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Ethik zum Thema: Frauen und Männer Teil II

Ethik zum Thema: Frauen und Männer Teil II 
Wenn ich Menschen beobachte entsteht der Eindruck, dass nicht nur die Identität für viele ein Geheimnis ist, sondern auch das Wesen der Liebe, die innigste Verbindung zwischen Mann und Frau. 

Rekapitulieren wir: Eva wurde Adam zugeordnet. Wir können nicht erkennen, dass Gott den Adam nach seinem Frauengeschmack gefragt hat. Vielleicht hätte sich Adam auch nicht entscheiden können, ob er eine schwarzhaarig mit kleinen Brüsten oder eine blonde mit großen Brüsten wählen sollte. Vielleicht sind Männer wahllose Wesen, die im Grunde mit allem zufrieden sind, wenn es nur immer ausgeglichen, freundlich ist und nicht mehr als nötig redet. Ganz anders scheint Eva gewesen zu sein. Sie war die Aktive, die die lenkende Funktion übernahm. 
Nach dem Sündenfall begegnen wir zum ersten Mal dem Phänomen der Angst sowie der Scham. Und diese Phänomene begleiten uns wie unser Schatten. Erst im Licht betrachtet wird der Schatten deutlich. 

Die Trennung von Gott bewirkt die Urangst, die Mutter aller Ängste. Diese Trennung erspüren Menschen. Es ist keine Überraschung: Je gesünder Menschen sind, um so mehr leiden sie unter Trennung.

Menschen - auch wenn sie Gott ablehnen - suchen auf unterschiedlichen Wegen, der Urangst, der Trennung von Gott, entgegenzuwirken. Das Bewusstsein des Getrenntseins treibt Menschen, Verbindungen mit anderen Menschen einzugehen. Die menschliche Vereinigung ohne die Liebe ist die Quelle der Scham (siehe Erich Fromm "Die Kunst des Liebens"zwinkerndes Smiley
Gelingt die Partnersuche nicht, bleibt das Gefühl des Versagens und das Gefühl der Angst wird neu belebt.

"Das tiefe Bedürfnis des Menschen ist demnach, seine Abgetrenntheit zu überwinden und aus dem Gefängnis der Einsamkeit herauszukommen. Ein absolutes Scheitern bei diesem Versuch führt zum Wahnsinn, weil das panische Entsetzen vor einer völligen Isolation nur dadurch zu überwinden ist, dass man sich so völlig von der Außenwelt zurückzieht, dass das Gefühl des Abgetrenntseins verschwindet, und zwar weil die Außenwelt, von der man abgetrennt ist, verschwunden ist." (E. Fromm)

Der Mensch sieht sich - zu allen Zeiten und in allen Kulturen vor das Problem der Lösung der einen und immer gleichen Frage gestellt: Wie kann ich mein Abgetrenntsein überwinden, wie kann ich zur Vereinigung gelangen, wie das Einssein erreichen?

Es ist immer die gleiche Frage, denn sie entspringt der menschlichen Existenz. Jedoch ist die Antwort nicht immer die gleiche. Die Frage kann mit 
- Verehrung von Tieren - mit Menschenopfern - mit üppigem Lebenswandel - mit asketischem Verzicht - mit besessenem Arbeitseifer - mit Kriegen - mit künstlerischem Schaffen oder mit der Liebe zu Gott und den Menschen beantwortet werden.  

Fortsetzung folgt... 

    

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 20.05.2020 17:48
  Ein Unikat. Mit tiefgründige Gedanken.

 Ich bin so froh, dass ich diesen Blog nicht verpasst habe.

 Ich muss jetzt das verarbeiten.

 Erstmal vielen Dank dafür.
 
Schneeball 20.05.2020 18:02
Der "alte Fromm" hat es in sich - und ich finde,daß er den "Teufelskreis"
der Überwindung der Getrenntheit aus eigener,menschlicher Kraft sehr
gut sprachlich erfaßt.
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Die drei grün geschriebenen Sätze sind zentral !
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Wenn es Menschen,die in einer Beziehung/Partnerschaft leben,gelingt,
"Trennungen/Streit/Mißverständnisse" - welcher Form auch immer - mit
der Hilfe göttlicher Kraft aufzulösen - sind sie die großen Gewinner.
Die Beziehung wird tiefer,glücklicher,erfüllter.
Und man erlebt wirklich die Realität Gottes !
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Danke für den hervorragenden Artikel !
 
