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Für wen haltet ihr mich? (Mt 15,13-20)

Für wen haltet ihr mich? (Mt 15,13-20)
Unter Menschen ist es so: Was ich von einem anderen halte, das bedeutet mir auch sein Wort. Einem für mich wichtigen Menschen messe ich eine große Wichtigkeit bei, wenn er mir etwas sagt. Und so Worte wie: „Der kann mir viel erzählen...“ bringen schon zum Ausdruck, wie wenig bedeutsam mir das ist, was er mir sagt.

Jesus möchte wissen, wie wichtig ER im Leben Seiner Jünger ist. Aber er fragt erst einmal ganz geschickt um die Ecke, was wohl andere Leute von ihm halten. Die Antwort auf diese zirkuläre Frage sollte den Einstieg in seine direkte Frage liefern.
Ich glaube, Jesus interessierte gar nicht so sehr, was andere von ihm hielten. Er konnte es sich ja auch denken, weil er so ziemlich tagtäglich mit vielen Leuten zusammen war, die alle möglichen Meinungen über ihn präsentierten.
Dieses ganze Vorspiel schließlich führt zur eigentlich wichtigsten Frage: „Für wen haltet ihr mich?“

Die Antwort des Petrus ist knapp und präzise:
„Du bist der Messias, der Sohn Gottes“.
Das bedeutet so viel wie:
Du hast die größtmögliche Autorität für uns.
Jedes deiner Worte ist für uns absolut wichtig.
Als Messias wirst Du die Welt verändern.
Treffender kann man es nicht sagen.

Und Jesus ist ziemlich beeindruckt und bestätigt dem Petrus, dass man zu dieser Erkenntnis nicht kommt, weil man viel studiert hätte. Diese Feststellung ist kein Ergebnis menschlicher Intelligenz und Erfahrung. So eine Erkenntnis kann man nur haben, wenn sie vom Vater im Himmel geschenkt wurde.
Was bedeutet dieser kurze Wortwechsel für uns heute?

Wie Sie wissen, bin ich auch im Internet als Seelsorger präsent und da ergeben sich immer wieder heftige Diskussionen mit Menschen, die nicht an Gott glauben. Diese halten den Glauben an Gott für eine ungeheuerliche Behauptung und können es einfach nicht nachvollziehen, dass man in unserer aufgeklärten Zeit so eine Überzeugung haben kann, die sich durch keine Wissenschaft beweisen lässt.
Diese Leute, die sich Agnostiker oder Atheisten nennen, wollen also durch menschliche Überlegungen und Beweise zur Erkenntnis kommen, dass es einen Gott gibt.

Und jetzt die Gretchenfrage an Sie, liebe Leser: „Für wen halten Sie Jesus?“ Vermutlich würden Sie mir jetzt erzählen, wie Sie zum Glauben erzogen wurden, dass Sie zum Religionsunterricht gegangen sind und dass Sie als Gläubige(r) einfach ein gutes Gefühl dabei haben, spirituell beheimatet zu sein hier in der Gemeinde.
Aber eigentlich sind das nur begünstigende Rahmenbedingun­gen, die vermutlich die meisten getauften Menschen haben. Aber nicht alle, die zum Glauben erzogen, die zum Religionsunterricht gegangen und gefirmt wurden, sieht man heute noch in der Kirche oder sonst wie sich am Gemeindeleben beteiligen.
Also, gehört doch zum Glauben an Jesus noch etwas ganz Entscheidendes dazu, was weder die Eltern noch die Religionslehrer durch ihren Einsatz bewirken können.
Und was dieses Entscheidende ist, das sagt in diesem Evangeliumsabschnitt Jesus ganz unmissverständlich dem Petrus: Es ist nichts menschlich „Machbares“ dieser Glaube.
Es ist ein Geschenk der Gnade Gottes, wenn wir sogar wider jegliche „Vernunft“ glauben, wenn wir ohne „Beweise“ unser Leben auf Gott ausrichten und uns von IHM die Erfüllung und das Gelingen unseres Lebens (= „das Heil&ldquozwinkerndes Smiley erwarten.

