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Pegelstände der Liebe

Pegelstände der Liebe
In der Medizin hat sich eine Messmethode für Schmerz eingebürgert, die offensichtlich ganz passable Ergebnisse bringt. Der Arzt fragt: „Wo liegt Ihr Schmerz auf einer Skala von 0 bis 10, wenn 0 gleich kein Schmerz ist und 10 gleich höchstmöglicher Schmerz?“

Bei der Liebe lässt sich ähnlich fragen: Wie hoch ist das Ausmaß einer Liebe, wenn 0 gleich keine Liebe ist und 10 gleich höchstmögliche Liebe? Dabei ist egal, ob es um die Liebe zu Gott, zum Partner, zum Hund oder zum Hobby geht.

Fangen wir mal mit der Liebe zu Gott oder zu Jesus an. Habe ich gerade ein eindrückliches Gotteserlebnis, kann meine Liebe auf der Skala kurz bis auf 10 hochschnellen. Scheint Gott nur noch zu schweigen, kann meine Liebe auf 1 - 0 absinken.

Hilfreicher kann es deshalb sein, einen Durchschitt zu nehmen: Mein Gefühl sagt mir da für mich selbst, dass mein Durchschnitt bei 5 über das letzte Jahr lag. Noch hilfreicher kann es aber sein, auch rationale Aspekte einzubeziehen. Ich frage dann: Wie viel Sinn hat die Existenz Gottes meinem Leben im letzten Jahr gegeben? Und da komme ich dann auf der Skala auf 8.

Gehen wir jetzt mal zur Partnerliebe: Da gibt es auch heftige Schwankungen. Und bei großer Verliebtheit gibt es häufiger fulminante Ausschläge auf der Gefühlsskala bis 10. Auf Dauer ist ein solcher Level aber nicht zu halten. Wenn es längere Zeit einigermaßen gut zwischen zwei Menschen laufen soll, ist vermutlich ein Schnitt von 3 – 4 schon ganz passabel. Und auf der Sinnebene sollte wohl ein Level von 5 erreicht werden.

Wann aber steigen die Pegelstände und wann empfinde ich mehr Liebe und Sinn? Wenn ich mich in der Nähe von Gott oder von einem Partner entfalten kann. Wenn ich von ihnen Gutes und Unterstützung erhalte. Wenn ich mich von ihnen gefördert fühle. Und wenn sie mein Leben und den Sinn meines Lebens weiten.

Gott hat es da leicht. Er kennt uns durch und durch. Und er ist flexibel. Er kann uns daher in einer Weise begegnen, die uns gut tut. Da haben wir gute Chancen auf Förderung. Bei Menschen dagegen müssen wir selbst herausfinden, wer für uns förderlich ist oder uns etwa einengt. Dabei spielt alles von der Biologie bis hin zur Spiritualität eine Rolle.

Am besten weiß allerdings Gott, wer zu uns passt und wann ein guter Zeitpunkt zur Begegnung ist. Dabei hat er auch kein Problem – so sehe ich es -, Menschen durch problematische Beziehungen oder durch Beziehungen auf Zeit hindurch zu ihrer Entfaltung zu führen.

Das bedeutet dann auch: Gottes Ziel ist nicht die superglückliche Ehe. Und er will für uns auch nicht die superglückliche Partnerschaft mit ihm. Wir sollen vor allem wachsen und eher selten glücklich jubeln.

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 07.05.2018 19:45
Schöne Differenzierung, Rolf, die wohl den Realitäten entspricht.

fröhliches Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 07.05.2018 20:49
@Rolffröhliches Smiley
Mir fehlen die Worte........Smiley mit Träne
 
JesusComesBackSoon 07.05.2018 21:24
@RolfK: "Gottes Ziel ist nicht die superglückliche Ehe. Und er will für uns auch nicht die superglückliche Partnerschaft mit ihm."

Gott will eine solche Partnerschaft die ein menschliches "superglücklich" bei weitem übersteigt!
 
JesusComesBackSoon 07.05.2018 21:34
Liebe ist eine Gabe Gottes. Der "Pegelstand" derselben hängt als in erster Linie von meiner Beziehung zu IHM ab.
 
RolfK 07.05.2018 22:00
@Shira
Warum fehlen dir die Worte?
@Jesus
Auf Dauer will Gott schon die superglückliche Beziehung zu ihm - spätestens "drüben".
Aber "hier" erreichen nur wenige diesen Status. Die meisten sind noch auf dem Weg dahin - allerdings mit langsam steigendem Pegelstand. Und die fühlen sich besser, wenn ich den Blick auf die vielen anderen lenke, die ebenfalls noch unterwegs sind. Statt auf die wenigen, die schon oben angekommen sind.
 
