Warten
12.12.2016 22:44
Warten
12.12.2016 22:44
Warten
Warten nervt!
Auch und gerade in der alle Jahre wiederkehrenden Warteschleife, in der wir uns gerade befinden: Advent. Die zelebriert wird, als sei Warten etwas Schönes an sich. Die ganze Welt scheint plötzlich mit Tannengrün und Kerzenschein geschmückt zu sein, überall werden altvertraute Melodien unserer Kindheit gespielt (the same procedure as Last Christmas https://www.christ-sucht-christ.de/images/smilies_cp/blink.png) , Plätzchenduft erfüllt die Luft und glitzernden Konsumartikeln versprechen die Erfüllung all‘ unserer Sehnsüchte, während wir aufs Christkind warten.
Warten nervt! Nervt mich!
Ich warte das ganze Jahr auf die Ankunft von irgendetwas oder irgendjemand und erlebe diese Warterei als alles andere als stimmungsvoll. Eher schlägt sie mir auf die Stimmung.
Zum Beispiel : Warten auf Antworten von der Krankenkasse:
Orthopädische Schuhe: Wartezeit 3 Monate. (Fertigungszeit noch einmal 6 Monate)
Rehaantrag: Wartezeit 6 Monate, abgelehnt.
Peronaeusstimulator: Wartezeit 15 Monate, dann endlich Bewilligung einer 4 wöchigen Probephase.
Manchmal frage ich mich, ob es sich überhaupt lohnt, diese ganzen Anträge zu stellen und zu warten? Und dafür noch Stunden in den diversen Wartezimmern zu verbringen? Die zurzeit erfüllt sind mit schniefenden und hustenden Mitwartern?
Was mache ich hier eigentlich? Was erwarte ich? Heilung? Da kann ich lange warten! MS ist trotz aller medizinischen Fortschritte - immer noch unheilbar.
Also warte ich auf die Ankunft eines Halbgottes in Weiß, der mich bestenfalls unterstützt und mir alle möglichen notlindernden Rezepte ausstellt. Und mir nicht allzu viel für die zusätzlich von der Krankenkasse geforderten ärztlichen Gutachten abknöpft. Schlimmstenfalls signalisiert er mir aber nur deutlich, dass sein Wartezimmer voll ist (was ich aus eigenem Erleben weiß und ich ihn von seiner Arbeit abhalte(wobei ich naiv, wie ich bin, dachte, er würde auch für meine „Behandlung“ bezahlt, obwohl ich unglücklicherweise nur Kassenpatient bin)
Warten : nerviger Zustand zwischen Hoffen und Bangen, der zuletzt meist Erwartungen enttäuscht. Ich bin inzwischen darauf spezialisiert diese lästige Zeitspanne totzuschlagen (Aktualisierung meines Klatschspaltenbasiswissens) oder wenigstens noch halbwegs sinnvoll zu nutzen (Repetition und Komprimierung möglichst aller an den Arzt zu stellenden Fragen in eine kürzestmögliche, noch verständliche Fassung. Die mir gewährte Sprechzeit verhält sich nämlich in der Regel umgekehrt proportional zur Wartezeit.
Warten nervt!
Aber Wartezeit feiern? Schmücken? Ruhig und besinnlich genießen? Vorfreude?
Warten mal ganz anders?
Das ginge nur, wenn das Warten sich sicher lohnte. Jemand wirklich mich erwartete, Zeit für mich hätte und dazu noch die Wunderpille, die mich gesund machte. Dann würde ich schon im Wartezimmer jubilieren ohne Rücksicht auf Verluste und die Ohren meiner armen Mitwarter. Die es dann aber bestimmt auch vor Freude krachen lassen würden. Oder, wenn es länger dauert, könnten wir die Vorfreude miteinander teilen. Still und besinnlich. Oder aktiv anpackend.
Wie manche Christen im Advent.
