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Auf Grund der wochenlangen Streiterei um den Sabbat

Auf Grund der wochenlangen Streiterei um den Sabbat
hier nochmals der Text den ich schon mehrfach hier eingestellt habe.

Müssen Christen den Sabbat halten?


Diese Frage wird immer wieder aufgeworfen. Gleich anfangs sei festgestellt, dass es in dieser Frage nicht um Meinungen gehen kann
.

Wie in allen Glaubensfragen kommt es einzig und allein darauf an, was Gottes Wort darüber zu sagen hat.
So gilt es auch die Sabbatfrage im Lichte der Bibel zu sehen. Wir wollen uns zunächst mit drei Fragen befassen:

1. Wann wurde der Sabbat zum ersten Mal Menschen zu halten geboten?

2. Wem wurde das Sabbatgebot gegeben, einem Volk oder allen Menschen?

und

3. Welche Absicht verfolgte Gott bei der Stiftung dieses Gebots?

Im Schöpfungsbericht (1.Mose 2:2,3) findet der 7. Tag zum ersten Mal Erwähnung. "Und also vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er machte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, darum dass er an demselben geruht hatte von allen seinen Werken, die Gott schuf und machte."

Diese Stelle veranlasst manche zu der Behauptung, dass der Sabbat von der Zeit des Paradieses an den Menschen geboten wurde.

Doch was sagt die Schrift hier tatsächlich?

Gott ruhte am 7. Tag von seinen Werken. Kein Wort davon, dass damals dieser Tag oder irgendein anderer Tag dem Menschen als Ruhetag gegeben wurde. Ferner gilt es zu beachten, dass das Wort "Sabbat" hier nicht erwähnt wird, und wir es auch in den darauf folgenden Jahrtausenden biblischer Geschichte bis zum Auszug des Volkes Israel aus Ägypten nicht ein einziges Mal finden.

Bei der Sammlung des Mannas stoßen wir zum 1. Mal auf das Wort "Sabbat".

Aus den Weisungen Moses an die Juden geht hervor, dass er sie nicht daran erinnert, einen Tag zu halten, den sie bereits zu halten gewohnt waren.

Seine sorgfältige Erklärung zeigt deutlich, dass der Sabbattag etwas neues für die Israeliten war: "Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des Herrn ... sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der siebente Tag ist der Sabbat, an dem wird nichts da sein. ... Sehet, der Herr hat euch den Sabbat gegeben; darum gibt er euch am sechsten Tage zweier Tage Brot. So bleibe nun ein jeglicher in dem Seinen und niemand gehe heraus von seinem Ort des siebenten Tages." (2.Mose 16:23,26,29.) - Diese Anweisung bezüglich des Sabbats wurde vorausschauend auf das formelle Geben des Sabbatgebots auf dem Berg Sinai erlassen.

Hier machte Gott mit Israel einen Bund, der auch die 10 Gebote enthielt. Das vierte Gebot lautet:

"Gedenke des Sabbattags, dass du ihn heiligest! Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, war darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn." (2.Mose 20:8-11.)

Dass den Israeliten das Sabbatgebot erst nach ihrer Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei in der Wildnis des Sinai gegeben wurde, wird von Nehemia (9:13,14) bezeugt:
"Und bist herabgestiegen auf den Berg Sinai und hast mit ihnen vom Himmel geredet ... und deinen heiligen Sabbat ihnen kundgetan ..." Nehemia sagt nicht, dass Gott sie an den heiligen Sabbat erinnerte, sondern denselben ihnen kundtat, ein eindeutiger Beweis, dass es für sie ein neues Gebot war.
Moses, der Mittler des Alten Bundes, erklärt zum selben Thema: "Der Herr, unser Gott, hat einen Bund mit uns gemacht am Horeb und hat nicht mit unsern Vätern diesen Bund gemacht, sondern mit uns, die wir hier sind heutigentages und alle leben." (5.Mose 5:2,3.)

Dass der hier von Mose erwähnte Bund das Sabbatgebot einschließt, wird durch die folgenden Verse bewiesen, in denen alle 10 Gebote aufgeführt werden.
Erneut sehen wir, der Sabbat wurde von Gott niemandem vorher, auch den Erzvätern nicht, geboten.

Am Beispiel der Beschneidung wird deutlich, dass sehr wohl auch Gebote,
die von Gott bereits früher gegeben wurden, in den Bund mit Israel Aufnahme fanden.
Doch sie werden im biblischen Bericht auch schon früher erwähnt (1.Mose 17:12), was bei dem Sabbatgebot nicht der Fall ist.

Kommentare

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Misio 06.09.2015 15:30
Unsere 2. Frage

- Wem wurde das Sabbatgebot gegeben?

- haben uns die angeführten Stellen bereits teilweise beantwortet.

Nicht den Stammvätern, sondern dem befreiten Israel. In 2.Mose 31:16,17 wird uns gezeigt, dass auch die Nachkommen der am Sinai Versammelten eingeschlossen sind:
"Darum sollen die Kinder Israel den Sabbat halten, dass sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten zum ewigen Bund. Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel."

Die Formulierungen "ewiger Bund" und "ewiges Zeichen" werden oft im Alten Bund gebraucht, so z. B. in Verbindung mit dem Passahfest' dem Räuchern von Weihrauch und den Vorrechten der Priester (2.Mose 12:14; 30:8; 3.Mose 6:6-11).
- Wir sehen, es wäre übereilt zu meinen, dass "ewiges Zeichen" hier im Sinne

"für alle Zeiten" zu verstehen wäre.

Bei unserer vorliegenden Frage sind auch die Einleitungsworte zu den 10 Geboten äußerst aufschlussreich, indem sie uns zeigen wem sie gegeben wurden: "Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause geführt habe" (2.Mose 20:2).

Das "Du", welches sich in allen Geboten wiederholt, begrenzt die 10 Gebote auf jenes Volk, das in der Einleitung ausdrücklich genannt wurde.

Welches Volk war es?

Das "aus Ägyptenland, aus dem Diensthause geführte" Israel, die fleischlichen Nachkommen von Jakob.

Es gibt andere Schriftstellen, die bestätigen, dass der Sabbat ausschließlich dem fleischlichen Israel gegeben wurde.

Beachten wir das Folgende: "Denke daran, dass du auch Knecht in Ägyptenland warest und der Herr, dein Gott, dich von dort ausgeführt hat mit einer mächtigen Hand und ausgestrecktem Arm.

D a r u m hat dir der Herr, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst." (5.Mose 5:15.) Hier wird uns offenbart, dass die Juden den Sabbat auch zum Gedächtnis an ihre Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei feiern sollten.

