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Seit Ewigkeit auserwählt ! (Eph 1,3-18)

Seit Ewigkeit auserwählt ! (Eph 1,3-18)
Unsere Zeitvorstellung vollzieht sich in Jahren und so wird der Anfang eines Jahres auch entsprechend gefeiert, wie das Ende am Silvesterabend auch.
Welche Zeitvorstellung hat eigentlich Gott? Diese Frage stellt sich für uns spontan, wenn man aus der Heiligen Schrift weiß, dass für Gott 1000 Jahre wie ein Tag sind. Wir können nur erahnen oder vielleicht auch nicht, was eine Ewigkeit ist.
Aber das eigentlich Atem beraubende lesen wir im Epheserbrief. Da heißt es nämlich, dass Gott uns erwählt hat „vor der Erschaffung der Welt“. Also noch vor dem sog. Urknall, bevor es eine Schöpfung gab.
So lange denkt Gott schon an uns, an jeden von uns!
So lange währt schon sein ewiger Entschluss, uns für ein ewiges Leben zu schaffen und zu befähigen.

Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
Mit allem Segen! Also es fehlt uns nichts mehr zu unserem Glück, zu unserer ewigen Glückseligkeit. Wir müssen diesen Segen nur noch bewusst annehmen und entsprechend leben.
Wie geht das?

Gerade am Anfang des neuen Jahres macht man sich Vorsätze, man setzt sich Ziele, in den Betrieben gibt es Jahrespläne und Kinder haben ein Klassenziel vor sich usw.
Aber das sind lauter Ziele, die wir unter intelligentem Einsatz unserer Kräfte und Fähigkeiten realistischerweise aus eigenen Kräften erreichen können.
Aber was heißt es nun, mit „allem Segen des Geistes“ zu leben, mit dem uns Gott ausgestattet und erwählt hat?
Da spielt noch viel mehr eine Rolle als nur die eigenen Kräfte, die eigene Begabung und Intelligenz.
Wir haben eine Bestimmung, nämlich als Söhne und Töchter Gottes zu leben. Wir können das aufgrund der Berufung und Auserwählung, die wir haben.
Das ist kein Verdienst, kein Zufall oder „Glück“, von dem man den Grund nicht kennen würde.
Wir haben diese Bestimmung, diese Berufung in den Augen Gottes schon immer, schon vor Erschaffung der Welt!
Wir machen uns das ganz sicher viel zu wenig bewusst, was das bedeutet. Eigentlich können wir Gott immer wieder nur darum bitten, dass ER uns zeigt, wie wir dieser Bestimmung, also unserer Berufung, am besten entsprechen können, sie verwirklichen können.
Wenn wir also als Pfarrgemeinde zusammen kommen, dann sollte uns nicht die Vorstellung in unserem Verhalten und Selbstver­ständnis bestimmen, den und die kenne ich, die anderen kenne ich nur ein bisschen oder gar nicht. Mit dem oder dem kann man gut zusammen arbeiten usw.
Das sind menschliche Kriterien, die unser Verhalten bestimmen.

Wenn wir hingegen von der Vorstellung ausgehen,
- dass wir alle eine einzigartige Berufung haben,
- dass ich alle anderen brauche, um meine Berufung leben zu können und sie ebenso mich brauchen für ihren Weg,
- dass Gott mich mit der Berufung und den Gaben der anderen beschenken möchte und ich als Geschenk für andere geschaffen bin,
dann kann es gar nicht anders sein, als dass wir zum Lob Gottes leben und wir IHM unaufhörlich danken, Jahr für Jahr.

Jeder Einzelne lebt zum Lob Gottes und wir alle zusammen als Gemeinde haben vor allem dieses Lob Gottes als unsere Lebens­grundlage.
Ist das nicht wirklich Atem beraubend?
Und so können wir füreinander ebenso beten wie der Verfasser des Epheserbriefes:
Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt.
Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt.
Dieses Gebet sei mein Wunsch für Sie zum Beginn des Neuen Jahres.

