktes Rahmenprogramm: Verkündigung des Evangeliums. Bis in die Details der Eucharistiefeier, soweit ich weiss, wie in Sadies ' Schott- Blog' , sind die Themen der Predigten auch weltweit gleich, natürlich individuell gefärbt- und verhindert Streit)
Buchtipp zu Streitereien in früheren Zeiten und unterschiedlichen Kulturen, da kann man sich oft nur am Kopf kratzen ...
" Wie viele Engel können auf einer Nadelspitze tanzen" von Richard Reschika
emmatiger 20.11.2020 20:10
Simple Guy,
danke für die ausführliche Antwort.
Das ist ja wirklich eine besondere Situation in Bremen.
Eben kam bei "Hallo Niedersachsen" ein Bericht über den Prozeß.
danke für die ausführliche Antwort.
Das ist ja wirklich eine besondere Situation in Bremen.
Eben kam bei "Hallo Niedersachsen" ein Bericht über den Prozeß.
janinaj 20.11.2020 20:18
Emmatinger, gerne doch. Ich habe einmal 6 Jahre im damaligen Diakonischen Werk der EKD gearbeitet. Als ich über die Strukturen stöhnte, meinte die Chefsekretärin: "Nicht aufregen, Frau .... In den ersten fünf Jahren beschäftigen sie sich hier mit den groben Strukturen (des Hauses und der EKD) und in den nächsten fünf weiteren Jahren mit den Feinheiten."
Sie hatte echt Humor und die Situation gut erkannt.
Da ich jedoch nur 6 Jahre dort war, sind mir die Feinheiten nicht ganz so geläufig. Ich gebe mir jedoch alle Mühe gell.
Sie hatte echt Humor und die Situation gut erkannt.
Da ich jedoch nur 6 Jahre dort war, sind mir die Feinheiten nicht ganz so geläufig. Ich gebe mir jedoch alle Mühe gell.
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 20:22
Dass dieser Latzel gegen die katholische Kirche hetzt ist irgendwie typisch für einen Apostaten.
In Zeiten der Ökumene ist die Duldung so eines Priesters durch eine Großkirche befremdlich.
Wenn es ein unbedeutender Landpfarrer in Friesland ohne große Fangemeinde wäre, könnte man das noch akzeptieren. So aber beschädigt er mit seinem Einfluß den Ruf der EKD.
Dabei gibt sich die Führung der EKD immer so tolerant und weltoffen, schafft es aber nicht ihren Laden von derartigen Leuten zu reinigen.
In Zeiten der Ökumene ist die Duldung so eines Priesters durch eine Großkirche befremdlich.
Wenn es ein unbedeutender Landpfarrer in Friesland ohne große Fangemeinde wäre, könnte man das noch akzeptieren. So aber beschädigt er mit seinem Einfluß den Ruf der EKD.
Dabei gibt sich die Führung der EKD immer so tolerant und weltoffen, schafft es aber nicht ihren Laden von derartigen Leuten zu reinigen.
emmatiger 20.11.2020 20:32
der Bericht im NDR Ländermagazin um 19.30 Uhr war sehr interessant und bestätigt eure Aussagen zur Bremer Kirche; geht nicht einfach so alles, was hier in Niedersachsen möglich ist
Klavierspielerin 2; keine besonderen Neuigkeiten,
nur falls der Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt ist, gibt es eine Strafe; die Anklage fordert ein Bußgeld; die Verteidigung einen Freispruch;
Mittwoch soll der Prozeß beendet sein
Klavierspielerin 2; keine besonderen Neuigkeiten,
nur falls der Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt ist, gibt es eine Strafe; die Anklage fordert ein Bußgeld; die Verteidigung einen Freispruch;
Mittwoch soll der Prozeß beendet sein
(Nutzer gelöscht) 20.11.2020 20:50
Hier mal ein Zitat von Latzel das ich auf Wikipedia gefunden habe und sich auf Buddisten, Moslems und Katholiken bezieht:
"Er bezeichnete den Buddha als „dicken, alten, fetten Herrn“, das islamische "Zuckerfest" als „Blödsinn“ und katholische Reliquien als „Dreck“"
Meine Meinung dazu - er kann Buddha inhaltlich kritisieren, das ist in Ordnung, aber was sollen dies unflätige Beleidigungen.
Das Zuckerfest muss er als Christ nicht mitfeiern, würde es uns passen wenn ein Imam Ostern als Blödsinn bezeichnen würde.
Mit der Reliquiensache habe auch ich als Katholik meine Probleme aber auch das geht ihn nichts an, er ist ja ausgetreten. Die Bezeichnung "Dreck" für die sterblichen Überreste von meist gottesfürchtigen Menschen ist ungehörig.
"Er bezeichnete den Buddha als „dicken, alten, fetten Herrn“, das islamische "Zuckerfest" als „Blödsinn“ und katholische Reliquien als „Dreck“"
Meine Meinung dazu - er kann Buddha inhaltlich kritisieren, das ist in Ordnung, aber was sollen dies unflätige Beleidigungen.
Das Zuckerfest muss er als Christ nicht mitfeiern, würde es uns passen wenn ein Imam Ostern als Blödsinn bezeichnen würde.
Mit der Reliquiensache habe auch ich als Katholik meine Probleme aber auch das geht ihn nichts an, er ist ja ausgetreten. Die Bezeichnung "Dreck" für die sterblichen Überreste von meist gottesfürchtigen Menschen ist ungehörig.
emmatiger 20.11.2020 21:10
Balin 20.22Uhr
da mußte ich aber doch auch ein wenig lachen "die EKD gibt sich immer so weltoffen, schafft es aber nicht, ihren Laden von derartigen Leuten zu reinigen"
geht ja nicht so einfach (siehe oben),
was mich auch interessiert ist, wie die Evangelische Allianz sich zu der Geschichte positioniert, hat ja wachsenden Zulauf, windet sich deshalb wahrscheinlich geschickt um Herrn Pfarrer Latzel herum
da mußte ich aber doch auch ein wenig lachen "die EKD gibt sich immer so weltoffen, schafft es aber nicht, ihren Laden von derartigen Leuten zu reinigen"
geht ja nicht so einfach (siehe oben),
was mich auch interessiert ist, wie die Evangelische Allianz sich zu der Geschichte positioniert, hat ja wachsenden Zulauf, windet sich deshalb wahrscheinlich geschickt um Herrn Pfarrer Latzel herum
pieter49 21.11.2020 02:14
Menschen suchen ein Führer, weil sie ein Schaf-Mentalität haben ...
Oft ist es dann egal was er sagt oder tut ...
Besonders in unsichere Zeiten ...
Als Christ/in kennen wir (hoffentlich) die Frohe Botschaft, vom Herrn Jesus Christus!
Das gefällt mir besser als ein Rebellische Pastor ...!?
Oft ist es dann egal was er sagt oder tut ...
Besonders in unsichere Zeiten ...
Als Christ/in kennen wir (hoffentlich) die Frohe Botschaft, vom Herrn Jesus Christus!
Das gefällt mir besser als ein Rebellische Pastor ...!?
janinaj 21.11.2020 10:28
Ich möchte nur in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass Ev. Pastoren nach wie vor auf die Bekenntnisschriften verpflichtet werden. Demzufolge können sie auch nicht alles - außerhalb dieser Bekenntnisse "links liegen lassen", wenn sie denn ernsthaft ihren Dienst tun.
Dass die Wortwahl in diesem speziellen Fall nicht immer glücklich war, ist keine Frage.
Aber hier ist es wie immer: Man sollte Sache und Person trennen.
Dass die Wortwahl in diesem speziellen Fall nicht immer glücklich war, ist keine Frage.
Aber hier ist es wie immer: Man sollte Sache und Person trennen.
janinaj 21.11.2020 10:37
@pieter: Ich fühle mich durch deine Aussage nicht betroffen. Sollte man jedoch den Umkehrschluss ziehen und daraus schließen, dass Menschen die gerne die Predigten dieses rebellischen Pastors hören, alle eine Schlafmentalität haben, ja dann wirklich gute Nacht ... um nicht zu sagen: DAS wäre dann ein sehr ungutes Statemant von dir.
Und nicht vergessen: Alle Reformatoren waren Rebellen. In der Vergangenheit gab es Einige: Viele Jahre vor Luther: Jan Huss - der in vielem Martin Luther glich, jedoch leider nach dem Konzil in Konstanz auf dem Scheiterhaufen landete.
Rebellen haben so die Eigenschaft, dass sie in der Regel nicht alle Dinge "Gott gegeben hinnehmen". Nur wenn ich nicht alles als unabänderlich betrachte, habe ich die Chance Dinge (wieder) zum Guten zu wenden. So gesehen ist vielleicht die Bezeichnung Rebell eine Auszeichnung.
Fast so wie hier: Wenn man gesperrt wird, will das Gegenüber sich nicht mehr mit Argumenten auseinandersetzten. Das kann auch eine Auszeichnung sein.
Und nicht vergessen: Alle Reformatoren waren Rebellen. In der Vergangenheit gab es Einige: Viele Jahre vor Luther: Jan Huss - der in vielem Martin Luther glich, jedoch leider nach dem Konzil in Konstanz auf dem Scheiterhaufen landete.
Rebellen haben so die Eigenschaft, dass sie in der Regel nicht alle Dinge "Gott gegeben hinnehmen". Nur wenn ich nicht alles als unabänderlich betrachte, habe ich die Chance Dinge (wieder) zum Guten zu wenden. So gesehen ist vielleicht die Bezeichnung Rebell eine Auszeichnung.
Fast so wie hier: Wenn man gesperrt wird, will das Gegenüber sich nicht mehr mit Argumenten auseinandersetzten. Das kann auch eine Auszeichnung sein.
(Nutzer gelöscht) 21.11.2020 11:03
So richtig verstanden habe ich die Organisationsstruktur der EKD nicht.
Irgendwie scheinen die Bischöfe nicht die Macht zu haben, den Pfarrer zu versetzen.
Oder täusche ich mich.
Militärseelsorger wäre doch vielleicht was für Latzel.
Ich hab ihn gestern gegoogelt - sein Bruder ist übrigens auch Pfarrer und hat an sich ganz vernünftige Ansichten. Wenigstens soweit ersichtlich.
Irgendwie scheinen die Bischöfe nicht die Macht zu haben, den Pfarrer zu versetzen.
Oder täusche ich mich.
Militärseelsorger wäre doch vielleicht was für Latzel.
Ich hab ihn gestern gegoogelt - sein Bruder ist übrigens auch Pfarrer und hat an sich ganz vernünftige Ansichten. Wenigstens soweit ersichtlich.
emmatiger 21.11.2020 13:57
es könnte ja sein, daß der Prozeß für Herrn Pastor Latzel eine "Züchtigung Gottes" und Gottes Unterstützung dabei, selbst mehr Demut zu üben, so wie Herr Latzel sie ja auch ausführlich in der obigen Predigt fordert
"der Herr erzieht die seinen mit Härte"
"der Herr erzieht die seinen mit Härte"
Klavierspielerin2 21.11.2020 14:01
...ich dachte, im Vordergrund stünde das bekehren der Sünder, nicht deren Vertreibung.
Dann muss man mit Fingerspitzengefühl agieren, nicht den Vorschlaghammer drauf hauen.
Ein Kommunikationsseminar könnte evtl. bei der Mission helfen.
Dann muss man mit Fingerspitzengefühl agieren, nicht den Vorschlaghammer drauf hauen.
Ein Kommunikationsseminar könnte evtl. bei der Mission helfen.
pieter49 22.11.2020 20:54
Ja liebe @emmatiger, das kann passieren, wenn wir uns selbst zu Wichtig nehmen!
''der Herr erzieht die seinen mit Härte'' ...schriebst du am 21.11.2020 um 13:57 Uhr
Die Wahrheit darf man sagen!
Aber provozieren sollt man nicht!
''der Herr erzieht die seinen mit Härte'' ...schriebst du am 21.11.2020 um 13:57 Uhr
Die Wahrheit darf man sagen!
Aber provozieren sollt man nicht!
Klavierspielerin2 25.11.2020 08:51
Buten und Binnen berichtet dazu heute Morgen;
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/urteil-pastor-latzel-bremen-102.html
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/urteil-pastor-latzel-bremen-102.html
Klavierspielerin2 26.11.2020 09:13
....mein Blog zum Latzel war zuerst da und ist ausserdem der sachlichste und friedlichste😜
pieter49 26.11.2020 10:57
Na ja, wir wissen wie der Mainstream tickt ...
Darum scheint es mir besser in alle Öffentlichkeit zu Fragen;
...als etwas oder viel zu Sagen !?
So lange man Fragt, kann man kein Urteil bekommen!
...und kann man trotz alle dem, Menschen zum Nachdenken bringen.
Darum scheint es mir besser in alle Öffentlichkeit zu Fragen;
...als etwas oder viel zu Sagen !?
So lange man Fragt, kann man kein Urteil bekommen!
...und kann man trotz alle dem, Menschen zum Nachdenken bringen.
