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Reisebericht vom Hilftransport nach Bulgarien 27.08.-9.9. 2017

Reisebericht vom Hilftransport nach Bulgarien 27.08.-9.9. 2017
Ein Tag später als geplant starteten wir unsere Reise Richtung Bulgarien. Aber nicht auf Grund eines defekten Autos oder eines anderen unschönen Grundes, sondern weil die Tochter unseres Reiseleiters Steffen geheiratet hat. Also trafen wir uns am 27.08 früh 6 Uhr in Thierfeld. Wir wurden mit einer Andacht von Gunnar verabschiedet und schon früh zeichnete sich ab, dass wir eine tolle Gruppe werden würden. Wir waren 8 Mann und fuhren mit 4 Autos + 2 Anhängern. Steffen leitete den Transport und Marcus war sein Stellvertreter der gleichzeitig das Geld verwaltete.
Nach einer stressfreien Fahrt erreichten wir Biscke kurz vor Budapest. Bei einem guten Abendessen in einer Pizzeria lernten wir uns als Gruppe besser kennen.
Am nächsten Tag fuhren wir nach der Andacht in Richtung Rumänien. Bevor wir unser Tagesziel erreichten, hielten wir bei unserem Freund und Vereinsmitglied Joseph und seiner Frau Silvia. Steffen überreicht ihm Geschenke von Leuten aus Deutschland. Allerdings mussten wir sofort weiter, versprachen aber auf der Rückfahrt bei ihm zum Mittagessen zu bleiben. Den restlichen Tag verbrachten wir auf rumänischen Landstraßen, wo wir schon mal auf den rasanten osteuropäischen Fahrstil eingestimmt wurden. Gegen frühen Abend erreichten wir die Pension Claudiu in Caransebs. Hier übernachteten wir und wurden nach allen Regeln der rumänischen Gastfreundschaft empfangen.
Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns auf den Weg Richtung bulgarische Grenze. Dank der neuen Donaubrücke verkürzt sich der Grenzübertritt um mehrere Stunden, da man ansonsten ewig an der Donaufähre im Stau stand. Gegen 16 Uhr kamen wir in Mezdra an. Steffen holte unsere Übersetzerin Anni von zu Hause ab. Begrüßt wurde er mit den Worten „Steffen was machst du schon hier“. Wir wurden erst ein Tag später erwartet. Erste Zweifel kamen, ob bei der Planung etwas schief gegangen sei und es sich auf die folgenden Tage auswirkt. Aber zum Glück stellte es sich nur in diesem Ort als Missverständnis heraus. In Mezdra luden wir Hilfsgüter für ein Altenheim und ein Kinderheim aus. Die beiden Einrichtungen waren gut gepflegt. Allerdings sind auch hier Geldprobleme zu spüren. Von dem vierstöckigen Altenheim konnte nur das Erdgeschoss effektiv genutzt werden, das das Geld für die zwei nötigen Fahrstühle fehlt. Das Kinderheim wurde von der EU gefördert und bietet den Kindern sehr gute Verhältnisse. Unser Einsatz im Altenheim wurde von dem Bürgermeister und einem Kamerateam begleitet welche einen Fernsehbericht für das regionale Fernsehen drehten. Trotz der Tatsache, dass wir erst einen Tag später erwartet wurden, organisierten die Angestellten einen spontanen Grillabend für uns der keine Wünsche offen lies. Trotz oder vielleicht gerade wegen der Sprachbarrieren war es ein unterhaltsamer und lustiger Abend.. Man spürte die tiefe Dankbarkeit der Heimleitung über unser kommen. Auch Sheliu kam abends zu unserer Gruppe hinzu und ließ es sich nicht nehmen einige bulgarische Volkslieder für uns zu singen. Er ist Bulgare, lebt aber seit vielen Jahren in Deutschland. Sheliu begleitet uns durch Bulgarien als Dolmetscher. Am nächsten Tag besuchten wir mit der Leiterin des Heimes eine Tropfsteinhöhle und wurden noch zum Mittagessen eingeladen. Nachdem wir einen Reifen, der Luft gelassen hat, aus der Werkstatt geholt haben, ging die fahrt weiter. Dies war zum Glück unsere einzige „große“ Reparatur auf der Fahrt. Ansonsten musste nur ein klappernder Auspuff mit Draht ein wenig fixiert werden. Wir sind Gott dankbar dafür, das er die Autos so bewahrt hat. Die zweite Station war Botevgrad. Nach einem kurzen Gottesdienst in einer methodistischen Kirche luden wir die Hilfsgüter aus. Hauptsächlich waren es Kleidungssäcke und Schuhe.
Einen Tag später fuhren wir nach Sofia zu Frau Kölle. Ihr Mann Alex war im Sommer verstorben. Alex war ein langjähriger Freund des Vereins. Durch ihn kam der Kontakt zu einigen Kinderheimen zustande. Kurz vor seinem Tod ist er Christ geworden. Frau Kölle schilderte die schwierige Situation in Bulgarien. Viele junge Leute wandern aus, da sie keine Perspektive sehen. Sie selber lebt von 110€ Rente, womit man auch in Bulgarien nicht weit kommt. Auf dem Rückweg nach Botevgrad kauften wir für c.a 500 € Lebensmittel und packten 60 Pakete mit Mehl, Zucker, Öl, Konserven, Nudeln und Reis.

