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Bibel nur situationsbezogen gültig?

Bibel nur situationsbezogen gültig?
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Bibel nur situationsbezogen gültig?

Es gibt zwei Aussagen von Jesus, die sich rein formal widersprechen:
1. "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich, und wer mir nicht sammeln hilft, der zerstreut.“ (Mat 12,30)
2. „Wer nicht gegen uns ist, ist für uns!“ (Mk 9,40)

Im ersten Fall zieht Jesus den Kreis derer, die zu ihm gehören, sehr eng.
Im zweiten Fall zieht er den Kreis sehr weit. Da fragt man sich doch: Ja, was denn nun?

Aus dieser logischen Klemme kommt man nur heraus, wenn man davon ausgeht, dass Jesus diese Sätze in unterschiedliche Situationen hinein gesagt hat. Und dass sie dementsprechend nur situationsbezogen gültig sind.

Das könnte aber für die ganze Bibel heißen: Da ist nichts absolut in jeder Situation gültig.
Es kann immer erst einmal auf den Zusammenhang ankommen, in dem ein Wort in der Bibel steht. Und danach kommt es auch noch auf die persönliche Situation an, ob dieses Wort die Richtschnur für eigenes Verhalten sein kann.

Da ist dann also häufiger Denken und Prüfen gefragt. Und gut ist der Mensch dran, der sich darüber hinaus noch vom Heiligen Geist leiten lassen kann.

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 04.07.2020 17:18
Was ist richtig?

vor Gott, und was ist falsch? Was ist gut, - und was ist böse?

Was ist IHM recht, - und was ist Sünde?

In vielen Krisensituationen unseres Lebens taucht diese Frage auf.
"Kann denn Liebe Sünde sein", hat mich einmal ein im kirchlichen Sinne frommer und engagierter Seminarbesucher gefragt, und hat gemeint, "Liebe" sei das, was in seinem (gemischten) Sauna-Betrieb in den Nebenzimmern stattfindet. Ist das richtig, - oder falsch?

Wo finden wir einen Maßstab, an dem wir unser Tun und Lassen, unser Streben und Wollen messen und mit dem Willen Gottes vergleichen können?

Routinierte Bibelkenner könnten nun wie aus der Pistole geschossen antworten: Exodus 20 (2. Mose 20) und Matthäus 5-7: In den zehn Geboten und in der Auslegung, die Jesus uns dazu in seiner Bergpredigt gibt.
Wer diese Bibelworte aber ernst und wörtlich nimmt, der findet zum Beispiel: Frauen ist jede beliebige sexuelle Freiheit erlaubt, den Männern aber so gut wie garnichts. Man darf laut Bibel seines Nächsten Weib nicht begehren, Männer aber jederzeit. Man darf als Mann eine Frau weder umflirten noch wegschicken, es ist den Frauen aber nicht verwehrt, ihrem Ehemann davonzulaufen, sich einen anderen, verheirateten Mann zu schnappen und so weiter. Wohl bemerkt: Wenn wir Wort für Wort ernst nehmen, so wie es dasteht, und alles, was nicht dasteht, als erlaubt oder gut betrachten. Gott hat das nicht verboten.
Wirklich?

Und ähnliche Fragen könnte man nicht nur beim sechsten, sondern bei allen zehn Geboten finden und stellen.
"Man muss das nicht dem Buchstaben, sondern dem Sinn nach verstehen", sagt uns die Bibel und sagen uns manche Ausleger, wenn wir vor solchen Fragen stehen. "Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig". (2. Kor. 3,6).
Aber damit stehen wir sofort vor der (neuen) Frage: Wer legt richtig aus?

Es gibt ja auch da tausende von verschiedenen Auslegungen und soviel "Sinn", wie es Köpfe gibt. Oft hört man da das genaue Gegenteil von dem, was man dort hört oder liest, - und alle berufen sich auf die Bibel: Katholiken wie Protestanten, Baptisten wie Zeugen Jehovas, Charismatiker ebenso wie Orthodoxe und alle anderen. Je länger und intensiver, je ernster und gläubiger wir suchen und alles, wahrhaft alles prüfen, desto ratloser müssen wir werden.