Klavierspielerin2 03.12.2020 19:29
Berufung eingelegt:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/pastor-latzel-urteil-berufung-eingelegt-bremen-100.html
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/pastor-latzel-urteil-berufung-eingelegt-bremen-100.html
Klavierspielerin2 13.12.2020 16:56
11. Dezember 2020.
Bremische Evangelische Kirche beschließt Predigtverbot für Latzel
BEK will umstrittenen Pastor seines Dienstes entheben
Olaf Latzel war wegen Volksverhetzung verurteilt worden
Latzel hat bis Mittwoch Zeit, Stellung zu beziehen
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/predigt-verbot-pastor-latzel-bremische-evangelische-kirche-bremen-100.html
Bremische Evangelische Kirche beschließt Predigtverbot für Latzel
BEK will umstrittenen Pastor seines Dienstes entheben
Olaf Latzel war wegen Volksverhetzung verurteilt worden
Latzel hat bis Mittwoch Zeit, Stellung zu beziehen
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/predigt-verbot-pastor-latzel-bremische-evangelische-kirche-bremen-100.html
(Nutzer gelöscht) 13.12.2020 18:03
Angesichts der Summe der Verfehlungen die er begangen hat - und damit meine ich nicht nur die Sache weswegen er verurteilt wurde, ein richtiger Schritt.
emmatiger 15.12.2020 22:12
@ Klavierspielerin
Ups, das ist ja mal interessant.
Noch besser wäre es gewesen, als Arbeitgeber mal früher deutlicher in die Diskussion zu gehen mit Herrn Latzel.
Nur lieb und nett hilft manchmal nicht.
Ups, das ist ja mal interessant.
Noch besser wäre es gewesen, als Arbeitgeber mal früher deutlicher in die Diskussion zu gehen mit Herrn Latzel.
Nur lieb und nett hilft manchmal nicht.
Klavierspielerin2 17.12.2020 12:50
16. Dezember 2020.
Bremische Evangelische Kirche enthebt Pastor Latzel des Dienstes
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/kurz-notiert/pastor-latzel-martini-bremen-100.html
Bremische Evangelische Kirche enthebt Pastor Latzel des Dienstes
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/kurz-notiert/pastor-latzel-martini-bremen-100.html
Klavierspielerin2 23.12.2020 11:00
20. Dezember 2020.
St.-Martini-Gemeinde: Widerspruch gegen Latzels Dienstenthebung
St.-Martini-Gemeinde will Widerspruch gegen vorläufige Dienstenthebung einlegen
Außerdem plant der Vorstand einen Sonderkonvent Anfang Januar
Auch über Trennung vom Gemeindeverbund BEK soll beraten werden
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/pastor-latzel-st-martini-gemeinde-predigtverbot-widerspruch-bremen-100.html
St.-Martini-Gemeinde: Widerspruch gegen Latzels Dienstenthebung
St.-Martini-Gemeinde will Widerspruch gegen vorläufige Dienstenthebung einlegen
Außerdem plant der Vorstand einen Sonderkonvent Anfang Januar
Auch über Trennung vom Gemeindeverbund BEK soll beraten werden
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/pastor-latzel-st-martini-gemeinde-predigtverbot-widerspruch-bremen-100.html
Klavierspielerin2 23.12.2020 11:01
21. Dezember 2020.
Bremische Kirche wehrt sich gegen "Kampf-Rhetorik" im Fall Latzel
Bremische Evangelische Kirche weist Vorwürfe der St.-Martini-Gemeinde zurück
Gemeinde will gegen Dienstenthebung Olaf Latzels vorgehen
BEK: Haben Gespräch mit der St.-Martini-Gemeinde gesucht
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/bek-erklaerung-martini-gemeinde-latzel-bremen-100.html
Bremische Kirche wehrt sich gegen "Kampf-Rhetorik" im Fall Latzel
Bremische Evangelische Kirche weist Vorwürfe der St.-Martini-Gemeinde zurück
Gemeinde will gegen Dienstenthebung Olaf Latzels vorgehen
BEK: Haben Gespräch mit der St.-Martini-Gemeinde gesucht
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/bek-erklaerung-martini-gemeinde-latzel-bremen-100.html
Klavierspielerin2 03.01.2021 18:42
Was aus der " Queer- Fraktion" zu lesen ist, insbesondere die Kommentare aus deren Reihen, ist auch aufregend. Latzels Art wirft auf alle Christen, egal welcher Konfession/ Denomination einen Schatten.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=37779
Da könnt' man auf der Sau davon....
https://www.queer.de/detail.php?article_id=37779
Da könnt' man auf der Sau davon....
Klavierspielerin2 12.01.2021 16:27
FREI-/KIRCHEN
Bremen: Kirchenleitung stellte Strafanzeige gegen Latzel
11.01.2021
(Ideal)
https://www.idea.de/spektrum/bremen-kirchenleitung-stellte-strafanzeige-gegen-latzel
Bremen: Kirchenleitung stellte Strafanzeige gegen Latzel
11.01.2021
(Ideal)
https://www.idea.de/spektrum/bremen-kirchenleitung-stellte-strafanzeige-gegen-latzel
Klavierspielerin2 13.01.2021 17:43
Man darf gespannt sein.
Stand, 13.01.2021
https://www.evangelisch.de/inhalte/181144/12-01-2021/fall-latzel-kirchenleitung-weist-vorwuerfe-zurueck
Stand, 13.01.2021
https://www.evangelisch.de/inhalte/181144/12-01-2021/fall-latzel-kirchenleitung-weist-vorwuerfe-zurueck
Klavierspielerin2 19.01.2021 09:51
18.01.2021
Bremen – Fieser Plakat-Anschlag auf die Martinikirche an der Weser!
Die St.-Martini-Gemeinde kommt einfach nicht zur Ruhe: Unbekannt haben auf ein Bauschild vor der Kirche an der Martinistraße ein Plakat geklebt. Auf braunem Papier zeigt es einen dilettantisch gemalten Jesus, der ans Kreuz genagelt ist. Daneben in handgeschriebenen Großbuchstaben die Worte: „Fickt Euch, Ihr Nazi-Fundis“.
https://www.bild.de/regional/bremen/bremen-aktuell/pastor-latzels-kirche-farb-anschlag-mit-jesus-zeichnung-74935124.bild.html
Bremen – Fieser Plakat-Anschlag auf die Martinikirche an der Weser!
Die St.-Martini-Gemeinde kommt einfach nicht zur Ruhe: Unbekannt haben auf ein Bauschild vor der Kirche an der Martinistraße ein Plakat geklebt. Auf braunem Papier zeigt es einen dilettantisch gemalten Jesus, der ans Kreuz genagelt ist. Daneben in handgeschriebenen Großbuchstaben die Worte: „Fickt Euch, Ihr Nazi-Fundis“.
https://www.bild.de/regional/bremen/bremen-aktuell/pastor-latzels-kirche-farb-anschlag-mit-jesus-zeichnung-74935124.bild.html
Klavierspielerin2 03.03.2021 14:13
Dies geht in Olaf Latzels Denk- Richtung und ist ein Schlag gegen die Queeer- Bewegung.
Zitiere:
" Gericht sprach ihn wegen Aussagen zu Homosexualität in erster Instanz schuldig
Nach "kath.net"-Interview: Urteil gegen Biologen Kutschera aufgehoben
Die "Ehe für alle" eröffne ein mögliches "Horror-Kinderschänder-Szenario": Für seine Aussagen auf dem umstrittenen Portal "kath.net" war Biologe Ulrich Kutschera im August verurteilt worden. Doch nun kippte das Landgericht Kassel die Entscheidung.
Der Kasseler Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera ist in zweiter Instanz vom Vorwurf der Beleidigung freigesprochen worden. Das Landgericht Kassel sehe Kutscheras Aussagen über homosexuelle Paare als vom Grundgesetz geschützte Meinung an, die auch scharf und verletzend sein dürfe, berichtete die "Hessenschau" am Dienstag nach dem Abschluss der Verhandlung. Auch Aussagen, die für viele Menschen schwer erträglich seien, seien nicht gleich strafbar, hieß es.
Damit ist das vorherige Urteil des Amtsgerichts Kassel aufgehoben. Dieses hatte Kutschera im August 2020 in erster Instanz zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilt. Kutschera legte unmittelbar danach Berufung ein.
"Sterile, asexuelle Erotik-Duos ohne Reproduktionspotenzial"
Die Anklage hatte dem Wissenschaftler vorgeworfen, sich 2017 anlässlich der Debatte um die Einführung der "Ehe für alle" in Deutschland in einem Interview mit dem Online-Portal "kath.net" hetzerisch gegenüber Homosexuellen geäußert zu haben. Der Wissenschaftler unterstellte Homosexuellen darin eine Neigung zu sexuellem Kindesmissbrauch und bezeichnete gleichgeschlechtliche Paare als "sterile, asexuelle Erotik-Duos ohne Reproduktionspotenzial". Ein mögliches Adoptionsrecht nannte Kutschera "staatlich geförderte Pädophilie mit schwerstem Kindesmissbrauch", die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare eröffne ein "mögliches Horror-Kinderschänder-Szenario". Laut Staatsanwaltschaft nahm Kutschera dadurch zumindest billigend in Kauf, dass seine Aussagen Homosexuelle herabwürdigen und verletzen.
Nach dem Interview hatten insgesamt 17 Personen Kutschera angezeigt. Die Universität Kassel distanzierte sich von Aussagen des Professors. Kutschera hat bereits mehrfach mit umstrittenen Äußerungen zu den Themen Gender Studies und Homosexualität Aufsehen erregt."
Zitiere:
" Gericht sprach ihn wegen Aussagen zu Homosexualität in erster Instanz schuldig
Nach "kath.net"-Interview: Urteil gegen Biologen Kutschera aufgehoben
Die "Ehe für alle" eröffne ein mögliches "Horror-Kinderschänder-Szenario": Für seine Aussagen auf dem umstrittenen Portal "kath.net" war Biologe Ulrich Kutschera im August verurteilt worden. Doch nun kippte das Landgericht Kassel die Entscheidung.
Der Kasseler Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera ist in zweiter Instanz vom Vorwurf der Beleidigung freigesprochen worden. Das Landgericht Kassel sehe Kutscheras Aussagen über homosexuelle Paare als vom Grundgesetz geschützte Meinung an, die auch scharf und verletzend sein dürfe, berichtete die "Hessenschau" am Dienstag nach dem Abschluss der Verhandlung. Auch Aussagen, die für viele Menschen schwer erträglich seien, seien nicht gleich strafbar, hieß es.
Damit ist das vorherige Urteil des Amtsgerichts Kassel aufgehoben. Dieses hatte Kutschera im August 2020 in erster Instanz zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilt. Kutschera legte unmittelbar danach Berufung ein.
"Sterile, asexuelle Erotik-Duos ohne Reproduktionspotenzial"
Die Anklage hatte dem Wissenschaftler vorgeworfen, sich 2017 anlässlich der Debatte um die Einführung der "Ehe für alle" in Deutschland in einem Interview mit dem Online-Portal "kath.net" hetzerisch gegenüber Homosexuellen geäußert zu haben. Der Wissenschaftler unterstellte Homosexuellen darin eine Neigung zu sexuellem Kindesmissbrauch und bezeichnete gleichgeschlechtliche Paare als "sterile, asexuelle Erotik-Duos ohne Reproduktionspotenzial". Ein mögliches Adoptionsrecht nannte Kutschera "staatlich geförderte Pädophilie mit schwerstem Kindesmissbrauch", die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare eröffne ein "mögliches Horror-Kinderschänder-Szenario". Laut Staatsanwaltschaft nahm Kutschera dadurch zumindest billigend in Kauf, dass seine Aussagen Homosexuelle herabwürdigen und verletzen.
Nach dem Interview hatten insgesamt 17 Personen Kutschera angezeigt. Die Universität Kassel distanzierte sich von Aussagen des Professors. Kutschera hat bereits mehrfach mit umstrittenen Äußerungen zu den Themen Gender Studies und Homosexualität Aufsehen erregt."
Klavierspielerin2 10.03.2021 09:03
8.3.2021
Kirchenleitung kritisiert Farb-Anschlag auf St. Martinikirche
GEMEINDE UND PFARRER
Die Bremische Evangelische Kirche hat einen Farbanschlag auf die St. Martinikirche scharf kritisiert. Der Eingangsbereich wurde großflächig mit Farbbeuteln verschmutzt, wie Kirchensprecherin Sabine Hatscher am Sonntagabend mitteilte. Die Innenstadtkirche ist die Predigtstätte des wegen Volksverhetzung verurteilten Pastors Olaf Latzel.
08.03.2021epd
https://www.evangelisch.de/inhalte/183480/08-03-2021/bremer-kirchenleitung-kritisiert-farb-anschlag-auf-st-martinikirche
Kirchenleitung kritisiert Farb-Anschlag auf St. Martinikirche
GEMEINDE UND PFARRER
Die Bremische Evangelische Kirche hat einen Farbanschlag auf die St. Martinikirche scharf kritisiert. Der Eingangsbereich wurde großflächig mit Farbbeuteln verschmutzt, wie Kirchensprecherin Sabine Hatscher am Sonntagabend mitteilte. Die Innenstadtkirche ist die Predigtstätte des wegen Volksverhetzung verurteilten Pastors Olaf Latzel.