Nachdem wir diese in der Gemeinde ausgeladen haben ging die Reise weiter nach Borima. In Borima lebt Martin mit seiner Frau und seinem Sohn. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht ein altes Haus zu einem Obdachlosenheim auszubauen. Dies stellt eine große Herausforderung dar, da er so gut wie auf sich allein gestellt ist. Er bakam von uns ein Klo, Matratzen und Fahrräder. Am meisten braucht er „helfende Hände“ wie er selber sagt. Wir entschieden uns spontan bei ihm zu übernachten. Auch Christine und Peter waren gerade bei Martin. Sie haben schon Hilfstransporte im Land begleitet und machten gerade Urlaub in der Gegend. Man merke wie dankbar er über unser Bleiben war und er Zuspruch für seine Arbeit bekam.

Bevor unsere Reise am nächsten Tag weiter ging, kauften wir ihm eine Waschmaschine und er zeigte uns Zeichnungen wie das Obdachlosenheim einmal aussehen soll. Danach machten wir uns auf den Weg nach Lovetch zu einem Gefängnis. Dort luden wir Turnschuhe, Bettzeug, Sportsachen und ein großes Ultraschallgerät für die Frauenstation aus. Drei Insassen halfen uns dabei. In das Gefängnis durften wir diesmal nicht, da die neue Direktorin nicht da war. Als kleine Entschädigung durften wir in einem Naherholungszentrum des Gefängnisses schlafen welches von Gefangenen unterhalten wird. Es war schön nach langer Zeit des Zeltens mal wieder ein richtiges Bett zu haben. Doch bevor es soweit war fuhren wir nach Debnevo in eine Schule und luden Computer ab.
Abends aßen wir mit Angestellten des Gefängnisses und sie dankten uns für die Arbeit die wir für sie leisten.
Nach einer erholsamen Nacht ging es nach Slivek. Dort besuchten wir ein Behindertenheim. Sie bekamen Windeln, Inkontinenzsachen, Medikamente, Bettzeug und Unterwäsche. Danach luden wir in Warbovka weitere Hilfsgüter für ein Altenheim aus. Wir berichteten der Heimleiterin, dass in Dt. 2500€ gesammelt wurden, um ein neues Fahrzeug für das Heim zu kaufen. Das Auto soll dafür verwendet werden Bewohner im Rollstuhl zu transportieren. Sie ist sehr dankbar über die Unterstützung, weil es kaum stattliche Hilfe gibt. Den Abend verbrachten wir bei gemütlichen Beisammensein mit den Heimbewohnern in Slivek. Einer meinte,:“ Wenn ihr da seit ist hier wenigstens mal was los:“
Am nächsten Tag besuchten wir noch die Shalom Gemeinde in Lovetch. Nach dem Gottesdienst fuhren wir nach Ugarchin. Dort lebt eine Zigeunerfamilie mit 6 Kindern. Das Haus hat keine Fenster und hat nicht mehr als zwei Öfen, ein paar Betten und einen kleinen Herd. Der Vater saß drei Monate im Knast wegen fahren ohne Führerscheins. Er leihte sich ein Auto und wollte selbst hergestellte Marmeladen zum Markt bringen um ein wenig Geld zu verdienen. In Bulgarien muss man die 8. Klasse abgeschlossen haben, um den Führerschein machen zu dürfen. Jedoch ist es vielen Zigeunern nicht möglich solang, die Schule zu besuchen. Er ist ein fleißiger Mann und zeigte uns seinen Vorrat an Gläsern zum Verkauf der Marmelade. Wir luden einige Essenspakete aus und waren froh das er wieder bei seiner Familie war.