Für die Heidenvölker, denen ähnliches nicht geschah, hat er keine Bedeutung.

Durch den Propheten Hesekiel (20:12) macht Gott eindeutig klar, dass der Sabbat ein Zeichen zwischen ihm und den lsraeliten sein sollte: "Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen ..."

Hätte Gott den Sabbat allen Völkern gegeben, dann wäre er kein Zeichen mit einem bestimmten Volk.

Wenn ein junger Mann seiner Braut einen goldenen Ring schenkt, dann ist dies ein bedeutsames Zeichen; schenkt er aber jedem Mädchen, dem er begegnet, einen Ring, dann wäre dies kein Zeichen für irgendetwas - es sei denn dafür, dass er äußerst eigenartig ist.
 
Misio 06.09.2015 15:34
In den vorangegangenen Bibelstellen

wird uns auch Antwort auf unsere 3. Frage:

Welche Absicht verfolgte Gott, als er das Sabbatgebot gab?

Neben der barmherzigen Sorge Gottes für das körperliche Ausruhen seines Volkes sollte es ein Zeichen zwischen ihm und seinem auserwählten Volk sein (Hes.20:12; 2.Mose 31:16,17).

Ferner sollte dieser Ruhetag die Israeliten an die Tage ihrer Sklaverei erinnern. Als Sklaven kannten sie keine Ruhe! Weiter sollten sie dadurch immer wieder daran erinnert werden w e r sie befreite, nämlich ihr treuer Gott.

Auch sollte dieser Tag sie mahnen, ihre eigenen Knechte nicht auszubeuten, sondern ihnen Ruhe zu gönnen. Und weil es sich um einen Ruhetag handelte, wählte Gott jenen 7. Tag der Woche,

an dem er selbst nach der Schöpfung ruhte.

Keinesfalls dürfen wir hier übersehen, dass das Sabbatgebot vom Wesen des Alten Bundes geprägt ist und darum auf die Volks- und Staatsreligion Israels sowie die südlichen Breiten Kanaans zugeschnitten war.

Man denke nur an die Anordnungen wie "Ihr sollt kein Feuer anzünden am Sabbattag in allen euren Wohnungen" (2.Mose 35:3); "der Fremdling, der in deinen Toren ist" darf ebenfalls nicht arbeiten (2.Mose 20:10) usf.

Auch die Strafen bei Übertretung des Sabbats entsprechen dem Wesen der jüdischen Volkskirche. "Wer ihn entheiligt, der soll des Todes sterben.

Denn wer eine Arbeit da tut, des Seele soll ausgerottet werden von seinem Volk" (2.Mose 31:14).

Dass dies nicht symbolisch zu verstehen war, zeigt die Steinigung eines Mannes, der am Sabbat Holz sammelte (4.Mose 15:32-35).
Das alles gehört nach der Schrift zum Sabbatgebot, wie es im Alten Bund gestiftet wurde.

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Misio 06.09.2015 15:37
Das Alte Testament berechtigt uns,

die zu Beginn gestellten Fragen in folgender Weise zu beantworten:

1. Das Wort Sabbat wird zum 1. Mal kurz nach dem Auszug der Kinder Israels aus Ägypten erwähnt und damals war es auch, dass Gott in der Wildnis des Sinai diesen Tag kund tat und zu heiligen Gebot.

2. Das Sabbatgebot wurde dem fleischlichen Israel, also den Nachkommen Jakobs, die aus der Sklaverei Ägyptens befreit wurden, sowie deren Nachkommen gegeben.

3. Dieser wöchentliche Ruhetag sollte Israel an die Zeiten der Sklaverei und ihre Befreiung durch Gott erinnern,

sowie sie zur guten Behandlung ihrer Sklaven anspornen.

Er war ein Zeichen zwischen Israel und dem Schöpfergott,

der seinem Bundesvolk diesen 7. Tag zu heiligen Gebot, hatte er doch selbst nach der Schöpfung an ihm geruht.

Diese Wahrheiten machen es für jeden unvoreingenommenen Betrachter klar,

dass nach dem Zeugnis des Alten Testaments allein dem fleischlichen Israel

der Sabbat zu halten geboten war.

Sollte das Sabbatgebot auch für den Christen gelten und darum für die Gemeinde des Herrn, dann müsste uns dies im Neuen Testament klar und deutlich aufgetragen worden sein !

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Misio 06.09.2015 15:50
Neues Testament und Sabbat

Bisher wurde deutlich, dass das Sabbatgebot zum 1. Mal in der Wildnis des Sinai Menschen gegeben wurde und zwar ausschließlich dem Volk Israel, also den fleischlichen Nachkommen Jakobs.

Das Sabbatgebot, als eines der 10 Gebote, war ein Teil jenes Bundes, den Gott mit diesem Volk am Sinai schloss. Die steinernen Tafeln, auf denen die "zehn Worte" standen, wurden deshalb auch "Tafeln des Bundes" (Heb.9:4) genannt und der Aufbewahrungsort dafür "die Bundeslande" (1. Könige 8:9,21).

Wir sehen also, dass es in unserer Frage nicht nur darum geht, welchen Tag wir halten sollen.

Es geht um Grundlegenderes, nämlich, ob für den Christen das Gesetz des Alten Bundes verbindlich ist.
Bereits als der Alte Bund noch in Kraft war, hat Gott durch den Propheten Jeremia die Schließung eines neuen Bundes vorausgesagt.

Das Neue Testament stellt unter Bezugnahme auf diese Prophezeiung ausdrücklich fest, dass durch Christus dieser Neue Bund gestiftet und damit der Alte Bund aufgehoben wurde.

So heißt es im Hebräerbrief: "Denn damit wird das vorige Gebot aufgehoben, darum dass es zu schwach und nichts nütze war; denn das Gesetz konnte nicht vollkommen machen; und wird eingeführt eine bessere Hoffnung, durch welche wir zu Gott nahen" (Heb.7:18,19). "Nun aber hat Christus ein besseres Amt erlangt als der eines besseren Bundes Mittler ist, welcher auch auf besseren Verheißungen steht; denn so jener, der erste untadelig gewesen wäre, würde nicht Raum zu einem zweiten gesucht.

Er hebt das Erste auf, um das Zweite dafür als gültig hinzustellen." (Heb.8:6,7.)