Auch und gerade in der alle Jahre wiederkehrenden Warteschleife, in der wir uns gerade befinden: Advent. Die zelebriert wird, als sei Warten etwas Schönes an sich. Die ganze Welt scheint plötzlich mit Tannengrün und Kerzenschein geschmückt zu sein, überall werden altvertraute Melodien unserer Kindheit gespielt (the same procedure as Last Christmas https://www.christ-sucht-christ.de/images/smilies_cp/blink.png) , Plätzchenduft erfüllt die Luft und glitzernden Konsumartikeln versprechen die Erfüllung all‘ unserer Sehnsüchte, während wir aufs Christkind warten.
Warten nervt! Nervt mich!
Ich warte das ganze Jahr auf die Ankunft von irgendetwas oder irgendjemand und erlebe diese Warterei als alles andere als stimmungsvoll. Eher schlägt sie mir auf die Stimmung.
Zum Beispiel : Warten auf Antworten von der Krankenkasse:
Orthopädische Schuhe: Wartezeit 3 Monate. (Fertigungszeit noch einmal 6 Monate)
Rehaantrag: Wartezeit 6 Monate, abgelehnt.
Peronaeusstimulator: Wartezeit 15 Monate, dann endlich Bewilligung einer 4 wöchigen Probephase.
Manchmal frage ich mich, ob es sich überhaupt lohnt, diese ganzen Anträge zu stellen und zu warten? Und dafür noch Stunden in den diversen Wartezimmern zu verbringen? Die zurzeit erfüllt sind mit schniefenden und hustenden Mitwartern?
Was mache ich hier eigentlich? Was erwarte ich? Heilung? Da kann ich lange warten! MS ist trotz aller medizinischen Fortschritte - immer noch unheilbar.
Also warte ich auf die Ankunft eines Halbgottes in Weiß, der mich bestenfalls unterstützt und mir alle möglichen notlindernden Rezepte ausstellt. Und mir nicht allzu viel für die zusätzlich von der Krankenkasse geforderten ärztlichen Gutachten abknöpft. Schlimmstenfalls signalisiert er mir aber nur deutlich, dass sein Wartezimmer voll ist (was ich aus eigenem Erleben weiß und ich ihn von seiner Arbeit abhalte(wobei ich naiv, wie ich bin, dachte, er würde auch für meine „Behandlung“ bezahlt, obwohl ich unglücklicherweise nur Kassenpatient bin)
Warten : nerviger Zustand zwischen Hoffen und Bangen, der zuletzt meist Erwartungen enttäuscht. Ich bin inzwischen darauf spezialisiert diese lästige Zeitspanne totzuschlagen (Aktualisierung meines Klatschspaltenbasiswissens) oder wenigstens noch halbwegs sinnvoll zu nutzen (Repetition und Komprimierung möglichst aller an den Arzt zu stellenden Fragen in eine kürzestmögliche, noch verständliche Fassung. Die mir gewährte Sprechzeit verhält sich nämlich in der Regel umgekehrt proportional zur Wartezeit.
Warten nervt!
Aber Wartezeit feiern? Schmücken? Ruhig und besinnlich genießen? Vorfreude?
Warten mal ganz anders?
Das ginge nur, wenn das Warten sich sicher lohnte. Jemand wirklich mich erwartete, Zeit für mich hätte und dazu noch die Wunderpille, die mich gesund machte. Dann würde ich schon im Wartezimmer jubilieren ohne Rücksicht auf Verluste und die Ohren meiner armen Mitwarter. Die es dann aber bestimmt auch vor Freude krachen lassen würden. Oder, wenn es länger dauert, könnten wir die Vorfreude miteinander teilen. Still und besinnlich. Oder aktiv anpackend.
Wie manche Christen im Advent.
Kommentare
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Schirin 13.12.2016 10:13
Das kann idealerweise so sein. Schade ist es, wenn die Vorfreude die schönste Freude bleibt.