Gegen Abend kamen wir in Orisari bei Shelius Haus an. Dort halfen wir Sheliu einen keinen Traum wahr zu machen. Er kaufte sich ein Boot in Deutschland. Es wurde flott gemacht und eine Runde auf dem nahelegten Stausee gedreht. Man konnte die Freude in seinen Augen sehen. Auch als wir fast den Außenborder versenkten, gab es bei ihm vor lachen kein halten mehr.
Die letzte Abladestation war. Staldzha. Wir kauften Lebensmittel für 50 Pakete und machten uns auf den Weg. Das Ziel war eine Zigeunergemeinde. Dort trafen wir Desi. Sie gibt Englischunterricht. Das Geld was sie verdient kommt der Gemeinde zugute. Ihr Mann ist der Pastor von dieser. Auch sie erzählt von der schwierigen und teils hoffnungslosen Situation im gesamten Land. Immer mehr Familien zieht es in den Westen der EU. Desi sagt das unser Besuch ihr immer wieder Kraft gibt weiterzumachen und sich weiter für die Menschen im Land einzusetzen. Schnell war alles ausgeladen und als Abschluss der Reise steuerten wir das schwarze Meer an. Dort blieben wir einen Abend und konnten uns ein wenig entspannen. Danach traten wir die Heimreise an. Nach zwei Übernachtungen kamen wir in Rumänien bei Joseph an, wo wir Mittag aßen. Nach einem abschließenden Besuch auf dem Markt ging die Heimreise über die Slowakei und Tschechien nach Hause. Am 9.9 und nach c.a 4600 km erreichten wir erschöpft aber glücklich Thierfeld. Es war eine schöne, gesegnete Fahrt ohne großer Probleme mit einem super tollen Team.

Matthias Kaufmann
www.hoffnungsfunken.de

Kommentare

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vertrauen2015 15.10.2017 08:15
herzlichen Dank @matthias
für diesen ausführlichen Bericht. Da ich selbst auch an einer Hilfsaktion Rumänien beteiligt bin und im Moment mehr oder weniger kämpfe mit dieser Tätigkeit, hat es wieder Mut gemacht.
Ja wir tun es für JESUS, egal wo der HERR uns gebraucht.

Der HERR bewahre und beschütze euch.
 
(Nutzer gelöscht) 15.10.2017 15:13
Danke für den schönen Bericht über
Eure tolle riesengroße "Gute-Tat-Fahrt",
die Euch bis ans Schwarze Meer geführt hat.
Das muss schön sein, armen hilfsbedürftigen
Menschen zu helfen und dann noch diese
schönen Länder zu durchfahren...
Gottes Segen wünxche ich Dir.
 
Matthias1991 16.10.2017 21:15
@vertrauen2015 Danke für deinen Lieben Kommentar. In Rumänien hatte ich bis jetzt 4 Hilfstransporte. Bei Gegegenheit werde ich einen Bericht dazu hier online stellen. Ansonsten findet Ihr hier viele weitere Berichte.

http://www.hoffnungsfunken.de/infoheft.html
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