Vielleicht denkt jetzt mancher, gewiss, aus diesen Stellen geht eindeutig hervor, dass Christus den Alten Bund mit seinem Gesetz und seinen Geboten aufgehoben hat und durch seinen Neuen Bund ersetzte, aber würde das nicht dem widersprechen, was Jesus selbst zu Beginn seiner Wirksamkeit in der Bergpredigt sagte?

Da stellt er doch fest: "Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn ich sage euch wahrlich: Bis dass Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis dass es alles geschehe." (Matth.5:17,18.)

Geht Christus nicht so weit, den Bestand des Gesetzes bis zum Ende dieser Welt zuzusichern?
Menschen, die im falschen Eifer ums Alte Gesetz dieses Jesuswort anführen, lesen es meist nicht zu Ende oder übersehen den wesentlichen Teil der Aussage Christi, nämlich:

"bis dass es alles geschehe", oder wie die Mengeübersetzung es ausdrückt "bis alles in Erfüllung gegangen ist Dies deckt sich damit, dass er kam, das Gesetz zu erfüllen. Solange es noch nicht erfüllt ist, bis dahin wird es nicht vergehen.

Sehen wir die Einschränkung?

Übrigens, für seine Lehre stellt Jesus uneingeschränkt fest: "Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht!"
(Lk.21: 33.)

Wer die Evangelien aufmerksam liest, versteht sehr bald, warum der Heiland vom Erfüllen des Gesetzes als von seiner Aufgabe sprach. Immer wieder heißt es, dass er dies oder jenes vollbrachte, "auf dass erfüllet ward, was geschrieben steht".


Nach seinem Wirken auf Erden sagt der Auferstandene zu den Jüngern:
"Dies sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: es müsse alles in Erfüllung gehen, was im mosaischen Gesetz, in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht." (Lk.24:44.)

Das Gesetz sollte nicht vergehen "bis alles in Erfüllung gegangen ist". Der Auferstandene bezeugt, dass alles in Erfüllung ging! Wem diese wahre Bedeutung der Worte Jesu über das Gesetz einmal klar wurde, dem bereiten die Aussagen der Apostel Christi über des Christen Verhältnis zum Alten Bund keinerlei Schwierigkeiten mehr.

Er kann verstehen, warum der Vorhang des Tempels zerriss, als der Erfüller des Gesetzes am Kreuze starb. Er begreift die Worte des Paulus, dass Christus "das Ende des Gesetzes" ist (Röm.10:4), dass der Christ dem Gesetz "getötet", ja "los" von ihm ist (Röm.7:4,6).

Er weiß, warum der Heilige Geist bezeugt, dass Christus durch seinen Opfertod "das Gesetz mit seinen in Satzungen gefassten Geboten aufhob" (Eph.2:14,15) und "die durch ihre Satzungen gegen uns lautende Schuldschrift, die für unser Heil ein Hindernis bildete, ungültig gemacht und dadurch beseitigt hat, dass er sie ans Kreuz heftete" (Kol.2:14 Menge).

Einem solchen Jünger ist ferner klar, dass das Alte Gesetz nur eine begrenzte Bedeutung als "Erzieher auf Christus" hatte, und darum bezeugt er mit Paulus: "Nun aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister."

(Gal.3:24,25.)
 
Misio 06.09.2015 15:57
Um diese klaren Aussagen über des Christen Verhältnis zum Gesetz misszuverstehen, braucht man tatsächlich Hilfe.

Schon in den Tagen der Apostel standen judaistische Irrlehrer bereit,
mit solcher Hilfestellung, die Gemüter der Christen zu verwirren.

Ähnliches geschieht leider auch heute.

Um die klaren Aussagen des Neuen Testaments zu entkräften, wird behauptet, dass das alttestamentliche Gesetz aus einem sittlichen Teil und einem zeremoniellen Teil bestehe.

Das Sittengesetz (d.h. vor allem die 10 Gebote) sei auch heute noch gültig, wogegen das Zeremonialgesetz durch Christus abgeschafft worden wäre.

Ja, es heißt sogar: Das Sittengesetz ist von Gott selbst gegeben, also "Gesetz Gottes" oder "Gesetz des Herrn", wogegen das Zeremonialgesetz vielmehr durch Mose kam, also nur "Gesetz Mose" ist.

Das klingt sehr klug, doch hat die Sache einen Haken. Gottes Wort kennt eine solche Zweiteilung nicht. Die Kirchengeschichte zeigt, dass diese Theorie das Produkt mittelalterlicher Theologie ist. "Gesetz Mose" und "Gesetz Gottes" bedeutet genau dasselbe in der Schrift.

Das ganze alte Gesetz ist Gottes Werk, aber es ist gleichermaßen ganz durch Mose überliefert worden! So heißt es z. B. in Nehemia (8:1,8; 10:3): "das Buch des Gesetzes Moses ... das der Herr Israel geboten hat. ... Und sie lasen aus dem Buche, dem Gesetze Gottes ... zu wandeln im Gesetz Gottes, das durch Mose, den Knecht Gottes, gegeben ist." (Siehe auch Lk.2:22-24.)

Auch unser Herr selbst kannte jene künstliche Zweiteilung nicht. In Markus 7:10 leitet er ein Schriftzitat mit den Worten ein: "Denn Mose hat gesagt." Nach jener Theorie müsste nun ein Gebot des sogenannten Zeremonialgesetzes folgen, doch Jesus zitiert "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren",
also eines der 10 Gebote.

Wir sehen also deutlich, für die Heilige Schrift bilden alle gesetzlichen Anweisungen des Alten Bundes das Gesetz, und zwar als untrennbare Einheit. Und nirgendwo steht geschrieben, dass ein Teil dieses Gesetzes abgeschafft worden sei und ein anderer Teil noch Gültigkeit besitze!
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Misio 06.09.2015 16:00
Hierzu soll auch noch Paulus zu Worte kommen.

Im Römerbrief weist er am Beispiel der Ehe nach, dass der Christ nicht an Gesetz und Christus gleichzeitig gebunden sein kann.

Paulus stellt fest, dass Christen

1.dem Gesetz "getötet" sind,
2. vom Gesetz "los" sind,
3. "eines anderen sind"; nämlich des Auferstandenen und
4. mit Christus verbunden sind, "auf dass sie Gott Frucht bringen".

Vom Gesetz los zu sein, bedeutet also keineswegs einen Freibrief zum Sündigen, zumal der Christ unter dem Gesetz Christi steht (1.Kor.9:21).

Nach dem inspirierten Schreiber würden wir im geistlichen Ehebruch leben, wenn wir dem Gesetz anhangen und gleichzeitig mit Christus eins sind. Wir können nicht mit dem Gesetz und Christus zur gleichen Zeit vermählt sein.

