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Das Gebet der Hilflosigkeit - von Catherine Marshall

Das Gebet der Hilflosigkeit - von Catherine Marshall
Das Gebet der Hilflosigkeit
Von Catherine Marshall

Aus: Catherine Marshall, Ausschnitte aus meinem Leben, ungekürzte Abschrift
HG.: Leonard E. LeSourd; Copyright: Hänssler-Verlag, 1996

Als ich in der Landeshauptstadt lebte, fiel mir auf, wie oft die Washingtoner Zeitungen über selbstmörderische Sprünge von der Calvert Street Bridge berichteten. Das geschieht so oft, dass man den Ort oft „Selbstmordbrücke“ nennt. Ich fühlte die menschliche Tragödie hinter diesen Kurznotizen – das Schicksal der 31jährigen Frau eines Luftwaffenmajors beispielsweise, die an inoperablem Krebs litt, oder das des Mannes in fortgeschrittenen Jahren, dessen Frau soeben verstorben war – und hatte dabei oft das Gefühl, dass es bei all diesen Tragödien einen gemeinsamen Faktor geben musste. Jeder dieser Menschen musste sich hilflos gefühlt haben.

Und ich habe gedacht: „Wenn ich mit solchen Menschen in der Stunde null sprechen könnte, dann würde ich versuchen, ihnen den Gedanken nahezubringen, dass Hilflosigkeit eine der wertvollsten Gaben ist, die ein Mensch haben kann, und sie damit vom Selbstmord abhalten.“
Denn ich glaube, das alte Klischee „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“ ist nicht nur irreführend, sondern oft absolut falsch. Die spektakulärsten Antworten auf mein Gebet kamen, wenn ich absolut hilflos war und so durcheinander, dass ich absolut nichts für mich tun konnte.

Eine solche Erfahrung machte ich, als ich mein erstes Buch unter meinem eigenen Namen schrieb. Als die junge Witwe von Peter Marshall versuchte ich mich an dem – wie viele meinten – reichlich kühnen Projekt, seine Biographie zu schreiben. Als ich ungefähr in der Mitte des Manuskripts angelangt war, erhielt ich von jemandem, dessen Urteil ich vertraute, vernichtende Kritiken. Er sagte mir rundheraus: „Du hast noch nicht einmal eine Ahnung, was in dem Mann Peter Marshall vorgegangen ist.“

Und er hatte Recht, genau hier lag der Fehler. Die Erkenntnis meiner Unfähigkeit als Schriftstellerein beschränkte sich nicht nur auf die intellektuelle Ebene. Sie hatte auch ihre Wirkung auf meine Gefühle; die Tränen flossen reichlich. Aber dieser Krise entsprang eine bedeutende Erkenntnis: In meiner Hilflosigkeit gab es keine andere Alternative, als das Projekt in Gottes Hand zu legen. Ich betete, Ein Mann namens Peter möge Sein Buch sein und auch die Ergebnisse möchten die Seinen sein.

Und so kam es auch. Für mich ist es immer noch unglaublich, dass mehrere Millionen Exemplare in aller Welt zirkulieren. Aber die Anzahl ist beinahe bedeutungslos, wenn ich von Zeit zu Zeit höre, wie das Leben eines Menschen durch dieses Buch verändert wurde, wie Männer von Peter Marshalls Leben inspiriert, in den geistlichen Dienst traten.

Jahre später erlebte ich, wie das Gebet der Hilflosigkeit in einer alltäglichen Situation erhört wurde – in der Angelegenheit einer Haushaltshilfe. Vor meiner Heirat mit Leonard LeSourd im Herbst 1959 blickte ich voll Angst und Bangen der Aufgabe entgegen, seine drei kleinen Kinder aufzuziehen. Mein einziges Kind, Peter John, war seit mehr als drei Jahren im College, und ich hatte mich ganz meiner schriftstellerischen Karriere gewidmet.