08.03.2021epd
https://www.evangelisch.de/inhalte/183480/08-03-2021/bremer-kirchenleitung-kritisiert-farb-anschlag-auf-st-martinikirche
Klavierspielerin2 03.04.2021 14:33
10.03.2021
Gemeinde will Latzel notfalls selbst anstellen
Der Kirchenkonvent der Bremer St.-Martini-Gemeinde hat Pastor Olaf Latzel den Rücken gestärkt, würde ihn notfalls auch selbst anstellen. Und die Gemeinde überlegt sogar, noch einen Schritt weiterzugehen.
Die St.-Martini-Gemeinde hat sich erneut demonstrativ hinter ihren Pastor Olaf Latzel gestellt. Sollte der Kirchenausschuss der Landeskirche den wegen eines laufenden Gerichtsverfahrens derzeit seines Dienstes enthobenen Pastor nicht oder nicht in einem überschaubaren Zeitraum wieder einsetzen, wird die Gemeinde ihn notfalls selbst anstellen. Dies hat der Konvent der Gemeinde beschlossen. Zugleich beauftragte die Versammlung den Vorstand der Gemeinde, alle erforderlichen Vorbereitungen zu treffen, um sich aus der Bremischen Evangelischen Landeskirche (BEK) lösen zu können....
Kompletter Artikel:
https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-gemeinde-will-latzel-notfalls-selbst-anstellen-_arid,1963881.html
Gemeinde will Latzel notfalls selbst anstellen
Der Kirchenkonvent der Bremer St.-Martini-Gemeinde hat Pastor Olaf Latzel den Rücken gestärkt, würde ihn notfalls auch selbst anstellen. Und die Gemeinde überlegt sogar, noch einen Schritt weiterzugehen.
Die St.-Martini-Gemeinde hat sich erneut demonstrativ hinter ihren Pastor Olaf Latzel gestellt. Sollte der Kirchenausschuss der Landeskirche den wegen eines laufenden Gerichtsverfahrens derzeit seines Dienstes enthobenen Pastor nicht oder nicht in einem überschaubaren Zeitraum wieder einsetzen, wird die Gemeinde ihn notfalls selbst anstellen. Dies hat der Konvent der Gemeinde beschlossen. Zugleich beauftragte die Versammlung den Vorstand der Gemeinde, alle erforderlichen Vorbereitungen zu treffen, um sich aus der Bremischen Evangelischen Landeskirche (BEK) lösen zu können....
Kompletter Artikel:
https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-gemeinde-will-latzel-notfalls-selbst-anstellen-_arid,1963881.html
Klavierspielerin2 16.04.2021 12:57
16. April 2021.
Bremische Evangelische Kirche lässt Pastor Latzel wieder predigen
Olaf Latzel darf seinen Dienst vorerst wieder aufnehmen
Darauf haben sich der Pastor und die Bremische Evangelische Kirche geeinigt
Straf- und Disziplinarverfahren soll abgewartet werden
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/politik/pastor-latzel-martini-gemeinde-einigung-bremen-bek-100.html
Bremische Evangelische Kirche lässt Pastor Latzel wieder predigen
Olaf Latzel darf seinen Dienst vorerst wieder aufnehmen
Darauf haben sich der Pastor und die Bremische Evangelische Kirche geeinigt
Straf- und Disziplinarverfahren soll abgewartet werden
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/politik/pastor-latzel-martini-gemeinde-einigung-bremen-bek-100.html
Klavierspielerin2 16.04.2021 13:27
....auch auf queer.de wurde dies heute bekannt gegeben. Ein paar Kommentare hierzu:
Ralph
Heute, 07:01h
Wer von Anfang an glaubte, Latzel werde sich durchsetzen, kann sich bestätigt fühlen. Die evangelische Kirche ist nicht minder ein Hort des Hasses als die katholische. Die jetzt herausgegebene Erklärung, in der Kirchenleitung einerseits und Hetzer Latzel andererseits die Verbreitung von Hass verurteilen, ist ein besonders schmutziges Dokument christlicher Heuchelei.
2 WipperfischerAnonym
Heute, 08:50h
Was hat die evangelische Kirche, also die EKD, mit der SPD gemeinsam?
Hohle Worte, Beliebigkeit und fehlendes Rückgrat.
Kein Wunder, wenn man sich diese Pastores ansieht. Da gibt es Psychopathen wie Olaf Latzel und in der großen Mehrheit Opportunisten, die ohne eine Institution, die dem Pastor sagt, was er tun oder lassen muss, nicht leben können.
Psychologisch gesehen handelt es sich bei evangelischen Pfarrern und PfarrerInnen um bequeme servile Naturen, die für ihr Gehalt bereits sind sich komplett zu verbiegen und nicht imstande sind auch nur einen einzigen Konflikt sachgerecht zu lösen. Dazu wird immer die Liebe Gottes bemüht und wenn der keine Zeit hat, die von Jesus und dem heiligen Geist (gängiges Zerrbild der Supertheologen). Irgendwie kriegt man die....Richtschnur in der Kirchengemeinde ist der Vorsitzende des Kirchenvorstandes und als lokaler Unternehmer Mitglied der CDU-Mittelstandsvereinigung. Er bestimmt die ideologische Ausrichtung. Gefolgt wird er von der zu hegenden Besuchergruppe grenzdebiler alter Leute jenseits der Siebzig. Wenn denen das heimelige Lebensgefühl der evangelischen "Heititei"-Theologie nic..
#3 kurz und richtigAnonym
Heute, 10:55h
www.kirchenaustritt.de
#4 goddamn liberalAnonym
Heute, 11:10h....
Wie im Fall des immer wieder aufbrechenden lutheranischen Antisemitismus zeigt auch dieser Fall, dass protestantischen Zerknirschungsritualen nicht zu trauen ist. Wir stehen für diese Leute unter Tötungsvorbehalt.
#5 ZustimmungAnonym
Heute, 11:25h
Antwort auf #4 von goddamn liberal
"Wir stehen für diese Leute unter Tötungsvorbehalt."
So ist es. Und die Mordfantasien, die diese Christen uns gegenüber im Wort ausleben, werden durch den deutschen Gesetzgeber auch noch als christlich-religiöse Freiheit besonders geschützt.
Wer hingegen bestimmte Facetten des Christentums kritisiert, wird schnell mal mit dem Blasphemieparagrafen bestraft.
So ist die Realität in der Kirchenrepublik Doitschland.
Wer mehr Infos will:
https://www.queer.de/detail.php?article_id=38614#kommentare
Ralph
Heute, 07:01h
Wer von Anfang an glaubte, Latzel werde sich durchsetzen, kann sich bestätigt fühlen. Die evangelische Kirche ist nicht minder ein Hort des Hasses als die katholische. Die jetzt herausgegebene Erklärung, in der Kirchenleitung einerseits und Hetzer Latzel andererseits die Verbreitung von Hass verurteilen, ist ein besonders schmutziges Dokument christlicher Heuchelei.
2 WipperfischerAnonym
Heute, 08:50h
Was hat die evangelische Kirche, also die EKD, mit der SPD gemeinsam?
Hohle Worte, Beliebigkeit und fehlendes Rückgrat.
Kein Wunder, wenn man sich diese Pastores ansieht. Da gibt es Psychopathen wie Olaf Latzel und in der großen Mehrheit Opportunisten, die ohne eine Institution, die dem Pastor sagt, was er tun oder lassen muss, nicht leben können.
Psychologisch gesehen handelt es sich bei evangelischen Pfarrern und PfarrerInnen um bequeme servile Naturen, die für ihr Gehalt bereits sind sich komplett zu verbiegen und nicht imstande sind auch nur einen einzigen Konflikt sachgerecht zu lösen. Dazu wird immer die Liebe Gottes bemüht und wenn der keine Zeit hat, die von Jesus und dem heiligen Geist (gängiges Zerrbild der Supertheologen). Irgendwie kriegt man die....Richtschnur in der Kirchengemeinde ist der Vorsitzende des Kirchenvorstandes und als lokaler Unternehmer Mitglied der CDU-Mittelstandsvereinigung. Er bestimmt die ideologische Ausrichtung. Gefolgt wird er von der zu hegenden Besuchergruppe grenzdebiler alter Leute jenseits der Siebzig. Wenn denen das heimelige Lebensgefühl der evangelischen "Heititei"-Theologie nic..
#3 kurz und richtigAnonym
Heute, 10:55h
www.kirchenaustritt.de
#4 goddamn liberalAnonym
Heute, 11:10h....
Wie im Fall des immer wieder aufbrechenden lutheranischen Antisemitismus zeigt auch dieser Fall, dass protestantischen Zerknirschungsritualen nicht zu trauen ist. Wir stehen für diese Leute unter Tötungsvorbehalt.
#5 ZustimmungAnonym
Heute, 11:25h
Antwort auf #4 von goddamn liberal
"Wir stehen für diese Leute unter Tötungsvorbehalt."
So ist es. Und die Mordfantasien, die diese Christen uns gegenüber im Wort ausleben, werden durch den deutschen Gesetzgeber auch noch als christlich-religiöse Freiheit besonders geschützt.
Wer hingegen bestimmte Facetten des Christentums kritisiert, wird schnell mal mit dem Blasphemieparagrafen bestraft.
So ist die Realität in der Kirchenrepublik Doitschland.
Wer mehr Infos will:
https://www.queer.de/detail.php?article_id=38614#kommentare
Klavierspielerin2 16.04.2021 13:40
Bei den Äußeren, einen 'brandneuen' Artikel entdeckt:
"Homosexuelle Raubtiere"
Katholische Fachzeitschrift bezeichnet Schwule als "verdorben und degeneriert"
"Theologisches" beklagt erneut, dass Homosexuelle krank und kriminell seien. Sie stellten daher ein "Krebsgeschwür" innerhalb der katholischen Kirche dar.
Die Fachzeitschrift "Theologisches" hat in ihrer März/April-Ausgabe erneut einen homophoben Artikel des polnischen Priesters und Publizisten Dariusz Oko veröffentlicht. "Über die Notwendigkeit, homosexuelle Cliquen in der Kirche zu begrenzen (Zweiter Teil)" schließt direkt an einem in der vorherigen Ausgabe veröffentlichten Text an, in dem homosexuelle Priester als Gefahr für die Kirche bezeichnet und schwule Männer pauschal als minderwertig dargestellt werden (queer.de berichtete).
Im neuen Artikel wiederholt Oko einige der Vorwürfe an schwule Männer aus dem ersten Teil. Erneut werden homosexuelle Priester als "Krebsgeschwür" und als "Homomafia" verunglimpft. Zudem wird Schwulen erneut attestiert, wegen ihrer sexuellen Orientierung eher Kinder zu missbrauchen oder sexuelle Gewalt anzuwenden. So spricht Oko wörtlich von "homosexuellen Raubtieren". Homosexualität wird außerdem als "Krankheit" bezeichnet.
Oko macht deutlich, dass Schwule in der Kirche generell als Feinde anzusehen seien. So heißt es wörtlich im Text: "Man sollte nicht versuchen, solche Menschen zu bekehren, dafür sind sie schon zu verdorben und degeneriert, man sollte nur für sie beten und überlegen und planen, wie man Jungen, junge Geistliche, sich selbst und die ganze Kirche vor ihnen schützen kann."
"Theologisches" ist ein seit 51 Jahren erscheinendes Magazin von katholischen Dogmatikern mit Sitz in Köln, das zwischen 2003 und 2010 von David Berger herausgeben worden war. Der Theologe fiel in Ungnade, als er sich als schwul outete (queer.de berichtete). Später wurde er Chefredakteur des schwulen Magazins "Männer". Inzwischen verkehrt Berger aber fast ausschließlich in Rechtsaußen-Zirkeln – er war etwa gut ein Jahr lang Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung und betreibt bis heute einen rechtspopulistischen Blog. (dk)
Mehr zum Thema:
» Katholische Fachzeitschrift: Schwule sind eine "Kolonie von Parasiten" (03.03.2021)
"Homosexuelle Raubtiere"
Katholische Fachzeitschrift bezeichnet Schwule als "verdorben und degeneriert"
"Theologisches" beklagt erneut, dass Homosexuelle krank und kriminell seien. Sie stellten daher ein "Krebsgeschwür" innerhalb der katholischen Kirche dar.
Die Fachzeitschrift "Theologisches" hat in ihrer März/April-Ausgabe erneut einen homophoben Artikel des polnischen Priesters und Publizisten Dariusz Oko veröffentlicht. "Über die Notwendigkeit, homosexuelle Cliquen in der Kirche zu begrenzen (Zweiter Teil)" schließt direkt an einem in der vorherigen Ausgabe veröffentlichten Text an, in dem homosexuelle Priester als Gefahr für die Kirche bezeichnet und schwule Männer pauschal als minderwertig dargestellt werden (queer.de berichtete).
Im neuen Artikel wiederholt Oko einige der Vorwürfe an schwule Männer aus dem ersten Teil. Erneut werden homosexuelle Priester als "Krebsgeschwür" und als "Homomafia" verunglimpft. Zudem wird Schwulen erneut attestiert, wegen ihrer sexuellen Orientierung eher Kinder zu missbrauchen oder sexuelle Gewalt anzuwenden. So spricht Oko wörtlich von "homosexuellen Raubtieren". Homosexualität wird außerdem als "Krankheit" bezeichnet.