Darum sagt Paulus:
"Also seid auch ihr getötet dem Gesetz durch den Leib Christi, dass ihr eines andern seid, nämlich des, der von den Toten auferweckt ist, auf dass wir Gott Frucht bringen" (Röm.7:4).

Vielleicht wird eingewandt sicherlich meint Paulus hier mit Gesetz nicht die 10 Gebote. Lassen wir ihn selbst antworten: "Denn ich wusste nichts von der Lust, wo das Gesetz nicht hätte gesagt: , Lass dich nicht ~ (Röm.7:7.) Damit ist für jeden aufrichtigen Wahrheitssucher die Frage entschieden, ob Paulus mit Gesetz auch die 10 Gebote meint; denn er zitiert hier das 10. Gebot des Dekalogs.
 
Misio 06.09.2015 16:03
Wie sollten also Christen den Sabbat halten müssen,

wenn er Teil eines Gesetzes ist, dem sie in Christus getötet, ja von ihm los sind?

Nun können wir auch verstehen, warum die Apostel Christi nach der Gründung der Gemeinde zu Pfingsten nirgends - und sie hatten es häufig mit Menschen aus dem Heidentum zu tun, denen das Sabbatgebot nicht geläufig war - warum sie nirgends den Christen den Sabbat zu halten geboten. Im Gegenteil, als Gemeinden, verführt von judaistischen Irrlehrern, das Halten von Tagen begannen, werden sie von Paulus dafür gerügt.

So schreibt er an die Galater: "Ihr haltet Tage und Monate und Feste und Jahre. Ich fürchte für euch, dass ich vielleicht umsonst an euch gearbeitet habe." (Gal.4:10,11.)
Diese Aufzählung von jüdischen Festtagen schließt auch den Sabbat ein; denn nach dem Gesetz gab es wöchentliche, monatliche und jährliche Festtage (1.Chron.23:30,31).

Mit "Tage" ist offensichtlich der Sabbat gemeint, der wöchentlich zu halten war. Die Richtigkeit dieser Auslegung wird durch ein weiteres Mahnwort des Paulus bestätigt. "So lasset nun niemand euch ein Gewissen machen über Speise oder über Trank oder über bestimmte Feiertage oder Neumonde oder Sabbate." (Kol.2:16.)

Auch hier ist wieder von Jahresfesten, Monatsfesten und den Wochenfesten, nämlich den wöchentlichen Sabbaten die Rede. Weil manchen diese klare apostolische Aussage gegen das Halten des Sabbats nicht ins Konzept passt, wird behauptet, dass hier nicht der gewöhnliche Wochensabbat, sondern jüdische Jahressabbate gemeint seien. Diese Verlegenheitsthese ist aus mindestens zwei Gründen unhaltbar:

1. Paulus hat am Anfang des Satzes jene Jahresfeste bereits erwähnt, eine Wiederholung wäre also sinnlos und
2. wir treffen auch sonst in den Evangelien und der Apostelgeschichte im Urtext das Wort Sabbat in der Mehrzahl an (Mk.2:23; Apg.13:14; 16:13) und niemand, auch wer sonst für den Sabbat eintritt, versteht etwas anderes als die gewöhnlichen Wochensabbate.

Es darf hier nicht verschwiegen werden, dass jegliches Vermengen des Evangeliums mit dem Alten Gesetz, was zum Auflegen von alttestamentlichen Geboten auf der Jünger Hälse und die Verwirrung ihrer Gewissen führt, von Paulus als Angriff auf das Evangelium Christi selbst gewertet wird. Ja, er bezeugt durch den Heiligen Geist, dass, wer solches lehrt, ein "anderes Evangelium" predigt und sich deshalb einen Fluch auflädt. Wie verhängnisvoll es ist, solchen Irrlehren zu folgen, macht Paulus den Galatern eindeutig klar: "Ihr habt Christum verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid von der Gnade gefallen!" (Gal.5:3.)


Darum rufe ich in aller Liebe, aber auch in allem Ernst einem jeden mit Paulus zu: "So besteht nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen."
(Gal.5:1.)
 
Misio 06.09.2015 16:06
Einwände beantwortet

1. Wir werden im Neuen Testament gelehrt, die Gebote Gottes
(1.Joh.5:3; Offenb.12: 17; 14:12) zu halten, was bedeutet, dass wir auch das Sabbatgebot halten müssen.

Dies Argument für das Halten des Sabbats gründet sich auf die Annahme, dass der Begriff "Gebote" in der Bibel sich immer auf die Zehn Gebote bezieht. Die Tatsachen geben jedoch ein anderes Bild; denn in der Schrift sind viele Gebote Gottes neben denen im Dekalog aufgeführten gegeben, (z.B. Josua 8:8; 1.Sam.15:1; 5.Mose 6:5; 3.Mose 19:18; 1.Kor.14:37; 2.Pet.3:1,2.

Die Gebote Gottes im Neuen Testament sind jene, die er durch Jesus Christus offenbarte, nicht die durch Moses Mittlerschaft einst geoffenbarten Gebote. "Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden." (Joh.1:17.) (Siehe auch Heb.1:1,2.) Wir sind heute allein zum Gehorsam gegenüber jenen Geboten verpflichtet, die Gott durch seinen Sohn gab. Der Vater sagte: "Dies ist mein lieber Sohn ...; den sollt ihr hören!" (Matth.17:5.)

Jesus erklärt: "Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es, der mich liebt. Wer mich liebt, der wird mein Wort halten und mein Vater wird ihn lieben" (Joh.14:21,23).

Es stimmt, dass der Herr von uns erwartet, verschiedene Grundsätze zu beachten, die sich im Gesetz Mose finden, z.B. das Gesetz der Liebe (3.Mose 19:18). Doch wir erkennen sie nicht deshalb als verbindlich an, weil sie von Mose einst den Israeliten geboten wurden, sondern weil sie Jesus uns aufträgt.
Das Sabbatgebot ist heute offensichtlich für niemanden verbindlich, weil Jesus es im Neuen Bund nirgends befahl.

3. Die Notwendigkeit den Sabbat zu halten, ist aus der Forderung Jesu gegenüber dem reichen Jüngling zu erkennen: "Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote" (Matth.19:17).

Dass Jesus dabei an die Zehn Gebote dachte, geht aus Vers 18 hervor: "Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben.

