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Wärme den Weichen - Härte den Harten

Wärme den Weichen - Härte den Harten
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Wärme den Weichen - Härte den Harten

Jesus hat unglaublich warme und bewegende Worte für die Menschen gefunden, die auf verschiedenste Weise schwach und ganz unten sind. Für die, auf denen das Schicksal oder andere Menschen herumtrampeln. Und für die, die zu verletzt, niedergeschlagen, erschöpft, kraftlos, gebrochen, traurig, verzweifelt sind, um sich noch wehren oder aufrappeln zu können.

Jesus verspricht ihnen in der Bergpredigt: Gott wird ihrem Leid ein Ende machen. Er wird ihnen die Erde zum Besitz geben, und sie werden schließlich mit ihm in einer neuen Welt leben.

Jesus hat zugleich warme und bewegende Worte auch für die gehabt, die barmherzig sind, auf Gewalt verzichten, Frieden stiften und nach Gerechtigkeit dürsten. Und ein anderes Mal zählte er extra einige Formen von Barmherzigkeit auf, die mit ewigem Leben belohnt werden. Er schließt da offenbar sogar Menschen mit ein, die ihn bisher noch nicht kannten (Mat 25,34-46).

Auf die dagegen, denen die Schwachen völlig egal sind, wartet ewige Strafe. Jesus kündigt sie den Menschen an, die letztlich andere Menschen schlicht verachten, die sich nicht wehren oder aufrappeln können und die krank, geflüchtet oder eingelocht sind.

Und ausgesprochen ruppig springt Jesus gerade mit denen um, die es wirklich besser wissen sollten, nämlich weil sie Gesetzeslehrer sind. Jesus sagt über sie: „Sie sprechen lange Gebete, um einen guten Eindruck zu machen. In Wahrheit sind sie aber Betrüger, die schutzlose Witwen um ihren Besitz bringen.“ (Mk 12,40)

Und Jesus sagt darüber hinaus den Gesetzeslehrern ins Gesicht: „Ihr gebt Gott den zehnten Teil von allem, auch noch von den Gewürzen. Aber um das Wichtigste an Gottes Gesetz, also um Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue, darum kümmert ihr euch nicht. Ihr wollt die Menschen führen, aber ihr seid selbst blind.“ Und am Ende seiner längeren Strafpredigt sagt Jesus knallhart: „Ihr Nattern, ihr Schlangenbrut! Wie wollt ihr der Höllenstrafe entgehen?“ (Mat 23,23-24 u 33)

Jesus äußert sich mitfühlend, barmherzig und warm Menschen gegenüber, die schwach sind und leiden. Doch bei rücksichtslosen Tätern wird er knallhart.

Hier auf CsC spielen sich gelegentlich auch manche als große Gesetzeshüter oder als engagierte Bibelschützer auf. Doch sie wirken dabei oft übereifrig, manchmal engstirnig und selbstgerecht oder sogar rücksichtslos und fanatisch. Und sie nehmen es mit der Wahrheit auch nicht immer genau.

Nein, sie bringen hier keine Witwen um ihren Besitz. Aber sie bedrängen andere, nehmen ihnen Entfaltungsraum, stellen deren Wissen und Weisheit massiv in Frage, machen sich selbst ungeheuer breit und plustern sich auf.

Im Namen der biblischen Wahrheit – und nicht etwa von Liebe und Barmherzigkeit – diffamieren sie Menschen, die ein größeres Herz haben als sie. Mit Kampfbegriffen wie „Gutmenschentum“ oder „Wohlfühlchristentum“ stänkern sie gegen Christen, bei denen die Liebe an erster Stelle kommt. Manchmal sprechen sie ihnen sogar ihr Christsein ganz ab.

Viele verstummen vor solcher Unverschämtheit, ziehen sich zurück, lassen sich nicht mehr sehen. Andere sagen schon nach einer ersten Kostprobe „Pfui Teufel!“, spucken aus und sind weg.

Jesus hat solche Lehrer - der Bibel nach - gar nicht erst aufgefordert, Buße zu tun. Die erwartete er wohl gar nicht von ihnen. Stattdessen hat er sein schärfstmögliches Kaliber aufgefahren, nur um sie vielleicht wenigstens erst einmal zu stoppen – im Dienste der Menschen, die sie schädigten.

Ist das Jesus damals gelungen? Wir wissen es nicht. Gelingt ihm das heute? Wir wissen das auch nicht.

Kommentare

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Hanna13 17.06.2020 17:46
Sehr gut reflektiert.Chapeau,RolfK.
 
Bluehorse 17.06.2020 17:58
Menschen lassen sich nicht in nur zwei Gruppen - schwarz oder weiß - einteilen. Würde man Deinem Beitrag folgen, wäre jedem Kritiker ein Maulkorb zu verhängen. Man braucht nur zu behaupten: "Deine Kritik ist Diffamierung"  und schon ist er mundtot gemacht. Als nachdenklicher Mensch kann ich Dir nicht zustimmen, Rolf. 
 