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Kommentare

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Engelslhaar 04.01.2015 15:33
Es ist eine schöne Idee, wenn ich mir vorstelle, auf Entdeckungsreise zu gehen und im anderen Menschen einen Träger noch verborgener Schätze zu sehen.
Lieber Kummeropa, Sie hatten mal beschrieben, Sie möchten versuchen, den anderen Menschen mit den Augen Gottes zu sehen, soweit das in der Begrenztheit des menschlichen Wesens möglich ist, den Menschen so zu sehen , wie Gott ihn sich gedacht und ihn erschaffen hat.
So können wir uns gegenseitig helfen, unsere Talenten zu entfalten!
Was blockiert uns?
Ich denke, unter anderem ein Streben nach Perfektionismus. Ich möchte mich dem anderen nicht zumuten, ich muss erst noch besser, noch angenehmer, noch verständnisvoller sein, dann kann ich mich dem Anderen zumuten.
Auf diese Weise wird oft nichts daraus.
Wie kann ich Menschen ermutigen, dass sie mehr mitmachen in der Gemeinde?
Zum einen selbst Vorbild sein, zeigen, dass es Freude macht zu helfen.
Und dem anderen etwas zutrauen!
Mögen wir im Neuen Jahr wieder viele neue Predigten von Ihnen bekommen!
Besonders schätze ich auch Ihre Predigten zum Hören, so kommt man gut in den Tag.
 
pieter49 04.01.2015 18:53
Sehr schoene Predigt KummerOpa! Und zum Nachdenken ; selbst Vorbild sein, zeigen, dass es Freude macht zu helfen.
Und dem anderen etwas zutrauen! Danke Vielmals
 
(Nutzer gelöscht) 04.01.2015 19:41
Vielen Dank, KummerOpa für die wunderbaren Gedanken...
Das finde ich fantastisch, dass Gott uns schon solange vorausgeplant hat, damit wir einmal bei IHM im ewigen Leben sein können!.....

Das wir jetzt schon durch den Hl. Geist "Gemeinschaft mit Christus im Himmel" haben können, wie Sie so schön schreiben.....

Ich finde auch den Absatz so toll, in dem Sie schreiben:
"Wir haben eine Bestimmung, nämlich als Söhne und Töchter Gottes zu leben....."
Es ist auch so gut erklärt, dass wir alle mit unseren verschiedenen Talenten uns gegenseitig beschenken können.....

Danke auch für das wunderschöne Gebet am Schluss Ihrer Predigt.
Ich wünsche Ihnen und allen auf der Seite
ein gutes neues Jahr. Karin-Rosenlied
 
hansfeuerstein 06.01.2015 01:09
Vor 17 Jahren stellte der zukünftige Papst Benedikt XVI. seine Vision von der Zukunft der Kirche vor; sie erschien damals sehr pessimistisch. Er sah eine solche Zersplitterung des mystischen Leibes voraus, dass er ihn inmitten eines allgemeinen Niedergangs auf eine geringe Zahl kleiner, lebender Gruppen reduzierte: „Vielleicht müssen wir von den volkskirchlichen Ideen Abschied nehmen. Möglicherweise steht uns eine anders geartete, neue Epoche der Kirchengeschichte bevor, in der das Christentum eher wieder im Senfkorn-Zeichen stehen wird, in scheinbar bedeutungslosen, geringen Gruppen, die aber doch intensiv gegen das Böse anleben und das Gute in die Welt hereintragen...“ „Sie wird weniger mit den Großgesellschaften identisch sein, mehr Minderheitenkirche sein, in kleinen lebendigen Kreisen von wirklich überzeugten und Glaubenden und daraus Handelnden leben. Aber gerade dadurch wird sie, biblisch gesprochen, wiederum ‚Salz der Erde‘.“

Danke für die schöne Predigt.
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