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..Werde leer, damit du erfüllt wirst,...

..Werde leer, damit du erfüllt wirst,...
An Weihnachten feiern wir eine dreifache Geburt ... Die erste und zugleich erhabenste ist die Geburt des einzigen vom himmlischen Vater gezeugten Sohnes. Er ist dem Wesen nach Gott wie er, als Person von ihm unterschieden. Die zweite Geburt vollbringt eine Mutter, die schwanger wurde und doch sich die absolute Reinheit ihrer jungfräulichen Keuschheit bewahrte. Die dritte Geburt ist die Geburt, bei der Gott jeden Tag und zu jeder Stunde wahrhaft geistigerweise geboren wird, aus Gnade und Liebe, in einer guten Seele…

Damit diese dritte Geburt sich vollzieht, muss uns nichts innewohnen als eine schlichte und reine Suche nach Gott, frei von jedem Verlangen nach etwas, was uns zu eigen wäre... mit dem alleinigen Wunsch, ihm zu gehören, ihm Raum zu geben auf eine höchst erhabene Weise und in großer Vertrautheit mit ihm. So kann er sein Werk vollbringen und in uns geboren werden, ohne dass wir ihm dabei ein Hindernis in den Weg legen... Deshalb sagt uns Augustinus: „Werde leer, damit du erfüllt wirst; tritt heraus, damit du eintreten kannst“, und an anderer Stelle: „O du edle Seele, edles Geschöpf, warum suchst du außerhalb von dir, was in dir ist, ganz ungeschmälert, höchst wahr und offenbar. Und da du Anteil hast an der göttlichen Natur, was kümmern dich da geschaffene Dinge, und was hast du denn mit ihnen zu tun?“ Wenn der Mensch so tief in sich den Raum vorbereiten würde, wäre Gott zweifelsohne gezwungen, ihn auszufüllen und zwar vollständig; andernfalls würde der Himmel sich lieber in Stücke reißen, um damit die Leere auszufüllen. Gott kann Dinge nicht unausgefüllt lassen. Das wäre gegen seine Natur, gegen seine Gerechtigkeit.

Deshalb musst du schweigen. Dann kann das Wort dieser Geburt, der Logos Gottes, in dir ausgesprochen werden, und du kannst es verstehen. Aber sei gewiss: wenn du sprechen willst, muss es schweigen. Man kann dem Wort nicht besser dienen als dadurch, dass man schweigt und auf es hört. Wenn du also ganz aus dir selbst heraustrittst, wird Gott ganz eintreten. In dem Maß, wie du heraustrittst, tritt er ein – nicht mehr und nicht weniger.

Johannes Tauler (um 1300-1361) Dominikaner in Straßburg
„Und du musst Stillschweigen bewahren“
Predigt zum Fest der Geburt des Herrn

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CH2006 21.12.2013 06:24
Damals lebte in Zora ein Mann namens Manoach, aus der Sippe der Daniter; seine Frau war unfruchtbar und hatte keine Kinder.
Der Engel des Herrn erschien der Frau und sagte zu ihr: Gewiß, du bist unfruchtbar und hast keine Kinder; aber du sollst schwanger werden und einen Sohn gebären.
Nimm dich jedoch in acht, und trink weder Wein noch Bier, und iß nichts Unreines!
Denn siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Es darf kein Schermesser an seine Haare kommen; denn der Knabe wird von Geburt an ein Gott geweihter Nasiräer sein. Er wird damit beginnen, Israel aus der Gewalt der Philister zu befreien.
Die Frau ging und sagte zu ihrem Mann: Ein Gottesmann ist zu mir gekommen; er sah aus, wie der Engel Gottes aussieht, überaus furchterregend. Ich habe ihn nicht gefragt, woher er kam, und er hat mir auch seinen Namen nicht genannt.
Er sagte zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Trink jedoch keinen Wein und kein Bier, und iß nichts Unreines; denn der Knabe wird von Geburt an ein Gott geweihter Nasiräer sein, bis zum Tag seines Todes.
Die Frau gebar einen Sohn und nannte ihn Simson; der Knabe wuchs heran, und der Herr segnete ihn.
Dann aber begann der Geist des Herrn, ihn umherzutreiben im Lager Dans zwischen Zora und Eschtaol.
Buch der Richter 13,2-7.24-25a.

***
Sei mir ein sicherer Hort, zu dem ich allzeit kommen darf.
Du hast mir versprochen zu helfen;
denn du bist mein Fels und meine Burg.
Mein Gott, rette mich aus der Hand des Frevlers!

Herr, mein Gott, du bist ja meine Zuversicht,
meine Hoffnung von Jugend auf.
Vom Mutterleib an stütze ich mich auf dich,
vom Mutterschoß an bist du mein Beschützer.

Ich will kommen in den Tempel Gottes, des Herrn,
deine großen und gerechten Taten allein will ich rühmen.
Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf,
und noch heute verkünde ich dein wunderbares Walten.
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