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Die unbändige Liebe Gottes

Die unbändige Liebe Gottes
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Die unbändige Liebe Gottes

„Die unbändige Liebe Gottes“ ist ein Buchtitel von Brennan Manning. Und er trifft so fantastisch das, worauf es mir heute ankommt.

Manche haben schon diese unbändige Liebe Gottes erlebt. Und sie erleben sie auch immer wieder neu – trotz zwischenzeitlicher innerer Abstürze, Zweifel und heftigerer Fehler. Und ich selbst darf Gottes Liebe auch immer wieder so erfahren.

Wenn ich nun in meinen Blogs Argumente in diese Richtung bringe, finden sich immer welche, die meine Argumente abwerten. Denn sie haben solche Liebe Gottes noch nicht erlebt. Und in der Bibel lassen sich tatsächlich oft  Argumente gegen etwas finden – wenn man ausreichend sucht und gleichzeitig positive Argumente außen vor lässt.

Mit dieser Erfahrung bin ich nicht allein. Und eigentlich kann sie recht ärgerlich machen. Doch zum Glück passiert mir das eher selten. Und in besonders lichten Momenten denke ich auch noch an Ezechiel 36:26: „Ich werde euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben. Ich werde das versteinerte Herz aus eurer Brust nehmen und euch ein Herz schenken, das lebt.“

Was für eine Verheißung Gottes! Aus meiner Sicht ist allerdings das neue Herz noch nicht überall angekommen. Ich sehe christliche Lehren, die das glatt verhindern. Vermutlich gar nicht mit böser Absicht. Die einen Lehrer übernehmen einfach diese Lehren von anderen, weil sie ihnen persönlich naheliegen.

Das Fatale ist aber: Vielen dieser Lehren liegt ein strenges Gottesbild zugrunde. Da kann zwar auch mal von der Liebe Gottes geredet werden, aber ohne einen wirklichen Schimmer davon. Vor allem ist Gott in diesen Lehren oft ein Achtung einflößender Gott, vor dem man sich ziemlich vorsehen und in acht nehmen muss.

Warum ist das so? Sehr oft stößt man bei den Anhängern solcher Lehren auf autoritäre Väter. Sie haben keine wirkliche Liebe vom Vater erlebt, und sie können sich Gott deshalb überhaupt nur streng denken. Und auch Frauen, die solche Väter hatten, können Gott als streng ansehen. Deshalb kann, darf und will ich Christen mit einem strengen Gottesbild keinen Vorwurf machen.

Aber meine Pflicht vor Gott ist, ihnen in möglichst akzeptabler Weise nahe zu bringen, dass Gott ein wirklich durch und durch liebender Vater ist. Dass er ihnen so unendlich gern seine ganze Liebe offenbaren möchte. Und dass er ihnen anstelle ihres versteinerten Herzens, das ihr leiblicher Vater zu verantworten hat, liebend gern ein quicklebendiges, warmes Herz schenken möchte.

Allerdings könnte dabei schon mal das bisherige theologische Gebäude ins Kippen kommen. Aber ist das nicht vielleicht in Kauf zu nehmen? Denn mit einem strengen Gottesbild geht es einem doch nicht wirklich gut. Ein strenger Gott wirkt eher belastend als erhebend.

Gerade in letzter Zeit fällt mir auf: Christen mit solch einem Gottesbild neigen zu vielerlei Klage. Sie klagen etwa über den Staat oder sonstige vermeintliche Missstände. So einiges davon ist übertrieben oder an den Haaren herbeigezogen. Könnten diese Christen die unbändige Liebe Gottes erleben, würden vermutlich ihre Klagen auf ein wirklich realistisches Maß zurückgehen.

Denn ihr Lebensgefühl würde sich verbessern. Und zudem könnten sie sich dann unmittelbar bei Gott beklagen. Sie könnten sich sogar direkt bei ihm selbst über seine Zumutungen beschweren. Denn der unbändig liebende Gott schlägt nicht zurück, straft nicht, ärgert sich nicht. Und er versteht immer. Man kann ihm wirklich absolut vertrauen. Und er hilft auch auf jeden Fall weiter – selbst wenn das erst einmal lange Zeit verborgen bleibt.

Kommentare

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RolfK 24.04.2020 19:15
Übrigens: Ich möchte Sonntag zur Gottesdienstzeit ein visionäres kleines feines Gottesdienstmodell vorstellen. Das Modell könnte es vielleicht leichter machen, die unbändige Liebe Gottes tatsächlich zu erleben.
 