Um mir Mut zu machen, versprach Len hoch und heilig, eine Haushaltshilfe zu beschaffen. Aber das erwies sich in Chappaqua, New York, als ziemlich schwierig. Monate vergingen. Eine Frau blieb einige Wochen und verließ uns dann wieder. Wir versuchten es ohne Erfolg mit Zeitungsannoncen; unsere beharrlichen Gebete brachten uns einer Lösung nicht näher. Ich kam schließlich zu der Erkenntnis, ich würde alles allein erledigen müssen – für die Familie sorgen und die Termine für meine schriftstellerische Arbeit einhalten; aber ich merkte bald, dass es mehr als eine Vollzeitbeschäftigung war, einen Haushalt mit drei Kindern zu führen. Woche um Woche kam ich nicht einmal in die Nähe meines Schreibtisches.

Also lief es wieder auf das altvertraute Muster hinaus: das Gebet der Hilflosigkeit – das Eingeständnis, dass ich nicht alles selbst machen konnte; dann die Erkenntnis, dass meine Hauptverantwortung bei Heim und Herd lag. Wenn Gott wollte, dass ich meine Schriftstellerei wieder aufnahm, würde er mir den Weg zeigen.

Nach diesem Eingeständnis der Hilflosigkeit wurde uns Lucy Arsenault gesandt. Lucy – ruhig, zuverlässig, treu, eine grandiose Köchin, ein feiner Mensch.

Warum sollte Gott auf Hilflosigkeit bestehen, ehe Er ein Gebet beantwortet? Einer der offenkundigen Gründe ist, dass unsere menschliche Hilflosigkeit nun einmal eine nackte Tatsache ist. Gott ist Realist und beharrt darauf, dass wir ebenfalls Realisten sind. Solange wir uns vormachen, dass menschliche Ressourcen die Sehnsucht unserer Herzen stillen können, glauben wir an eine Lüge. Und es ist unmöglich, dass Gebete beantwortet werden, die auf Selbsttäuschung und Unwahrheit beruhen.

Was ist nun die Wahrheit über unseren menschlichen Zustand? Keiner von uns hatte irgendeinen Einfluss darauf, wie wir geboren wurden, keine Kontrolle darüber, ob wir Männer oder Frauen, Japaner oder Russen oder Amerikaner sein wollten, ob weiß oder gelb oder schwarz. Wir können auch weder unsere Vorfahren bestimmen noch unsere grundlegende körperliche und geistige Ausstattung.

Nach der Geburt kontrolliert ein autonomes Nervensystem jede der Vitalfunktionen, die uns am Leben erhalten. Eine Kraft, die niemand wirklich versteht, sorgt dafür, dass unser Herz schlägt, unsere Lungen atmen, unser Blut zirkuliert, die Temperatur unseres Körpers geregelt wird. Ein Chirurg kann ins Gewebe schneiden, aber er kann den Körper nicht dazu zwingen, dieses zerschnittene Gewebe wieder zusammenwachsen zu lassen. Wir werden unweigerlich und automatisch alt.

Autonomie? Keine Rede! Selbst der Planet, auf dem wir leben – mit seiner Schöpfung hatten wir auch nichts zu tun. Der kleine Planet Erde befindet sich im genau richtigen Abstand, etwas 92 Millionen Meilen, von der Quelle, die ihm Wärme und Licht spendet. Ein wenig näher, und wir würden von der Sonneneinstrahlung verzehrt, ein wenig weiter weg, und wir würden erfrieren. Das Verhältnis von Sauerstoff und Stickstoff in der Luft ist genau richtig, um Leben zu erhalten, die Elemente in unserer Erde und unserem Wasser, von denen wir abhängig sind. All das spielt sich ganz unabhängig vom Menschen ab – dem kleinen Menschen, der sich mit stolzgeschwellter Brust auf der Erde wichtigmacht.
Hatte Jesus irgendetwas dazu zu sagen? Ja. Wie immer legte Er den Finger genau auf den wunden Punkt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5).

Nichts? Ist das nicht ein wenig übertrieben? Schließlich haben die Menschen große Fortschritte gemacht. Wir haben Krankheiten wie Pocken, Beulenpest, Tuberkulose, Polio und die meisten ansteckenden Kinderkrankheiten so gut wie besiegt. Wir haben gelernt, unsere Umwelt in beträchtlichem Ausmaß zu beherrschen. Wir haben Menschen auf den Mond geschickt. Wie kann man all das Hilflosigkeit nennen?