Oko macht deutlich, dass Schwule in der Kirche generell als Feinde anzusehen seien. So heißt es wörtlich im Text: "Man sollte nicht versuchen, solche Menschen zu bekehren, dafür sind sie schon zu verdorben und degeneriert, man sollte nur für sie beten und überlegen und planen, wie man Jungen, junge Geistliche, sich selbst und die ganze Kirche vor ihnen schützen kann."
"Theologisches" ist ein seit 51 Jahren erscheinendes Magazin von katholischen Dogmatikern mit Sitz in Köln, das zwischen 2003 und 2010 von David Berger herausgeben worden war. Der Theologe fiel in Ungnade, als er sich als schwul outete (queer.de berichtete). Später wurde er Chefredakteur des schwulen Magazins "Männer". Inzwischen verkehrt Berger aber fast ausschließlich in Rechtsaußen-Zirkeln – er war etwa gut ein Jahr lang Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung und betreibt bis heute einen rechtspopulistischen Blog. (dk)
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Klavierspielerin2 31.08.2021 16:03
31.August 2021
Äußerungen zu Homosexualität und Gender von Bibel gedeckt?
Theologisches Gutachten soll Klärung bringen
Inwieweit waren die umstrittenen Äußerungen des Bremer Pastors Olaf Latzel zu Homosexualität und Gender-Theorie von der Bibel gedeckt? Das will das Landgericht nun mithilfe eines theologischen Gutachtens herausfinden.
Im Fall des wegen Volksverhetzung angeklagten Bremer Pastors Olaf Latzel (53) hat das Landgericht Bremen ein theologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Es soll Aufschluss geben, inwieweit die umstrittenen Äußerungen des evangelischen Geistlichen zu Homosexualität und Gender-Theorie von der Bibel gedeckt sind, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte. Zuerst hatte der "Weser-Kurier"
Die Berufungsverhandlung, in der das Gutachten vorgestellt werden soll, wird laut dem Sprecher nicht vor Anfang nächsten Jahres stattfinden. Die zuständige Kammer sei bis Dezember ausgebucht.
Was sagt die Bibel?
Das schriftliche Gutachten solle nicht nur klären, was die Bibel zu Homosexualität und zur Gender-Theorie sage, sondern auch, was für die Arbeit eines Pastors daraus folge, erklärte der Sprecher. Als Autor sei auf Vorschlag des Verteidigers Latzels der evangelisch-methodistische Theologe Christoph Raedel gewonnen worden, der an der Freien Theologischen Hochschule Gießen lehrt. Ihm sei ein Fragenkatalog vorgelegt worden, der mit Staatsanwaltschaft und Verteidigung abgestimmt sei.
Die Bremische Evangelische Kirche (BEK), zu der Latzels Sankt-Martini-Gemeinde gehört, hatte ein Disziplinarverfahren gegen den Pastor eröffnet, das jedoch bis zum Abschluss des Strafverfahrens ruht. Nach dem Urteil des Amtsgerichts hatte die Kirche den Geistlichen vorläufig des Dienstes enthoben, diese Maßnahme aber auf Anraten der kirchlichen Disziplinarkammer im April wieder zurückgenommen. Seither darf Latzel wieder uneingeschränkt seinen Dienst ausüben und predigen.
Latzel hatte zuvor schon häufiger für Aufsehen gesorgt. So hatte der konservative Theologe, der sich als bibeltreu bezeichnet, 2015 Buddhisten, Katholiken und Muslime diffamiert. Die BEK hatte sich in der Vergangenheit wiederholt von den Äußerungen des Geistlichen distanziert. (KNA)
Äußerungen zu Homosexualität und Gender von Bibel gedeckt?
Theologisches Gutachten soll Klärung bringen
Inwieweit waren die umstrittenen Äußerungen des Bremer Pastors Olaf Latzel zu Homosexualität und Gender-Theorie von der Bibel gedeckt? Das will das Landgericht nun mithilfe eines theologischen Gutachtens herausfinden.
Im Fall des wegen Volksverhetzung angeklagten Bremer Pastors Olaf Latzel (53) hat das Landgericht Bremen ein theologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Es soll Aufschluss geben, inwieweit die umstrittenen Äußerungen des evangelischen Geistlichen zu Homosexualität und Gender-Theorie von der Bibel gedeckt sind, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte. Zuerst hatte der "Weser-Kurier"
Die Berufungsverhandlung, in der das Gutachten vorgestellt werden soll, wird laut dem Sprecher nicht vor Anfang nächsten Jahres stattfinden. Die zuständige Kammer sei bis Dezember ausgebucht.
Was sagt die Bibel?
Das schriftliche Gutachten solle nicht nur klären, was die Bibel zu Homosexualität und zur Gender-Theorie sage, sondern auch, was für die Arbeit eines Pastors daraus folge, erklärte der Sprecher. Als Autor sei auf Vorschlag des Verteidigers Latzels der evangelisch-methodistische Theologe Christoph Raedel gewonnen worden, der an der Freien Theologischen Hochschule Gießen lehrt. Ihm sei ein Fragenkatalog vorgelegt worden, der mit Staatsanwaltschaft und Verteidigung abgestimmt sei.
Die Bremische Evangelische Kirche (BEK), zu der Latzels Sankt-Martini-Gemeinde gehört, hatte ein Disziplinarverfahren gegen den Pastor eröffnet, das jedoch bis zum Abschluss des Strafverfahrens ruht. Nach dem Urteil des Amtsgerichts hatte die Kirche den Geistlichen vorläufig des Dienstes enthoben, diese Maßnahme aber auf Anraten der kirchlichen Disziplinarkammer im April wieder zurückgenommen. Seither darf Latzel wieder uneingeschränkt seinen Dienst ausüben und predigen.
Latzel hatte zuvor schon häufiger für Aufsehen gesorgt. So hatte der konservative Theologe, der sich als bibeltreu bezeichnet, 2015 Buddhisten, Katholiken und Muslime diffamiert. Die BEK hatte sich in der Vergangenheit wiederholt von den Äußerungen des Geistlichen distanziert. (KNA)
Klavierspielerin2 03.09.2021 15:45
" Unvereinbar mit der christlichen Lehre"
Gutachter für Latzel-Prozess: Ausgelebte Homosexualität ist Sünde
Im Berufungsverfahren um den wegen Volksverhetzung verurteilten Bremer Pastor Olaf Latzel soll ein theologisches Gutachten Klärung bringen. Nun meldet sich der Gutachter selbst zu Wort – und macht die eigene Haltung zum Thema Homosexualität deutlich.
Der theologische Gutachter für das Berufungsverfahren um den wegen Volksverhetzung verurteilten Bremer Pastor Olaf Latzel bezeichnet "ausgelebte Homosexualität" als "Sünde". Der Theologieprofessor Christoph Raedel von der Freien Theologischen Hochschule Gießen sagte am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd), er stimme der Haltung seiner methodistischen Freikirche voll zu: "Die weltweite Evangelisch-methodistische Kirche kann die praktizierte Homosexualität nicht gutheißen und betrachtet diese Handlungsweise als unvereinbar mit der christlichen Lehre."
In dem Berufungsprozess am Landgericht Bremen solle er Latzels Aussagen über Homosexualität und Geschlechtergerechtigkeit theologisch-wissenschaftlich bewerten, bestätigte Raedel. Latzel war als Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde im November des vergangenen Jahres vom Bremer Amtsgericht wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil er Berufung eingelegt hat.
Nach Auffassung des Gerichts hatte der Theologe in einem sogenannten Eheseminar zum Hass gegen Homosexuelle aufgestachelt. Im Verlauf des Seminars warnte er unter anderem, Homosexualität sei eine "Degenerationsform von Gesellschaft" und "überall laufen die Verbrecher rum vom Christopher Street Day".
"Homosexualität ein Symptom für den gefallenen Zustand der Welt"
Raedel betonte gegenüber dem epd, seiner Ansicht nach sei "Homosexualität ein Symptom für den gefallenen Zustand der Welt, der die Entfremdung des Menschen von Gott beschreibt". Darum müsse ausgelebte Homosexualität als Sünde bezeichnet werden. Allerdings könnten homosexuell empfindende Menschen ihre Orientierung ändern, wenn sie zum Glauben fänden: "Von der Veränderbarkeit sexueller Orientierung gehe ich mit der Wissenschaft aus, und zwar in alle Richtungen, also auch zum Beispiel von heterosexuell zu homosexuell, weil Sexualität etwas Fluides (fließendes) ist."
Seines Wissens sei er vom Gericht als Gutachter bestellt worden, weil er sich theologisch-wissenschaftlich mit den Themen Sexualität und Gender intensiv beschäftigt habe, sagte der Professor. Ein Sprecher des Landgerichts hatte dies bereits am Dienstag dem epd bestätigt und ergänzt, Raedel sei als Gutachter von den Verteigern Latzels vorgeschlagen worden. Raedel solle anhand eines zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und dem Gericht abgestimmten Fragenkatalogs bewerten, ob Latzels Äußerungen möglicherweise noch von der Bibel gedeckt sind. Das Verfahren werde aller Voraussicht nach Anfang kommenden Jahres verhandelt.
Kirchenrechtler und Verfassungsexperten haben das Vorgehen des Gerichts kritisiert. Ihrer Auffassung nach sollte ein theologisches Gutachten nicht Gegenstand eines weltlichen Gerichtsverfahrens sein. (epd)
Gutachter für Latzel-Prozess: Ausgelebte Homosexualität ist Sünde
Im Berufungsverfahren um den wegen Volksverhetzung verurteilten Bremer Pastor Olaf Latzel soll ein theologisches Gutachten Klärung bringen. Nun meldet sich der Gutachter selbst zu Wort – und macht die eigene Haltung zum Thema Homosexualität deutlich.
Der theologische Gutachter für das Berufungsverfahren um den wegen Volksverhetzung verurteilten Bremer Pastor Olaf Latzel bezeichnet "ausgelebte Homosexualität" als "Sünde". Der Theologieprofessor Christoph Raedel von der Freien Theologischen Hochschule Gießen sagte am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd), er stimme der Haltung seiner methodistischen Freikirche voll zu: "Die weltweite Evangelisch-methodistische Kirche kann die praktizierte Homosexualität nicht gutheißen und betrachtet diese Handlungsweise als unvereinbar mit der christlichen Lehre."
In dem Berufungsprozess am Landgericht Bremen solle er Latzels Aussagen über Homosexualität und Geschlechtergerechtigkeit theologisch-wissenschaftlich bewerten, bestätigte Raedel. Latzel war als Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde im November des vergangenen Jahres vom Bremer Amtsgericht wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil er Berufung eingelegt hat.
Nach Auffassung des Gerichts hatte der Theologe in einem sogenannten Eheseminar zum Hass gegen Homosexuelle aufgestachelt. Im Verlauf des Seminars warnte er unter anderem, Homosexualität sei eine "Degenerationsform von Gesellschaft" und "überall laufen die Verbrecher rum vom Christopher Street Day".
"Homosexualität ein Symptom für den gefallenen Zustand der Welt"
Raedel betonte gegenüber dem epd, seiner Ansicht nach sei "Homosexualität ein Symptom für den gefallenen Zustand der Welt, der die Entfremdung des Menschen von Gott beschreibt". Darum müsse ausgelebte Homosexualität als Sünde bezeichnet werden. Allerdings könnten homosexuell empfindende Menschen ihre Orientierung ändern, wenn sie zum Glauben fänden: "Von der Veränderbarkeit sexueller Orientierung gehe ich mit der Wissenschaft aus, und zwar in alle Richtungen, also auch zum Beispiel von heterosexuell zu homosexuell, weil Sexualität etwas Fluides (fließendes) ist."
Seines Wissens sei er vom Gericht als Gutachter bestellt worden, weil er sich theologisch-wissenschaftlich mit den Themen Sexualität und Gender intensiv beschäftigt habe, sagte der Professor. Ein Sprecher des Landgerichts hatte dies bereits am Dienstag dem epd bestätigt und ergänzt, Raedel sei als Gutachter von den Verteigern Latzels vorgeschlagen worden. Raedel solle anhand eines zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und dem Gericht abgestimmten Fragenkatalogs bewerten, ob Latzels Äußerungen möglicherweise noch von der Bibel gedeckt sind. Das Verfahren werde aller Voraussicht nach Anfang kommenden Jahres verhandelt.
Kirchenrechtler und Verfassungsexperten haben das Vorgehen des Gerichts kritisiert. Ihrer Auffassung nach sollte ein theologisches Gutachten nicht Gegenstand eines weltlichen Gerichtsverfahrens sein. (epd)
Klavierspielerin2 05.09.2021 14:23
05.09.2021
Kirche distanziert sich von theologischem Gutachter in Latzel-Prozess
Der Gutachter im Verfahren gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel hatte "ausgelebte Homosexualität" unter Berufung auf die Evangelisch-methodistische Kirche als "Sünde" bezeichnet. Doch die Kirche hat dieser Aussage nun deutlich widersprochen.
Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Deutschland hat sich von Äußerungen des theologischen Gutachters im Berufungsverfahren gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel distanziert. Die Aussagen des Gießener Theologieprofessors Christoph Raedel über praktizierte Homosexualität seien "hinsichtlich der Gesamtbewertung der Fragen und Auseinandersetzung zum Thema Homosexualität innerhalb der EmK" unvollständig, heißt es in einer Erklärung der Kirche, die katholisch.de vorliegt. Raedels Aussagen seien nicht als offizielle Stellungnahme "namens und im Auftrag der EmK" anzusehen.
Raedel, der auf Vorschlag von Latzels Verteidiger vom Bremer Landgericht als Gutachter für das Berufungsverfahren bestellt wurde, hatte "ausgelebte Homosexualität" am Freitag gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) als "Sünde" bezeichnet und sich dabei auf die Haltung der EmK berufen, der er selbst angehört. "Die weltweite Evangelisch-methodistische Kirche kann die praktizierte Homosexualität nicht gutheißen und betrachtet diese Handlungsweise als unvereinbar mit der christlichen Lehre", so Raedel wörtlich. Seiner Ansicht nach sei "Homosexualität ein Symptom für den gefallenen Zustand der Welt, der die Entfremdung des Menschen von Gott beschreibt". Darum müsse ausgelebte Homosexualität als Sünde bezeichnet werden.
Gutachter soll Latzel-Aussagen theologisch-wissenschaftlich bewerten
Diese Aussagen sind vor allem deshalb brisant, weil Raedel in dem Berufungsverfahren Latzels Aussagen über Homosexualität und Geschlechtergerechtigkeit theologisch-wissenschaftlich bewerten soll. Das bei Raedel in Auftrag gegebene Gutachten solle nicht nur klären, was die Bibel zu Homosexualität und zur Gender-Theorie sage, sondern auch, was für die Arbeit eines Pastors daraus folge, erklärte ein Sprecher des Amtsgerichts.
Latzel war als Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde im November vergangenen Jahres wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8.100 Euro verurteilt worden. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, weil er Berufung eingelegt hat. Nach Auffassung des Gerichts hatte der Theologe in einem Eheseminar zum Hass gegen Homosexuelle aufgestachelt. Im Verlauf des Seminars warnte er unter anderem, Homosexualität sei eine "Degenerationsform von Gesellschaft" und "überall laufen die Verbrecher rum vom Christopher Street Day".
EkM: Diskriminierung hat keinen Platz in der Kirche
Die EmK betont in ihrer Stellungnahme, dass Raedels Darstellung, wonach praktizierte Homosexualität nicht gutheißen werden könne und als unvereinbar mit der christlichen Lehre betrachtet werde, mit Blick auf das englischsprachige Original der Kirchenordnung der EmK richtig sei. In der deutschen Übersetzung werde diese Auffassung aber "schon seit Jahren" in einer Weise kommentiert, die der unterschiedlichen Sicht in der EmK Rechnung trage. In der deutschen Übersetzung heißt es wörtlich: "Eine Mehrheit in der Kirche interpretiert die Bibel so, dass sie die Ausübung der Homosexualität nicht gutheißen kann." Zugleich wird dort betont, dass Gottes Gnade allen Menschen gelte. Die EmK bringe in ihrer Ordnung deutlich zum Ausdruck, dass Ablehnung und Diskriminierung lesbischer und schwuler Menschen in der Kirche keinen Platz hätten, so die Kirche, die Raedel vorwirft, gegenüber dem epd nicht "auch auf diese methodistische Grundhaltung" hingewiesen zu haben.
Darüber hinaus lasse Raedels Aussage völlig den Hinweis darauf vermissen, dass die weltweite EmK seit rund fünf Jahrzehnten erbittert über die Frage des richtigen Umgangs mit Homosexualität ringe. Der Kirchenvorstand der EmK in Deutschland habe zudem im November vergangenen Jahres die Passagen der Kirchenordnung mit negativen Aussagen zum Thema Homosexualität vorläufig außer Kraft gesetzt. Dies, so die EkM, gebe Gemeinden und Konferenzen der Kirche in Deutschland die Möglichkeit, "sich für die Belange von Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen stärker zu öffnen". Raedels "scheinbar eindeutiges Zitat" gegenüber dem epd gebe also weder die internationale Wirklichkeit der EmK korrekt wieder "und schon gar nicht den vom deutschen Teil der Kirche eingeschlagenen Weg". (stz)
Kirche distanziert sich von theologischem Gutachter in Latzel-Prozess
Der Gutachter im Verfahren gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel hatte "ausgelebte Homosexualität" unter Berufung auf die Evangelisch-methodistische Kirche als "Sünde" bezeichnet. Doch die Kirche hat dieser Aussage nun deutlich widersprochen.
Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Deutschland hat sich von Äußerungen des theologischen Gutachters im Berufungsverfahren gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel distanziert. Die Aussagen des Gießener Theologieprofessors Christoph Raedel über praktizierte Homosexualität seien "hinsichtlich der Gesamtbewertung der Fragen und Auseinandersetzung zum Thema Homosexualität innerhalb der EmK" unvollständig, heißt es in einer Erklärung der Kirche, die katholisch.de vorliegt. Raedels Aussagen seien nicht als offizielle Stellungnahme "namens und im Auftrag der EmK" anzusehen.
Raedel, der auf Vorschlag von Latzels Verteidiger vom Bremer Landgericht als Gutachter für das Berufungsverfahren bestellt wurde, hatte "ausgelebte Homosexualität" am Freitag gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) als "Sünde" bezeichnet und sich dabei auf die Haltung der EmK berufen, der er selbst angehört. "Die weltweite Evangelisch-methodistische Kirche kann die praktizierte Homosexualität nicht gutheißen und betrachtet diese Handlungsweise als unvereinbar mit der christlichen Lehre", so Raedel wörtlich. Seiner Ansicht nach sei "Homosexualität ein Symptom für den gefallenen Zustand der Welt, der die Entfremdung des Menschen von Gott beschreibt". Darum müsse ausgelebte Homosexualität als Sünde bezeichnet werden.
Gutachter soll Latzel-Aussagen theologisch-wissenschaftlich bewerten
Diese Aussagen sind vor allem deshalb brisant, weil Raedel in dem Berufungsverfahren Latzels Aussagen über Homosexualität und Geschlechtergerechtigkeit theologisch-wissenschaftlich bewerten soll. Das bei Raedel in Auftrag gegebene Gutachten solle nicht nur klären, was die Bibel zu Homosexualität und zur Gender-Theorie sage, sondern auch, was für die Arbeit eines Pastors daraus folge, erklärte ein Sprecher des Amtsgerichts.
Latzel war als Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde im November vergangenen Jahres wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8.100 Euro verurteilt worden. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, weil er Berufung eingelegt hat. Nach Auffassung des Gerichts hatte der Theologe in einem Eheseminar zum Hass gegen Homosexuelle aufgestachelt. Im Verlauf des Seminars warnte er unter anderem, Homosexualität sei eine "Degenerationsform von Gesellschaft" und "überall laufen die Verbrecher rum vom Christopher Street Day".
EkM: Diskriminierung hat keinen Platz in der Kirche
Die EmK betont in ihrer Stellungnahme, dass Raedels Darstellung, wonach praktizierte Homosexualität nicht gutheißen werden könne und als unvereinbar mit der christlichen Lehre betrachtet werde, mit Blick auf das englischsprachige Original der Kirchenordnung der EmK richtig sei. In der deutschen Übersetzung werde diese Auffassung aber "schon seit Jahren" in einer Weise kommentiert, die der unterschiedlichen Sicht in der EmK Rechnung trage. In der deutschen Übersetzung heißt es wörtlich: "Eine Mehrheit in der Kirche interpretiert die Bibel so, dass sie die Ausübung der Homosexualität nicht gutheißen kann." Zugleich wird dort betont, dass Gottes Gnade allen Menschen gelte. Die EmK bringe in ihrer Ordnung deutlich zum Ausdruck, dass Ablehnung und Diskriminierung lesbischer und schwuler Menschen in der Kirche keinen Platz hätten, so die Kirche, die Raedel vorwirft, gegenüber dem epd nicht "auch auf diese methodistische Grundhaltung" hingewiesen zu haben.
Darüber hinaus lasse Raedels Aussage völlig den Hinweis darauf vermissen, dass die weltweite EmK seit rund fünf Jahrzehnten erbittert über die Frage des richtigen Umgangs mit Homosexualität ringe. Der Kirchenvorstand der EmK in Deutschland habe zudem im November vergangenen Jahres die Passagen der Kirchenordnung mit negativen Aussagen zum Thema Homosexualität vorläufig außer Kraft gesetzt. Dies, so die EkM, gebe Gemeinden und Konferenzen der Kirche in Deutschland die Möglichkeit, "sich für die Belange von Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen stärker zu öffnen". Raedels "scheinbar eindeutiges Zitat" gegenüber dem epd gebe also weder die internationale Wirklichkeit der EmK korrekt wieder "und schon gar nicht den vom deutschen Teil der Kirche eingeschlagenen Weg". (stz)
Klavierspielerin2 08.09.2021 07:53
07.09.2021
Fall Latzel: Staatsanwaltschaft lehnt evangelikalen Gutachter ab
Im Fall des wegen Volksverhetzung verurteilten Pastors Olaf Latzel sollte ein theologischer Gutachter Klärung bringen. Der machte im Vorfeld aus seinen eigenen Ansichten zum Thema Homosexualität keinen Hehl. Nun lehnte ihn die Staatsanwaltschaft ab.
Die Staatsanwaltschaft Bremen hat den umstrittenen theologischen Gutachter Christoph Raedel im Berufungsverfahren um den wegen Volksverhetzung verurteilten Pastor Olaf Latzel abgelehnt. "Wir haben heute beim Landgericht beantragt, den Gutachter wegen der Besorgnis der Befangenheit abzulehnen", sagte der Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Frank Passade, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mit einer Entscheidung des Gerichts sei in den kommenden Tagen zu rechnen.
Der Gießener Theologieprofessor Raedel war in der vergangenen Woche vom Landgericht Bremen zum Gutachter im Berufungsverfahren um den Bremer St. Martini-Pastor Latzel berufen worden. Anhand eines zwischen dem Gericht, der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft abgestimmten Fragebogens sollte Raedel darlegen, ob Latzels schwulenfeindliche Äußerungen möglicherweise durch die Bibel gedeckt seien. In diesem Fall könnte laut einem Sprecher des Landgerichts die Religionsfreiheit stärker zu bewerten sein als die Meinungsfreiheit.
Raedel: Homosexualität ist Sünde
Raedel hatte auf Nachfrage des epd erklärt, er vertrete die Auffassung, dass Homosexualität nicht mit der christlichen Lehre vereinbar sei und als Sünde bezeichnet werden müsse. Dies hatte zu heftiger Kritik von Theologen, Kirchenrechtlern und Verfassungsexperten geführt. Der Kirchenrechtler Hans Michael Heinig sagte: "Was die Bibel 'wirklich' sagt, ist im säkularen Rechtsstaat nun wirklich keine sinnvolle Frage für ein Gerichtsgutachten."
Auch die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland, der Raedel angehört, hatte sich von den Äußerungen des Mannes distanziert. Seine Aussagen zu Homosexualität habe er als Privatperson getätigt, nicht aber im Namen oder gar im Auftrag der methodistischen Kirche.
Pastor Olaf Latzel war im vergangenen November vom Amtsgericht Bremen wegen Volksverhetzung zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten, umgewandelt zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 90 Euro verurteilt worden. Latzel hatte nach Überzeugung des Gerichts in einem auf YouTube verbreiteten "Eheseminar" zum Hass gegen Homosexuelle aufgestachelt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil Latzels Verteidiger Berufung eingelegt haben. Das Berufungsverfahren wird nach Angaben des Landgerichts vermutlich Anfang kommenden Jahres beginnen. (epd)
Fall Latzel: Staatsanwaltschaft lehnt evangelikalen Gutachter ab
Im Fall des wegen Volksverhetzung verurteilten Pastors Olaf Latzel sollte ein theologischer Gutachter Klärung bringen. Der machte im Vorfeld aus seinen eigenen Ansichten zum Thema Homosexualität keinen Hehl. Nun lehnte ihn die Staatsanwaltschaft ab.
Die Staatsanwaltschaft Bremen hat den umstrittenen theologischen Gutachter Christoph Raedel im Berufungsverfahren um den wegen Volksverhetzung verurteilten Pastor Olaf Latzel abgelehnt. "Wir haben heute beim Landgericht beantragt, den Gutachter wegen der Besorgnis der Befangenheit abzulehnen", sagte der Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Frank Passade, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mit einer Entscheidung des Gerichts sei in den kommenden Tagen zu rechnen.
Der Gießener Theologieprofessor Raedel war in der vergangenen Woche vom Landgericht Bremen zum Gutachter im Berufungsverfahren um den Bremer St. Martini-Pastor Latzel berufen worden. Anhand eines zwischen dem Gericht, der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft abgestimmten Fragebogens sollte Raedel darlegen, ob Latzels schwulenfeindliche Äußerungen möglicherweise durch die Bibel gedeckt seien. In diesem Fall könnte laut einem Sprecher des Landgerichts die Religionsfreiheit stärker zu bewerten sein als die Meinungsfreiheit.