(Nutzer gelöscht) 24.04.2020 21:15
Ja, die Gnadenerweise des HERRN sind nicht zu Ende,
 ja, sein Erbarmen hört nicht auf, es ist jeden Morgen neu. 
Groß ist deine Treue.

Mein Anteil ist der HERR, sagt meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen.
Gut ist der HERR zu denen, die auf ihn harren, zu der Seele, die nach ihm frag
                                                                               Das Klagelied 3,22
 
(Nutzer gelöscht) 24.04.2020 22:17
Ich erlebe Gottes Liebe, wenn ich empfinde, dass er mich sieht und mir hilft. Er hat mir schon geholfen, indem er mir Frieden und Ruhe geschenkt hat, wenn ich sie aus eigener Kraft nicht finden konnte. Irgendwann habe ich gelernt, dass man bei Gott auch klagen darf. Das hatte ich mir bis dahin nicht erlaubt. 
 
RolfK 24.04.2020 23:07
Ja,
und die haben schon fast unendliches Vertrauen zu Gott aufgebaut,
die mit Gott streiten und ringen und wissen,
dass er das aushält und ihnen nichts nachträgt.
 
JesusComesBackSoon 25.04.2020 10:38
@RolfK: "Ezechiel 36:26: „Ich werde euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben. Ich werde das versteinerte Herz aus eurer Brust nehmen und euch ein Herz schenken, das lebt. Aus meiner Sicht ist allerdings das neue Herz noch nicht überall angekommen. Ich sehe christliche Lehren, die das glatt verhindern."

Du sprichst von einem neuen Herzen, dass Gott SEINEN Kindern geben möchte, und von christlichen Lehren, die das verhindern würden. Traurigerweise unterschlägst und ignorierst Du aber in Deinen Blogs stetig das, was der nächste Vers zum Thema aussagt:

Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und darnach tun. [HES. 36,27]

Damit offenbarst Du Dich als jemand, bei dem selber ganz entscheidende Dinge nicht ankommen (können) weil die Lehr(en) denen Du folgst das nicht zulassen. 
 
(Nutzer gelöscht) 25.04.2020 14:54
In den Zeiten der Krise und des Leidens können wir die Liebe Gottes erfahren, weil wir spüren, dass er uns nahe ist, und wir getröstet werden.

Wenn wir erleben, dass Gott uns zugewandt ist, obwohl wir versagen und schuldig werden, dann spüren wir die Liebe Gottes noch stärker. 

Jesus stellt dem Petrus 3 X die Frage: "Hast du mich lieb", nachdem er ihn verraten hat. Den Verrat hatte Petrus bitter  bereut. Die liebevolle Begegnung mit Jesus hat Petrus sehr berührt.

Vor dieser Erfahrung war Petrus ein begeisteter Nachfolger, aber ganz schön von sich eingenommen. Durch dieses Versagen und die Annahme danach hat seine Liebe an Tiefe gewonnen.
Jetzt erhält er von Jesus den Auftrag: "Weide meine Schafe". Für den Dienst am Menschen reicht es nicht, wenn wir tatkräftig, selbstsicher, mutig und entschlossen sind. Die Erfahrung mit dem eigenen Scheitern lässt uns liebevoll und barmherzig auf andere Menschen sehen. So können wir die Liebe Gottes weitergeben, und wir selbst werden auch beschenkt, weil wir damit glücklich sind.
Aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, dass ich Gottes Liebe dann stark gespürt habe, wenn ich meinte, dass ich sie nicht verdient hätte.
 
RolfK 25.04.2020 17:03
JCBS,
Angel bringt es mal wieder auf den Punkt:
Weil wir nicht nur Vergebung erleben, sondern tiefste Angenommenheit durch Gott, wenn wir fehlen oder wenn wir scheitern, wächst unsere Liebe zu Gott. Und damit erfüllen wir das erste Gebot der Liebe zu Gott tiefer als wir das ohne Scheitern könnten. Und ohne Sündigen.

Und das bringt uns auch anderen Menschen näher und erhöht unsere Nächstenliebe.

Damit wird auch der Vers Hes 36,27 erfüllt.

Im Übrigen: Sündenfrei zu sein macht nicht demütig, sondern hochmütig - siehe den Tadel von Jesus bei den Pharisäern.
 
(Nutzer gelöscht) 25.04.2020 17:12
@ RolfK

Aha, dann war Jesus also hochmütig ?
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