Oh Gott, was sollen wir tun?
 
Was ist richtig, - und was ist Sünde?

Ich will zu den vielen tausend Regeln und Auslegungen, die es bereits gibt und die viele Bücherschränke mit theologischer Literatur füllen, nichts hinzufügen. Ich kann es sehr, sehr kurz machen.
Meine Erfahrung dazu ist die:
Alle diese Auslegungen sind gleichermaßen richtig und falsch. Keine ist besser oder schlechter, solange wir d e n  MENSCHEN, für den das gelten und dem das helfen soll, nicht genau vor uns haben und einbeziehen. Für einen Mönch auf dem Berge Athos zum Beispiel werden beim sechsten Gebot ganz andere Fragen wichtig wie für den Besitzer eines Massagesalons und ein Fotomodell in einer unserer Großstädte oder für das Ehepaar Maier, das mit sieben Kindern langsam genug hat. Und einem prüden, verklemmten Purianer muss man etwas anderes sagen als das, was einem sexuell unbeherrschten, untreuen oder ausschweifenden Zeitgenossen zu sagen wäre.

Weil also der eine Theologe bei seiner Auslegung an das Nachtleben einer Großstadt denkt und der andere an die gestern gehörte Beichte einer Klosterfrau, deshalb gibt es so verschiedene, oft gegensätzliche Auslegungen der Gebote Gottes. Und weil auch Moses nicht zu uns, sondern zu ganz anderen Menschen gesprochen hat, finden wir: Hier wird alles verboten, dort aber alles erlaubt. Und deshalb sind wir, wenn wir alles geprüft und überall gesucht und gefragt haben, am Ende völlig verwirrt und wissen erst recht nicht mehr, was gut und böse, was richtig und falsch, was Sünde ist oder was Gott hier von uns will. Und wir fühlen uns hilflos, unverstanden und im Stich gelassen.

Nicht wahr?

Und wer meint, er wüsste bestens Bescheid, ist ebenso un- wie eingebildet und tut seinen Mitmenschen nur weh.

Gibt es denn dann gar nichts, was objektiv richtig oder falsch, was immer und unter allen Umständen eine Sünde, - oder was vor Gott absolut recht wäre?

Wer die Bibel nicht nur flüchtig, sondern gut kennt, der weiß: Gott ist der Lebendige und ist völlig frei. ER sagt hier dies, dort das Gegenteil. Und beides gilt. Jedes seiner Worte hat ewigen Bestand, weil es Wirklichkeit schafft.

Er gibt Moses und dem Volk am Sinai das Gebot: "Du sollst nicht töten". Dem Abraham aber gebietet er, seinen Sohn Isaak zu töten.
Und von Saul verlangt derselbe, ewige Got durch den Propheten Samuel: "Schlage die Amalekiter, und verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel". Und weil Saul einiges verschont, was er gehorsam töten sollte, wird er von Gott verworfen. (Siehe 1. Samuel 15). Und das tut genau jener Gott, der zuvor geboten hatte: "Du sollst nicht töten"!

Für die starre Logik und für theo-logisches Prinzipdenken ist das ein Skandal, - nicht wahr?

Woran sollen wir uns denn halten?

Wer hört denn heute Gottes Stimme und kann uns sagen, was richtig und was falsch, - wenn auch die zehn Gebote nicht zuverlässig und unter allen Umständen gelten, wenn Gott auch das Gegenteil von uns wollen kann, - weil er eben lebendig und nicht starr oder tot ist?

Und vor allem: Wie kann ich den Willen Gottes in den immer wieder neuen Situationen des Alltags, also für mein persönliches Leben, erkennen?

Wenn er doch nicht für a l l e gleichermaßen gilt, dann muss und will ich das!

