Die 5. Betrachtung bei den Fastenexerzitien: Sterbende oder Lebende?
12.03.2025 16:43
Die 5. Betrachtung bei den Fastenexerzitien: Sterbende oder Lebende?
12.03.2025 16:43
Die 5. Betrachtung bei den Fastenexerzitien: Sterbende oder Lebende?
Das ewige Leben ist nicht nur eine zukünftige Belohnung. Es ist eine Realität, die wir bereits jetzt wählen können, indem wir in Freiheit, Hoffnung und Vertrauen auf Gott leben, der uns zur Fülle ruft. Darauf hat der päpstliche Hausprediger, P. Roberto Pasolini, am Dienstagnachmittag in seiner 5. Betrachtung für die Kurienmitglieder hingewiesen.
Die Hoffnung auf das ewige Leben
Fastenexerzitien 2025 des Heiligen Vaters und der Römischen Kurie
5. Sterbende oder Lebende?
(Dienstag, 11. März, 17 Uhr)
Die wahre Herausforderung auf unserem Weg besteht nicht nur darin, uns dem Tod zu stellen, sondern zu erkennen, dass das ewige Leben bereits hier beginnt. Oft täuschen wir uns vor, dass es nur zwei Kategorien von Menschen gibt: die Lebenden und die Toten. Das Johannesevangelium stellt diese Sichtweise mit der Auferweckung des Lazarus in Frage: Die wahren Toten sind nicht nur jene, die aufhören zu atmen, sondern auch die, die durch Angst, Scham und Kontrolle blockiert sind. Lazarus, mit Binden umwickelt, die jede Bewegung einschränken, repräsentiert uns alle, die wir uns von Erwartungen und starren Mustern lähmen lassen und so den Kontakt zu unserer inneren Freiheit verlieren.
Marta und Maria reagieren auf den Tod ihres Bruders mit einem Glauben, der einen Beweis braucht: „Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben“ (Joh 11,21). Diese Mentalität spiegelt die Vorstellung eines Gottes wider, der immer eingreifen sollte, um uns Schmerz zu ersparen. Aber Jesus ist nicht gekommen, um das Leiden zu beseitigen, sondern um es zu verwandeln: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Joh 11,25). Die eigentliche Frage ist also nicht, ob wir sterben werden, sondern ob wir bereits wahrhaftig leben, im Vertrauen auf Christus und sein Wort.
Diese Herausforderung zeigt sich auch in der Episode der Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt und es trotzdem wagt, das Gewand Jesu zu berühren, um geheilt zu werden (Mk 5,25-34). Ihr Zustand repräsentiert die gesamte Menschheit: Wir suchen nach Heilmitteln, wir suchen das Leben, aber oft vertrauen wir auf falsche Götzen, die uns mit einer inneren Leere zurücklassen. Nur der Kontakt mit Christus kann wahre Heilung bringen; eine Heilung, die nicht nur körperlich, sondern auch innerlich ist: die Fähigkeit, Vertrauen zu schenken und sich angenommen zu fühlen.
Jesus sagt zu ihr: „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet“ (Mk 5,34), und zeigt damit, dass das Heil kein äußeres Eingreifen Gottes ist, sondern in der Fähigkeit zum Ausdruck kommt, sich seiner Gegenwart zu öffnen. Dasselbe gilt für die Beichte und für jede Erfahrung der Versöhnung: Ein formeller Akt reicht nicht aus; unser Herz muss das Vertrauen in einen Gott wiederentdecken, der uns zum wahren Leben ruft.
Das Zeichen des Lazarus und die Heilung der blutflüssigen Frau stellen uns vor eine radikale Frage: Sind wir Sterbende, die auf das Ende warten, oder Lebende, die bereits begonnen haben, die Erfahrung der Auferstehung zu machen? Das ewige Leben ist nicht nur eine zukünftige Belohnung; es ist eine Realität, die wir bereits jetzt wählen können, indem wir in Freiheit, Hoffnung und Vertrauen auf Gott leben, der uns zur Fülle ruft.
(vaticannews - skr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
Vatikan: Fastenexerzitien zum Thema Hoffnung
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/read/148965/
Die Hoffnung auf das ewige Leben
Fastenexerzitien 2025 des Heiligen Vaters und der Römischen Kurie
5. Sterbende oder Lebende?
(Dienstag, 11. März, 17 Uhr)
Die wahre Herausforderung auf unserem Weg besteht nicht nur darin, uns dem Tod zu stellen, sondern zu erkennen, dass das ewige Leben bereits hier beginnt. Oft täuschen wir uns vor, dass es nur zwei Kategorien von Menschen gibt: die Lebenden und die Toten. Das Johannesevangelium stellt diese Sichtweise mit der Auferweckung des Lazarus in Frage: Die wahren Toten sind nicht nur jene, die aufhören zu atmen, sondern auch die, die durch Angst, Scham und Kontrolle blockiert sind. Lazarus, mit Binden umwickelt, die jede Bewegung einschränken, repräsentiert uns alle, die wir uns von Erwartungen und starren Mustern lähmen lassen und so den Kontakt zu unserer inneren Freiheit verlieren.
Marta und Maria reagieren auf den Tod ihres Bruders mit einem Glauben, der einen Beweis braucht: „Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben“ (Joh 11,21). Diese Mentalität spiegelt die Vorstellung eines Gottes wider, der immer eingreifen sollte, um uns Schmerz zu ersparen. Aber Jesus ist nicht gekommen, um das Leiden zu beseitigen, sondern um es zu verwandeln: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Joh 11,25). Die eigentliche Frage ist also nicht, ob wir sterben werden, sondern ob wir bereits wahrhaftig leben, im Vertrauen auf Christus und sein Wort.
Diese Herausforderung zeigt sich auch in der Episode der Frau, die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt und es trotzdem wagt, das Gewand Jesu zu berühren, um geheilt zu werden (Mk 5,25-34). Ihr Zustand repräsentiert die gesamte Menschheit: Wir suchen nach Heilmitteln, wir suchen das Leben, aber oft vertrauen wir auf falsche Götzen, die uns mit einer inneren Leere zurücklassen. Nur der Kontakt mit Christus kann wahre Heilung bringen; eine Heilung, die nicht nur körperlich, sondern auch innerlich ist: die Fähigkeit, Vertrauen zu schenken und sich angenommen zu fühlen.
Jesus sagt zu ihr: „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet“ (Mk 5,34), und zeigt damit, dass das Heil kein äußeres Eingreifen Gottes ist, sondern in der Fähigkeit zum Ausdruck kommt, sich seiner Gegenwart zu öffnen. Dasselbe gilt für die Beichte und für jede Erfahrung der Versöhnung: Ein formeller Akt reicht nicht aus; unser Herz muss das Vertrauen in einen Gott wiederentdecken, der uns zum wahren Leben ruft.
Das Zeichen des Lazarus und die Heilung der blutflüssigen Frau stellen uns vor eine radikale Frage: Sind wir Sterbende, die auf das Ende warten, oder Lebende, die bereits begonnen haben, die Erfahrung der Auferstehung zu machen? Das ewige Leben ist nicht nur eine zukünftige Belohnung; es ist eine Realität, die wir bereits jetzt wählen können, indem wir in Freiheit, Hoffnung und Vertrauen auf Gott leben, der uns zur Fülle ruft.
(vaticannews - skr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
Vatikan: Fastenexerzitien zum Thema Hoffnung
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/read/148965/