Merken Sie, worauf ich hinaus will?
Unser Glaube an Gott, ist ein so kostbares und ganz persönliches Geschenk Gottes, das wir gar nicht hoch und kostbar genug wertschätzen können.
Unser Glaube ist der „Schatz im Acker“, der mitten im Schlamm und Dreck des Lebens verborgen ist. Unser Glaube, der immer noch wachsen kann und soll, ist die „kostbare Perle“ unseres Lebens, für die sich alles andere einzusetzen lohnt.
Wir können und müssen Gott tagtäglich dafür danken, dass ER uns aus so vielen Menschen erwählt hat, im Glauben an IHM festhalten zu können, trotz allem, was womöglich dagegen sprechen würde.
Es darf uns nicht so ergehen, wie im Fall jener 10 Aussätzigen, die Jesus geheilt hat, von denen aber nur ein Einziger zu Jesus zurückkam, um ihm zu danken.
Unsere Berufung ist ähnlich wie die des Petrus, der die Bedeutung seiner Worte vermutlich gar nicht so genau ermessen konnte: „Du bist der Messias, der Sohn Gottes“.
Aufgrund dieser Gnade des Glaubens, die der Vater im Himmel nicht nur dem Petrus, sondern uns allen gegeben hat, gilt auch heute noch jener Satz, der irgendwie unser Leben „endgültig“ macht. Was wir im Glauben und aus Liebe hier auf Erden tun, das wird uns bis in Ewigkeit begleiten. Und was wir nicht tun, auch das würde uns eine Ewigkeit lange belasten und reuen, wenn es nicht die Barmherzigkeit Gottes gäbe, die alles Trennende zwischen uns und Gott aufhebt.
Du bist der Messias! Dieser Satz ist das Lebensmotto eines jeden gläubigen Christen. Dieser Satz ist so voller Konsequenzen, dass wir es kaum in Worte fassen können.
Du bist der Messias!
Dieser Satz lässt uns tagtäglich neu darüber nachdenken, was ER heute mit uns vorhat und womit ER uns beschenken möchte.
Den Aposteln hat Jesus verboten, es weiter zu sagen, dass ER der Messias ist. Für uns hingegen ist es ein Lebensauftrag, aller Welt zu verkünden, ER ist Messias, der Sohn Gottes.

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Kommentare

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Engelslhaar 24.08.2014 16:58
Danke für diese gute Predigt!
Für mich schließen sich Wissenschaft und Glaube nicht aus.
Atheisten gehen davon aus, dass nur wissenschaftlich Beweisbares existiert.
Erstens existieren Dinge unabhängig davon, ob man sie versteht oder nicht.
Und zweitens werden Wissenschaftler in hundert Jahren darüber lachen, was heutige Wissenschaftler für Erkenntnis halten, dann gibt es wieder ganz andere Methoden und Erkenntnisse.
Meiner Meinung nach kann man einem wirklich interessierten Atheisten nur anbieten, es mal auf einen Versuch ankommen zu lassen, sich an Gott im Versuch des Gebetes zu wenden und dann mal zu schauen, was passiert.
Auf diese Weise sind schon erstaunliche Dinge entstanden, nie geahnte Begegnungen der Gotteserfahrung.
 
hansfeuerstein 24.08.2014 20:33
Wieder eine wohltuend niveuvolle Predigt.

Angesichts dessen, was auf der Welt im Großen und Kleinen geschieht
wir immer klarer, wie dumm es ist, die wahre Autorität irgendwo und bei jemand anderes zu suchen, als in der Nähe zu diesem Jesus von Nazaret, dem Messias,
dem Christus, dem wahren Sohn Gottes.
 
hansfeuerstein 24.08.2014 23:49
Wer Graffitis einfach irgenwohin sprüht, hat in meinen Augen eine egoistische Vorstellung der Welt, dem es Scheissegal ist, was andere von "seiner Kunst" halten, er ist sich selbst der Masstab für seine "Kunst", und die anderen gehen ihm am Allerwertesten vorbei.

