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Fernbeziehung zu Gott

Fernbeziehung zu Gott
Fernbeziehung zu Gott

Die meisten Christen leben in einer Fernbeziehung zu Gott. Man kann diese Beziehung grob mit der Situation bis zum Jahr 1860 vergleichen: Bis dahin gab es noch kein Telefon, und die Leute schrieben sich Briefe, die oft lange Laufzeiten hatten.

Die Bibel wird gelegentlich auch als „Brief Gottes an uns“ bezeichnet. Die Christen leben in der Fernbeziehung zu Gott meistens auf schriftlicher Ebene wie vor 1860: Sie sind im Wesentlichen auf die Bibel angewiesen. Nur ganz selten gibt es mal ein direktes und unmittelbares Treffen mit Gott.

Solch eine Fernbeziehung hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile sind: Man fühlt sich überhaupt nicht unter direkter Aufsicht. Man kann sich frei bewegen und entfalten. Und wenn man eine Sturm- und Drangzeit hat, kann man auch mal ordentlich auf den Putz hauen. Die schriftlichen Anweisungen, die man biblisch erhält, sind in der Regel sehr allgemein gehalten, und man kann sie sich zum Teil ziemlich weit so auslegen, wie es einem gerade paßt.

Das ist aber zugleich auch ein Nachteil solch einer Fernbeziehung zu Gott: Man steht ein bisschen allein da. Genaueres zu sinnvollem und hilfreichem Verhalten in ganz konkreten Situationen erhält man so nicht. Oder allenfalls in ganz seltenen Ausnahmefällen.

Die nächsthöhere Stufe der Fernbeziehung lässt sich grob mit einer Email-Beziehung vergleichen:
Man kann dem Gegenüber – also Gott – den persönlichen konkreten Hilfebedarf im Gebet schildern. Und vielleicht bekommt man fast postwendend eine hilfreiche Antwort. Diese Antwort kann etwa durch Bibelverse geschehen, die „aufleuchten“. Durch verblüffende Umstände. Oder durch die Worte anderer Menschen. Häufig allerdings gibt es keine Antwort. Aber die Beziehung ist immerhin ein Stück lebendiger.

Eine weitere Stufe ist eine Art Telefonbeziehung zu Gott – aber nur ganz wenige erreichen diese Stufe. Christen auf dieser Stufe besprechen ihr Problem direkt mit Gott, und Gott gibt ihnen häufiger auch sofort und direkt hörbar, sichtbar oder fühlbar Antwort.

Und nur ganz selten zieht Gott bei Christen sozusagen direkt in die Wohnung nebenan ein. Das ist so ziemlich die höchsterreichbare Stufe. Und da muss schon längst das Bedürfnis verschwunden sein, sich nach eigener Lust und Laune auszuleben. Und man muss völlig auf den Willen Gottes eingeschwungen sein. Sonst hält man es nicht aus, Gott so nahe zu haben und jederzeit unmittelbar kontrolliert zu sein.

Die allerhöchste Stufe ist aber erst nach dem Tod erreichbar: Die allergrößte Nähe zu Gott.

Wenn man nun die Stufen überschaut, dann ähnelt ihre Entwicklung einer Partnerschaft auf  menschlicher Ebene. Aus einer Fernbeziehung wird Stufe für Stufe eine immer engere Partnerschaft. Und schließlich so etwas wie eine Ehe, die dann eine Ewigkeit hält.

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 11.09.2020 18:43
Manchmal wünsche ich mir wieder nur Briefe als Kommunikationsmittel zurück. Das würde manche Kommunikation deutlich vereinfachen, weil jeder noch mal darüber liest, was er geschrieben hat und ob es verständlich ist.
Im Bezug auf Menschen und im Bezug auf Gott.
 
Schneeball 11.09.2020 19:05
Originell Rolf  - wie immer ! Oder meist ! 😉
--
Also - bei mir wohnt Gott direkt in meinem Zimmer - und - ich fühle mich überhaupt nicht
kontrolliert.
Sondern: Geborgen,gehalten,geführt - lauter "tolle" Sachen.
Der "Draht" oder der Briefverkehr ist ständig.
Damit mache ich mich überhaupt nicht groß - aber - das ist das,was uns Jesus eigentlich
mit Seinem Lebenseinsatz wieder möglich machen wollte!
Es ist wirklich das Beste,was es gibt.
 
RolfK 11.09.2020 19:49
Ah, Schneeball,
tolle Ergänzung!
Ja, die ihn bis in ihr Haus einladen, über die freut sich Gott und kommt zu ihnen,
wenn sein Wille da hochgeschätzt wird.
 
(Nutzer gelöscht) 11.09.2020 22:22
Und wie bei einer Partnerschaft auf menschlicher Ebene, kann es auch in der eigentlich schon lange bestehenden und engen Verbindung mit Gott passieren, dass sie unmerklich und schleichend immer mehr in den Hintergrund rückt, wenn man sich treiben und ablenken lässt. Ablenkungen gibt es ja genug. Zunächst merkt man das noch nicht so, bis man durch ein Ereignis wieder "aufwacht". Dann ist es sehr schön zu wissen, dass wir umkehren und neu anfangen können. Danach erkennt man, was in den Zeiten, in denen man nicht so mit Gott verbunden war, gefehlt hat. (z. B. die Freude oder das Gefühl der Geborgenheit)
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