Spätestens hier sind wir alle in der Klemme, - nicht wahr?
Und ohne Jesus würden wir nie einen Ausweg finden können.

Aber dann wird Gott Mensch, lebt als Mensch Jesus mitten unter uns und sagt uns mit seinen Worten, zeigt uns mit seinen Taten, wie man dieses Problem löst. Ja, mehr noch: Er schenkt uns seinen Geist, der i n  u n s Klarheit schafft und uns vom geistigen Tod zum Leben, vom Gesetz zur Gnade führt.

Was Jesus uns vorlebt und was er sagt, ist: "Die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung". Oder, mit anderen Worten: "Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen zuerst". (Matthäus 7, 12 und Lukas 5, 31).
Etwas ausführlicher gesagt, bedeutet dies:
Wir sollen uns, so gut wie wir das eben können, in die Lage unserer Mitmenschen hineinversetzen, sollen uns dann fragen, was ihnen am besten hilft und dient, und genau das sollen wir dann f ü r  s i e tun. Denn genau das würden wir ja wollen, dass "uns die Leute tun", - nicht wahr?

Dabei muss das, was einem Mitmenschen am besten hilft und dient, nicht identisch sein mit dem, was er selbst will. Wenn ein kleines Kind ein Feuerzeug oder Rasierklingen haben will, ich sehe aber, dass es damit Schaden stiften kann, werde ich es ihm keinesfalls geben. Damit wäre ihm nicht geholfen, sondern geschadet.

Im Klartext: Gott will, dass wir einander liebhaben. Und das bedeutet: Dass wir alles, was wir tun, für unsere Mitmenschen tun, zu ihrem Wohl.
Und wenn wir einmal nicht wissen, was ihnen wohltut, dann können wir ja fragen. Wir können sie selbst fragen, wir können aber auch unser eigenes Herz fragen, ja wir können Jesus fragen, - im Gebet. Die Antwort wird uns ins Herz gelegt, das heißt, wir werden in uns selbst erspüren können, womit unserem Du, unserem Mitmenschen, am besten geholfen ist, JESUS hat uns versprochen:

"Ich bin bei Euch, an allen Tagen".

Wozu ist er bei uns?
Ich denke, um uns zu führen und zu leiten (wen wir das wollen und ihn darum bitten). Das heißt: Um uns zu zeigen, was Liebe ist - in jedem Alltag und in jeder ganz persönlichen Situation, auch in der uns noch unbekannten, neuen.
Was wir aus Liebe zu einem Du tun, dann niemals Sünde sein, weil es uns vor der Liebe (und Gott ist d i e  L i e b e) nicht trennt. Es verbindet uns mit ihr. Auch dann, wenn es einem Mitmenschen zum Beispiel den Tod bringt, - wie dem Ananias und der Saphira (Apostelgeschichte 5). Die Worte des Petrus haben sie getötet. Hat er deshalb gesündigt?

Gott sei Dank, dass er uns von der Knechtschaft des Gesetzes erlöst und zu Kindern der Liebe gemacht hat, - durch das Leben und Sterben Jesu Christi, der uns in seinem Geist führen und leiten will, und der ebenso gut Tote erwecken wie Lebende töten kann. Nicht unser Tun, nein, Seine Liebe in uns erfüllt das Gesetz!
 
msn268 04.07.2020 21:47
@Rolf
🤨 Ich verstehe nicht wo es in den genannten Stellen einen Widerspruch geben soll:

Wer Christus ablehnt ( also nicht sammeln hilf, und Zerstreut) ist gegen Christus;
(Mat 12, 30)
Wer Christus nicht ablehnt, der tut auch nichts, was zerstreuen würde. (Mk 9,40)

🤔 Der Inhalt ist also in beiden Fällen der Selbe: Nur der Ablehner schadet.

🙂 Daher ist hier für mich kein Wiederspruch ersichtlich, trotz einer anderen Ausgangssituation.
Von "Situationsabhängiger Auslegung" kann somit bei diesem Beispiel keine Rede sein.