Raedel: Homosexualität ist Sünde
Raedel hatte auf Nachfrage des epd erklärt, er vertrete die Auffassung, dass Homosexualität nicht mit der christlichen Lehre vereinbar sei und als Sünde bezeichnet werden müsse. Dies hatte zu heftiger Kritik von Theologen, Kirchenrechtlern und Verfassungsexperten geführt. Der Kirchenrechtler Hans Michael Heinig sagte: "Was die Bibel 'wirklich' sagt, ist im säkularen Rechtsstaat nun wirklich keine sinnvolle Frage für ein Gerichtsgutachten."
Auch die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland, der Raedel angehört, hatte sich von den Äußerungen des Mannes distanziert. Seine Aussagen zu Homosexualität habe er als Privatperson getätigt, nicht aber im Namen oder gar im Auftrag der methodistischen Kirche.
Pastor Olaf Latzel war im vergangenen November vom Amtsgericht Bremen wegen Volksverhetzung zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten, umgewandelt zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 90 Euro verurteilt worden. Latzel hatte nach Überzeugung des Gerichts in einem auf YouTube verbreiteten "Eheseminar" zum Hass gegen Homosexuelle aufgestachelt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil Latzels Verteidiger Berufung eingelegt haben. Das Berufungsverfahren wird nach Angaben des Landgerichts vermutlich Anfang kommenden Jahres beginnen. (epd)
Klavierspielerin2 08.09.2021 08:11
Wie kommentiert ' queer'? ( die 1. Leserreaktion ist natürlich auch schon da):
https://www.queer.de/detail.php?article_id=39918#kommentare
https://www.queer.de/detail.php?article_id=39918#kommentare
Klavierspielerin2 05.10.2021 09:50
05.10.2021
Umstrittener theologischer Gutachter im Fall Latzel hört auf
Er hält Homosexualität selbst für Sünde – und sollte entsprechende Aussagen des wegen Volksverhetzung verurteilten Pastors Olaf Latzel auf ihre biblische "Richtigkeit" prüfen: Nach scharfer Kritik zieht sich Gutachter Christoph Raedel nun zurück.
Im Berufungsverfahren des wegen Volksverhetzung verurteilten Bremer Pastors Olaf Latzel (53) zieht sich der von vielen kritisierte theologische Gutachter Christoph Raedel einem Medienbericht zufolge zurück. "Er hat vor dem Hintergrund der Unruhen um seine Person, zu denen er sich ja aufgrund seiner Rolle nicht äußern könnte, darum gebeten, nicht weiter in der Sache tätig sein zu müssen", sagte ein Sprecher des Bremer Landgerichts am Montag Radio Bremen. Die zuständige Kammer sei diesem Wunsch mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung nachgekommen und habe seine Bestellung zum Sachverständigen widerrufen.
Das Landgericht hatte Raedel Ende August mit einem Gutachten beauftragt. Die Expertise sollte Aufschluss geben, ob die umstrittenen Äußerungen Latzels zu Homosexualität und zur Gender-Theorie von der Bibel gedeckt sind. In diesem Fall könnte laut Landgericht die Religionsfreiheit höher zu bewerten sein als die Meinungsfreiheit.
Der freikirchliche Theologieprofessor aus Gießen hatte auf Nachfrage erklärt, er vertrete die Auffassung, dass Homosexualität nicht mit der christlichen Lehre vereinbar sei und als Sünde bezeichnet werden müsse. Dies hatte zu heftiger Kritik von Theologen, Kirchenrechtlern und Verfassungsexperten geführt. Auch die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland, der Raedel angehört, distanzierte sich von den Äußerungen des Mannes. Seine Aussagen zu Homosexualität habe er als Privatperson getätigt, nicht aber im Namen oder gar im Auftrag der methodistischen Kirche. Die Bremer Staatsanwaltschaft lehne Raedel daraufhin als Gutachter ab, weil sie ihn für befangen hielt.
Hauptverhandlung verschiebt sich weiter nach hinten
Wie Radio Bremen unter Berufung auf den Gerichtssprecher weiter berichtete, hat Raedel ausführlich dazu Stellung genommen. Insbesondere den Vorwurf der Befangenheit habe er zurückgewiesen. Über den Befangenheitsantrag sei letztlich auch nicht mehr entschieden worden.
Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Gericht sind sich laut dem Sender aber nach wie vor einig, sich in dem Verfahren von einem Sachverständigen beraten zu lassen. Ein neuer Sachverständiger sei noch nicht gefunden; die zuletzt für frühestens Anfang 2022 terminierte Hauptverhandlung verschiebe sich dadurch weiter nach hinten.
Das Amtsgericht Bremen hatte Latzel Ende November wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8.100 Euro verurteilt. Laut Richterspruch hat der Pastor der Bremischen Evangelischen Kirche in einem Eheseminar zum Hass gegen Homosexuelle und Intergeschlechtliche angestachelt. Der konservative Theologe hatte Berufung gegen das Urteil eingelegt, über die nun das Landgericht Bremen entscheiden muss. (tmg/KNA)
Umstrittener theologischer Gutachter im Fall Latzel hört auf
Er hält Homosexualität selbst für Sünde – und sollte entsprechende Aussagen des wegen Volksverhetzung verurteilten Pastors Olaf Latzel auf ihre biblische "Richtigkeit" prüfen: Nach scharfer Kritik zieht sich Gutachter Christoph Raedel nun zurück.
Im Berufungsverfahren des wegen Volksverhetzung verurteilten Bremer Pastors Olaf Latzel (53) zieht sich der von vielen kritisierte theologische Gutachter Christoph Raedel einem Medienbericht zufolge zurück. "Er hat vor dem Hintergrund der Unruhen um seine Person, zu denen er sich ja aufgrund seiner Rolle nicht äußern könnte, darum gebeten, nicht weiter in der Sache tätig sein zu müssen", sagte ein Sprecher des Bremer Landgerichts am Montag Radio Bremen. Die zuständige Kammer sei diesem Wunsch mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung nachgekommen und habe seine Bestellung zum Sachverständigen widerrufen.
Das Landgericht hatte Raedel Ende August mit einem Gutachten beauftragt. Die Expertise sollte Aufschluss geben, ob die umstrittenen Äußerungen Latzels zu Homosexualität und zur Gender-Theorie von der Bibel gedeckt sind. In diesem Fall könnte laut Landgericht die Religionsfreiheit höher zu bewerten sein als die Meinungsfreiheit.
Der freikirchliche Theologieprofessor aus Gießen hatte auf Nachfrage erklärt, er vertrete die Auffassung, dass Homosexualität nicht mit der christlichen Lehre vereinbar sei und als Sünde bezeichnet werden müsse. Dies hatte zu heftiger Kritik von Theologen, Kirchenrechtlern und Verfassungsexperten geführt. Auch die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland, der Raedel angehört, distanzierte sich von den Äußerungen des Mannes. Seine Aussagen zu Homosexualität habe er als Privatperson getätigt, nicht aber im Namen oder gar im Auftrag der methodistischen Kirche. Die Bremer Staatsanwaltschaft lehne Raedel daraufhin als Gutachter ab, weil sie ihn für befangen hielt.
Hauptverhandlung verschiebt sich weiter nach hinten
Wie Radio Bremen unter Berufung auf den Gerichtssprecher weiter berichtete, hat Raedel ausführlich dazu Stellung genommen. Insbesondere den Vorwurf der Befangenheit habe er zurückgewiesen. Über den Befangenheitsantrag sei letztlich auch nicht mehr entschieden worden.
Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Gericht sind sich laut dem Sender aber nach wie vor einig, sich in dem Verfahren von einem Sachverständigen beraten zu lassen. Ein neuer Sachverständiger sei noch nicht gefunden; die zuletzt für frühestens Anfang 2022 terminierte Hauptverhandlung verschiebe sich dadurch weiter nach hinten.
Das Amtsgericht Bremen hatte Latzel Ende November wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8.100 Euro verurteilt. Laut Richterspruch hat der Pastor der Bremischen Evangelischen Kirche in einem Eheseminar zum Hass gegen Homosexuelle und Intergeschlechtliche angestachelt. Der konservative Theologe hatte Berufung gegen das Urteil eingelegt, über die nun das Landgericht Bremen entscheiden muss. (tmg/KNA)
Klavierspielerin2 04.02.2022 19:05
3. Februar 2022
Umstrittener Pastor Latzel zieht im Mai vor das Bremer Landgericht
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/pastor-olaf-latzel-berufungsverfahren-bremen-100.html
Umstrittener Pastor Latzel zieht im Mai vor das Bremer Landgericht
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/pastor-olaf-latzel-berufungsverfahren-bremen-100.html
Klavierspielerin2 02.05.2022 11:58
Am 9. Mai geht Latzel in Berufung - seine ' Fans könnten es ja auch mal mit einem ' Gebetssturm ' versuchen.
Klavierspielerin2 09.05.2022 13:18
9. Mai 2022.
Berufungsprozess um umstrittenen Bremer Pastor Latzel startet
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/latzel-pastor-bremen-berufungsprozess-100.html
Berufungsprozess um umstrittenen Bremer Pastor Latzel startet
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/latzel-pastor-bremen-berufungsprozess-100.html
Klavierspielerin2 09.05.2022 17:37
Berufungsverfahren eröffnet: Was Pastor Latzel vor Gericht sagte
09.05.2022
Bremen (IDEA) – Vor dem Landgericht Bremen hat am 9. Mai das Berufungsverfahren wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung gegen den Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde, Olaf Latzel, begonnen. Das Gericht hat dafür vier Verhandlungstage angesetzt. Das Amtsgericht Bremen hatte Latzel am 25. November 2020 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8.100 Euro (90 Tagessätze) verurteilt.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig, da Latzel und sein Anwalt Sascha Böttner (Hamburg) dagegen in Berufung gegangen sind. Grund für die Verurteilung waren Aussagen des Pastors in einem Eheseminar seiner Gemeinde im Oktober 2019. Es wurde im März 2020 als Audiodatei auf YouTube veröffentlicht. Darin hatte er unter anderem Homosexualität als eine „Degenerationsform der Gesellschaft“ bezeichnet und gesagt: „Diese Homolobby, dieses Teuflische kommt immer stärker, immer massiver, drängt sich immer mehr hinein.“
Darüber hinaus sagte er: „Überall laufen diese Verbrecher rum vom Christopher Street Day.“ Latzel hatte sich für die Aussagen entschuldigt und die Aufzeichnung im Internet gelöscht. Die Bremische Evangelische Kirche hatte Latzel vorübergehend vom Dienst enthoben; inzwischen darf er aber wieder arbeiten.
Latzel: Bibel enthält scharfe Verurteilungen von Homosexualität
Latzel erklärte vor Gericht, seine Aussagen seien in einem geschlossenen Rahmen erfolgt, und er habe nicht gewollt, dass der Audio-Mitschnitt veröffentlicht wird. Er habe den Beitrag nach erster Kritik sofort gelöscht und sich mehrfach entschuldigt.
Die Bibel sei für ihn „unfehlbares Wort Gottes“. Sie enthalte scharfe Verurteilungen von Homosexualität. Sein Glaube sei an die Bibel gebunden, und er lehne daher Homosexualität ab. Dabei unterscheide er zwischen Sünde und Sünder. Latzel: „Alle Menschen sind Sünder, da gibt es keine Ausnahme.“
Er richte sich nicht gegen Menschen. Latzel: „Das Ausgrenzen von Menschen widerspricht zutiefst dem Evangelium.“ Homosexuell empfindende Menschen seien Teil seiner Gemeinde. Er würde sich gegen jeden stellen, der Juden, Muslime oder Homosexuelle ausgrenzt. Zudem sei Gewaltlosigkeit für ihn selbstverständlich.
Zeugen: Was Latzel mit „Verbrecher vom Christopher Street Day“ meinte
Während des Verfahrens wurde zwei Zeugen befragt, die an dem Eheseminar Latzels teilgenommen hatten. Harry Feiffer, der in der St.-Martini-Gemeinde Mitglied ist, erklärte, er habe gewusst, was Latzel mit der Aussage „die Verbrecher vom Christopher-Street-Day“ gemeint habe.
Denn es habe mehrere Schmierereien an der Kirche gegeben. Zudem seien Gottesdiensteilnehmer von Menschen mit Regenbogenfahnen daran gehindert worden, in die Kirche zu gelangen. Man habe sich „durchkämpfen“ müssen, so Feiffer. Zudem seien während des Gottesdienstes seinem Auto Kratzer zugefügt worden.
Der Zeuge Michael Feuchtmayr machte Angaben zur Audio-Aufzeichnung des Eheseminars. Er habe keine Kenntnis davon gehabt, dass es eine Tonaufnahme gab. Vermutlich sei diese für Menschen gedacht gewesen, die sich angemeldet hatten, aber kurzfristig abgesagt hätten, damit diese das Verpasste nachhören können. Die Aussage Latzels „die Verbrecher vom Christopher Street Day“ habe er nicht so verstanden, dass Latzel Homosexuelle grundlegend als Verbrecher sieht. Seines Erachtens sei sie auf die Angriffe gegen die St.-Martini-Gemeinde gemünzt gewesen. So habe es in der Gemeinde ein „Kiss in“ von gleichgeschlechtlichen Paaren gegeben. Diese hätten sich in der Kirche umarmt und geküsst. Deswegen habe es einen Polizeieinsatz gegeben.
