Die Linde im Eichenwald

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Die Linde im Eichenwald


In einem kargen trostlos Land,
Stehen wie auf Wüstensand,
Drei Bäume traurig anzusehen,
Noch am kämpfen, noch am stehen!



Der erste Baum, die Wurzel fest,
Der Stamm sich auch noch sehen lässt.
Doch im Kronenholz Termiten
Morsches Holz voll Parasiten
Raupen sich am Blattwerk laben
Er ist am sterben, er ist am darben!

Ein Sturm kann diesen Baum noch retten,
Der wegfegt was an ihm tut kletten,
Der Parasiten kann aufreiben,
Auf das bald neue Knospen treiben.



Der Zweite Baum oh welch ein Graus,
Der schaut noch sehr viel übler aus!
Das Blattwerk - vollkommen welk,
Faul und morsch ist das Gebälk
Zerfressen ist ein jeder Ast,
Dass er noch lebt, man es kaum fast!

Die Rettung für den toten Baum
Scheint wie ein weit entfernter Traum.
Mit Axt hau bis zum Stumpfe nieder
dann treibt selbst diese Linde wieder!



Der dritte Baum – oh welche Pracht
Schon viele Frücht'  hervorgebracht!
Die mächge' Krone spendet Schatten
Vertreibt die Ungeziefer – Ratten,
Aufdass das Dornengestrüpp weiche
so steht sie da, die stolze Eiche!

Der Dritte Baum, der braucht Hege
Einen Gärtner, der ihn pflege,
der Samen verteilt und wird gießen
auf das ein neuer Wald wird sprießen!




Und da, am Horizont zu sehen
Wetterleuchten – Sturm im entstehen!
Und ein Hirt', zu seinem nutze
sucht unter diesem Blattwerk Schutze!

Im Sturme treu die Eiche ist
Was ihr der Hirte nicht vergisst!
Beendet seine Wandersrunden
Hat einen neuen Platz gefunden.

So wird er alt und mit ihm wächst -
Was schien verloren - wie aufgeweckt!
So wird aus Fleiß und Samen bald
Aus dieser Wüste dann ein Wald.

In einem blühend´prächtgem´ Land
Steht ein Wald wie eine Wand!
Vor einer Linde und vielen Eichen,
Sind  selbst die Dornen stets am weichen!