Wir haben den Herrn gesehen,..
16.04.2012 20:38
Wir haben den Herrn gesehen,..
16.04.2012 20:38
Wir haben den Herrn gesehen,..
Die Apostel, die sich in einem Haus versteckt halten, sehen Christus: er kommt durch verschlossene Türen herein. Thomas, der nicht anwesend war, hält sich die Ohren zu und will die Augen offen halten. Er lässt seiner Skepsis freien Lauf und hofft auf diese Weise, sein Wunsch gehe in Erfüllung. „Meine Zweifel sind erst zerstreut, wenn ich ihn sehe“, sagt er. „Ich lege meinen Finger in die Male der Nägel, und drücke den Herrn, nach dem ich mich so sehr sehne, fest an meine Brust. Auch wenn er mich tadelt, weil es mir an Glauben mangelt, so macht mich doch seine Anblick überglücklich. Jetzt glaube ich nicht, aber wenn ich ihn sehe, dann glaube ich. Ich glaube, wenn ich ihn in meine Arme schließen und betrachten kann. Ich will die durchbohrten Hände sehen, die Seitenwunde sehen, die den Tod aus der Seite des Menschen verjagt hat. Ich will selber der Zeuge des Herrn sein, das Zeugnis Anderer genügt mir nicht. Was ihr da berichtet, macht mich rasend vor Ungeduld. Eure gute Nachricht verschlimmert nur meine innere Unruhe. Ich werde sie nur los, wenn ich das, was mich heilen kann, anfasse.“ Der Herr erscheint nochmals und verscheucht die Trauer und den Zweifel seiner Jüngers. Aber was sage ich da? Er zerstreut nicht seinen Zweifel, er erfüllt seine Erwartung. Er kommt wieder, bei verschlossenen Türen.
Basilius von Seleucia
Wir haben den Herrn gesehen
Basilius von Seleucia
Wir haben den Herrn gesehen