Jesus verlangt vom reichen Jüngling, die Gebote zu halten, weil das Gesetz noch in Kraft war und zwar so lange bis es ans Kreuz geheftet wurde (Kol.2:14).
Als Jude lebte dieser junge Mann unter dem Gesetz und zwar nicht nur unter den Zehn Geboten, sondern allen anderen darin enthaltenen Forderungen.
Jesus sagt ihm ebenfalls: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Vers 19), ein Gebot, das sich nicht im Dekalog findet. - Übrigens, nach Jesu Urteil sind in den Zehn Geboten die "vornehmsten Gebote im Gesetz" (Matth.22:34 ff.) nicht aufgeführt.

Sollte es nicht manchem zu denken geben, dass diese Gebote dem Sohn Gottes als die "vornehmsten" galten, obwohl sie weder vom Finger Gottes geschrieben, noch in der Bundeslade aufbewahrt wurden. Sie standen in dem oft als zweitrangig bezeichneten, neben der Lade aufbewahrten Buch.

Dass Jesus während seiner irdischen Wirksamkeit die Juden lehrte, das ganze Gesetz zu halten, und nicht nur den Dekalog, wird deutlich aus seiner Weisung an den geheilten Aussätzigen: "Gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis" (Lk.5:14).
 
Misio 06.09.2015 16:08
3. Als Jesus im Hinblick auf die Zerstörung Jerusalems
im Jahre 70 n. Chr. Warnungen aussprach,
sagte er u. a.: "Bittet aber, dass eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am Sabbat" (Matth.24:20), ein Beweis, dass die Christusnachfolger den Sabbat auch während des Evangeliumszeitalters halten würden.

Jesus dachte hier nicht an irgendeine "Heiligkeit" des Sabbats als er seinen Jüngern zu beten empfahl, dass sie während der Zerstörung Jerusalems nicht an einem Sabbat fliehen müssten, ebenso wenig wie er die Winterszeit als "heilig" betrachtete. Der Herr wusste, dass es für die Christen schwierig sein würde, im Winter zu fliehen, wegen des hinderlichen Wetters und am Sabbat, weil die Juden, die weiterhin dem Gesetz Mose folgten, an diesem Tag die Stadttore Jerusalems und anderer judäischer Städte geschlossen hielten, also eine Flucht an diesem Tag fast unmöglich gewesen wäre.

4. Ein Hinweis, dass wir den Sabbat halten sollten, gibt Jesaja 66:22,23: "Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich schaffen will, vor mir bestehen werden, spricht der Herr, so wird euer Geschlecht und Euer Name bestehen bleiben. Neumond um Neumond und Sabbat um Sabbat wird alles Fleisch kommen, vor mir anzubeten, spricht der Herr."

Wenn diese Stelle die Gültigkeit des Sabbatgebots auch für die Zeit des neuen Bundes beweist, dann lehrt sie das ebenso sicher für das Fest des Neumondes. Doch selbst die meisten Eiferer für den Sabbat geben zu, dass dieser Feiertag vom heutigen Gläubigen nicht mehr zu beobachten ist.

Wir müssen deshalb folgern, Jesaja lehrt hier nicht, dass das Sabbatgebot im Neuen Bund fortbestehen soll. - Will man in dieser Frage die alttestamentlichen Propheten zu Rate ziehen, dann gilt es solche Stellen zu befragen, wo eindeutig von der Zeit des Neuen Bundes die Rede ist (Römer 9:25), z.B. bei Hosea 2:13,25 "Und ich will ein Ende machen mit allen ihren Freuden, Festen, Neumonden, Sabbaten und all ihren Feiertagen".
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Misio 06.09.2015 16:11
5. Die Worte Jesu in Markus 2:27

"Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbats willen"
zeigen, dass dieser Ruhetag ein Geschenk Gottes an alle Menschen ist, nicht nur an die Israeliten.

Die Evangelien bezeugen klar, dass die irdische Wirksamkeit Jesu auf das "Haus Israel" beschränkt war (Matth.15:24; 10:6). Erst nach der Auferstehung gab Er den weltweiten Missionsbefehl. In der obigen Stelle spricht der Herr zu und über Israeliten, denen - wie bereits aufgezeigt - nach dem Zeugnis des Alten Testaments der Sabbat gegeben wurde (Nehemia 9:13,14).

Es hieße den Zusammenhang missachten und dem Gesamtzeugnis der Schrift widersprechen, wenn man hier den Begriff "Mensch" anders versteht, als er in diesem Fall von Christus gebraucht wird, nämlich für jüdische Menschen, die "unter dem Gesetz" waren.

In diesem Zusammenhang noch eine Überlegung, die jedem aufrichtigen Wahrheitssucher zu denken geben sollte. In der ganzen Heiligen Schrift werden Heiden und Ungläubige immer wieder dafür getadelt, dass sie Götzendienst treiben, in Unzucht, Ehebruch, Mord und Ungerechtigkeit leben (Röm.1:18-32).

Dagegen ist mir keine einzige Stelle bekannt, wo Nichtisraeliten dafür getadelt würden, dass sie den Sabbat nicht hielten.

Auch kenne ich keine Stelle, wo Christen gerügt würden, weil sie die Sabbatheiligung vernachlässigten.

Die apostolischen Briefe enthalten eine Vielzahl von Ermahnungen wider jegliche Sünde und Schwachheit der Menschen. Sie richten sich häufig an Gläubige, die früher Heiden waren, denen der Sabbat meist fremd war, und dennoch finden wir keinen einzigen Hinweis, wie sie diesen Tag zu halten hätten.

Bedenken wir ferner, dass viele der Gläubigen Sklaven waren und damit gar nicht in der Lage, sich einen Ruhetag zu nehmen, dann ist es einfach unbegreiflich, dass die Apostel nicht einmal zur treuen Befolgung der Sabbatheiligung aufrufen mussten. Dies ist umso erstaunlicher, weil wir wissen, dass das alte Bundesvolk hierin immer wieder fehlte und deshalb häufig ermahnt werden musste.

Für jeden Unvoreingenommenen führen auch diese Tatsachen zur zwingenden Folgerung, dass Nichtisraeliten und Christen das Sabbatgebot niemals aufgetragen wurde, sie es deshalb auch nicht übertreten konnten und darum keiner diesbezüglichen Ermahnung bedurften.

Was entscheidend ist, die Schrift bestätigt diese Folgerung.
 
Misio 06.09.2015 16:14
6. Jesus hielt den Sabbat als ein Beispiel für uns (Luk.4:14-16).

Jawohl, Jesus hielt den Sabbat, doch nicht als Beispiel für uns.