Staatsanwaltschaft lehnt Einstellung des Verfahrens ab
Zu Beginn des Prozesses hatte sich Latzels Anwalt Böttner dafür ausgesprochen, das Verfahren nach Paragraph 153a der Strafprozessordnung einzustellen. Dies ist möglich, wenn es sich bei der verfolgten Tat um ein Vergehen handelt und das öffentliche Interesse sowie die Schwere der Schuld einer Einstellung des Verfahrens nicht entgegenstehen. Dem widersprach die Staatsanwaltschaft. Das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung liege auf der Hand. Die weiteren Termine für das Verfahren sind der 13., der 16. und der 20. Mai.
09.05.2022
Bremen (IDEA) – Vor dem Landgericht Bremen hat am 9. Mai das Berufungsverfahren wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung gegen den Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde, Olaf Latzel, begonnen. Das Gericht hat dafür vier Verhandlungstage angesetzt. Das Amtsgericht Bremen hatte Latzel am 25. November 2020 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8.100 Euro (90 Tagessätze) verurteilt.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig, da Latzel und sein Anwalt Sascha Böttner (Hamburg) dagegen in Berufung gegangen sind. Grund für die Verurteilung waren Aussagen des Pastors in einem Eheseminar seiner Gemeinde im Oktober 2019. Es wurde im März 2020 als Audiodatei auf YouTube veröffentlicht. Darin hatte er unter anderem Homosexualität als eine „Degenerationsform der Gesellschaft“ bezeichnet und gesagt: „Diese Homolobby, dieses Teuflische kommt immer stärker, immer massiver, drängt sich immer mehr hinein.“
Darüber hinaus sagte er: „Überall laufen diese Verbrecher rum vom Christopher Street Day.“ Latzel hatte sich für die Aussagen entschuldigt und die Aufzeichnung im Internet gelöscht. Die Bremische Evangelische Kirche hatte Latzel vorübergehend vom Dienst enthoben; inzwischen darf er aber wieder arbeiten.
Latzel: Bibel enthält scharfe Verurteilungen von Homosexualität
Latzel erklärte vor Gericht, seine Aussagen seien in einem geschlossenen Rahmen erfolgt, und er habe nicht gewollt, dass der Audio-Mitschnitt veröffentlicht wird. Er habe den Beitrag nach erster Kritik sofort gelöscht und sich mehrfach entschuldigt.
Die Bibel sei für ihn „unfehlbares Wort Gottes“. Sie enthalte scharfe Verurteilungen von Homosexualität. Sein Glaube sei an die Bibel gebunden, und er lehne daher Homosexualität ab. Dabei unterscheide er zwischen Sünde und Sünder. Latzel: „Alle Menschen sind Sünder, da gibt es keine Ausnahme.“
Er richte sich nicht gegen Menschen. Latzel: „Das Ausgrenzen von Menschen widerspricht zutiefst dem Evangelium.“ Homosexuell empfindende Menschen seien Teil seiner Gemeinde. Er würde sich gegen jeden stellen, der Juden, Muslime oder Homosexuelle ausgrenzt. Zudem sei Gewaltlosigkeit für ihn selbstverständlich.
Zeugen: Was Latzel mit „Verbrecher vom Christopher Street Day“ meinte
Während des Verfahrens wurde zwei Zeugen befragt, die an dem Eheseminar Latzels teilgenommen hatten. Harry Feiffer, der in der St.-Martini-Gemeinde Mitglied ist, erklärte, er habe gewusst, was Latzel mit der Aussage „die Verbrecher vom Christopher-Street-Day“ gemeint habe.
Denn es habe mehrere Schmierereien an der Kirche gegeben. Zudem seien Gottesdiensteilnehmer von Menschen mit Regenbogenfahnen daran gehindert worden, in die Kirche zu gelangen. Man habe sich „durchkämpfen“ müssen, so Feiffer. Zudem seien während des Gottesdienstes seinem Auto Kratzer zugefügt worden.
Der Zeuge Michael Feuchtmayr machte Angaben zur Audio-Aufzeichnung des Eheseminars. Er habe keine Kenntnis davon gehabt, dass es eine Tonaufnahme gab. Vermutlich sei diese für Menschen gedacht gewesen, die sich angemeldet hatten, aber kurzfristig abgesagt hätten, damit diese das Verpasste nachhören können. Die Aussage Latzels „die Verbrecher vom Christopher Street Day“ habe er nicht so verstanden, dass Latzel Homosexuelle grundlegend als Verbrecher sieht. Seines Erachtens sei sie auf die Angriffe gegen die St.-Martini-Gemeinde gemünzt gewesen. So habe es in der Gemeinde ein „Kiss in“ von gleichgeschlechtlichen Paaren gegeben. Diese hätten sich in der Kirche umarmt und geküsst. Deswegen habe es einen Polizeieinsatz gegeben.
Staatsanwaltschaft lehnt Einstellung des Verfahrens ab
Zu Beginn des Prozesses hatte sich Latzels Anwalt Böttner dafür ausgesprochen, das Verfahren nach Paragraph 153a der Strafprozessordnung einzustellen. Dies ist möglich, wenn es sich bei der verfolgten Tat um ein Vergehen handelt und das öffentliche Interesse sowie die Schwere der Schuld einer Einstellung des Verfahrens nicht entgegenstehen. Dem widersprach die Staatsanwaltschaft. Das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung liege auf der Hand. Die weiteren Termine für das Verfahren sind der 13., der 16. und der 20. Mai.
Klavierspielerin2 13.05.2022 16:24
13. Mai 2022.
Gutachter vor Bremer Gericht: Latzel-Äußerungen von der Bibel gedeckt
- Gutachter: Äußerungen Latzels bibeltheologisch korrekt
- Bibelwissenschaftler zeigt sich verständnisvoll ob der Irritation
- Zweite und liberalere Gutachterin wird ebenfalls noch gehört
Die umstrittenen Aussagen des Bremer Pastors Olaf Latzel zur Homosexualität haben nach Auffassung des Wiener Bibelwissenschaftlers Ludger Schwienhorst-Schönberger "eine gute biblische Grundlage". Das sagte der katholische Professor als er heute vor dem Bremer Landgericht als Gutachter befragt wurde. Demnach sind Latzels Äußerungen "keine private abwegige Sondermeinung".
Der streng konservative evangelische Theologe Latzel (54) wehrt sich vor die Kammer in einem Berufungsverfahren...
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/latzel-gutachter-bibel-berufung-bremen-102.html
Gutachter vor Bremer Gericht: Latzel-Äußerungen von der Bibel gedeckt
- Gutachter: Äußerungen Latzels bibeltheologisch korrekt
- Bibelwissenschaftler zeigt sich verständnisvoll ob der Irritation
- Zweite und liberalere Gutachterin wird ebenfalls noch gehört
Die umstrittenen Aussagen des Bremer Pastors Olaf Latzel zur Homosexualität haben nach Auffassung des Wiener Bibelwissenschaftlers Ludger Schwienhorst-Schönberger "eine gute biblische Grundlage". Das sagte der katholische Professor als er heute vor dem Bremer Landgericht als Gutachter befragt wurde. Demnach sind Latzels Äußerungen "keine private abwegige Sondermeinung".
Der streng konservative evangelische Theologe Latzel (54) wehrt sich vor die Kammer in einem Berufungsverfahren...
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/latzel-gutachter-bibel-berufung-bremen-102.html
Klavierspielerin2 14.05.2022 08:06
IDEA
FREI-/KIRCHEN
„Fall Latzel“: Verteidigung lehnt Gutachterin wegen Befangenheit ab
13.05.2022
Bremen (IDEA) – Im Berufungsverfahren gegen den Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde, Olaf Latzel, sind am zweiten Verhandlungstag am 13. Mai die Theologieprofessoren Isolde Karle (Bochum) und Ludger Schwienhorst-Schönberger (Wien) als Gutachter angehört worden. Nach der Befragung stellte Latzels Verteidiger Sascha Böttner (Hamburg) den Antrag, Karle wegen Befangenheit als Gutachterin abzulehnen.
Hintergrund: In dem Verfahren überprüft das Landgericht Bremen das Urteil des Amtsgerichts Bremen, das Latzel am 25. November 2020 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8.100 Euro (90 Tagessätze) verurteilt hatte. Der Grund waren Aussagen des Pastors in einem Eheseminar seiner Gemeinde im Oktober 2019.
Es wurde im März 2020 als Audiodatei auf YouTube veröffentlicht. Darin hatte er unter anderem Homosexualität als eine „Degenerationsform der Gesellschaft“ bezeichnet und gesagt: „Diese Homolobby, dieses Teuflische kommt immer stärker, immer massiver, drängt sich immer mehr hinein.“ Darüber hinaus sagte er: „Überall laufen diese Verbrecher rum vom Christopher Street Day.“
Latzel hatte sich für die Aussagen entschuldigt und die Aufzeichnung im Internet gelöscht. Die Bremische Evangelische Kirche hatte Latzel vorübergehend vom Dienst enthoben; inzwischen darf er aber wieder arbeiten.
Karle: Latzels Äußerungen waren unverantwortlich
Karle übte in ihrem Vortrag als Gutachterin scharfe Kritik an Latzels Äußerungen. Sie seien „jenseits des Korridors“, der als „evangelisch noch möglich“ zu betrachten sei. Latzel habe Homosexuelle aufgrund ihres „geschöpflichen Soseins“ als gottlos oder als Verbrecher bezeichnet und damit das zentrale biblische Gebot der Nächstenliebe missachtet.
Es sei heute „Konsens in der evangelischen Ethik“, dass Homosexualität nicht als Sünde anzusehen sei. Das zeige sich darin, dass mittlerweile alle evangelischen Landeskirchen die Trauung oder Segnung homosexueller Partner eingeführt hätten. Die Bibel äußere sich zwar an einigen Stellen negativ über homosexuelle Praxis, messe dem Thema aber keine zentrale Bedeutung bei.
Es sei auch nicht klar, welche sexuellen Praktiken mit den jeweiligen Textstellen (z.B. Römer 1,26-27) genau gemeint seien. Zur Zeit des Neuen Testaments etwa sei Homosexualität nicht als eine unveränderliche sexuelle Prägung gesehen worden, sondern als Laster, dem vor allem auch heterosexuelle Männer nachgingen.
Weiter sagte Karle, Latzel habe durch seine scharfen Formulierungen den Geist der Nächstenliebe missachtet. Er habe sich diffamierend über Homosexuelle und Geschiedene geäußert. Damit habe er unverantwortlich gehandelt und gegen sein Ordinationsgelübde verstoßen.
Verteidiger: Gutachterin war voreingenommen
Latzels Verteidiger Sascha Böttner begründete seinen Befangenheitsantrag damit, dass Karles Gutachten parteilich sei. Es zeige, dass die Theologin von vornherein eine „einseitige und ablehnende Haltung“ gegenüber Latzel eingenommen habe. So habe sie seine Äußerungen zu seinem Nachteil falsch interpretiert.
Außerdem weise das Gutachten wissenschaftliche Mängel auf und enthalte unzulässige rechtliche Wertungen. Über den Antrag wird am nächsten Verhandlungstag des Gerichts entschieden.
Schwienhorst-Schönberger: „Gute biblische Grundlage“
Der andere Gutachter, der katholische Theologe Schwienhorst-Schönberger, erklärte, Latzel habe für seine Bewertung der Homosexualität als sündhaft „von der Sache her eine gute biblische Grundlage“. Aus christlicher Sicht könne auch die radikale Gendertheorie als Widerspruch zur göttlichen Schöpfungsordnung gesehen werden. Das gelte auch für die Bewertung von Homosexualität als Degenerationsform der Gesellschaft. Diese Ansichten seien nicht Latzels „private Sondermeinung“, sondern würden weltweit nach wie vor von Theologen vertreten.
Die Schärfe, in der Latzel diese Ansichten zum Ausdruck gebracht habe, sei „irritierend“.
Dabei gehe es ihm aber um eine inhaltliche Abgrenzung von falscher Lehre und nicht um eine Ausgrenzung anderer Menschen. Sie erinnerten an die prophetischen Gerichtsworte und gesellschaftskritischen Positionen des Alten wie des Neuen Testaments.
Das Gericht hat für das Verfahren insgesamt vier Verhandlungstage angesetzt. Die weiteren Termine für das Verfahren sind der 16. und der 20. Mai.
FREI-/KIRCHEN
„Fall Latzel“: Verteidigung lehnt Gutachterin wegen Befangenheit ab
13.05.2022
Bremen (IDEA) – Im Berufungsverfahren gegen den Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde, Olaf Latzel, sind am zweiten Verhandlungstag am 13. Mai die Theologieprofessoren Isolde Karle (Bochum) und Ludger Schwienhorst-Schönberger (Wien) als Gutachter angehört worden. Nach der Befragung stellte Latzels Verteidiger Sascha Böttner (Hamburg) den Antrag, Karle wegen Befangenheit als Gutachterin abzulehnen.
