Hinreißende Liebesszene mit Gott

RolfK

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Hinreißende Liebesszene mit Gott

Weihnachten gilt als Fest der Liebe. Gott beschenkt die Welt mit Jesus. Und irdisch wird das übersetzt in Lichterglanz samt Auspacken von mehr oder weniger liebevollen Geschenken.

In diesen Tagen hat mich wieder eine Szene im Buch „Die unbändige Liebe Gottes“ gepackt. Es ist von Brennan Manning. Und er beschreibt darin eine schier unglaubliche Liebesszene zwischen Gott und Mensch.

Manning besucht häufiger die 37jährige Yolanda in einer Pflegeeinrichtung. Den Fotos nach war sie mal ein Mensch von „blendender körperlicher Schönheit“. Aber als Manning sie als Seelsorger kennenlernt, hat die Lepra ihren Körper zu einer Ruine zerfressen. Die Nase ist eingesunken. Der Mund stark verzogen. Die Ohren aufgebläht. Die Hände sind nur noch fingerlose Stümpfe. Und ihre Familie hat sie auch noch verstoßen.

Den letzten Besuch bei Yolanda erlebt Manning so:

Er salbt sie mit Öl und betet mit ihr. Als er sich abwendet, um die Ölflasche zu schließen, ist plötzlich der Raum von einem blendenden Licht erfüllt. Er meint, draußen käme nun gerade die Sonne durch die Wolken. Doch als er sich Yolanda zuwendet, so schreibt er, „war ihr Gesicht wie die Sonne, die plötzlich über den Bergen auftaucht. Es war, als ob tausend Sonnenstrahlen von ihrem Gesicht ausgingen; es strahlte so hell, dass ich mir die Augen zuhalten musste.“

Und auch innerlich strahlt Yolanda vor Glück. Manning fragt sie nach dem Grund. Und sie:

„Der Abba von Jesus hat mir gerade gesagt, dass er mich heute nach Hause holen wird.“

Manning kommen die Tränen. Nach einiger Zeit erkundigt er sich, was denn der Abba von Jesus zu ihr gesagt hat. Und Yolanda zitiert den Abba so:

„Steh auf, meine Freundin, meine Schöne und komm!

Denn der Winter ist vorüber, die Regenzeit vorbei und vergangen.
Die Blumen beginnen zu blühen, die Zeit des Singens ist gekommen:
Über in unserem Land hört man die Turteltaube gurren.
Die Feigenbäume tragen Knospen, die Reben stehen in Blüte und verströmen ihren Duft.

Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!

Lass mich dich sehen; lass mich deine Stimme hören!
Denn deine Stimme ist wundervoll und du siehst schön aus.“

Manning nun ganz knapp weiter:
„Sechs Stunden später wurde ihr kleiner, leprakranker Körper hinaufgefegt in die unbändige, wilde Liebe ihres Abba-Vaters.“

Kurz danach erfährt er auch noch, dass Yolanda weder lesen noch schreiben konnte. Von daher hatte sie auch mit Sicherheit nicht die Bibel und die daraus von ihr zitierten Abba-Worte lesen  können. (Hoheslied 2,10-14). Und er selbst hatte ihr auch noch nie diese Worte vorgesprochen. Er war jetzt, so kommentiert er das nur noch ganz lakonisch, „völlig von den Socken“.