Allein die Idee, eine Klostermauer mit so einem Sch... zu verunstalten, spricht
für sich. Wenn jemand schon so krank ist, und eine weisse Wand nicht Wand
sein lassen kann, ohne seine eigenen Gedanken (die ja alle zu interessieren haben, hallo..?) darauf zu verewigen, so muss er doch akzeptieren, dass auch er Toleranz zu üben hat. Wenn es sein muss, auch der weissen Wand gegenünber. Bei dem Beispiel hätte ich eigenhändig den Pinsel in die Hand genommen. Ein Kloster spricht für sich, das braucht keine unerbetenen Sprüche auf ihren Wänden. Am Meisten sprechen die gregorianischen Choräle, die mehr zu sagen haben, also so siebenschlaue Sprüche an der Wand.
 
Engelslhaar 25.08.2014 09:51
Heutzutage machen Menschen nicht mal mehr vor Klostermauern halt.
Sie halten das für so wichtig, was sie zu sagen haben, dass die ganze Welt es wissen muss, da wird dann einfach auf jahrhundertealte Mauern geschmiert.
Und hinter klug scheinenden Worten , möglichst noch Fremdworte, steckt doch oft nur Darstellungs-Zwang.
 
KummerOpa 25.08.2014 11:01
Also ich komme mit Mt 15,13-20 beim besten Willen nicht auf Calvins Prädestinationslehre...
 
Engelslhaar 25.08.2014 12:42
Als ich das mit Calvin gelesen habe, habe ich direkt gedacht, da hat sich wohl jemand im blog vertan, mit der Predigt hat es nun gar nichts zu tun.
Im Gegenteil beschreiben Sie ja:
"Was wir im Glauben und aus Liebe hier auf Erden tun, das wird uns bis in Ewigkeit begleiten. Und was wir nicht tun, auch das würde uns eine Ewigkeit lange belasten und reuen, wenn es nicht die Barmherzigkeit Gottes gäbe, die alles Trennende zwischen uns und Gott aufhebt."
Das zeigt doch gerade die Verantwortung, die der Einzelne hat, um sein Leben mitzugestalten.
 
(Nutzer gelöscht) 25.08.2014 18:20
Mit der Theorie der Vorherbestimmung habe ich auch so meine Probleme.

Aber diese Deutung, von diesem Satz ausgehend, kann ich nicht erkennen.
 
Engelslhaar 25.08.2014 19:55
@carpe
Vielleicht hast Du eine Logik, die sonst kein Mensch außer Dir versteht, weil Du der Einzige bist, der sie anwendet.
 
Engelslhaar 25.08.2014 20:04
Ja, sie ist definiert, dann versuche doch mal, ihr zu folgen!
 
hansfeuerstein 25.08.2014 20:28
Zitat:
"So eine Erkenntnis kann man nur haben, wenn sie vom Vater im Himmel geschenkt wurde."

Satzende:

Und der Mensch sie angenommen hat.
 
hansfeuerstein 25.08.2014 20:30
Es ist wie mit der Natur. Du kannst sie als Geschenk annehmen, oder auf ihr herumtrampeln....
 
hansfeuerstein 25.08.2014 20:39
Von der Zustimmung des freien Willens
 
(Nutzer gelöscht) 25.08.2014 21:19
...."Unser Glaube, der immer noch wachsen kann und soll, ist die „kostbare Perle“ unseres Lebens, für die sich alles andere einzusetzen lohnt."

Danke für diese trostspende Predigt, die uns über den Ausspruch des Petrus
erklärt, was JESUS, Gottes Sohn, uns mit dem Glauben für einen großen Schatz
geschenkt hat...
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