JesusComesBackSoon 07.05.2018 22:40
@RolfK: "Aber "hier" erreichen nur wenige diesen Status."

Möglicherweise versuchen SIE diesen Status zu erreichen ohne von Gott selbst erreicht zu sein?
 
(Nutzer gelöscht) 07.05.2018 22:55
Wenn ich mich in der Nähe von Gott oder von einem Partner entfalten kann. Wenn ich von ihnen Gutes und Unterstützung erhalte. Wenn ich mich von ihnen gefördert fühle. Und wenn sie mein Leben und den Sinn meines Lebens weiten.

@RolfK

das ist ein Aspekt der Unterordnung, der die negative Bedeutung des Wortes entkräftet.
Wenn wir uns Gott unterordnen, dann zu diesen Konditionen. Förderung, Ermutigung, Bekräftigung, Orientierung, Sinn, Entfaltung............ und vieles mehr.

ich glaube auch, dass Gott für jeden Menschen eine superglückliche Beziehung vorgesehen hat und wenn nicht ein Superglück in der Beziehung/Ehe, dann ein Superglück in der Beziehung mit IHM.
Deshalb glaube ich auch nicht, dass es sowas gibt wie unterschiedliche Reifegrade, die es zu erlangen gilt und dann greift der Segen des Herrn.
Und alle die diesen Reifegrad noch nicht haben müssen sich mit kurzfristigen Beziehungen zufriedengeben.
Ne, ich glaube Gott schenkt voll ein, und auch voll aus.................wenn schon.
Und wir sollen uns doch auch nach dem Vollkommenen ausstrecken.
Von solchen Halbheiten steht nichts in der Bibel.
 
(Nutzer gelöscht) 07.05.2018 23:17
@RolfKfröhliches Smiley
Ich denke auch so wie JCBS und wie IST,....aber auf der anderen Seite war ich 1 1/2 Tage auf Gott sauer, ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben als mein Mann gestorben ist.trauriges Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 08.05.2018 05:45
Ein lineares Voranschreiten in der Liebe gibt es meiner Meinung nach nicht. Wir erleben immer wieder Rückschläge, Zweifel und Durststrecken. Dann fallen wir auf einen früheren Punkt der "Skala" zurück. Der riesige Unterschied in der Liebe zu Gott ist, dass ER konstant bleibt - während jeder irdische Partner die gleichen Schwankungen erlebt wie wir selbst.
 
Marion5000 08.05.2018 07:42
fröhliches Smiley Ich denke, der Mensch möchte sich in der Partnerschaft weiterentwickeln und sich
    verstanden fühlen, denn wenn beide gemeinsam nach vorne blicken, den gleichen
    Glauben haben und Verantwortungsbewusstsein haben.  Doch die Chemie und die
    Sympathie ist ausschlaggebend. Jeder und jede hat Stimmungen und eigene Ideen,
    Hobbys, Fähigkeiten und Talente.   Und natürlich auch Gefühle.......und es geht auch
    um Ängste u. Sorgen. Gott ist die Liebe, wenn beide das sagen können.........
    Positive Gedanken........zu haben, Freude zu haben, auch wenn mal Probleme auftauchen...........Miteinander keine Zeit verbringen...........ist negativ. Gott ist immer
    die Mitte, doch Schreiben ist immer nur Schreiben. Das echte Leben ist spannender....
   
   
   
   
 
(Nutzer gelöscht) 08.05.2018 08:29
Da kann ich nur von mir selbst reden: es gibt sowohl in der irdischen Partnerschaft als auch in der mit Gott ein zu Tode betrübt, aber dann auch wieder ein himmelhoch jauchzend, und das ist auch gut so.
Wo vorher ein Tal zu durchwandern war, stehe ich dann wieder auf einem Berg und kann superglücklich jubeln. Genau das ist es doch, was einen tröstet, wenn man weint, daß man weiß, es wird auch wieder lachen und Freude kommen.
 
RolfK 08.05.2018 13:23
@alle
Wir leben in einer Wellenbewegung, in einem Auf und Ab. Großes Glück können wir nur erleben, wenn wir und weil wir vorher ziemlich unten waren. Deshalb gibt es tatsächlich kein lineares Voranschreiten.
Und sollten wir Superglück erwischen, würde es mit der Zeit langweilig und würde auf das Niveau von "nur" Zufriedenheit absinken. Deshalb "schaukelt" uns Gott auf und nieder in teils kurzen, teils längeren Wellen.
Und die Reife? Der Mensch reift ganz natürlich mit seinem Alter. Er wird - wenn es gut läuft - abgeklärter und anderes. Und das können Christen geistlich auch werden.
Und auch die abgeklärten Christen verschont Gott mit einem mühelosen Superglück - der Mensch braucht auch und will auch - wenn er klug ist - ab und an etwas Mühe und Anstrengung ...
 
