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Der moderne Narzisst versus der vom Heiligen Geist geprägte Christ

Der moderne Narzisst versus der vom Heiligen Geist geprägte Christ
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Die moderne Gesellschaft hat sich durch vielfältigen Anpassungsdruck den modernen Narzissten geschaffen. Die Sucht, das faustische Taumeln von Begierde in Genuß ist nur eine der bestimmenden Verfalls- und Reduktionsmerkmale. In der Sucht verunglückt er, indem er seine exzentrische Bahn im Treibsand beendet.

Die letzte Instanz, an die sich die narzisstische Persönlichkeit hält, ist das Innere, das Gefühl. Und das bedeutet eine selbst geschaffene Haltlosigkeit. Todesfurcht und Frustrationen bringen das Gefühl der Leere, sobald sich der Genuß zum Ende neigt. Der moderne Narzisst ist beständig auf der Suche nach sich selbst und auf der Flucht vor Selbstfestlegung. Er verlässt sich gerade deshalb auf sein Gefühl, welches ihn dazu anleitet Handlungen anzustoßen oder zu stoppen, damit seine exzentrische Lebensbahn nicht gestoppt wird. Der moderne narzisstische Mensch fühlt sich dabei von seinem Gefühl gut beraten, wo das Gefühl ihm suggeriert, sich nicht auf Erfahrungen anderer einzulassen. Das heißt aber nichts anderes, als nur das mit der prinzipiellen Unkontrollierbarkeit verträgliche Selbst gefühlsmässig akzeptabel ist. Damit bleibt der moderne narzisstische Mensch in der Haltlosigkeit gefangen. In der Welt seiner inneren Leere führen Genuß zu flüchtiger Selbststabilisierung und suggeriert "wahre Identität".   

Hilf- und haltlos entspricht dieser Mensch der Realität der modernen Gesellschaft. Er passt sich ihr an, wie er in sie eingepasst wird, er prägt sie mit, wie er von ihr in Bestätigungs- und Enttäuschungserfahrungen geprägt wird.

Diesem modernen Narzissten steht der Christ gegenüber, der sich von Gottes Geist formen und leiten lässt. Gottes Geist, der die Macht Gottes durch und für seine Geschöpfe erfahrbar macht, der in weltweiten Glaubensbewegungen am Werk gesehen wird, ist in den vorherrschenden theologischen  Denkformen nur schwer zu erfassen, die das reiche Wirken des Geistes mit uniformen oder hierarchischen Einheitsvorstellungen erfassen und darstellen wollen. Der Geist ist nicht zu erfassen im Rahmen einer Gemeinschaft, die durch Zuteilung oder Entzug von Achtung ihre Weiterentwicklung und Weltgestaltung zu steuern versucht. 

Wohl aber trifft der Geist auch auf Menschen, die einander in ihren unterschiedlichen Erlebnisformen begegnen und annehmen. Der Geist hebt diese Formen auf, erweitert sie beständig, u.a. um an ihnen die Herrlichkeit Gottes zu offenbaren. Diese Offenbarung geht einher mit dem Drang, ein immer tieferes und umsichtigeres Erbarmen, eine immer integrativere, für Differenzen sensiblere Gerechtigkeit und eine immer deutlichere und klarere Gotteserkenntnis zu verwirklichen.

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 09.10.2020 11:54
...gerne möchte ich in Anlehnung an meine persönliche Erfahrung ergänzen...dass der (moderne) Narzisst...resistent ist gegen jegliche Form der Kritik...gegen jede Korrektur von Außen...und wenn sie noch so wertschätzend und soo liebevoll verpackt ist...das erschwert den Umgang mit ihnen ungemein...zudem verträgt sich finsternis nicht gut mit LICHT...
 
(Nutzer gelöscht) 09.10.2020 13:25
Ein paar Anmerkungen:

- Ich würde eher von einem multimedialen-wirtschaftlich geförderten Egozentrismus        sprechen als von Narzissmus - die psychologische Dimension ist doch eine andere.

- Das scheinbar faustsche Paradoxon hat ebenfalls wenig damit zu tun ...

- Ich würde auch nicht zwischen Christen und allen anderen polarisieren - tatsächlich habe ich in allen christlichen Institutionen und Organisationen mehr Schein als Heiligkeit festgestellt.
 
(Nutzer gelöscht) 09.10.2020 14:15
Moin Bluehorse,

den letzten beiden Abschnitten kann ich "nur sowas von" zustimmen.

Und es ist echt schön geschrieben. Wo finde ich JC in diesem Zusammenspiel?
 