Den meisten von uns missfällt dieser Gedanke. Der Humanismus hat uns eingeredet, wir seien durchaus in der Lage, Herren unseres Schicksals zu sein.
Aber Jesus beharrte nicht nur darauf, dass wir hilflos sind; Er unterstrich es noch, indem Er sagte, dass diese Hilflosigkeit auch Ihn beträfe, solange Er im Fleische war: „Der Sohn kann nichts aus sich selbst tun, sondern nur, war er den Vater tun sieht“ (Johannes 5,19). Darin wie in allem anderen gab Er der hilflosen Menschheit ein Vorbild.

Die Heilige Schrift verdeutlicht uns Punkt für Punkt, wie hilflos wir sind, sei es in unserem geistlichen oder unserem körperlichen Leben…
Wir fühlen uns zu Gott hingezogen. Wir meinen, wir strecken die Hände nach Ihm aus. Im Gegensatz dazu sagte uns Jesus: „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater zieht ihn." (Johannes 6,44).

Wir wollen ewiges Leben und Erlösung von unseren Sünden. Wir glauben, wir können uns diese Erlösung verdienen. Nein. Die Wahrheit lautet: „Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme“ (Epheser 2,8 – 9).
Was die Tugenden und guten Eigenschaften angeht, nach denen wir uns in unserem Leben sehnen – Glaube, Freude, Geduld, Seelenfrieden -, so können wir solche Eigenschaften nicht aus uns selbst hervorbringe. Paulus sagt uns in Galater 5,22 – 23, dass dies Gaben des Heiligen Geistes sind; sie können auf keine andere Weise erworben werden. „Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist“ (Johannes 3,27).

Diese Betonung unserer Hilflosigkeit findet man immer wieder auch in den Schriften von Christen anderer Zeitepochen. Da gibt es beispielsweise ein Büchlein, ein richtiges Juwel aus dem 17. Jahrhundert, Bruder Lawrences Übungen für die Gegenwart Gottes. Darin wird Hilflosigkeit zum Angelpunkt der Beziehung dieses Karmeliterbruders zu Gott:


Ergab sich nun eine Gelegenheit, jedwelche Tugend zu üben, so wandte er sich an Gott und sprach: "Herr, ich kann dies nicht tun, es sei denn, Du gäbest mir die Kraft dafür", und dann ward ihm Kraft gegeben im Überfluss.
Desgleichen, wenn er in seinen Pflichten versagte, so bekannte er nur seine Schuld, sprach aber zu Gott: "Es wird mir niemals Besseres gelingen, wenn Du mich mir selbst überlässest; Du bist es, der mich vor dem Fall bewahren muss und ganz machen, was zerbrochen ist." Und danach ließ er sich’s nicht mehr verdrießen.
(Aus: Bruder Lawrence, Conversations: Practice of the Presence of God (Grand Rapids, Fleming H. Revell CO., 1973, S. 15f. )

Obwohl nur die wenigsten von uns Bruder Lawrences Reife haben, so findet sich doch jeder von uns dann und wann im Leben in Umständen, für die es nach menschlichem Ermessen keine Änderung gibt. Wenn dies geschieht, heißen Sie solche Zeiten willkommen! Sie sind oft die einzigen Gelegenheiten, bei denen wir geringeren Geister in die Wahrheit von Jesu Feststellung: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“ eintreten können.

Dr. Arthur Gossip, der eine Exegese über Johannes in The Interpreter’s Bible schrieb, macht folgende interessante Bemerkung: „Dies sind zweifellos die hoffnungsvollsten Worte in der Bibel … Denn es geschieht auf der Basis der Erkenntnis unserer völligen Hilflosigkeit ohne Ihn, dass Christus … uns Seine großen Verheißungen gibt …“

Große Verheißungen! Wie dieses eine herrliche Wort, das unsere Hilflosigkeit mehr als tausendfach wettmacht: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich“ (Matthäus 19,26). Es sagt uns, dass ein allmächtiger, transzendenter und immanenter Gott über allem und durch alles herrscht, weitaus umfassender, als wir uns das vorstellen können.

