Das geht nur Gott und dich etwas an,..

Das geht nur Gott und dich etwas an,..
Vom Tage seiner Umkehr an bis zu seinem Tod war Franziskus immer recht grob zu seinem Leib. Sein wesentliches und höchstes Anliegen bestand darin, die Freude des Geistes zu besitzen und zu bewahren, die Freude im Innern wie die äußere Freude. Er behauptete, Dämonen könnten einem Diener Gottes nichts anhaben; er müsse sich nur darum bemühen, die aus einem reinen Herzen kommende innere und äußere Freude des Geistes sich zu erwerben und zu erhalten. Die Dämonen müssten sich dann eingestehen: „Da dieser Diener Gottes seine Freude in Drangsal wie im Wohlbefinden bewahrt, finden wir keinen Zugang zu seiner Seele, um ihm zu schaden“.

Eines Tages tadelte er einen seiner Gefährten, der ein trauriges und bekümmertes Gesicht zog: „Warum zeigst du so offen deine Trauer und deinen Schmerz über deine Sünden? Das geht nur Gott und dich etwas an. Bitte ihn darum, dass er dich mit seinem Heil wieder froh macht (Ps 51,14). Versuche, vor mir und den Anderen immer fröhlich zu erscheinen; denn es gehört sich nicht, dass ein Diener Gottes mit trauriger und saurer Miene vor seine Brüder oder andere Menschen tritt

Franziskus von Assisi,
genannt „Anonymus von Perugia“ (13. Jh.)

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