(Nutzer gelöscht) 20.05.2020 18:04
Die tiefste Sehnsucht in uns, kann nur Gott allein stillen, das ist wahr.

Wir sind von Gott so geschaffen worden-wir sind abhängig von ihm.
Die einzig gesunde Abhängigkeit im Leben.

Leider ist das den meisten Menschen nicht einmal bewußt.
Und selbst wir-Christen- wissen theoretisch Bescheid, machen uns dann aber trotztdem von den falschen (vergänglichen) Dingen im Leben abhängig.
 
(Nutzer gelöscht) 20.05.2020 19:02
 Dieser Zustand "von Gott getrennt"  sein macht, dass Menschen die Trennung mit  Beruf, Hobbys, Freunde, usw. versuchen zu füllen.
 
        Dennoch  Augustinus schrieb:

Du hast uns zu dir hin erschaffen, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet, o Gott, in dir.  

Niemand kann unsere Seele sättigen außer Gott, allein.
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In diesem Zusammenhang muss ich auch an David denken. Er hatte alles was man sich als Mann und König wünschen kann. Salbung, viele Frauen, usw. Dennoch seine Sehnsucht nach den lebendigen Gott war so stark, dass er diese Sehnsucht mit den Hirsch und frischen Wasser vergleicht: 

 In Psalm 42, Vers 2  drückt er aus:

 „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir
  

O Gott, du bist mein Gott, dich suche ich; meine Seele dürstet nach dir, mein Leib schmachtet nach dir, wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser. 
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Glücklich der Mensch, der sein Gott kennt und eine innige Beziehung mit IHM hat.
 
(Nutzer gelöscht) 20.05.2020 19:10
                 Je gesünder Menschen sind, um so mehr leiden sie unter Trennung.

 Ich bin mir da nicht so sicher. 
 
(Nutzer gelöscht) 20.05.2020 20:27
Sehr interessant, deine Überlegungen. Saliahs letzter Aussage stimme ich jedoch auch zu. LG Ely
 
Bluehorse 20.05.2020 20:44
Erläuterung: Zur seelischen Gesundheit gehören gesunde Empfindungen. In der Folge wird das Leid und seine Auslöser stärker wahrgenommen als von Menschen, die durchaus leidensfähig oder mitleidensfähig sein können, aber auf Grund ihres ungesunden Zustands eine gewisse Gewöhnung haben. 

Seelisch gesunde Menschen nehmen aber nicht nur das Böse und Leid Verursachende wahr, sie leiden auch dann mit, wenn sie nicht selbst vom Leid betroffen sind. Solche Menschen treffen wir z.B. in medizinischen Diensten.

Beispiel für das typisches Gegenteil zum gesunden Menschen: Der Soziopath sowie der bösartige Narzisst. Diese Menschen haben durchaus eine Antenne für Mittel, die Leid verursachen. Aber sie bedienen sich dieser Mittel und nehmen Leid der Menschen nicht nur in Kauf, sondern wollen es geradezu verursachen. 
 
(Nutzer gelöscht) 20.05.2020 20:58
 Klar auch der Psychopath fügt andere gerne Leiden zu.
 
(Nutzer gelöscht) 20.05.2020 21:02
 Das tiefe Bedürfnis des Menschen ist demnach, seine Abgetrenntheit zu überwinden und aus dem Gefängnis der Einsamkeit herauszukommen.
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Und wie oft hat man sich einsam gefühlt, obwohl man gerade umgeben von vielen Menschen war?
 
(Nutzer gelöscht) 20.05.2020 21:35
Zum 'Wesen der Liebe' ein wunderschönes Zitat:

Göttliche Liebe, du bists, die der Menschheit Blumen vereinigt,
Ewig getrennt, sind sie doch ewig verbunden durch dich.
Friedrich von Schiller
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