Hintergrund: In dem Verfahren überprüft das Landgericht Bremen das Urteil des Amtsgerichts Bremen, das Latzel am 25. November 2020 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8.100 Euro (90 Tagessätze) verurteilt hatte. Der Grund waren Aussagen des Pastors in einem Eheseminar seiner Gemeinde im Oktober 2019.
Es wurde im März 2020 als Audiodatei auf YouTube veröffentlicht. Darin hatte er unter anderem Homosexualität als eine „Degenerationsform der Gesellschaft“ bezeichnet und gesagt: „Diese Homolobby, dieses Teuflische kommt immer stärker, immer massiver, drängt sich immer mehr hinein.“ Darüber hinaus sagte er: „Überall laufen diese Verbrecher rum vom Christopher Street Day.“
Latzel hatte sich für die Aussagen entschuldigt und die Aufzeichnung im Internet gelöscht. Die Bremische Evangelische Kirche hatte Latzel vorübergehend vom Dienst enthoben; inzwischen darf er aber wieder arbeiten.
Karle: Latzels Äußerungen waren unverantwortlich
Karle übte in ihrem Vortrag als Gutachterin scharfe Kritik an Latzels Äußerungen. Sie seien „jenseits des Korridors“, der als „evangelisch noch möglich“ zu betrachten sei. Latzel habe Homosexuelle aufgrund ihres „geschöpflichen Soseins“ als gottlos oder als Verbrecher bezeichnet und damit das zentrale biblische Gebot der Nächstenliebe missachtet.
Es sei heute „Konsens in der evangelischen Ethik“, dass Homosexualität nicht als Sünde anzusehen sei. Das zeige sich darin, dass mittlerweile alle evangelischen Landeskirchen die Trauung oder Segnung homosexueller Partner eingeführt hätten. Die Bibel äußere sich zwar an einigen Stellen negativ über homosexuelle Praxis, messe dem Thema aber keine zentrale Bedeutung bei.
Es sei auch nicht klar, welche sexuellen Praktiken mit den jeweiligen Textstellen (z.B. Römer 1,26-27) genau gemeint seien. Zur Zeit des Neuen Testaments etwa sei Homosexualität nicht als eine unveränderliche sexuelle Prägung gesehen worden, sondern als Laster, dem vor allem auch heterosexuelle Männer nachgingen.
Weiter sagte Karle, Latzel habe durch seine scharfen Formulierungen den Geist der Nächstenliebe missachtet. Er habe sich diffamierend über Homosexuelle und Geschiedene geäußert. Damit habe er unverantwortlich gehandelt und gegen sein Ordinationsgelübde verstoßen.
Verteidiger: Gutachterin war voreingenommen
Latzels Verteidiger Sascha Böttner begründete seinen Befangenheitsantrag damit, dass Karles Gutachten parteilich sei. Es zeige, dass die Theologin von vornherein eine „einseitige und ablehnende Haltung“ gegenüber Latzel eingenommen habe. So habe sie seine Äußerungen zu seinem Nachteil falsch interpretiert.
Außerdem weise das Gutachten wissenschaftliche Mängel auf und enthalte unzulässige rechtliche Wertungen. Über den Antrag wird am nächsten Verhandlungstag des Gerichts entschieden.
Schwienhorst-Schönberger: „Gute biblische Grundlage“
Der andere Gutachter, der katholische Theologe Schwienhorst-Schönberger, erklärte, Latzel habe für seine Bewertung der Homosexualität als sündhaft „von der Sache her eine gute biblische Grundlage“. Aus christlicher Sicht könne auch die radikale Gendertheorie als Widerspruch zur göttlichen Schöpfungsordnung gesehen werden. Das gelte auch für die Bewertung von Homosexualität als Degenerationsform der Gesellschaft. Diese Ansichten seien nicht Latzels „private Sondermeinung“, sondern würden weltweit nach wie vor von Theologen vertreten.
Die Schärfe, in der Latzel diese Ansichten zum Ausdruck gebracht habe, sei „irritierend“.
Dabei gehe es ihm aber um eine inhaltliche Abgrenzung von falscher Lehre und nicht um eine Ausgrenzung anderer Menschen. Sie erinnerten an die prophetischen Gerichtsworte und gesellschaftskritischen Positionen des Alten wie des Neuen Testaments.
Das Gericht hat für das Verfahren insgesamt vier Verhandlungstage angesetzt. Die weiteren Termine für das Verfahren sind der 16. und der 20. Mai.
Klavierspielerin2 17.05.2022 14:29
13. Mai 2022.
So völlig unterschiedlich bewerten 2 Gutachter den Bremer Latzel-Fall
Wie sind die Äußerungen des Pastors zu Homosexualität theologisch zu bewerten? Abweichender hätten die Expertisen zweier Gutachter im Landgericht kaum ausfallen können.
Der katholische Gutachter aus Wien.
Die protestanische Theologin.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/latzel-berufung-theologie-gutachten-100.html
So völlig unterschiedlich bewerten 2 Gutachter den Bremer Latzel-Fall
Wie sind die Äußerungen des Pastors zu Homosexualität theologisch zu bewerten? Abweichender hätten die Expertisen zweier Gutachter im Landgericht kaum ausfallen können.
Der katholische Gutachter aus Wien.
Die protestanische Theologin.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/latzel-berufung-theologie-gutachten-100.html
Klavierspielerin2 20.05.2022 14:42
Der Spiegel war am schnellsten, hier das Neueste:
Bremer Landgericht den Schuldspruch aufgehoben – mit Verweis auf die Religionsfreiheit.
Bremer Landgericht den Schuldspruch aufgehoben – mit Verweis auf die Religionsfreiheit.
janinaj 20.05.2022 17:58
Der Richter hat so begründet:
Weiter sagte Göhner, für die Beurteilung spiele auch eine wichtige Rolle, dass Latzel in dem Eheseminar konsequent von der Bibel her argumentiert habe. Seine Meinung, dass Homosexualität Sünde sei, falle unter den Schutz der Glaubensfreiheit. Außerdem habe er zwischen Sünder und Sünde unterschieden.
Die Homos fühlten sich diskriminiert. Der Richter jedoch hat dies nicht so gesehen und dies mit der Glaubensfreiheit und Religionsfreiheit - die übrigens auch im Grundgesetz verankert ist - begründet.
Der Richter hat Pastor Latzel auch zugute gehalten, dass dieser immer zwischen Sache und Person getrennt habe - letzter Satz in der Begründung.
Das ist genau das was ich hier auch immer und immer wieder geschrieben haben: Man muss zwischen Sache und Person unterscheiden, dann kann man auch auf Augenhöhe kommunizieren. Sobald diese Unterscheidung nicht erfolgt, fühlt man sich angegriffen, es wird scharf geschossen und schlimmstenfalls landet dann - wie hier - so eine Sache vor Gericht. Ich habe die Äußerung von Alberlix versucht aufzugreifen.
Weiter sagte Göhner, für die Beurteilung spiele auch eine wichtige Rolle, dass Latzel in dem Eheseminar konsequent von der Bibel her argumentiert habe. Seine Meinung, dass Homosexualität Sünde sei, falle unter den Schutz der Glaubensfreiheit. Außerdem habe er zwischen Sünder und Sünde unterschieden.
Die Homos fühlten sich diskriminiert. Der Richter jedoch hat dies nicht so gesehen und dies mit der Glaubensfreiheit und Religionsfreiheit - die übrigens auch im Grundgesetz verankert ist - begründet.
Der Richter hat Pastor Latzel auch zugute gehalten, dass dieser immer zwischen Sache und Person getrennt habe - letzter Satz in der Begründung.
Das ist genau das was ich hier auch immer und immer wieder geschrieben haben: Man muss zwischen Sache und Person unterscheiden, dann kann man auch auf Augenhöhe kommunizieren. Sobald diese Unterscheidung nicht erfolgt, fühlt man sich angegriffen, es wird scharf geschossen und schlimmstenfalls landet dann - wie hier - so eine Sache vor Gericht. Ich habe die Äußerung von Alberlix versucht aufzugreifen.
AndreasSchneider 20.05.2022 18:34
Ein Richter, der tatsächlich so viel Anstand und Gottesfurcht hat, dass er vermag, fair zu urteilen, wenngleich er Latzel möglicherweise besser beurteilt hat, als es den Fakten entsprach.
Die Unterscheidung zwischen Sünde und Sünder.
Selbst die Welt versteht das hier, in Person des Richters, wie weise!
Es gibt eine Person hier auf CsC, die das nicht versteht, ja für falsch hält.
Wie bedauerlich!
Wichtig auch der Hinweis, möglicherweise von Latzels Anwalt, dass gerade auch die "bunte" Gesellschaft verschiedene Standpunkte aushalten muss.
Bleibt zu hoffen, dass die Stastsanwaltschaft nicht in Revision geht.
Wie es insgesamt mit der öffentlichen Reaktion auf Glaubens Standpunkte weitergeht, bleibt abzuwarten.
Andreas
Die Unterscheidung zwischen Sünde und Sünder.
Selbst die Welt versteht das hier, in Person des Richters, wie weise!
Es gibt eine Person hier auf CsC, die das nicht versteht, ja für falsch hält.
Wie bedauerlich!
Wichtig auch der Hinweis, möglicherweise von Latzels Anwalt, dass gerade auch die "bunte" Gesellschaft verschiedene Standpunkte aushalten muss.
Bleibt zu hoffen, dass die Stastsanwaltschaft nicht in Revision geht.
Wie es insgesamt mit der öffentlichen Reaktion auf Glaubens Standpunkte weitergeht, bleibt abzuwarten.
Andreas
(Nutzer gelöscht) 20.05.2022 18:42
Meinungen können verletzen.
Klavierspielerin2 20.05.2022 20:06
20.05.2022
KÖLN ‐ Dariusz Oko hatte homosexuelle Priester als "Krebsgeschwür" bezeichnet, ist deswegen aber nun nicht vorbestraft: Er wie auch der Publizist Johannes Stöhr müssen zwar beide Geldauflagen zahlen, das Verfahren gegen sie wurde jedoch eingestellt.
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/96774/#jump-to-new-or-last-comments
KÖLN ‐ Dariusz Oko hatte homosexuelle Priester als "Krebsgeschwür" bezeichnet, ist deswegen aber nun nicht vorbestraft: Er wie auch der Publizist Johannes Stöhr müssen zwar beide Geldauflagen zahlen, das Verfahren gegen sie wurde jedoch eingestellt.
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/96774/#jump-to-new-or-last-comments
Gegen den umstrittenen Bremer Pastor Olaf Latzel wird ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Das beschloss der Kirchenausschuss der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) am Donnerstagabend. Aufgrund der laufendenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung werde dieses kirchliche Disziplinarverfahren nach der Eröffnung zunächst ausgesetzt, hieß es. Für die weitere Durchführung des Verfahrens sei von Bedeutung, ob die Äußerungen Latzels von den staatlichen Ermittlungsbehörden als Straftat eingestuft würden.
Der Seelsorger der Bremer Innenstadt-Gemeinde Sankt Martini hatte bei einem auch auf Youtube veröffentlichten Eheseminar über Homosexualität gesprochen und unter anderem gesagt: "Überall laufen diese Verbrecher rum vom Christopher Street Day. Der ganze Genderdreck ist ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung, ist teuflisch und satanisch." Später entschuldigte er sich für die Worte und führte an, er habe nichts gegen Homosexuelle. Mit dem Wort "Verbrecher" habe er "militante Aggressoren" gemeint, die ihn und seine Gemeinde immer wieder attackierten.
Latzels Äußerungen hätten in der Öffentlichkeit mit Recht Empörung hervorgerufen, bekräftigte der Kirchenausschuss der BEK. Das Gremium distanzierte sich erneut von den Diffamierungen Latzels gegen Homosexuelle. Auch wenn sie nicht als strafbar eingestuft werden sollten, schadeten derartige Entgleisungen dem Ansehen der ganzen Kirche erheblich.
Bedford-Strohm: "Unerträgliche" Aussagen
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte Anfang der Woche Latzels Aussagen verurteilt. Diese seien "unerträglich", sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm dem "Spiegel". Der Kirchenausschuss der BEK verurteilte "auf das Schärfste die Äußerungen, in denen Menschen herabgesetzt, beleidigt und in ihrer Würde verletzt werden".
Latzel fiel in der Vergangenheit mehrfach wegen beleidigender Äußerungen insbesondere auch gegenüber dem Islam auf. 2015 hatte er in einer Predigt auch den "Urbi et Orbi"- Orbi"-Segen des Papstes als "ganz großen Mist" bezeichnet und Katholiken "Reliquiendreck" vorgeworfen.
Unterdessen hatten bis Donnerstagabend mehr als 15.500 Personen eine Online-Petition für den Bremer Pastor unterzeichnet. Sie sprechen sich darin gegen eine Suspendierung des konservativen Theologen aus. Als Rechtfertigung führen sie die "freie Glaubens- und Meinungsfreiheit in den evangelischen Kirchen in Deutschland" an. Auch der Kirchenvorstand der St.-Martini-Gemeinde hatte sich an die Seite Latzels gestellt. Er sei dankbar für dessen klare und bibelzentrierte Predigten. (tmg/KNA/epd)