Bluehorse 09.10.2020 14:35
hallo MunsteadWood,

Du bist hier noch relativ frisch. Herzlich willkommen.

Ich lese von Dir: - Ich würde eher von einem multimedialen-wirtschaftlich geförderten Egozentrismus sprechen als von Narzissmus - die psychologische Dimension ist doch eine andere."
Da stimme ich Dir auch zu. Persönlich jedoch treffe ich nie auf eine Gesellschaft, sondern immer auf eine Person oder einen kleinen Personenkreis (Gruppe). Deswegen halte ich den Begriff Narzissmus schon auch für zutreffend. Wenn jedoch Dir für die Anwendung dieses Begriffs "hier" die psychologische Begründung fehlt, hole ich das gerne nach.  

Du schreibst:  Das scheinbar faustsche Paradoxon hat ebenfalls wenig damit zu tun ...

Meinst Du wirklich, dass das die Bedeutung von Begierde und Genuß gesellschaftlich irrelevant ist, um eine Trendaussage machen zu können? 

Du schreibst: - Ich würde auch nicht zwischen Christen und allen anderen polarisieren - tatsächlich habe ich in allen christlichen Institutionen und Organisationen mehr Schein als Heiligkeit festgestellt.

Es geht mir nicht um das Phänomen des Anscheins. Im übrigen halte ich das Attribut "christlich" für irreführend, wenn es um Organisationen und Institutionen geht. Christ kann immer nur der einzelne Mensch sein. "christliche Organisation " ist lediglich eine umgangssprachliche Erscheinung. 

Frage: Warum lehnst Du Polarisierung ab? Aus meiner Sicht ist Polarisierung mehr oder weniger ein Fakt, der immer dann gegeben ist, wenn sich der Mensch bewusst vom Heiligen Geist führen lässt. 
Mir ist schon klar, dass in kirchlichen Kreisen Polarisierung als Thema unerwünscht ist, um den (nicht-christlichen) Besuchern das Gefühl "wir gehören zusammen" zu vermitteln. Nach meiner Meinung trägt das jedoch zur Desorientierung bei und steht einer klaren Entscheidung für Jesus im Wege. 
 
Bluehorse 09.10.2020 14:37
Picus

"Wo finde ich JC in diesem Zusammenspiel?" 

Du brauchst Jesus nicht finden. Jesus findet Dich. Dazu verhilft der Heilige Geist. Lassen wir uns vom Heiligen Geist führen, sind wir Jesus ganz nahe und ER uns.
 
(Nutzer gelöscht) 09.10.2020 14:45
Bluehorse,

wo das ein Wirken des Hl. Geistes ist, da wollen wir frohgemut sein.
 
Schneeball 09.10.2020 14:47
in dem Beitrag von IKorXIII 11.54 steckt so viel Wahrheit !
Warum sage ich das ?
--
Ich hatte 23 Jahre Gelegenheit in einer kleinen,privaten seelsorgerlichen Arbeit mit extrem
in ihrer Persönlichkeit veränderten Menschen mit zu arbeiten.

Das absolute "Resistent-sein" - aber wirklich absolut ! - gegen jede Form von Kritik
war der Hauptgrund,daß Heilung sehr oft nicht geschehen konnte.

Allgemein gesprochen : Der Mensch ist -durch seinen Verlust zu Gott - sich selbst zum
Maßstab geworden.Der Mitmensch ist wenn überhaupt nur noch von der Bedeutung,daß er "mir"  und meinen Bedürfnissen dient.
Das elementare Gebot der "Nächsten-Liebe" und der Wertschätzung des anderen auf
Augenhöhe mit mir bleibt dadurch völlig auf der Strecke.
Es ist letztlich Ausbeutung und es geht nur noch um Befriedigung egoistischer Interessen.

Liebe - ,die in Christus ihren Ursprung hat - sucht nicht das Ihre ! sagt Paulus in 1.Kor.13 

Und somit ist diese "Liebe" das Einzige auf dieser ver-rückt-en Erde,das erlösenden Charakter hat.
 
Bluehorse 09.10.2020 14:49
nicht Liebe allein, liebe Schneeball, sondern auch der Heilige Geist bringt Erlösung und Heilung.
 
(Nutzer gelöscht) 09.10.2020 14:55
"Allgemein gesprochen : Der Mensch ist -durch seinen Verlust zu Gott - sich selbst zum
Maßstab geworden.Der Mitmensch ist wenn überhaupt nur noch von der Bedeutung,daß er "mir"  und meinen Bedürfnissen dient.
Das elementare Gebot der "Nächsten-Liebe" und der Wertschätzung des anderen auf
Augenhöhe mit mir bleibt dadurch völlig auf der Strecke.
Es ist letztlich Ausbeutung und es geht nur noch um Befriedigung egoistischer Interessen."


