Der schwarze Gott

RolfK

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Der schwarze Gott

Ja, das ist eine erschreckende Überschrift! Gestern fanden etliche meine Überschrift „Gottes Impulsgeprassel“ schon als unangemessen. Und diese jetzige Überschrift wird  ihnen noch umso mehr aufstoßen. Aber sei's drum!

Noch mal kurz zum Geprassel: Mein Arbeitszimmer liegt dicht unter dem Dach. Wenn sich in diesem Sommer ein Regen plötzlich zu einem Starkregen aufschwang, war das ganz schön laut, störend und auch erschreckend. Aber ich habe gedacht: Nur zu! Wir brauchen so dringend Regenwasser. Und ich habe dieses Geprassel begrüßt und fand es etwas richtig Gutes. (Es entwickelte sich hier in der Gegend aber auch nicht zur Überschwemmungskatastrophe.)

Jetzt zum schwarzen Gott. Im Video, das Swiss gestern einstellte, hat der Pfarrer Lampe nach Preisgabe seines eindrücklichen Gotteserlebnisses dazu aufgerufen, dass andere auch mit ihren Erlebnissen herausrücken (https: www.christ-sucht-christ.de/weblog/swiss/56960/ und da Minute 31). Und das habe ich als Gottes Aufforderung an mich erlebt.

Also: In einer schweren Zeit habe ich immer wieder ein visionäres inneres Bild von Gott gehabt. Gott ging als lichtvolle Wolkensäule vor mir her. Und er signalisierte mir damit: In meinem Schlamassel ist er immerzu noch mit mir.

Und dann kam ein Tag, da war die Wolkensäule schwarz. Erschreckend schwarz. Ich dachte: Oh, jetzt spielt mir das Böse aber einen ganz bösen Streich! Gut, dass es das so offensichtlich macht, dass ich es sofort erkenne!

Aber dann passierte das: Die Wolkensäule begann, sich langsam zu drehen. Und am Rand wurde erst ein schmaler Streifen Licht von oben bis unten sichtbar. Der Streifen wurde dann größer und größer. Und schließlich hatte ich wieder die mir so bekannte Lichtsäule vor mir.

Für mich heißt das: Gott wollte mir zeigen, dass er eine Seite hat, die von menschlichen Augen als schwarz wahrgenommen wird. Wir erleben Gott dann vielleicht als verletzend oder schwer belastend. Etwa weil er schweigt, weil uns Böses trifft oder weil wir in einer ganz schwierigen Situation ausharren müssen – so wie es bei mir in der Zeit war.

Und warum fühlen wir uns verletzt oder belastet durch Gott? Weil die Dinge völlig anders laufen, als wir von Gott erwarten. Er enttäuscht uns dann ganz bitter! Hätten wir Gott und unsere Erwartungen an ihn überhaupt nicht, hätten wir diese Enttäuschung auch nicht. 

Enttäuschung heißt: Gott nimmt uns eine Täuschung über sich und sein Tun. Und trotzdem ist Gott immer noch durch und durch Licht und Lichtsäule! Auch wenn er vorübergehend absolut schwarz wirkt. Seine Liebe, die uns letztendlich durch und durch positiv führt, steht über allem und ganz am Ende!