Er wurde "unter das Gesetz getan" (Gal.4:4) und war ihm alle Tage seines Erdenlebens gehorsam, da es in seiner Gesamtheit bis zu seinem Tode in Kraft war. Dabei hat Jesus nicht nur den Sabbat gehalten, sondern erfüllte auch alle anderen Forderungen des Gesetzes; z. B. wurde er beschnitten (Luk.2:21) und hielt Passah (Matth.26:17-25).

Sollten wir uns beschneiden lassen und das Passahlamm essen, nur weil er es einst tat?

7. Dass Paulus am Sabbat in den Synagogen predigte (Apg.12 14-44) und am Fluss in Philippi (Apg.16;13,14), ist ein apostolisches Beispiel für das Halten dieses Tages.

Es stimmt, Paulus predigte am Sabbat viele, viele Male; doch dies beweist keineswegs, dass er den Sabbat als den Tag christlicher Anbetung hielt.

Am Sabbat versammelten sich viele Leute in den Synagogen, besonders Juden. Dies ermöglichte, dass recht viele die Predigt des Paulus hören konnten. Am Flussufer in Philippi bot sich Paulus am Sabbat die Möglichkeit, "den Frauen, die da zusammenkamen" das Evangelium Christi zu verkündigen.
Doch weil er am Samstag die Frohbotschaft verkündigte, beweist nicht, dass er den Sabbat hielt, ebenso wenig wie sein Predigen an einem Montag beweisen würde, dass er den 2. Tag der Woche für heilig hielt.

Mögen jene, die für den Sabbat heute eifern, nur ein Beispiel vorweisen, wo ein Apostel den Sabbat als Tag der christlichen Anbetung beging, dann haben sie ihren Fall bewiesen.
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Misio 06.09.2015 16:19
Welchen Tag sollen die Christen halten?

Nachdem der durch Christus gestiftete Neue Bund am Pfingsttag nach seiner Auferstehung in Kraft trat, stoßen wir im Neuen Testament auf zwei Stellen, wo das Halten von Tagen ausdrücklich erwähnt wird.

Wenn es also in dieser Hinsicht ein verbindliches Gebot für den Christen gibt, müsste es uns hier gesagt werden.

An die Christen in Rom schreibt Paulus: "Einer hält einen Tag vor dem anderen; der andere aber hält alle Tage gleich ... Ein jeglicher sei in seiner Meinung gewiss." (Röm.14:5.)

Es ist offensichtlich, dass Paulus hier keineswegs ein Gebot erlässt, diesen oder jenen Tag zu halten, auch den Sabbat nicht. Denn die Meinung, "alle Tage gleich zu halten" wäre für jeden, der noch unter dem Sabbatgebot steht, eine unmögliche Einstellung, die notgedrungen zur Gebotsübertretung führen müsste.
Der Apostel macht deutlich, dass im Rahmen der christlichen Freiheit dem einzelnen Gläubigen gestattet ist, Tage zu halten oder auch nicht zu halten. -

Ganz anders reagiert Paulus jedoch, als judaistische Irrlehrer den heidenchristlichen Gemeinden Galatiens das Halten der alttestamentlichen Feiertage wieder auflegen wollten.

Hören wir ihn selbst:
"Ihr haltet Tage und Monate und Feste und Jahre. Ich fürchte für euch, dass ich vielleicht umsonst an euch gearbeitet habe." (Gal.4:10,11; 5:4.) - Warum ist hier der Apostel gegen das Halten gewisser Tage?
Weil es sich erstens nicht um Einzelchristen, die für sich persönlich dieser Meinung leben, handelte, sondern um Gemeinden Christi, denen diese jüdischen Gebote als verbindlich aufgebürdet wurden. Und zweitens, weil sich die Galater unter das Gesetz stellen wollten (Gal.4:21), als ob dies zum Christsein und zum Heil notwendig sei.

Aus diesen beiden Stellen geht eindeutig hervor, dass Sabbatheiligung oder das Halten irgendwelcher Tage nicht zum Wesen des Neuen Bundes gehören

und darum auch nirgends den Christen geboten wurden.

Aus diesen Gründen ist es von der Schrift her nicht gerechtfertigt, wenn manche den Sonntag als den "christlichen" Sabbat bezeichnen.

Wann immer der Sabbat in der Bibel erwähnt wird, handelt es sich dabei um den 7. Tag der Woche. Nirgends wird in der Schrift gesagt, dass der 1. Tag der Woche, unser Sonntag, anstelle des jüdischen Sabbats eingesetzt worden sei.

Darum ist es unbiblisch, wenn man die Anweisungen des Sabbatgebots auf den Sonntag überträgt und ihn dadurch zu einem christlichen Ruhetag mit Arbeitsverbot ummünzt. - Weil es uns um neutestamentliches Christentum geht, können wir deshalb niemals einer vom Alten Testament geprägten Sonntagsheiligung das Wort reden, weil das Neue Testament sie nicht kennt.

Andererseits sind wir angehalten, auf die besondere Bedeutung hinzuweisen, die dem 1. Tag der Woche, heute Sonntag genannt, im Neuen Bund zuteil wird.

Was geschah nach der Schrift an diesem Tag? Christus stand am 1. Tag der Woche von den Toten auf, wie in Markus 16:9 ausdrücklich festgestellt wird: "Als er auferstanden war frühe am ersten Tage der Woche, erschien er zuerst Maria Magdalena." Auch aus den Worten der Emmaus Jünger geht dies deutlich hervor (Lk.24:21). An diesem Tage wurde also Christus "der Erstgeborene von den Toten", auf dass er "in allen Dingen den Vorrang habe" (Kol.1:18).
Durch die Auferstehung erwies er sich als "ein Sohn Gottes nach dem Geist" (Röm.1:4). Ohne seine Auferstehung wären die Christen, nach Paulus, die "elendesten unter allen Menschen" (1.Kor.15:19). Welcher Tag könnte darum für die Jünger mehr Bedeutung haben als der Tag der Auferstehung des Herrn?
Doch nicht nur die Auferstehung Christi, sondern auch die Ausgießung des Heiligen Geistes, die erstmalige Verkündigung des ganzen Evangeliums vom Auferstandenen und die Gründung der Gemeinde des Herrn ließen Gott und Christus an einem 1. Tag der Woche geschehen; denn das jüdische Pfingsten wurde nach 3.Mose 23:11-17 immer an diesem Tag begangen.

Wer möchte anzweifeln, dass Gott nicht auch dadurch die Bedeutung dieses Tages für das Zeitalter des Neuen Bundes hervorhob?
 
Misio 06.09.2015 16:23
Im Neuen Bund wird von den Nachfolgern Christi erwartet,

dass sie gewillt sind, sich regelmäßig zu versammeln.