...treffender hätte ich es nicht formulieren können...denn, deckungsgleich mit meinen Erfahrungen...vielen Dank liebe @Schneeball 😘
 
(Nutzer gelöscht) 09.10.2020 14:57
Das absolute "Resistent-sein" - aber wirklich absolut ! - gegen jede Form von Kritik

war der Hauptgrund,daß Heilung sehr oft nicht geschehen konnte.


@Schneeball, schade dass das von deiner jahrelangen Seelsorgearbeit übrig blieb.
Heilung geschieht auch nicht über Kritik. Wenn du das glaubst, dann ist es sehr gut, dass deine Schützlinge da absolut resistent waren.
Aber du bist nicht alleine mit so einer Haltung auf dem Seelsorgefeld. Leider.
 
Schneeball 09.10.2020 19:17
Guten Abend, - ich war draußen - Regenspaziergang,gegen Ende kam sogar die Sonne raus,
dann noch ein Telefonat - jetzt hier meine Antworten :

@ Bluehorse,14.49 - ja - Liebe ohne den Heiligen Geist - wie Schwimmen ohne Wasser.
Meine ganz natürliche Liebesfähigkeit und Willigkeit wäre bereits am frühen Morgen erschöpft,würde sie nicht gespeist von Gottes ewigem Geist der Liebe,der Kraft,der
Wahrhaftigkeit und und und . . .
Eine Liebe ohne SEINE Kraft verändert nichts!
Und der Tenor Deiner drei Blog's momentan ist doch Analyse des Vorherrschenden mit
dem Ziel des Denkanstoßes,der Änderung (?).Schreiben just for fun - nicht so mein's.
Also : "Lieben" wir - mit SEINER Kraft.
 
Schneeball 09.10.2020 19:32
@ist,14.57 -
Danke für Dein Feedback!
Ich stimme Dir aber sowas von zu !
Hätte ich nur diese (Resistenz gegen jede Form von Kritik war der Hauptgrund,daß Heilung
oft nicht geschehen konnte) Erfahrung behalten - oh Elend für mich,oh Elend für die Arbeit!

Nein - es gab Tag für Tag sichtbare,starke,gewaltige Veränderungen - und nicht wegen der
Kritik! Sondern wegen dem Wirken des Heiligen Geistes in und an den Herzen.
--
Ich denke hier könnte ein kleiner Exkurs hilfreich sein,der den Gesprächsverlauf des Blog's
wiedergibt :
Bluehorse schrieb von Veränderung durch den Heiligen Geist
IKor.XIII macht darauf aufmerksam,daß sich Menschen gegen Kritik resistent verhalten
können.
Ich bringe ein Beispiel zur Resistenz und sage: Hilfesuchende waren resistent.
Diese Verallgemeinerung bewirkt bei Dir zu Recht Kritik: Wenn ein Therapiekonzept aus-
schließlich mit Kritik arbeitet,ist es falsch.
Exkursende
---
Nun fahre ich in meinem Text fort :
Dort,wo ein Mensch erfährt,daß er angenommen ist und die Kritik als Entscheidungshilfe
zur Lebensförderung annimmt - dort wurden immer heilende Veränderungen sichtbar.
 
 
 
 
Schneeball 09.10.2020 19:46
jetzt noch @Lebenistmehr12 -
"Kritik" ist ein weites Feld.
Ich bin ein Mensch,der gerne vom Grundsätzlichen zum Einzelnen geht.
Grundsätzlich meint der Begriff - er kommt aus dem Griechischen - "entscheiden".
Eine Krisis ist eine Situation,die sich zum Leben hin oder zum Tod hin (ganz extrem
gesprochen) entscheiden kann.
Das Wort "Kritik" wird leicht als negativ wahr genommen.
Es ist aber per se nicht schlecht.
---
Wenn ich also einem Freund,einer Freundin der/die täglich 10 Tafeln Schokolade verdrückt,
sage,daß ich selbiges nicht so prickelnd finde,wäre das Kritik.
Natürlich ist ein Gespräch außerdem angebracht.
Kritik sucht das Wohl des anderen,zeigt eventuell Grenzen auf und muß selbstreflektierend
sein.Warum sage ich das,was ich sage? Welches Motiv leitet mich ?
Wem gegenüber muß ich mich in meinem "Kritisieren" verantworten ?
---
Einzelheiten - unmittelbar aus dem therapeutischen Geschehen - sind für eine Öffentlichkeit
tabu.
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