An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten

An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten
Wenn wir unsere Gebete beenden, sprechen wir: „Durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn“ und nicht: „Durch den Heiligen Geist“. Diese Praxis der ganzen Kirche besteht nicht ohne Grund. Sie hat ihre Grundlage in dem Geheimnis, dass der Mensch Jesus Christus der Mittler zwischen Gott und den Menschen ist (1 Tim 2, 5), Priester auf ewig nach der Ordnung des Melchisedech; dass er durch sein eigenes Blut in das Allerheiligste eingetreten ist, nicht in dasjenige, das nur ein Abbild war, sondern in den Himmel, wo er zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt (Hebr 6, 20; 9, 24).

Der Apostel bedenkt das Priestertum Christi und spricht: „Durch ihn also laßt uns Gott allezeit das Opfer des Lobes darbringen, nämlich die Frucht der Lippen, die seinen Namen preisen“ (Hebr 13, 15). Durch ihn nämlich bringen wir das Opfer des Lobes und des Gebets dar, denn sein Tod hat uns versöhnt, während wir vorher Feinde waren (Röm 5, 10). Er wollte sich für uns als Opfer darbringen; so kann durch ihn seitdem unsere Opfergabe in den Augen Gottes angenehm sein. Deshalb belehrt uns Petrus mit diesen Worten: „Laßt euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen“ (1 Petr 2, 5). Aus diesem Grund sprechen wir zu Gott dem Vater: „Durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn.“

Fulgentius von Ruspe (467 - 532),

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