Dies entnehmen wir aus der Ermahnung:
"Lasset uns unsere Versammlungen nicht verlassen, wie es bei etlichen Gewohnheit ist, sondern einander ermahnen, und dies um so viel mehr, als ihr den Tag sich nahen seht" (Heb.10:25).

Jesus gebot seinen Jüngern mit den Worten "solches tut zu meinem Gedächtnis" (Lk.22:19) das Abendmahl zu halten. Paulus, der dieses Gebot Christi der Gemeinde in Korinth weitergab, stellt nun fest: "Darum, meine lieben Brüder, wenn ihr zusammenkommt, zu essen, so wartet aufeinander." (1.Kor.11,33.)

Der ganze Zusammenhang zeigt, dass er hier nicht von einer gewöhnlichen Mahlzeit, sondern vom Herrenmahl spricht, das bei ihrer Zusammenkunft gehalten wurde (1.Kor.11:17-34). Das Stillen des Hungers und Durstes habe so erwähnt Paulus, daheim zu geschehen und nicht in der Gemeinde Gottes. - Wer das Abendmahl und die Frage, wann die ersten Christen es feierten, recht verstehen will, darf die Tatsache nicht außer acht lassen, dass die Schrift verschiedene Bezeichnungen für dieses Mahl kennt.

Paulus nennt es "Mahl des Herrn" (1.Kor.11: 20), "Tisch des Herrn" (1.Kor.10:21), oder auch "gesegneter Kelch" oder "das Brot, das wir brechen" (1.Kor.10:16).

Letztgenannter Ausdruck erklärt sich auch aus den Einsetzungsworten: "Der Herr Jesus ... nahm das Brot, dankte und brach es und sprach ..." (1.Kor.11: 23,24). Wenn also der Begriff "Brotbrechen" nach Gründung der Gemeinde in Verbindung mit Teilen der christlichen Anbetung, wie z. B. Wortverkündigung und Gebet vorkommt (Apg.2:42), handelt es sich dabei um das Herrenmahl.

Es soll nicht verschwiegen werden, dass dieser Begriff im Neuen Testament auch für normale Mahlzeiten gebraucht wird, doch dann ist auch erwähnt, dass es sich um die Aufnahme von "Speise" handelte (Apg.2:46,47).

Dies wollen wir im Auge behalten, wenn wir nun fragen: An welchem Tage hielten die Jünger das Herrenmahl? Lukas berichtet uns als Augenzeuge: "Wir aber fuhren nach den Tagen der ungesäuerten Brote mit dem Schiff von Philippi ab und kamen am fünften Tag zu ihnen nach Troas und blieben daselbst sieben Tage." Wenn man bedenkt, dass es Paulus nach dem Bericht sehr eilig hatte, nach Jerusalem zu kommen (Verse 7,16), scheint ein siebentägiger Aufenthalt befremdend. Doch im nächsten Vers wird uns erklärt, warum und worauf Paulus wartete: "Als wir uns nun am ersten Tag der Woche versammelt hatten, um das Brot zu brechen, redete Paulus zu ihnen, weil er am folgenden Tag abreisen wollte, und dehnte die Rede bis Mitternacht aus" (Apg.20:7).

Aus diesem Bericht geht hervor, dass sich die Christen in Troas am 1. Tag der Woche zum Herrenmahl versammelten und darum wartete Paulus auf diesen Versammlungstag, um ihnen das Wort verkündigen zu können. Übrigens, während ihres siebentägigen Dortseins verging auch ein Sabbat, doch wir hören kein Wort davon, dass Paulus und die Seinen ihn hielten, geschweige denn von einer Versammlung der dortigen Gemeinde am 7. Tag, wie es Lukas häufig von den jüdischen Synagogenversammlungen berichtet.

Nein, Lukas bezeugt vielmehr, dass die Jünger Christi sich am 1. Tag der Woche versammelten. - Auf den Einwand, dies wäre die einzige Stelle, die den Sonntag als Versammlungstag der Christen bezeugt, antworten wir: Das ist immerhin ein konkretes Beispiel, während man für die Heiligung des Sabbats durch eine christliche Gemeinde nicht ein einziges vorweisen kann.

Lasst uns zusammenfassen:
 
Misio 06.09.2015 16:30
1. Den Christen wurde geboten,

sich zu versammeln (Heb.10:25).

2. Ihnen wurde ebenfalls geboten, am Mahl des Herrn teilzunehmen
und zwar dann, wenn sie als Gemeinde zusammenkommen (1.Kor.11:17-34).

3. Das einzige Beispiel im Neuen Testament, wo ausdrücklich erwähnt wird, dass sich Jünger versammelten, um das Herrenmahl zu halten, geschah am 1. Tag der Woche (Apg.20:7).

Daraus ersehen wir, dass der 1. Tag der Woche, unser Sonntag, im Neuen Bund eine besondere Bedeutung hat, indem sich die Christen an diesem Tag zur Anbetung versammeln, um in besonderer Weise der vielfachen Segnungen ihres Erlösers zu gedenken, wenn sie das Abendmahl zusammen feiern.

Weil an diesem Tag Christus sich durch die Auferstehung als der Herr erwies und die Gläubigen an diesem Tag seiner im Herrenmahl besonders gedachten, ist es durchaus verständlich, dass dieser Tag bereits in der Offenbarung als "des Herrn Tag" bezeichnet wird.

Mit den Worten "Der Geist kam über mich an des Herrn Tag" (Offenbarung 1:10) beschreibt Johannes, an welchem Tag er die Offenbarung empfing.

Zu beachten ist, dass hier im Urtext ein Ausdruck benutzt wird, der im Neuen Testament nur noch einmal und zwar in Verbindung mit dem Herrenmahl gebraucht wird, so dass die Deutung auf den Tag des Herrn, also den Gerichtstag, ausgeschlossen ist.
Was läge auch näher, als den Tag, an dem die Christen ständig das Herrenmahl feierten, als Herrentag zu bezeichnen, zumal er sich an diesem Tag durch seine Auferstehung als der Herr erwies?

Dass mit Herrentag tatsächlich unser heutiger Sonntag gemeint ist, wird auch von den nachapostolischen Schreibern bestätigt. So heißt es in der um 125 entstandenen "Zwölfapostellehre": "Am Tage des Herrn versammelt euch, brechet das Brot und saget Dank ..."

Ignatius schreibt 110 n.Chr. an die Magnesier: "Wir feiern nicht mehr den Sabbat, sondern halten den Tag des Herrn, an dem auch unser Leben aufging durch ihn und seinen Tod."