Mit der Hilflosigkeit allein wären wir wie ein Vogel, der mit nur einem Flügel zu fliegen versucht. Aber wenn der andere Flügel, nämlich Gottes Allmacht, unserer Hilflosigkeit hinzugefügt wird, dann kann sich dieser Vogel triumphierend über und durch Probleme erheben, die uns bislang unlösbar erschienen sind.

Ich war immer sehr beeindruckt von der Geschichte von Dr. A. B. Simpson, dem berühmten New Yorker Prediger (The Gospel of Healing, 1915). Der Mann wurde von seiner schwachen Gesundheit geradezu verfolgt. Zwei Nervenzusammenbrüche und ein Herzleiden führten dazu, dass ein berühmter New Yorker Arzt dem 38jährigen sagte, er würde seinen vierzigsten Geburtstag nicht mehr erleben.

Die Diagnose des Arztes verschärfte die körperliche Schwäche, die der Geistliche nur zu gut kannte. Jede Predigt kostete ihn zermürbende Anstrengungen. Das Ersteigen einer geringsten Erhebung stürzte ihn in den qualvollen Schrecken der Atemnot.

Verzweifelt, krank am Körper und seelisch zutiefst bedrückt, wandte sich Dr. Simpson schließlich seiner Bibel zu, um haargenau herauszufinden, was Jesus über Krankheiten gesagt hatte. Er kam zu der Überzeugung, dass Jesus Menschen geheilt hat und heilen kann.

Eines Freitags machte sich Dr. Simpson zu einem Spaziergang auf dem Lande auf. Er war gezwungen, langsam und unter Schmerzen zu gehen, weil er beständig unter Atemnot litt. Bald fand er sich im Gebet, und er erzählte Gott von seinem beschwerten körperlichen Zustand.

Dann bat er Christus, in sein Leben zu kommen und sein körperliches Leben zu werden, was alle Nöte seines Körpers anging, bis sein Lebenswerk beendet sei.
„Dort in den Wäldern“, sagte er später, „trat ich in Verbindung mit Gott. Jede Faser in mir war wie elektrisiert von Gottes Gegenwart.“ Wenige Tage danach erstieg Simpson einen tausend Meter hohen Berg. „Als ich den Gipfel erreichte“, berichtete er voll Freude, „lag mir die Welt der Schwäche und Furcht zu Füßen. Von da an trug ich buchstäblich ein neues Herz in der Brust.“

Und so war es auch. Während der ersten drei Jahre nach seiner Heilung hielt er mehr als tausend Predigten und leitete manchmal bis zu zwanzig Gebetstreffen in der Woche. Er bezeugt, dass er sich kein einziges Mal erschöpft fühlte.
Den Rest seines Lebens war er bekannt für den erstaunlichen Umfang seines Werkes als Prediger, Pastor und Schriftsteller. Er erreichte ein Alter von 76 Jahren.

Und was noch mehr ist: Simpsons Arbeit hat ihn überlebt. Die Christian and Missionary Alliance, die er begründete, ist heute noch eine mächtige geistliche Bewegung; seine Bücher werden immer noch veröffentlicht und werden Tausenden zum Segen.

Warum sind Gebete so erstaunlich wirkungsvoll, wenn wir unsere Hilflosigkeit zugeben? Zum ersten liegt es, wie wir gesehen haben, daran, dass Gott darauf besteht, dass wir den Tatsachen unserer menschlichen Situation ins Auge sehen. Und außerdem ist diese Haltung der Hilflosigkeit der schnellste Weg, um die richtige Gebetshaltung einzunehmen, die so wichtig für jedes Gebet ist. Sie schlägt der schlimmsten aller Sünden ins Gesicht: der Unabhängigkeit des Menschen, die Gott ignoriert.

Ein weiterer Grund ist der, dass wir nicht aus erster Hand etwas über Gott erfahren können – darüber, wie Er ist, wie Er uns als einzelne Menschen liebt, Seine wirkliche Macht -, solange wir uns auf uns selbst und andere Menschen verlassen. Und die Gemeinschaft mit Jesus ist der wahre Sinn unseres Lebens, das einzige Fundament der Ewigkeit.