RolfK 17.06.2020 18:37
Bluehorse,
vordergründig mag es nach schwarz oder weiß aussehen. Tatsächlich geht es aber darum, dass Starke eher Schwache zu dominieren versuchen. Es findet kein gleichrangiger Austausch statt.
 
RolfK 17.06.2020 19:30
Forza,
da bin ich eher vorsichtig.
Jede und jeder kann die Situation etwas anders erleben.
 
Bluehorse 17.06.2020 19:34
Es gibt ganz verschiedene Menschentypen. Da ist Unverständnis eher die Ausgangsbasis für ein Gespräch. Aus meiner Sicht fehlt es oft auf beiden Seiten an Verständnis für das Verhalten. Dem könnte man mittels Fragen abhelfen.

Dass es immer nur ein Kampf um Recht ist, glaube ich nicht. 
 
(Nutzer gelöscht) 17.06.2020 20:13
@ RolfK

Was mir zu deinem Eingangstext hier im Blog u.a. noch einfällt ist die Stelle in Matthäus 12,36-37, als Jesus sagte:

"Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben. Denn nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden!"


Und so hoffe ich sehr, dass du recht mit dem hast, was du hier als Auslegung zu Gottes Wort wiedergibst.

Im Falle eines Gläubigen ist die "Strafe" für achloses oder irreführendes Reden durch den Tod Christi zwar bezahlt worden. Dennoch wird das achtlose und irreführende Reden, durch einen Verlust an Lohn vor dem Richterstuhl Christi, auch für Gläubige Auswirkungen haben.
 
(Nutzer gelöscht) 17.06.2020 21:03
Wenn man unterschiedliche Meinungen austrägt, dann finde ich es gut, wenn das sachlich bleibt. In dem Lied "Gut, dass wir einander haben" gefallen mir diese Zeilen:
"Keiner widerspricht nur immer, 
keiner passt sich immer an,
Und wir lernen, wie man streiten 
und sich dennoch lieben kann....
Keiner, der noch alles braucht, 
keiner, der schon alles hat,
jeder lebt von allen anderen,
jeder macht den andern satt.
Gut, dass wir einander haben, 
gut, dass wir einander seh'n,
Sorgen, Freuden, Kräfte teilen 
Und auf einem Wege geh'n...."
 
RolfK 17.06.2020 21:31
Aviel,
mir gefällt, dass du sagst: "Und so hoffe ich sehr, dass du recht mit dem hast, was du hier als Auslegung für Gottes Wort wiedergibst."
Das klingt nicht so apodiktisch und so rechthaberisch wie so manche Worte bei anderen.
Ich verstehe meinen Blog auch als ein Statement, über das man reden kann - bei aller Zugespitztheit von meiner Seite.
 
RolfK 17.06.2020 21:48
Bluehorse,
mein Empfinden hier ist bei manchen Leute so: Sie wollen, dass ich so engherzig und auch gesetzlich werde wie sie. Nur dann wäre ich ein guter Christ aus ihrer Sicht.
Mein christliches Ideal ist aber Güte und Weitherzigkeit. Und dafür haben diese Leute absolut kein Verständnis. Und ich bin nicht bereit, ihnen zuliebe meinen weitherzigen Gott aufzugeben und zu verraten.

Du siehst: Es geht um mehr als Verständnis haben für die Gegenseite. Ich könnte die Gegenseite in ihrer Art stehen lassen. Aber ich meinerseits werde immer wieder für meine persönliche Gottesbeziehung angegriffen. Und da ist Ende Gelände.
 
(Nutzer gelöscht) 17.06.2020 21:54
...es geht darum, dass Starke eher Schwache zu dominieren versuchen.

@Forza....Stellt sich die Frage, wie Stärke und Schwäche definiert wird.

Bei Diskussionen ist es klar, da wird ziemlich sicher immer der Intellektuelle, rhetorisch Begabte der Stärkere sein, "wenn" er es darauf anlegt, das nur seine Meinung die Richtige ist
Kennen wir ja auch aus der Politik, mit geschickten Redewendungen kann man auch Tatsachen verdrehen.
 
(Nutzer gelöscht) 18.06.2020 17:47
Lieber Rolf,
danke für diesen Blog. Du sprichst mir aus der Seele. Und Jesus nachzufolgen bedeutet nicht im Friede-Freude-Eierkuchen-Modus zu leben. Jesus hat klar Stellung bezogen. Und ich denke, dass wir als Christen auch - natürlich abgesichert durch Gebet - Stellung gegen Verleumdung, Rassismus, zerstörerische Gesetzlichkeit, Irrlehre etc. beziehen müssen.
In diesem Sinne nochmals vielen Dank!
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