Diese Stimmen der Geschichte - niemand behauptet, dass es sich um inspirierte Schreiber handelt - zitiere ich auch deshalb, weil immer wieder behauptet wird, dass im Jahre 321 durch Konstantin unter Einfluss der katholischen Kirche der Sabbat abgeschafft und der Sonntag eingeführt worden sei.

Das ist einfach ein Irrtum, der auch durch ständiges Wiederholen nicht wahr wird.

Was tatsächlich geschah, ist, dass Konstantin den Versammlungstag der Christen zum gesetzlichen Feiertag erklärte.

Hier noch die Worte eines katholischen Theologen, die eindeutig zeigen, dass auch diese Kirche um den tatsächlichen Ursprung des Herrentages weiß: "Die erste Spur des christlichen Sonntags treffen wir um das Jahr 55 beim heiligen Paulus im ersten Korintherbrief (16:2), wo er nämlich von einer karitativen Sammlung spricht für die Christen von Jerusalem,

die am ersten Tag der Woche, also am Sonntag, stattfinden soll;

der Sonntag ist also der Tag, an dem sich die christliche Gemeinschaft versammelt, so schon in apostolischer Zeit, und zwar versammelt sie sich zum Brotbrechen, zur Feier der Eucharistie, wie aus einer Stelle der Apostelgeschichte (20:7) hervorgeht.

Der Sonntag gehört also dem Urchristentum an ... Der Sonntag ist der Tag, an dem die Christen zusammenkommen, um ihres Herrn zu gedenken, und zwar so, wie es ihnen aufgetragen war in seiner Stiftung: Tut dies zu meinem Andenken." (P. Josef A. Jungmann, 5. J. Innsbruck - Der Tag des Herrn, S.59.)

Und darum gilt auch heute für biblische Gemeinden Christi, was damals galt:

Sie versammeln sich am 1. Tag der Woche, um das Brot zu brechen.

Sie feiern am Herrentag das Herrenmahl, "bis dass er kommt!".
 
Misio 06.09.2015 16:42
Diese Ausführungen stammen vom

Pastor der City-Gemeinde Augsburg.

Die Gottesdienste der Gemeinde sind unter „Guten Morgen Jesus“
zu finden und werden unter anderen über Anixe und Bibel-TV gesendet
oder jederzeit bei www.myvideo.de sehen.
 
Misio 06.09.2015 16:48
@ ist,

der Text ist ein Angebot . . .

an erster Stelle an die Geschwister, die durch das beständige Bedrängen in Unruhe gekommen sind . . .

sich am Wort Gottes zu orientieren.


Darüber hinaus ist NICHT Heilsentscheidend

welchen Feiertag ich halte

sondern das ich JESUS als den ERETTER in meinem Herzen habe !


Allen einen gesegneten Tag
 
(Nutzer gelöscht) 06.09.2015 17:28
.
.
.
@ Misio,
.
danke Reinhard,
für die Einstellung dieses Textes.
.
Gibt es eine kurze Zusammenfassung dieses sehr umfangreichen Textes?
Ich denke z.B. daran:
Was von den Geboten, den Satzungen, Verordnungen im AT
ist für Gläubige des NT noch geboten, bzw. zu beachten?
.
.
 
Misio 06.09.2015 17:38
Lieber Elelefant,

manches gibt es nicht als Instandlösung

und deine Fragen beantworten sich in dem Text.

man muss es ja nicht am Stück lesen . . . besser

"Bissen um Bissen gut kauen"


Gute Zeit dir !
 
hansfeuerstein 06.09.2015 18:28
Alles ist noch immer zu beachten, nur läuft es auf Jesus Christus hin.
 
(Nutzer gelöscht) 06.09.2015 18:57
.
.
.
@ Hans,
wenn alles zu beachten ist,
dann lebe ich unter Gesetz . . .
. . . oder wie verstehst Du das . . . ?
.
.
 
(Nutzer gelöscht) 06.09.2015 19:04
.
.
.
@ Vergebung
würde jetzt nachfragen:
> Was ist alles
und was
läuft auf Jesus Christus hin?
.
.
 
hansfeuerstein 06.09.2015 19:16
Die nicht menschengemachten Gebote (zehn) geben uns Aufschluss über das Funktionieren des Universums, und unserer Stellung in ihr. Die Gesetzmässigkeiten der Physik kann auch niemand ändern. Es geht darum um sie zu wissen. Weil Jesus Christus das Zentrum all dessen ist, ist er der Fixpunkt.
Die Gebote gelten selbstverständlich, niemand kann die Folgen etwa von Mord beiseite schieben. Sie sind real und offenbar. Mit Jesus Christus kommt die Gnade hinzu, die Vergebung, das Durchbrechen von Tat, Tatfolge, Sühne. Die angebotene Möglichkeit der Vergebung. Das Heraustreten aus unumkehrbarer Schuld und Sühne und Verdammnis.
 
hansfeuerstein 06.09.2015 19:34
Insofern ein Ruhetag, der besonders zur Heiligung (Heilung) beiträgt, aber auch die gesamte Zeit im Jahreskreis ordnet geboten ist, läuft das auf den Sonntag (Erscheinung des Herrn) zu. Sabbat als der Tag, der die Wochentage zusammen mit den Festtagen ordnet, kann nicht ersatzlos gestrichen werden,
als Ruhetag, aber auch als Ordnungstag unseres Wochenkreises, als Tag des Herrn, um den sich alle anderen Wochentage nachrangig gruppieren.
 
(Nutzer gelöscht) 06.09.2015 19:37
.
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Naja Hans,
da sag ich mal
erstmal gar nix zu . . .
.
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hansfeuerstein 06.09.2015 19:44
Eben, man muss auch nicht zu allem seinen Senf geben... Gott bewahre uns davon, daß wir eines Tages vor die Dienstherren treten und sagen: wir sind schon erlöst, wir wollen künftig auf die freien Sonntage und Feiertage verzichten.
 
(Nutzer gelöscht) 06.09.2015 19:54
.
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Schon mal was
von Hybris gehört?
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Misio 06.09.2015 20:17
hmm, habt ihr euch gerade

ein bisschen lieb . . .

zwinkerndes Smiley
 
Misio 06.09.2015 21:27
@ wonder,

schön das du ab und an noch hier auftauchst . . .

und Gutes schreibst.


Ja es gibt wirklich viel wichtigere Themen . . . aber so werden Menschen

beschäftigt . . . und vom wichtigen abgelenkt.
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