Wenn Ihnen also jeder menschliche Plan misslungen, keine menschliche Rechnung aufgegangen ist, wenn Ihnen eine nach der anderen die menschlichen Krücken aus der Hand geschlagen wurde und Ihnen Türen vor der Nase zugeschlagen werden, fassen Sie Mut! Gott versucht Ihnen eine Botschaft zu übermitteln, und diese Botschaft heißt: „Hör auf, dich auf unzulängliche menschliche Ressourcen zu stützen. Lass mich die Sache übernehmen!“

Hier sind drei Vorschläge, wie Sie vor Ihm das Gebet der Hilflosigkeit beten können.

Zum ersten: Seien Sie ehrlich mit Gott. Sagen Sie Ihm, dass Ihnen bewusst ist, dass Sie in Seinen Augen hilflos sind. Seien Sie sich im Klaren darüber, dass das schmerzlich sein kann! Es gibt jedoch gute psychologische Gründe, warum es notwendig sein könnte.

Zweitens: Bringen Sie die Sehnsucht Ihres Herzens vor Gott. Sie haben Ihre Hilflosigkeit akzeptiert. Nun ergreifen Sie mit gleicher Willensstärke Ihren Glauben, dass Gott durch Sie tun kann, was Sie nicht tun können. Eine Zeitlang mag es Ihnen erscheinen, als verließen Sie sich auf ein Nichts, als hingen Sie über einem Abgrund. Ignorieren Sie diese Gefühle und danken Sie Gott, dass Er die Dinge in Ordnung bringen wird.

Drittens: Achten Sie auf Türen, die sich öffnen. Wenn sich die richtige Tür öffnet, werden Sie eine stille, innere Gewissheit empfinden, dass Gott die Hand auf der Klinke hält. Das ist die Zeit, wo Sie handeln müssen, eine Gelegenheit, Ihre Kreativität mit der Seinen zu verflechten.

Eines sonnigen Tages in der Zukunft werden Sie zurückblicken, und Ihr Herz wird vor Lobpreis überfließen, dass Gott Sie gezwungen hat, sich Ihm allein anzuvertrauen. Ohne jene zwingende freundliche Fürsorge hätten Sie niemals aus erster Hand die erstaunliche Macht des Gebetes der Hilflosigkeit kennengelernt.

Gebet: Wo bist Du, Herr?

Herr die Umstände haben mich zu Boden geschmettert. Ich habe mich gefühlt wie ein Tier, das in einer Ecke gefangen ist und keinen Fluchtweg sieht. Wo bist Du in all dem, Herr? Die Nacht ist dunkel. Ich kann deine Gegenwart nicht fühlen.
Verhilf mir zu der Erkenntnis, dass die Dunkelheit tatsächlich „Schatten deiner Hand, liebkosend ausgestreckt“* ist, dass die Beschränkung Dein Werk ist. Vielleicht gab es keinen anderen Weg, auf dem Du meine völlige Aufmerksamkeit erreichen konntest, keinen anderen Weg, auf dem ich Dir gestattet hätte, zu demonstrieren, was Du in meinem Leben zu tun vermagst.

Ich sehe es jetzt: Je leerer mein Becher ist, desto mehr Platz ist darin, Deine Liebe und Deinen Reichtum zu empfangen. Herr ich übergebe Dir diese Situation, _____________, und bitte Dich, meinen Becher aus Deinem Reichtum zu füllen, wann und wie es Dir gefällt.

Wie danke ich Dir, Vater im Himmel, dass Deine Segnungen mir zur Verfügung stehen, nicht aufgrund meiner Verdienste, sondern um Jesu und Seines Wortes willen. Daher bitte ich in der Kraft Seines Namens. Amen.

* In Anlehnung an „The Hound of Heaven“, aus The Complete Poetical Works of Francis Thompson, New York: Boni and Liverright, Inc., S. 9

Kommentare

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RhythmOfHeaven 28.10.2015 14:34
Lieber Bert,

das ist diesmal keine Zusammenfassung, sondern eine ungekürzte Abschrift des Kapitels aus dem o. g. Buch. lachendes Smiley

Der Text hat mich überwältigt. Es steckt viel Kraft darin, wie du sagst, die unser Herz und Leben in die richtige Haltung vor Gott bringt.

Herzlich in Christus,
Eva
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