(Nutzer gelöscht) 08.05.2018 14:40
Das "Superglück" Gott in seiner Gänze zu erkennen, könnten wir hier in unserem irdischen Dasein gar nicht aushalten. Es ginge uns wie jemandem, der ungeschützten Auges in gleißendes Sonnenlicht schaut. Deshalb zieht Gott immer wieder einen Schleier vor die vollkommene Erkenntnis und lässt Wolken in unserem Leben auftauchen.
 
RolfK 08.05.2018 15:31
Ja, Silberbraut, den Aspekt gibt es auch noch!
 
JesusComesBackSoon 08.05.2018 18:41
@RolfK: "Deshalb "schaukelt" uns Gott auf und nieder in teils kurzen, teils längeren Wellen."

Nein Gott ist nicht schuld an solchen Wellen, sondern der Mensch!
 
JesusComesBackSoon 08.05.2018 18:44
@Silberbraut: "Deshalb zieht Gott immer wieder einen Schleier vor die vollkommene Erkenntnis und lässt Wolken in unserem Leben auftauchen."

Gott zieht keine Schleier und lässt keine Wolken auftauchen das macht der Mensch schon selber!
 
(Nutzer gelöscht) 08.05.2018 21:56
Ich sehe es ähnlich wie @JesuscomesBackSoom

Befinden wir uns als wiedergeborene Christen in ungetrübter Gemeinschaft mt dem Herrn und Gott, ist auch unsere Freude ungetrübt.
Dadurch, dass wir noch im Machtbereich Satans leben und wir leider sündigen, kommt es zu mehr oder wenigen starken Störungen durch die Sünde, es kann bis zur Entfremdung führen. Das ist natürlich auch so bei Ehepartnern, deshalb ist es wichtig, im gemeinsamen Lesen des Wortes Gottes und durch gemeinsames Gebet täglich uns reinigen zu lassen von der Sünde und wieder eines Sinnes zu sein.
Ein geistliches Auf und Ab ist nicht im Sinne unseres Herrn. 
Was @Rolf wohl eher ansprechen möchte, ist der hormonelle Status bei Mann und Frau, der nicht immer auf derselben Höhe ist und Schwankungen unterlegen ist.
 
(Nutzer gelöscht) 08.05.2018 22:15
Nein, bitte nicht alles auf die Hormone reduzieren. Auch in unserem geistigen Leben gibt es Momente, in denen wir uns Gott ganz nah und mit unserer Bestimmung im Einklang fühlen und dann wieder (Selbst)Zweifel, Sorgen und innere Nöte. Ich denke, das erlebt die Mehrzahl der Suchenden. Bei den Erleuchteten ist es wahrscheinlich nicht mehr so, aber wer hier zählt sich zu ihnen?
 
(Nutzer gelöscht) 08.05.2018 22:18
Stimmt, auch unser geistliches Leben ist Schwankungen unterworfen, die Nähe zum Herrn ist nicht immer gleich, sollte aber kontinuierlich konstant sein bzw. optimiert werden. Wir kennen die Stellen aus dem Jakobus-Brief ....... schwankend und wankend im Glauben ........
 
(Nutzer gelöscht) 08.05.2018 22:20
was mir sehr gut geholfen hat in diesem Zusammenhang, von wegen Gott führt uns in die schlechten Zeiten, damit wir reifen, etc.
ist:

Jakobus 1, 17
Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.

Unser Gott ist ein Gott, der Ruhe, der Sicherheit und des Friedens.
ER gibt uns das auch und keine Aufs- und Abs im Leben. DAS ist  nicht von Gott, das sehe ich auch so.
Vom Leben eventuell oder auch von der Seele, denn wir sind so schwach und letztlich ausgeliefert, dem Leben ausgeliefert und deshalb ist der Herr auch so wichtig für uns, damit wir in diesen Wellen nicht geworfen sind.
Was hat Jesus gemacht, als die Jünger so eine Angst hatten als die Wellen hoch schlugen,
hat er da gesagt, "Jungs, das ist gut für euch, da müsst ihr durch, das wird euch reifen lassen"?
nein
das hat er nicht gesagt,
sondern er hat dem Sturm geboten sich zu legen...............

DAS ist Gott
und DAS kommt von Gott
 
(Nutzer gelöscht) 08.05.2018 22:31
Danke für diese sehr tröstliche Sichtweise,@ ist. Gehen wir in diesem Bewusstsein schlafen für heute. Gute Nacht euch allen, einen erholsamen Schlaf!
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