(Ob dies auch bei anderen Beispielen der Fall wäre, ist sicher eine andere Frage ... 😉 ) 
 
(Nutzer gelöscht) 05.07.2020 00:36
💝☀
Werter RolfK.
Deine Gedanken und Überlegungen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Die angeführten Bibelstellen widersprechen sich doch überhaupt nicht!
Jesus hatte eine klare Lehre, insbesondere die Bergpredigt Jesu (Matthäus Kapitel 5-7).

Ich muss schon sagen, werter RolfK, deine Gedanken erschrecken mich.
Bitte glaube der Bibel vorbehaltlos, dazu wurde ich selber angehalten, dem Wort Gottes nie Zweifel entgegenzubringen.

Die Gleichnisse Jesu sind auch sehr klar!
Jesus hatte da eben auch gesagt, was du unter Punkt 1 und 2 ansprichst.

1) Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir Menschen für Gott gewinnt, der führt sie in die Irre.
Matthäus 12,30
Hoffnung für Alle 2015, 2. Auflage 2018
--> unbedingt Matthäus 12,22-32

2) Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Markus 9,40
HfA 2015, 2. Auflage 2018
--> hier geht es um die Frage von Johannes an Jesus betreffend Dämonenaustreibung.
 
(Nutzer gelöscht) 05.07.2020 00:38
*unbedingt Matthäus 12,22-32 lesen.
 
RolfK 05.07.2020 07:51
Ich danke herzlich dem unbekannten Menschen, der gleich den langen mich ergänzenden Beitrag eingestellt hat!

Wir Menschen wollen es möglichst einfach und klar haben. Das ist verständlich. Und dann wird zum Teil so lange auf der Bibel herumgebügelt, bis alle Widersprüche beseitigt erscheinen.

Was steckt dahinter? Wenn Gott schweigt, aber wir uns unbedingt an etwas festhalten wollen, dann muss die Bibel dafür herhalten. Dann wird sie sozusagen zum Reden gezwungen, statt dass wir das Schweigen Gottes mal etwas länger aushalten. Oder krasser gesagt: Das festgelegte Wort der Bibel wird an die Stelle des lebendigen Redens von Gott gesetzt.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Gott redet auch lebendig durch die Bibel. Aber das  sind die Momente, wo ich spüre: Ja, mit genau diesen Bibelworten spricht jetzt Gott zu mir.
 
JesusComesBackSoon 05.07.2020 17:04
@RolfK: "Gott redet auch lebendig durch die Bibel. Aber das  sind die Momente, wo ich spüre: Ja, mit genau diesen Bibelworten spricht jetzt Gott zu mir."

Wahrer Glaube an das Wort hat mit Spüren gar nichts zu tun. Ein Kind Gottes vertraut nicht seinen Gefühlen - die leicht täuschen können und auch oft täuschen - es vertraut auf das Wort allein weil es nicht Menschenwort sondern Gottes Wort und Wahrheit ist. 
 
Harlekin2 07.07.2020 00:07
JesusComesBackSoon 05.07.2020 um 17:04
"Ein Kind Gottes .... vertraut auf das Wort allein ... "

Auf das geschriebene, und auf das "live" gesprochene
 
vertrauen2015 07.07.2020 08:44
ja @rolf
Gott redet auch lebendig durch die Bibel.

das sind Worte die dringen ganz tief ins Innerste und werden selbst ein lebendiger Teil (wie heilsam) 
 
Harlekin2 07.07.2020 11:36
vertrauen 201507.07.2020 um 08:44
ja @rolf
Gott redet auch lebendig durch die Bibel.

das sind Worte die dringen ganz tief ins Innerste und werden selbst ein lebendiger Teil (wie heilsam)

Genau so ist es
Leider kennen diese Erfahrung einige Geschwister nicht.
Dementsprechend "lebendig" und heilsam sind auch ihre Beiträge
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